Dieser Artikel ist ein Teil einer Artikelreihe, in der ich Euch auf meine Reise von meinem geliebten Apple iPhone zu GrapheneOS auf ein Google Pixel 7a mitnehme. Die anderen Artikel der Reihe verlinke ich unten in der Artikelübersicht. Die Gründe für den Wechsel von iOS hin zu einem komplett anderen Betriebssystem und mein Nutzungsprofil habe ich in der Einleitung zur Artikelreihe aufgezählt. Darum verzichte ich an dieser Stelle auf eine Wiederholung. Dem interessierten Leser empfehle ich die Einleitung zur Artikelreihe.
Artikelübersicht
- Mein Wechsel vom iPhone zu Graphene OS - Einleitung
- Mein Wechsel vom iPhone zu Graphene OS - Teil 01: Installation von GrapheneOS
- Mein Wechsel vom iPhone zu Graphene OS - Teil 02: Grundeinrichtung und Einstellungen
- Mein Wechsel vom iPhone zu Graphene OS - Teil 03: App Stores und Apps
- Mein Wechsel vom iPhone zu Graphene OS - Teil 04: Mein Fazit nach vier Wochen Graphene OS
- Mein Wechsel vom iPhone zu Graphene OS - Teil 05: Nutzerprofil mit Google Play Diensten erstellen (dieser Artikel)
- Mein Wechsel vom iPhone zu Graphene OS - Teil 06: Bildqualität zwischen GrapheneOS Camera, Open Camera und Google Camera
Was bisher geschah
In den anderen Artikeln dieser Reihe habe ich ausführlich meinen Wechsel und die damit verbundenen Erfahrungen zu GrapheneOS dokumentiert. Mittlerweile benutze ich GrapheneOS seit 3 1/2 Monaten als meinen daily Driver und konnte meiner Strategie, auf Googledienste zu verzichten, treu bleiben.
*unheilschwangere Musik* Doch dann kam der Urlaub ...
Scherz beiseite. Auch im Urlaub konnte ich ohne große Probleme auf Google pfeifen. Doch es ergab sich ein Anwendungsfall, der mir die Idee eines neuen Artikels für die Serie bot.
Das Szenario
Letzte Woche haben mein Herzblatt und ich unseren Urlaub auf der wirklich wunderschönen Ostsee-Insel Usedom verbracht. Getreu meinen Anforderungen (siehe den allerersten Artikel dieser Reihe) sollte mein Smartphone für Urlaubsfotos herhalten, die Navigation fürs Auto, Fahrrad oder zum Wandern erledigen und die Hotspots in der Nähe (z.B. Restaurants, Cafés, Supermärkte etc.) anzeigen.
Diese Aufgaben meisterten die freien Alternativen Open Camera, OsmAnd und Organic Maps tadellos.
Eine Sache funktionierte auf einem befreiten Smartphone jedoch nicht. Die Insel Usedom hat mit der "Userdom App" eine eigene App herausgebracht, in der sie alle Informationen zur Insel (Zeiten für die Fähren, Busfahrpläne, Züge, Öffnungszeiten von Museen, Geschäfte, Gastronomie, Veranstaltungen, Tipps etc.) komfortabel in nur einer App bündelt.
Also installierte ich mir die App aus dem Aurora Store. Bei der Benutzung der App stellte ich erhebliche Probleme fest. Sobald ich ein Museum, einen Shop oder ein Restaurant in der Nähe ausgewählt hatte, fror die App ohne weitere Fehlermeldungen und trotz erlaubten Zugriff auf meinen Standort komplett ein und ich musste sie vollständig schließen. Meine Vermutung war, dass die App im Hintergrund weitere Google Dienste zur Lokalisierung verwendet. Die Tatsache, dass ich keine Google Dienste auf dem System installiert habe und dass die Usedom App wahrscheinlich kacke programmiert wurde (keine ordentliche Ausgabe von Fehlermeldungen) resultierte im Absturz der App.
Mir standen also drei Optionen zur Auswahl:
- Ich vergesse die App einfach und besorge mir die Infos über andere Wege.
- Ich installiere die Google Dienste auf meinem Smartphone und betreibe rigoroses Rechtemanagement für die Google Dienste und jede App, die darauf zugreifen.
- Ich erstelle einen separaten Nutzer auf dem Smartphone, installiere in diesem Nutzerprofil die Google Dienste und danach die Usedom App.
Die volle Power von Graphene OS
Normalerweise hätte ich die App einfach wieder vom Telefon geschmissen und nicht weiter darüber nachgedacht, aber das Thema hatte mich angefixt.
Der bequeme aber im Endeffekt umfangreichere Weg wäre die Installation der Google Dienste und das anschließende Abdichten der Google Dienste und aller anderen Apps über die Rechteverwaltung von Graphene OS. Dieses Aufwand wollte ich a) im Urlaub nicht betreiben und b) würde dieser Ansatz meiner Strategie der googlefreien Nutzung meines Smartphones widersprechen.
Also habe ich mich für die dritte Option entschieden.