Fedora 40: Diskussion über eventuelle Datensammlung

  • Moin Moin!

    Quicky-News:

    Der Vorschlag von Michael Catanzaro, Mitglied des Red Hat Desktop Teams, zur Datensammlung von anonymen Metriken in Fedora 40 sorgt für Aufregung in der Community. Die Daten sollen Entwicklern bei Designentscheidungen helfen, aber die Privatsphäre der Nutzer gewahrt bleiben. Es wird ein Opt-out-Verfahren vorgeschlagen, bei dem Nutzer explizit der Datensammlung widersprechen können.

    Mehr Infos auf Deutsch

    Mehr Infos auf Englisch

    Mfg Evilware666

  • Als Spielwiese und Technologiepool für RHEL vollkommen verständlich.

    Bin auch zum Thema RH nicht so militant unterwegs wie die meisten anderen im Netz.

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    Das trifft im Übrigen auch bei Ubuntu zu, wo sich ja die Menge auch immer am Handeln der Company aufreibt.

  • Verstehe nicht warum das Thema eine große Welle macht :/

    Ubuntu macht es doch auch.

    Und ich habe es sogar bewilligt, Mann kann jeder Zeit einsehen welche Daten gesendet werden und kann es wenn es zu weit geht die Verbindung aufheben oder blockieren mit Pi Hole oder AdGuard

    Warum tut man es =

    Es kann ein Entwickler helfen wenn er weiß was verwendet wird und warum dem entsprechend wird auch die Ressourcen die ein Unternehmen hat zu Verfügung gestellt.

    Vergleicht Mann Ubuntu oder Fedora mit Windows Telemetrie und schrieb Panik sollte man am besten nichts verwenden den Alu Hut aufsetzen offline bleiben und ufos Sichtung machen bei der area 51 :D

  • Glaube es gibt da einfach so viele Seiten und Punkte, die beachtet werden und diskutiert werden sollten. Die Linux-Community ist halt generell sehr um Datenschutz und Privatsphäre bedacht. Punkte die mir spontan einfallen wären z.B.:

    - das Red Hat Desktop Team (bzw ein Mitglied) wird erwähnt. Wenn Red Hat aktuell die Tore dicht macht und der Community Software nicht mehr kostenlos zur Verfügung stellen will, wieso sollte ich dann meine Daten zur Verfügung stellen, von denen die (und andere) ja auch profitieren könnten.

    Jetzt könnte ja wieder das Argument kommen, dass man ja als Nutzer direkt von diesen Daten profitieren kann. Das könnte man dann aber auch bei Google sagen. Meine Daten machen die Suche "besser", die Spamfilter besser, die Dienste besser, etc

    - wieso soll es opt-out geben, nicht aber opt-in? Ich sollte freiwillig zustimmen können - mich aber nicht aktiv davon abmelden müssen

    Ubuntu macht es doch auch.

    Naja.. das macht es dadurch ja nicht besser. Google, Facebook, Amazon, etc machen auch viele Sachen. Das macht es ja nicht automatisch okay für alle.

    Mann kann jeder Zeit einsehen welche Daten gesendet werden und kann es wenn es zu weit geht die Verbindung aufheben oder blockieren mit Pi Hole oder AdGuard

    Wer macht das schon. Mti den Daten die dir gezeigt werden, kann Otto Normalverbraucher doch sowieso nichts anfangen. Wenn da nicht zufällig groß "Peter Schulz" oder die eigene Kontonummer auftauchen, weiß niemand, was das genau für Daten sind und was damit gemacht wird. Ich sage nicht, dass man Böses damit macht. Aber verstehen was gemacht wird werden wohl nicht alle. Und wieso sollte das überhaupt notwendig sein? Ich will gefragt werden, ob ich die Daten sende. Wenn das für mich okay ist, stimme ich dem zu. Wenn es aber jemals an den Punkt käme, an dem ich eine Distro mit PiHole oder AdGuard angehen müsste, wäre diese für mich Geschichte.

    Vergleicht Mann Ubuntu oder Fedora mit Windows Telemetrie und schrieb Panik sollte man am besten nichts verwenden den Alu Hut aufsetzen offline bleiben und ufos Sichtung machen bei der area 51

    Aber fängt es nicht immer so an? Eine kleine Einschränkung hier, eine Datensammlung da. Natürlich ist Linux nicht Windows. Aber wenn Windows Telemetrie sammelt, um die eigenen Produkte besser zu machen und zu verstehen, wie Nutzer diese verwenden und man bei Fedora nun Telemetrie sammelt, um die eigenen Produkte besser zu machen und zu verstehen, wie Nutzer diese verwenden - wo genau ist denn da der Unterschied?

    Ich frage mich zudem, wieso Red Hat diese Daten in Fedora sammeln will. Wieso nicht in RHEL? Was genau ist der Grund, jetzt plötzlich solche Daten in Fedora sammeln zu wollen. Das wird man sicher auch klären und beantworten müssen.

    Ich persönlich wäre - auch durch Aufklärungsarbeit von Devs wie kim88 - bereit, gewisse Daten herauszugeben. Allerdings möchte ich dann freiwillig zustimmen und nicht aktiv ablehnen müssen. Und es muss halt transparent sein und nicht der übliche PR-"alle Daten sind anonymisiert-Blabla-Blödsinn. So etwas wie anonymisiert gibt es doch gar nicht wirklich. Man benötigt einfach nur eine gewisse Menge an Daten und schon kann man diese leicht de-anonymisieren.

    💻 Ryzen 9 7900X RX7800XT 32GB | 💻 MacBook Pro M2Pro 32GB

    💾 DietPie @ Raspberry Pie 5 8GB | 💾 Unraid Homeserver i3-12100 - 32GB - 25TB | 💾 Mailcow Mailserver @ RS1000 8GB 160GB

  • Ist halt wie immer ein zweischneidiges Schwert.

    Ich bringe hier gerne ein Praxisbeispiel.

    Mit dem aktuellen Fedora Release wurde der Service "systemd-readahead" entfernt. die passierte in Kombination mit systemd - sprich der Service wurde grundsätzlich aus systemd (mit Version 217) entfernt.

    Auf Computern mit SSDs braucht es das Teil nicht wirklich Systemd, Red Hat und Fedora gingen davon aus, dass die allermeisten Personen heute SSDs und keine HDDs verwenden.

    Wenn jemand eine HDD verwendet und der Service nicht mehr verfügbar ist, wird das System (gerade beim booten) massiv langsamer als es vorher war.

    Interessanterweise hat Canonical mit ihrem aktuellen Ubuntu Release nach dem "systemd-readahread" aus systemd entfernt wurde eine eigene systemd-readahead Implementierung entwickelt.

    Folgendes ist nun passiert, bei Fedora haben sich viele in den Bugtrackern gemeldet, die sich nach dem Upgrade über langsame Systemstarts beschweren. Bei Ubuntu gab es das nicht.

    Faktisch haben wohl die Ubuntu Entwickler in ihre Statistiken geschaut "Wie viele HDD Nutzer haben wir noch?" Waren dann vom Ergebnis überrascht und haben systemd-readahead geforkt.
    Sprich Ubuntu kann sich, dank ihrem langjährigen Datenerfassungstool bei solchen Entscheidungen auf valide Daten verlassen während Fedora hier "quasi aus dem Bauch" entscheiden muss.

    Die Frage am Ende ist halt wie kann man die "Anonymität" sicherstellen. Weil Stardenver hat natürlich Recht, durch Kombination von Daten verliere ich zunehmend meine Anonymität.

    Was ich mich inzwischen Frage - und vielleicht muss ich das mal mit ein paar "Linux" Devs diskutieren. Ob es hier nicht eine Möglichkeit gibt das ganze zu kollektivieren.

    Die Community könnte eine Stiftung/Verein gründen "Linux Statistiken" oder sowas. Einen systemd-service programmieren der gewisse Daten sammelt.

    CPU Typ,

    Anzahl Kerne

    Graka Typ

    Grösse RAM

    Grösse Hauptspeicher,

    verwendeter Desktop,

    verwendete Distribution,

    etc

    und diese zentral bei der Stiftung sammelt. Über eine Webseite sind diese Daten immer für alle sicht- und lesbar.

    Dann die Distributionen überzeugen dieses Tool zu nehmen, als das nun jede Distri ihr eigenes "Datensammel Ding" macht.

    So wäre das Sammeln der Daten und die Kontrolle über die Anonymität in der Community und nicht bei verschiedenen Unternehmen. Und die Daten wären auch für alle frei verfügbar. Die Daten die z.b. Ubuntu sammelt werden ja immer nur als "Snapshot" veröffentlich -> der letzte liegt ein paar Jahre zurück.

    Ausser Canonical kann da niemand aktuelle Daten sehen.

    Diese Daten könnten dann sowohl Distributionen, aber auch Desktop und App Entwickler nutzen um ihre Produkte anzupassen oder zu verbessern.

    Ich würde das noch ein spannendes Projekt finden.

    --
    Ciao!

    Linux Nutzer seit über 20 Jahren. I ❤️ Freedom!

    Offizieller Proton-Botschafter aus der Schweiz 🇨🇭 😅

    Meine Haupt-Distribution ist Ubuntu.

    Mein Blog: https://rueegger.me

    Wer meinen sinnlosen Gedanken folgen möchte, kann dies gerne auf Mastodon tun: https://swiss.social/@srueegger

  • Würde ich unterstützen und wäre da auch gerne bereit, Daten zu "spenden". Klingt wirklich nach einer guten Idee.

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  • Das ist eine richtig gute Idee -- wobei man hier recht weitsichtig reflektieren müsste,

    was im Detail tatsächlich erhoben wird, wie man damit im Zusammenhang Manipulationen

    bzw. statistischem Bias vorbeugt usw. ....

    Keine Alternativen ? Kein Mitleid !

    Debian XFCE und Void XFCE

  • kim88 ich hatte eine ähnliche Idee, aber das in eine Stiftung zu packen ist noch besser. Top! :thumbup:🙋🏼‍♂️

    Meine Idee war eine Art System-Diagnose Tool zu schaffen, dass jede Distro einsetzen kann und jeder könnte über ein Monitoring selbst sehen, welche Daten abfließen und könnte sogar entscheiden, was er nicht preisgeben möchte, wie z. B. die CPU oder die GPU. Dieses Stück Software muss bei der Installation des System explizit aktiviert werden, dass es mit installiert werden soll, ansonsten wird eben nichts erhoben.

    Red Hat: Oracle fordert mehr Offenheit von Red Hat - Golem.de
    Für Entwickler, Kunden, Distributoren und Drittanbieter sei Oracles Linux die bessere Wahl als RHEL, dessen Quellcode-Zugriff eingeschränkt ist.
    www.golem.de
    IBM legt nach und Oracle folgt auf den Fuss
    Nach dem RHEL-Source-Code-Desaster legt Fedora nach und Oracle möchte IBM Kunden abwerben.
    gnulinux.ch

    Kann sich jeder seine eigene Meinung dazu bilden. Mir gefällt die Redewendung: IBMisiert. :D

    Einmal editiert, zuletzt von leachimus (11. Juli 2023 um 17:49)

  • Habe ich das richtig verstanden, dass mein System dann auf jeden Fall und immer Daten sammeln/erfassen wird (ich rede nicht von den üblichen logs) und ich lediglich die Übertragung deaktivieren kann? Also die Datensammlung findet in jedem Fall statt, wird dann aber nicht gesendet, falls ich das opt-out nutze?

    Das hat unter Linux aber auch einen extrem faden Beigeschmack.

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  • Also die Datensammlung findet in jedem Fall statt, wird dann aber nicht gesendet, falls ich das opt-out nutze?

    Das hat unter Linux aber auch einen extrem faden Beigeschmack.

    Ist halt auch ne unnötige Last.

    Rollenspiel.Monster -Deine Fediverse Rollenspiel Nodes

    GPG

    System: Framework Laptop 16 DIY Edition, AMD Ryzen 7 7840HS, 32GB RAM, AMD Radeon RX 7700S, 2x 1TB M.2 SATAIII, Fedora Silverblue(Gnome[Wayland])

  • Ist halt auch ne unnötige Last.

    tut es doch schon die ganze Zeit... im Prinzip ist es doch nur die aufgesetzte Filterfunktion um aus den gesammelten Daten die entsprechenden Datensätze "bei Erlaubnis" weiterzuleiten.

    Ist vermutlich vom Inhalt der Filterung an Ubuntu angelehnt und stört mich jetzt in keiner Weise wenn ich es deaktivieren kann und das auch wirklich funktioniert.

  • tut es doch schon die ganze Zeit... im Prinzip ist es doch nur die aufgesetzte Filterfunktion um aus den gesammelten Daten die entsprechenden Datensätze "bei Erlaubnis" weiterzuleiten.

    Ist vermutlich vom Inhalt der Filterung an Ubuntu angelehnt und stört mich jetzt in keiner Weise wenn ich es deaktivieren kann und das auch wirklich funktioniert.

    Das wäre halt mein Punkt. Die Erlaubnis wird automatisch erteilt, da ja opt-out. Ich muss mich also abmelden, wenn ich es nicht will und wenn ich nichts mache, gilt es als Zustimmung. Was genau meinst du mit deaktivieren? Den Filter? Dann würde ja alles gesammelt. Oder die Funktion der Sammlung? Denn die soll sich ja wie gesagt nicht deaktivieren lassen. Der Nutzer soll ja lediglich aus der Übermittlung der in jedem Fall gesammelten Daten aussteigen können, wenn er dies aktiv tut.

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  • Es stellt sich die Frage was das jeweilige System im aktuellen Zustand sammelt.

    Ich denke zumindest wenn man sich das unter Gnome grafisch aufbereitete Protokolle ansieht, dass generell alles mitprotokolliert wird und ab der Installation von bspw. Ubuntu schon die Erlaubnis zu versenden eingeholt wird, die man absegnen kann oder eben ablehnt.

    Eine Geschichte die auch später im laufenden Betrieb in der Systemsteuerung/Datenschutz eingestellt werden kann.

    Am Beispiel der Filterung

    Endless OS’s privacy-preserving metrics system – Will Thompson

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