Wir Hessen sind ja dafür bekannt erstmal rum zu meckern und Leute nicht zuerst aus der Tram aussteigen zu lassen. Im Fall von MX Linux ReSpin kann ich das aber gar nicht wirklich, denn der Satz: "Das hätten 'se aber ma' schöner machen können!" ist Ansichtssache.
Für wen ist MX Linux ReSpin?
Wenn man Linux und seine Desktops kennt und zum ersten Mal Raspberry Pi OS anschmeißt, kommt erstmal die Frage auf: "Ey, wo ist alles?". Das liegt daran, dass der PIXEL-DE eine stark vereinfachte Variante von LXDE ist. Mit dem Einzug von Wayland kann man aber gar nicht mehr von LXDE reden, da einiges über gsettings gesteuert wird und das Panel eine komplett neue geschriebene Applikation ist. Der Desktop bleibt sich aber treu und das Terminal sollte man beherrschen können.
Das hat mich z.B. so hart genervt, dass ich ein Konfigurations-Tool geschrieben habe, sodass man fast gar kein Terminal mehr braucht. Irgendwann bin ich dazu übergegangen, auf PiOS Lite mit Tasksel Xfce4 zu installieren, und auf den Versionen "Buster" und "Bullseye" war ich auch sehr glücklich damit. Doch als das unter "Bookworm" nicht mehr ging, war ich leicht frustriert, denn meine Produktivität ist dadurch stark beschnitten worden. Ob das Ganze mittlerweile wieder geht, kann ich euch gar nicht sagen, denn es gibt keinen Grund, sich Xfce4 darauf zu basteln.
MX Linux schlägt mit seinen Besonderheiten genau in die Kerbe, die ich mir zurecht gezimmert habe, denn nach der Installation bekommt ihr einen Xfce4-Desktop, der tadellos funktioniert und so vollgepackt mit Widgets und Applikationen ist, um das Terminal zu meiden, dass Raspberry-Pi-Desktop-Enthusiasten wie ich gar nicht mehr meckern können.
Wer sowieso MX-Nutzer ist, wird sofort losarbeiten können, denn es ist fast 1:1 MX! Natürlich habt ihr unterliegend die Raspberry Pi Tools wie z.B. raspi-config und natürlich das eingebundene PiOS-Repository. Password-less sudo gibt es hier aber nicht, und wer Streaming-Dienste nutzen möchte, sollte Chromium und libwidevine installieren. Die sind nämlich nicht vorinstalliert.
Das Ganze läuft natürlich auch auf dem Pi4/Pi400, ist aber was YouTube/Streaming angeht, nicht so performant.
Für wen ist MX Linux ReSpin NICHT?
Ganz klar Einsteiger. Der Raspberry Pi ist ein Bastel-Computer. Ihr SOLLT lernen wie das Terminal lernen. Und wer Raspberry Pi OS meistert kann sich dann auch gleich den Noob-Stempel abwaschen
Die Installation
Der Installer ist ganz klar... Geschmackssache Im Grunde ist es eine komplett abgespeckte Version des großen Bruders (x86-64). Aber ganz ehrlich, den Installer sieht man nur einmal und dann ist er egal. Ich weiß, dass viele Leute viel Wind um die Methode machen, wie ein OS installiert wird... Ich kann nur sagen: Ist mir egal. Denn noch haben sich meine Augenbrauen erstmal verwirrt/belustigt zusammengezogen Das Leben geht weiter.
MX Linux
Es geht hier nicht darum, MX Linux vorzustellen. Wer Xfce kennt und liebt, wird hier glücklich sein. Wer MX liebt, hat hier eine echte Desktop/Low-Sec-Alternative. Auf dem Pi5 läuft es einfach gut.