Im Jahr 2021 waren wir, eine dreiköpfige Familie, viel zu Hause. Warum noch gleich? Da war doch was… Ach ja. Das Resultat daraus war eine saftige Stromrechnung. Ich habe natürlich gleich die Kilowatt-Spitze meines Rechners mit der Spielzeit meiner neuen Games auf Steam in 21/22 multipliziert und das dann nochmal mit 38,5 Cent, um glaubhaft zu vermitteln, dass ich nicht schuld bin! Das hätte doch jeder gemacht, oder?
Ich habe mich aber doch irgendwie schuldig gefühlt und beschlossen, ein Jahr lang privat nur Low-Spec zu nutzen. Raspberry 4B und Pi400 als Desktop, Surface Go 2 für die Couch, GPi Case zum Zocken. Jedes dieser Geräte zieht sehr wenig Watt.
Einen Raspberry Pi 4B 8GB / Pi400 kann man aber mitnichten einfach so als Desktop-Ersatz nehmen, ohne des Öfteren zu fluchen. Raspberry Pi OS ist zwar sehr gut optimiert aber der PIXLE-Desktop ist alles andere als bastel-freundlich und in kleinen Details sehr unkomfortabel. Deswegen installieren wir XFCE
Was brauchen wir?
- Raspberry Pi 4B 8GB /Pi400(Empfohlen)
- SSD/M.2-Drive (Ist wirklich schneller als microSD) Speed Test
- Lüfter und Kühlrippen (Muss!/ Beim P400 ist das kein Problem die Aluplatte leitet die die Warme sehr gut ab)
- PiOS Lite arm64 (arm64 bringt nochmal mehr Leistung / Debian: Weil ich nur Debian mag )
- LAN-Kabel am Pi (zur sicherheit)
Zuerst flashen wir die SSD oder, wenn Sie meinen Rat konsequent missachten wollen, die microSD.
Ich habe einen sehr hohen Pi-OS-Verschleiß, deswegen habe ich mir die ISO von der Website heruntergeladen. Das Herunterladen im Imager und gleichzeitig flashen kostet wirklich Zeit.
Man tut gut daran, auf das Zahnrad zu klicken und im Voraus Host, SSH, USER, Sprache und Tastatur einzustellen. Das spart wirklich Zeit.
Ist alles fertig, können wir die SSD entfernen und an den Pi anschließen. Sobald man das Stromkabel verbindet, beginnt der Pi sofort mit dem Booten und Konfigurieren, bis wir schließlich im Login-Prompt landen.
Der Pi führt noch ein paar Konfigurationen aus, expandiert das File System und dann können wir uns einloggen und alles wie in den guten alten Zeiten Buchstabe für Buchstabe eintippen
Ich mache das über SSH aus … Copy & Paste-Gründen. Aber im wahren Leben tippe ich jeden Buchstaben natürlich selbst… .
Also: Name > Passwort
Wie immer zuerst: sudo apt update && sudo apt upgrade sudo reboot
Das ist wichtig, denn wir haben zu 70% gerade einen neun Kernel und Firmware installiert.
Dann checken unsere Einstellungen.
sudo raspi-config
Unter 5 Localisation Options checken wir Locale:
Mit den Pfeil runter suchen wir de_DE.UTF-8 UTF-8 und markieren es mit LEERTASTE
Mit TAB wechseln wir zu <Ok>. Darauf folgt Configuring locales
Wir nehmen de_DE.UTF-8. Locale wird jetzt generiert.
Hätten wir das nicht gemacht, wäre der Desktop komplett auf Englisch.
Jetzt aber an den Desktop! Wir wollen Xfce4. Der ist leicht system-verdaulich im gegensatz zu Gnome.
sudo apt install xfce4 xfce4-goodies xfce4-terminal noch einfacher geht es mit sudo taskel
Die Goodies sind Applets wie das Whisker-Menü, das die Navigation sehr erleichtert. Aber dazu später mehr. Als Terminal verwenden wir vorerst das native. ENTER. Das dauert jetzt 1-2 Minuten.
Ihr habt euch bestimmt schon mal gefragt, wie das Login-Ding heißt, oder? Wusste ich's doch! Das installieren wir jetzt.
sudo apt install lightdm-settings slick-greeter
Jetzt müssen wir noch einstellen, dass der Pi in den Desktop bootet.
sudo raspi-config
1 System Options>S5Boot / Auto Login>B3 Desktop
Wir landen im Hauptfenster und dann mit TAB auf <Finish>
Ja, wir wollen neustarten!
Und da ist er, der Login-Screen. Name > Passwort > ENTER. Fertig.
Herrlich, oder? Nur leider hat Xfce4 etwas gegen unseren Netzwerk- und den Bluetooth-Chip. Aber alles gut. Darum kümmern wir uns jetzt.
Wir öffnen das Terminal:
sudo raspi-config
6 AdvancedOptions>AA Network Config> 2 NetworkManager
Eigentlich müsste jetzt alles funktionieren aber ich hatte beim einstellen Heute das erste mal Problem und habe noch das hinterher geschoben:
sudo apt install network-manager-gnome -y
sudo systemctl disable dhcpcd
sudo /etc/init.d/dhcpcd stop
sudo reboot
Damit Bluetooth funktioniert installieren wir noch:
sudo apt install bluetooth pulseaudio-module-bluetooth blueman bluez-firmware -y
reboot
Was uns jetzt noch fehlt, sind die Raspberry Pi-Tools.
sudo apt install rc-gui rp-bookshelf chromium-browser rpi-chromium-mods piclone rpd-plym-splash
Das war Teil 1. Dem einen oder anderen mag das jetzt schon reichen, aber in Teil 2 kommt noch Optimierung, Tools und natürlich Theming.
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