Wie definiert man glücklich sein?
Auf diese Frage kann jeder eine andere Antwort geben. Ich weiß auf jeden Fall, dass ich letzten Monat nicht glücklich war, als ich auf meinem Debian 12 Doom 3 BFG nativ zocken wollte. Das sah nämlich so aus:
./RBDoom3BFG: /lib/x86_64-linux-gnu/libc.so.6: version `GLIBC_2.38' not found (required by ./RBDoom3BFG)
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Gehen wir nach meinem Beispiel definiere ich glücklich sein also so:
Der Screenshot wurde von mir auf der Nombat Beta gemacht und fasst ganz gut zusammen, was mir an Linux wichtig ist: ES MUSS FUNKTIONIEREN!
Ich bin definitiv kein Ubuntu-Fan-Boy, würde mich eher als Pragmatiker beschreiben. Meine Kriterien an ein Betriebssystem sind relativ einfach:
- Advanced Package Manager (APT)
- Gnome Shell
- Es muss alles funktionieren
Aktualität
Auf Distrowatch kann man auch Betriebssysteme vergleichen. Derzeit liegen der Website die Daten zu einem Noble Snapshot vor. Ich habe mal Nobel mit Bookworm, Sid und Trixi verglichen. Das grobe Ergebnis war, dass Ubuntu 24.04 im Vergleich mit Bookworm aktueller ist. Was die anderen beiden angeht, so ist der Versionsstand oft gleich oder Ubuntu ist auch hier aktueller.
Man kann es also drehen und wenden, wie man will. Wer neue Pakete braucht, ist mit der neuen Ubuntu LTS besser dran. Debian-Nutzer müssen noch lange warten, bis sie Doom 3 nativ zocken können.
DistroWatch.com: Put the fun back into computing. Use Linux, BSD.
Erweiterungen
Klar, ich schraube auch ein wenig an ubuntu-gnome herum. Wenn es um Erweiterungen geht, brauche ich hier nur Kaffein. Wer will schon, dass der Bildschirm alle 5 Minuten ausgeht und man sich neu anmelden muss...
Ich habe die chrome-gnome-shell installiert und war erst einmal verwundert, dass ich keine Erweiterungen aktivieren konnte. Es stellte sich heraus, dass man die Erweiterungen zuerst generell aktivieren muss. Ob das jetzt mein Fehler war oder ob es ab jetzt so ist, kann ich leider nicht mehr nachvollziehen.
Snap: die Zweite
Wie schon erwähnt ist der Snap Store pickepackevoll. Es ist mir egal, ob ich ab jetzt nicht mehr zu den "coolen Kids" in die Raucherecke darf, aber ich werde Snap jetzt eine Chance geben. In der Vergangenheit habe ich schon das eine oder andere Mal Snaps auf dem Desktop genutzt, und mit meiner Snap-Nextcloud bin ich schon lange zufrieden. Ich finde, es ist Zeit, mit gutem Beispiel voranzugehen und endlich dieses kindische "Anti-Verhalten" der Szene zu durchbrechen.
Den Anfang machen bei mir Thunderbird und LibreOffice. Hier kann ich absolut nichts Negatives sagen. Beide Programme machen, was sie sollen. LibreOffice wird im Dark Mode dargestellt, und mein Drucker wird auch angezeigt. Was will man mehr?
Im Store kann man sowohl Debian- als auch Snap-Pakete installieren. Wie schon gesagt, ist mir das total egal, da ich sowohl Debian- als auch Flatpak-Pakete über das Terminal installiere. Mit der Zeit kennt man die Index-Namen seiner 'Pappenheimer'. Der normale Nutzer (der sich nicht für Paketformate interessiert) sieht einen Software-Store, der einiges zu bieten hat. Wenn ihr unbedingt eine grafische Oberfläche für .deb- und Flatpak-Dateien braucht, könnt ihr ja nach wie vor gnome-software installieren.
Mir stellt sich gerade die Frage, warum ich Flatpak installieren soll, wenn ich doch im Store alle Programme gefunden habe, die ich sonst von Flathub beziehe.
sudo apt install gnome-software flatpak gnome-software-plugin-flatpak gnome-software-plugin-snap
flatpak remote-add --if-not-exists flathub https://dl.flathub.org/repo/flathub.flatpakrepo
# Nachtrag
In der Original-Version dieses Artikels hatte ich geschrieben, dass es im Snap-Store nicht möglich ist, Debian-Pakete zu installieren. Durch Kommentare im Forum, die dies wiederlegten, habe ich das nochmal getestet und siehe da, man kommt manchmal zu unterschiedlichen Ergebnissen. Das ist aber, wie ich glaube, kein Kalkül, sondern ein Indexierungsfehler. Wird kein Debian-Paket angezeigt, kann man versuchen, einen Buchstaben in der Suchzeile zu löschen und wieder hinzuzufügen, und man bekommt ein anderes Ergebnis.
Ich bin schon total gespannt, wie die Fachpresse und Influencer auf Ubuntu 24.04 reagieren werden. In Teil 3 wird der Raspberry Pi 5 auf Noble umgestellt.
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