Es gibt viel Kritik an systemd. Ich persönliche finde nur wenige davon gerechtfertigt bzw. teilweise werden auch Mythen verbreitet die gar nicht zutreffend sind.
Es gibt aber auch berechtigte Kritik und die grösse Kritik für mich ist, dass systemd Linux exklusiv ist. systemd nutzt extrem viele Linux-Kernel-Funktionen die du in anderen z.b. BSD Kerneln nicht hast.
Grundsätzlich kann man sagen das das auf den ersten Blick "kein" Problem darstellt, da FreeBSD, Solaris, etc ja eigene Init Systeme haben die gut funktionieren. Das stimmt auch.
Das Problem kommt eher durch die Hintertür. Immer mehr Linux Software hat eine direkte Abhängigkeit zu systemd. Gerade der Gnome Desktop braucht in aktuellen Versionen sehr viele systemd Abhängigkeiten.
- Z.b. das gesamte Session-Management (Login, Logout, etc) ist in Gnome über systemd-logind bewerkstelligt.
- Alle Funktionen mit Datum, Uhrzeit und Zeitzonen in Gnome laufen über: systemd-timedated
- Seit einigen Gnome Versionen kann man in den Einstellungen über die GUI seinen Hostnamen ändern, das läuft über systemd-hostnamed
- Das komplette Powermanagement. Neustarten, Herunterfahren, Notebook Deckel schliessen, etc wird in Gnome über systemd abgeweickelt
- Die ganze GUI Benutervverwaltung wird ebenfalls über systemd abgewickelt.
Es wird von Gnome Version zu Gnome Version mehr. Das führt dazu das der Gnome Desktop zunehmend inkompatibel für andere ***X Systeme wie BSD, Unix, Solaris, etc wird.
Teilweise versuchen die Projekte da die systemd Abhängigkeiten in ihrer Gnome Version rauszupatchen das dauert aber lange und wird zunehmend aufwendiger. Andere Desktops wie z.b. KDE Plasma sind da etwas vorsichtigier der kann optional systemd Komponenten für verschiedene Dinge nutzen - aber die KDE Entwickler pflegen da auch immer alternative Methoden damit es für Nicht Linux Projekte (und Linux Projekte die kein systemd nutzen wollen) nutzbar bleibt.