Noch mehr Theorie
Nachdem ich damals meinen Einstieg mit SuseLinux 9.0/1 gemacht habe, kam Ubuntu auf die Platte. Nur so nebenbei: Suse war ein Krampf. Von Haus aus ließen sich auf Suse keine mp3 abspielen, und in irgendeinem Forum habe ich dann herausgefunden, wie man das lame-Codec installiert. Der Media-Player Amarok sah super aus, aber jedes Mal, wenn ich ihn installiert hatte, ist Linux nicht mehr hochgefahren. #WAS-ZUR-HÖLLE-IST-EIN-ABHÄNGIGKEITSKONFLIKT. Das Ganze ist schon viele Biere her, und ich weiß nicht, ob ich damals Pacman eingebunden habe oder ob das schon rpm-fusion war. Wenn ihr Frischlinge seid, wisst ihr sowieso nicht, was ich meine. Bei Ubuntu war das ganz lustig; das ließ sich unter Windows in einen Ordner auf C:\ installieren und aus dem Menü starten (mit einem Neustart). Die ganze Aufmachung gefiel mir schon besser. Von der Seitenleiste komme ich bis heute nicht weg.
Der schlimmste Teil
Egal, ob ihr euch ein Buch schnappt oder euch über Videos informiert, um einfach nur in Linux reinzuschnuppern, gibt es zwei Wege.
1. Live USB-Stick
Hier wird das heruntergeladene ISO/CD-Image ... wie auch immer auf einen Stick geschrieben. Beim Hochfahren müsst ihr die Taste des Bootmenüs drücken und dort mit den Pfeil-Tasten den Stick auswählen. Wie das bei euch geht, weiß ich leider nicht, da es bei jedem Mainboard-Hersteller anders ist. Bei MSI ist es F11. Das ist quasi eure erste Denksportaufgabe.
>Wie heißt mein Gerät? >Was ist ein Bootmenü? >Wie öffne ich es? GOOGLE IST EUER BESTER FREUND |
Habt ihr es geschafft, solltet ihr mit einem Throbber begrüßt werden. Das ist der Fachbegriff für den lustigen Kringel, der sich dreht und in keiner Weise anzeigt, wie weit der Systemstart ist.
Auf dem Desktop angekommen, könnt ihr das OS ausprobieren und bis zu einem gewissen Grad auch Programme installieren. Obacht, es werden nicht immer alle Treiber geladen, weswegen es sein kann, dass z.B. Wifi im Live-Modus nicht funktioniert.
Eine der ersten Distributionen, die "Live gingen", war Knoppix, und ich hatte einen Heidenspaß damals, eine CD in einen PC einzulegen und einfach Sachen machen zu können. Übrigens auch sehr gut, um das Password vom ollen Windows-Laptop meiner Stiefmutter zu knacken. NEIN, DAS ZEIGE ICH EUCH NATÜRLICH NICHT
2. Virtuelle Maschine
Hier installiere ich z.B. das Programm Virtual Box, lade ein Linux-Iso herunter und installiere es. Was dann passiert ist: Ich weise der Installation einen bestimmten Platz (z.B. 30GB) auf eurer Festplatte zu. Der Hauptzessor besteht auf modernen PCs aus mehreren Kernen, ihr weist auch hier einen Teil zu (z.B. 4 Kerne). Auch ein Teil des Arbeitsspeichers wird zugewiesen. Achtung: Euer Computer muss Virtualisierung unterstützen. Wie gesagt, kennt eure Hardware.
Der aufmerksame Leser wird jetzt gemerkt haben, was das ganze bedeutet. Ihr lasst ein Betriebssystem auf einem anderen laufen. Es ist nicht so, dass das virtualisierte OS die volle Leistung des Systems zur Verfügung hat.
Und jetzt eine kleine Geschichte: Im Jahr 2022 hat mich die Nostalgie gepackt, und ich wollte OpenSuse mit KDE ausprobieren. Ich habe es virtualisiert und mich gefreut, dass alles wunderbar funktioniert hat. Zu der Zeit habe ich einen Keybow benutzt, das ist eine Minitastatur auf RaspberryPi-Basis, der ich Affengriffe zuweisen kann.
Als ich dann Suse auf Metall installiert habe, durfte ich feststellen, dass der Keybow gar nicht funktioniert und noch 1-2 andere Sachen, die ich vergessen habe (ist lange her). Auch die Installation von Cinnamon hat das ganze nicht verbessert - mein altes System war Linux Mint.
Woran liegt das? Nun, euer System wird im Grunde durchgeschleift. Alle Signale werden an die VM gesendet und auch wieder raus. Solltet ihr das schon mal gemacht haben, so ist euch bestimmt schon mal aufgefallen, dass, wenn ihr eine Mail bekommt, ihr sowohl eine Desktop-Benachrichtigung auf dem Host und in der VM bekommt, obwohl ihr euren Mail-Service gar nicht in der VM eingerichtet habt. Durchschleifen eben.
Was bedeutet das jetzt für den Endnutzer? Es bedeutet, dass er ein Linux in einer VM testen kann, bis er blau anläuft, und bei der Installation feststellt, dass gar nichts läuft.
SecureBoot
SecureBoot ist eine Sicherheitsfunktion, die in modernen Computern und Betriebssystemen verwendet wird, um sicherzustellen, dass nur vertrauenswürdige Software während des Bootvorgangs ausgeführt wird. Es wurde von Microsoft entwickelt und ist Teil der Unified Extensible Firmware Interface (UEFI) Spezifikation, die das traditionelle BIOS (Basic Input/Output System) ersetzt hat.
Die Grundidee von SecureBoot besteht darin, dass beim Start des Computers jeder Schritt des Bootvorgangs von einem signierten Code durchgeführt wird. Dieser Code wird von einem digitalen Zertifikat signiert, das von einer vertrauenswürdigen Entität wie dem Hersteller des Betriebssystems oder des Geräts stammt. Dadurch wird sichergestellt, dass nur Software ausgeführt wird, die von einer vertrauenswürdigen Quelle stammt und nicht manipuliert wurde.
SecureBoot schützt den Computer vor Malware und anderen böswilligen Angriffen, die versuchen könnten, den Bootvorgang zu manipulieren, indem sie unsignierten oder gefälschten Code ausführen. Es ist besonders nützlich für die Sicherheit von Betriebssystemen, da es sicherstellt, dass nur autorisierte Betriebssysteme und Treiber geladen werden können.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass SecureBoot auch kontrovers diskutiert wird, da einige Kritiker argumentieren, dass es die Möglichkeit einschränken könnte, alternative Betriebssysteme oder Software zu installieren, die nicht von den Herstellern der Hardware oder des Betriebssystems signiert wurden.
Manche Distributionen kommen nicht mit SecureBoot klar. Wenn ich das nicht weiß, passiert Folgendes:
Entweder euer Installations-Stick teilt euch für den Laien sehr unverständlich mit, dass der Kernel zuerst geladen werden muss, und ihr sitzt vor einem schwarzen Bildschirm, oder:
Ihr installiert fleißig euer OS, und beim Neustart landet ihr in der "Minimal Bash Like Shell", und es geht gar nichts mehr. Mir passiert sowas auch ab und an, und dann schraube ich den Laptop auf, baue die Festplatte aus und formatiere an einem anderen PC. Eigentlich ganz einfach, oder?
Das alles passiert aber nur dann, wenn ich euch nicht über eure Hardware und das Linux, das ihr installieren wollt, erkundigt habe...
Wie man auf eurem Gerät SecureBoot ausschaltet, kann ich euch leider auch nicht sagen, da jedes BIOS/UEFI anders ist...
Die Probleme in diesem Artikel sind so ziemlich die häufigsten und wahrscheinlichsten, die auf euch zukommen können. Solltet ihr einige Termini nicht verstehen googlet dies. Allein das ist schon eine gute Trockenübung um Später Probleme selbst zu lösen.
Jaja, in Teil 3 installieren wir dann auch was ...
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