Gefahren der Standortdaten

  • Danke für den sehr interessanten Artikel. Hier hatte ich beim Lesen dann mehrere Eingebungen, Ideen oder wie auch immer man es nennen mag. Die würde ich hier gerne mit euch teilen:

    Zum einen scheint es ja in dem Fall kein direktes Google, Apple, etc Problem zu sein. Also auch kein Android vs iOS, da es ja scheinbar um Apps geht, die dann Daten sammeln. Das bedeutet, dass man hier im Prinzip nicht mal mit Custom Roms oder so etwas machen kann. Logo, ich kann mir ein datenschutzfreundliches Android-Derivat auf einem kompatiblen Gerät installieren. Aber wenn ich dann damit einen Roomba, die 10 EUR WLAN-Steckdosen oder den Wechselrichter der China-PV ansteuern will, sind die Daten halt raus. Die geben natürlich gute Gründe an und oft macht es halt auch Sinn. Routinen für Lichtschalter bei Ankunft Zuhause z.B. Man gibt hier also im Prinzip freiwillig diese Daten her, weil man einfach glaubt, dass sie nur für den genannten Zweck erhoben werden.

    Dann habe ich mich gefragt, wer da alles die Daten verkauft bzw aus welchen Apps die denn stammen. Sind das kleine Asiaklitschen, die im Hinterhof 1000 Apps klonen? Oder sind das vielleicht große und ganz bekannte Apps von denen man das vielleicht gar nicht erwartet hätte?

    Dann frage ich mich natürlich, was man mit diesen Daten will. Wer sind da die Kunden und für welche Zwecke? Regierungen schließe ich da fast schon aus, weil die vermutlich sehr viel direkter da dran kommen. Du hast ein OS von Google oder Apple und somit kann da bestimmt jemand irgendwo in den USA auf Standortdaten zugreifen. Das OS läuft auf Hardware aus Amerika (designed), die in Asien zusammengeschraubt wird. Asien selbst ist aber auch wieder großer Anbieter (Xiaomi, Honor, Oppo und wie sie alle heißen). Wenn die hardwareseitig Daten abgreifen und versenden, ohne dass das OS das überhaupt mitbekommt.. Wobei die da gewiss auch im angepassten Android OS genug sammeln werden. Also wer genau ist da in Berlin Kunde und zu welchem Zweck werden diese Daten gekauft? Verkehrsdaten für Werbung und potentielle Geschäfte? Quasi um Ballungszentren nach Uhrzeit erkennen zu können?

    Und zu guter Letzt frage ich mich halt, was ich von diesem Unternehmen halten soll. Rechtlich wird man sich da beim Einkauf sicher abgesichert haben - gleichzeitig verschließt man aber natürlich die Augen. Da fragt sicher niemand genau nach, woher du die Daten hast, die denen zum Kauf bzw Weiterverkauf angeboten werden. Ich denke hier also an die moralische Geschichte. Man kauft Daten und veräußert diese anschließend bedenkenlos. Und es ist trotzdem ein "normales Business".

    💾 AMD EPYC 7452 (8 Cores) 40GB | 💾 Unraid Homeserver i5-4570 16GB

    💻 Ryzen 9 7900X RX7800XT 32GB | 💻 MacBook Pro M2Pro 32GB

    EndeavourOS <3

  • Was ist das gegen "1984" (George Orwell) oder "Wir" (Jewgeni Samjatin).

    Die haben wir schon längst übertroffen und das "freiwillig".

    Dazu hab ich auch einen Interessanten Artikel über einen Rewe Supermarkt gefunden!

    https://www.chip.de/news/Big-Brother-in-Rewe-Filiale-Kunden-werden-auf-Schritt-und-Tritt-von-Kameras-begleitet_185107830.html

    Hardware: MEG X570 UNIFY | AMD Ryzen 9 5950X | 64 GB Ram | AMD Radeon RX 6600 | Hauppauge Starburst 2

    System: Debian Bookworm (Plasma) im Dualboot mit Win11

  • Das wäre eigentlich das Thema für die "EU - Staubsauger - Ladekabel - Regulierungswütigen". Aber nein, man reguliert lieber das Trojaner ab jetzt leichter aufs iPhone kommen, das ist natürlich wichtiger. Sorry für den leicht politischen Querschlag.

    Orwell ist schon erreicht, das sehe ich jeden Tag am Neusprech.

    PC: AMD Ryzen 7 5700X | AMD RX6600 | 32GB RAM | Debian 12 Xfce
    Notebook: AMD Ryzen 5 5300U | Vega Graphic | 16GB RAM | Debian 12 Xfce

  • Zum einen scheint es ja in dem Fall kein direktes Google, Apple, etc Problem zu sein. Also auch kein Android vs iOS, da es ja scheinbar um Apps geht, die dann Daten sammeln. Das bedeutet, dass man hier im Prinzip nicht mal mit Custom Roms oder so etwas machen kann.



    Dann frage ich mich natürlich, was man mit diesen Daten will. Wer sind da die Kunden und für welche Zwecke? Regierungen schließe ich da fast schon aus, weil die vermutlich sehr viel direkter da dran kommen.


    Und zu guter Letzt frage ich mich halt, was ich von diesem Unternehmen halten soll. Rechtlich wird man sich da beim Einkauf sicher abgesichert haben - gleichzeitig verschließt man aber natürlich die Augen. Da fragt sicher niemand genau nach, woher du die Daten hast, die denen zum Kauf bzw Weiterverkauf angeboten werden. Ich denke hier also an die moralische Geschichte. Man kauft Daten und veräußert diese anschließend bedenkenlos. Und es ist trotzdem ein "normales Business".

    Ein datenschutzfreundliches Custom ROM kann gegen das Sammeln unterstützen, indem das Custom ROM z.B. granular steuern kann, welche App überhaupt auf die Standortdaten zugreifen kann. Das ist aber nur ein kleiner Stein in Deiner Privacy Brandmauer. Aus Privacy Sicht ist der sicherere Weg, diese App bzw. den ganzen Service dahinter vom Smartphone und aus dem persönlichen Leben auszuradieren. Das bringt eine Menge Verlust an Bequemlichkeiten. Privacy ist immer die persönliche Abwägung von Bequemlichkeit und Souveränität über die eigene digitale Identität.


    Wer diese Daten will? Das sind im Hintergrund operierende sog. Data Broker, deren Geschäftsmodell darauf beruht, die Identität von Menschen weltweit möglichst lückenlos abzubilden und diese Daten an Auftraggeber zu verkaufen. Diese Auftraggeber können Firmen sein, aber auch Regierungen. Und zu den Regierungen zählen nicht nur irgendwelche Schurkenstaaten, sondern auch demokratisch legitimierte Regierungen. Nicht jedes Land hat einen Zensus oder eine Meldepflicht für Einwohner. Diese Länder kaufen dann z.B. die Daten ihrer Einwohner bei Data Brokern ein. Data Broker meiden die Öffentlichkeit, daher muss man aktiv nach ihnen recherchieren. Mir fällt ad hoc die internationale Firma LexisNexis ein.


    Die Regierungen halten sich meiner Meinung unter anderem in ihrer Gesetzgebung gegen Data Broker zurück, weil sie deren Dienste ja selbst nutzen.

    Das Team um Naomi Brockwell hatte dazu mal ein informatives Video gemacht.

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    Daily Driver PC: Pop!_OS 22.04 + Win 10 Dual Boot/ Intel i7-7700K / NVIDIA GeForce GTX 1070 / 32 GB RAM / 3x 1TB Samsung SSD

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  • So schlimm ist es nun auch nicht

    Man hat sehr viele Möglichkeiten der Überwachung zu umgehen

    Da muss man schon ziemlich gut informiert sein. Und das ist die Masse nicht. Vielen fehlt auch schlicht das technische Wissen. Von dem Zeitumfang ganz zu schweigen. Vor Jahren hab ich mal an einen Sony Smartphone ein alternatives Betriebssystem aufgespielt. Die Zeit die ich da "verbrannt" habe, hätte ich nie investiert, wenn mich das ganze nicht interessiert hätte.

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  • Grüss euch


    Ohne weiteren Kommentar von mir. ;)

    Da kann ich nur bestehendes nach labern aber...


    Die meisten Personen vermuten, dass der BND bei der Informationsbeschaffung den Datenschutz an der ein oder anderen Stelle ausklammert. Das Interesse, so viele Informationen wie möglich zu sammeln, um den Staat zu schützen, steht dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung des Einzelnen regelmäßig gegenüber. Wie aber kann gewährleistet werden, dass auch Geheimdienste wie BND & Co. sich an geltende Gesetze halten?


    Bundesnachrichtendienst (BND) | Datenschutz 2024
    Bundesnachrichtendienst (BND): Infos zum Geheimdienst. Lesen Sie, was die Aufgaben des BND in Deutschland sind, was das neue BND-Gesetz regelt usw.
    www.datenschutz.org


    Gruss


    Fubba

  • Da muss man schon ziemlich gut informiert sein. Und das ist die Masse nicht. Vielen fehlt auch schlicht das technische Wissen. Von dem Zeitumfang ganz zu schweigen. Vor Jahren hab ich mal an einen Sony Smartphone ein alternatives Betriebssystem aufgespielt. Die Zeit die ich da "verbrannt" habe, hätte ich nie investiert, wenn mich das ganze nicht interessiert hätte.

    Dem muss ich leider zustimmen, wenn man allumfänglich auf Datenschutz und Sicherheit achten will hat man es nicht gerade einfach, nur bei Handys bin ich mit der Sicherheit und dem Datenschutz einigermaßen zufrieden

  • Vielen fehlt auch schlicht das technische Wissen.

    Viele haben kein Interesse...aka ich habe nichts zu verbergen...

    PC | AMD Ryzen 7 3700X - NVIDIA GeForce RTX 2070 Super - 32 GB RAM - 1 TB NVME - 2 TB HDD - ArchLinux

    Lappi | Intel I3 - 16 GB RAM - 128 GB SSD - ArchLinux

    Homi | Intel Atom 3 - Intel Grafik - 4 GB RAM - 1x 128 GB SSD - 2x 4 TB Seagate IronWolf HDD im RAID - Debian 11 mit OMV 6

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    RADIO TEAM BAWÜ - Wir haben Spaß an Musik!!!

  • Ich möchte in dem zusammenhang auf den Beitrag aus dem Privacy Handbuch auch einmal verweisen:

    Kommerzielle Datensammlungen in Smartphone Apps

    Geht zwar Primer um Datensammler bei Apps, aber ein Teil des Beitrags davon zeigt auch gut was Stanortdaten die gesammelt werden ausmachen...

    Desktop PC : AMD Ryzen 5 3600, 16 Gig RAM DDR 4 Hyper X, Radeon RX 580,Sound Blaster XI-Fi Titanium, 500GB M2 SSD Western Digital, HDD 6 TB OS: Linux Mint 20.3

    Laptop: Lenovo ThinkPad T440, 8 Gig RAM, 1 TB SSD OS: LMDE

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