Welches Linux und in welcher Version könnt ihr mir für einen Fujitsu Esprimo Mobile D9510 empfehlen?

  • Moin,

    bräuchte mal Rat und Hilfe! Ich habe Fujitsu Esprimo Mobile D9510 Laptop. Im Moment läuft Windows 10 in der Version 22H2. Leider wird mein Rechner mit jedem Update immer lahmer und wenn Microsoft im Hintergrund neue lädt und installiert, geht so gut wie gar nichts mehr. Man sagte mir, dass sich mit der Zeit viel Müll angesammelt hätte und das beste wäre eine saubere Neuinstallation durch zu führen um das Problem zu beheben. Nur wären dann alle installierte Programme und gespeicherte Dateien weg. Nun wenn das so ist, würde ich eher dazu neigen, (obwohl ich seit Tagen von Windows 3.11 für Workgroups an durchweg Windows Betriebssysteme gewöhnt bin) Linux zu installieren. Da ich nicht weiß, da es sehr viele verschiedene Distributionen gibt und welche Distribution auf ihm problemlos läuft, weiß ich nicht welche zu diesem Rechner passt und mir den umstieg von Windows auf Linux am leichtesten macht. Vielleicht kann jemand mir dazu Rat erteilen.

  • Hallo Hiasl59,

    herzlich Willkommen bei uns. :)

    Ich habe mir das Datenblatt zu diesem Schätzchen angeschaut. Wenn es nach dem Datenblatt geht, ist das ein 32 Bit System, oder? Auf der anderen Seite schreibst Du, dass Windows 10 22H2 drauf läuft. Ist das die 64 Bit Version?

    Je nachem, ob Dein System 64 Bit Betriebssysteme unterstützt wieviel RAM verbaut ist, wird die Auswahl der Distributionen sehr klein oder sehr groß.

    Für ein 64 Bit System mit 2 GB bis 4 GB würde ich etwas auf Basis des XFCE Desktops empfehlen. Da würde z.B. Linux Mint XFCE oder MX Linux eine sehr gute und umsteigerfreundliche Wahl sein. Bei mehr RAM (im Datenblatt steht, dass das Modell je nach Revision bis zu 8 GB kann), wäre ein GNOME, KDE/Plasma oder Cinnamon Desktop auch möglich. Hier kommt es dann tatsächlich auf den persönlichen Geschmack an. Wenn man die Haptik von Windows bis Windows 10 mag, ist Cinnamon oder KDE eine gute Wahl. Wenn man hingegen die Bedienung a la Apple MacOS oder dem neuen Windows 11 mag, macht der GNOME Desktop Spaß. Mit 64 Bit hast Du die volle Wahl aus allen Linux Distributionen. Gute Einsteiger- und Umsteigerdistros mit sehr gutem Community Support sind hier z.B. Ubuntu, Linux Mint, Pop!_OS, MX Linux.

    Bei 32 Bit Systemen ist die Auswahl schon eingeschränkt. Hier würden mir aus dem Stegreif Debian, MX Linux, Antix und Q4OS in den Sinn kommen.

    Persönliche Anekdote:

    Mir hat Linux Mint in der Cinnamon Edition (das ist die Hauptversion von Linux Mint) den Umstieg von Windows zu Linux leicht gemacht. Die Videos von Jean aka Linux Guides auf YouTube haben mich dabei super unterstützt. Mittlerweile bin ich ein Fan des GNOME Desktops. Vor einem Jahr bin ich daher zu Pop!_OS gewechselt (basiert wie Linux Mint auf Ubuntu und hat von Haus aus einen GNOME Desktop dabei gehabt) und nutze dieses System seitdem auf meinem Haupt DesktopPC und auf meinem Laptop.

    Meiner Meinung nach ist Linux Mint die perfekte Wahl für Ein- und Umsteiger von Windows zu Linux. Diese Distribution ist einfach rund, sehr stabil, "unaufgeregt" (manche sagen auch, sie wirkt langweilig) und macht einfach Spaß. :) :thumbup:

    Daily Driver PC: Pop!_OS 22.04 + Win 10 Dual Boot/ Intel i7-7700K / NVIDIA GeForce GTX 1070 / 32 GB RAM / 3x 1TB Samsung SSD

    Daily Driver Laptop: Framework 13 / Ubuntu 24.04 LTS / AMD Ryzen 7 7840U / 64 GB RAM / 2TB WD NVME

    Backup Laptop: HP Elitebook x360 1030 G2 / Fedora 39 / Intel i5-7200U / Intel HD 620 / 8 GB RAM / 500 GB Samsung NVMe

    Spiele PC: MX Linux + Garuda / AMD Ryzen 7 7800X3D / Radeon RX 6750 XT / 64 GB RAM / 2TB Samsung NVME + 512 GB Kingston NVME + 250 GB Samsung SSD

    2 Mal editiert, zuletzt von El Pollo Diablo (30. September 2023 um 13:40)

  • Schönen Dank für deine (sagt ihr hier Du oder Sie). Hier mal die technischen Daten von meinem Rechner.

    Prozessor Intel Core 2 Duo CPU P8700 2.53 GHz

    Anzahl der Kerne 2

    Cache 3 MB L2 Cache

    Bus-Taktfrequenz 1066 MHz

    Befehlssatz 64-bit (Intel 64 Architektur)

    Systemtyp 64-Bit-Betriebssystem, x64-basierter Prozessor

    Installierter RAM 8,00 GB DDR3

    Grafikkarte Intel GMA 4500 MHD

    Festplatte Toshiba MQ01ABD100 (SATA 3Gb, 1 TB)

    DVD Hitachi-LG HL-DT-ST DVDRAM GT20N

    Drucker/Scanner HP Deskjet F2480 All-in-One Drucker

  • Wir Linuxer verwenden das gemeinschaftliche "Du". :)

    Diese Systemspezifikationen erlauben eine breite Auswahl. Die einzig limitierenden Faktoren sind wahrscheinlich die CPU (das Problem haben aber alle Rechner die über 10 Jahre alt sind) und die Grafikkarte. Als Laptop für ganz normale alltägliche Arbeit, sollte es meiner Meinung nach aber locker ausreichen.

    Somit würde ich in Deiner Position über die Wahl der Desktopumgebungen meine Distribution aussuchen. Im Gegensatz zu Windows, wo es ja nur einen Einheitsdesktop für alle gibt, erlaubt Linux die Auswahl aus mehreren Desktops. Diese Desktops verfolgen alle ihr eigenes Bedienungskonzept.

    Die am meisten verbreitesten Desktops sind:

    KDE bzw. mittlerweile nennt es sich "Plasma"

    Ein Desktop, der sehr stark dem Desktop und dem Bedienung von Windows 10 ähnelt. In Plasma kannst Du wirklich jeden noch so kleinen Kram ganz individuell Deinem eigenen Gusto anpassen. Ich selbst mag Plasma nicht so sehr, weil mir die Einstellungsvielfalt zu umfangreich ist. Ich bin eher simpel gestrickt.

    XFCE

    Vom Look and Feel erinnert XFCE an ältere Windowsversionen. Wer von Windows XP und Windows 7 kommt, findet sich hier recht schnell zurecht. Dennoch kann man auch hier viel nach dem eigenen Geschmack anpassen. XFCE ist sehr resourcenschonend. Das System ist daher schneller als andere Desktops.

    Cinnamon

    Cinnamon erinnert mich stark an die Bedienung von Windows 7. Cinnamon ist nicht so schlank und schnell wie XFCE aber auch nicht so aufgebläht und ressourcenhungrig wie Plasma. Cinnamon ist ein guter Mittelweg.

    GNOME

    GNOME erinnert von der Bedienung oft an MacOS. GNOME verfolgt das Konzept, den Nutzer so wenig wie möglich eigene Anpassungen machen zu lassen, um ihn nicht zu überfordern. Der Nachteil daran ist, dass die Entwickler von GNOME gerne mal mehr Optionen gestrichen haben, die man als Nutzer gerne haben will. GNOME ist in der Linux Welt einer der am verbreitesten Desktops und entwickelten Desktops. Obwohl er recht optionsarm daherkommt, braucht GNOME etwas mehr Leistung als z.B. XFCE.

    Ich würde daher über die Wahl des Desktops meine Wahl zur Linux Distribution fällen. Das schöne ist, dass Du viele Linuxe direkt von einem USB Stick live ausprobieren kannst, bevor Du sie auf die Platte installierst.

    Meine Wahl wäre daher:

    Wenn KDE/Plasma, dann "Kubuntu" ausprobieren.

    Wenn XFCE, dann "Linux Mint XFCE" ausprobieren.

    Wenn Cinnamon, dann "Linux Mint" in der Hauptversion ausprobieren.

    Wenn GNOME, dann z.B. "Ubuntu" ausprobieren.

    Wenn man gar keinen Plan hat, wohin die Reise gehen soll, dann nimm am Besten Linux Mint in der Hauptversion mit dem Cinnamon Desktop.

    Daily Driver PC: Pop!_OS 22.04 + Win 10 Dual Boot/ Intel i7-7700K / NVIDIA GeForce GTX 1070 / 32 GB RAM / 3x 1TB Samsung SSD

    Daily Driver Laptop: Framework 13 / Ubuntu 24.04 LTS / AMD Ryzen 7 7840U / 64 GB RAM / 2TB WD NVME

    Backup Laptop: HP Elitebook x360 1030 G2 / Fedora 39 / Intel i5-7200U / Intel HD 620 / 8 GB RAM / 500 GB Samsung NVMe

    Spiele PC: MX Linux + Garuda / AMD Ryzen 7 7800X3D / Radeon RX 6750 XT / 64 GB RAM / 2TB Samsung NVME + 512 GB Kingston NVME + 250 GB Samsung SSD

    Einmal editiert, zuletzt von El Pollo Diablo (30. September 2023 um 14:11)

  • Hiasl59

    El Pollo Diablo hat m.E. eigentlich schon alles Nötige gesagt.

    Ich mag nur nochmal darauf hinweisen, dass an Deinem Rechner die Taktfrequenz der Flaschenhals

    ist, der dafür sorgt, dass der Rechner lahmt (Die 8 GB RAM hingegen betrachte ich schon als recht üppig).

    Dein Rechner wird unter Linux in jedem Fall viel flüssiger arbeiten, trotzdem würde ich Dir eher empfehlen,

    auch ein Auge darauf zu haben, dass Du ein ressourcesschonendes System installierst.

    Wenn Du Linux Mint in Betracht ziehst, empfehle ich Dir, Dir sowohl Linux Mint Cinnamon als Linux Mint XFCE

    anzuschauen (Öffne z.B. mal die Anwendungsverwaltung, installiere Dir wichtige Software und lasse die mal

    als Stresstest laufen). Die beiden Fenstermanager sind unter Linux Mint nicht so schrecklich unterschiedlich.

    Die Installation ist nahezu identisch und in beiden Fällen einfach.

    Vergiss nicht, vor der Installation ein Backup aller Deiner Daten auf einem separatem Speichermedium

    anzufertigen. Wenn Du im BIOS/UEFI ein Secureboot zur Auswahl hast, solltest Du dies ausschalten.

    Keine Alternativen ? Kein Mitleid !

    Debian XFCE und Void XFCE

  • Also Linux Mint kenne ich ein wenig. Als ich meinem Esprimo eine neue Festplatte könnte (die verbaute mit 320 GB wurde zu klein) hab ich sie mit einem Universal-Festplatten-Adapter IDE/SATA von Xystec (Xystec Universal-Festplatten-Adapter IDE/SATA auf USB 2.0, für HDDs & SSDs) über USB angeschlossen und die 64bit-Version von Mint 18.3 installiert. Vorher habe ich es mir von der DVD her angesehen. Das war aber nicht besonders prickelnd. Hab aber nicht lange damit arbeiten können, da ich das Passwort nicht mehr weiß und deshalb nicht mehr rein komme. Ansonsten habe ich eigentlich nur schlechte Erfahrungen zuvor mit Linux gesammelt. Ein versuch in den 90ern mit debian 2.0r3 (die Installation-CDs hab ich immer noch) ist wegen Treiberproblemen schief gelaufen und mit Suse Linux 9.0 in der spezial Edition ist es ähnlich gelaufen.

    Aber danke für deinen Rat. Werde halt mal verschiedene runter laden, auf CD oder DVD brennen und wenn es geht diese mir erst einmal von dort anschauen.

  • Hiasl59

    In den letzten Jahren hat sich bei Linux viel getan. Der Installationsprozess und der Umfang der Treiber haben

    sich doch arg verbessert. Nur bei der allerneuesten Technik könnte es Probleme geben, aber das ist Dein Esprimo

    ja nun wohl doch nicht mehr. Die wenigsten ISO's passen heutzutage noch auf eine CD, Du wirst wohl eine DVD brauchen

    (USB-Stick ist aber wesentlich schneller).

    Es gibt im Übrigen Wege, auf das System wieder zurückzugreifen, auch wenn man das Passwort vergessen hat.

    Keine Alternativen ? Kein Mitleid !

    Debian XFCE und Void XFCE

  • @staryvyr Danke! Werde ich mal ausprobieren, nachdem ich die Festplatte erst einmal wiedergefunden habe.

    Ist mir schon klar. Wollte ja das ISO von Mint 18.3 auf 'nen USB machen. Blos die Anleitung des wie habe ich nicht verstanden :rolleyes:

    Nimm z.B. BalenaEtcher, eine Anleitung gibt es hier:

    Erstellung eines bootfähigen USB-Sticks mit BalenaEtcher für die Installation
    In diesem Video wird der Prozess der Erstellung eines bootfähigen USB-Sticks mit BalenaEtcher für eine Installation detailliert dargestellt. Es führt Sie dur...
    www.youtube.com

    Du brauchst als "Image" dazu die ISO von dem Linux (Mint, MX, ...), das Du Dir ansehen möchtest.

    Keine Alternativen ? Kein Mitleid !

    Debian XFCE und Void XFCE

  • Hallo,

    Du kannst jede beliebige Linux installieren nach Lust und Laune wie es dir passt oder was dir optisch gefehlt.

    Habe und betreue mehrere genau so alte Systeme alle mit Linux. Habe gerade vor 4 Wochen einen Lenovo ThinkPad T540p, 9 Jahre Alt aber im nagel neuen zustand, 7 x aufgeladen, keine Kratzer nix, wirklich wie neu, für sage und schreibe 85 Euro geschossen. Die Grafik ist Intel 4600 also fast genau so alt wie deine was keine Probleme auch mit neuen Kernel verursachen wird, läuft zb. Fedora 38 KDE perfekt. Keine Angst haben, ich würde dir LMDE 6 empfehlen oder einfach Debian 12 mit Cinnamon wenn es um die Optik von Linux Mint angeht dann hier http://packages.linuxmint.com/list.php?release=victoria ( findest du alles was du brauchst und unter Debian 12 mit einen Klick installieren kannst, wie ich das so bei Kunden mache. Kein Linux Mint statt dessen Debian 12 mit Cinnamon. Schneller, sicherer, UNABHÄNGIG.

  • Hiasl59

    Der Einwand von nicoletta ist völlig berechtigt und bedeutet, dass die alte Linux Mint Version 18.3

    nicht mehr gepflegt wird also z.B. Sicherheitslücken aufweisen könnte, die nicht mehr geflickt werden.

    Wenn Du keine Daten mehr auf dieser Festplatte hast, kannst Du diese zum auch nutzen, um darauf

    ein neueres Linux zu installieren. (Du brauchst trotzdem ein Installationsmedium (USB-Stick, DVD und

    musst aufpassen, dass Du bei der Installation nicht die interne Festplatte erwischt, so Du diese

    ersteinmal nicht zur Installation nutzen magst.)

    Keine Alternativen ? Kein Mitleid !

    Debian XFCE und Void XFCE

  • Kein Linux Mint statt dessen Debian 12 mit Cinnamon. Schneller, sicherer, UNABHÄNGIG.

    Allerdings auch weniger geeignet für Umsteiger/Linux-Anfänger als Linux Mint oder MX.

    Das würde ich erst empfehlen, wenn eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Linux da ist.

    Keine Alternativen ? Kein Mitleid !

    Debian XFCE und Void XFCE

  • Da ich einen zweites Laptop habe, auf dem Windows 11 läuft und alle Programme von dem hier beschriebenen schon darauf umgezogen sind, kann eine Linuxinstallation das Win 10 Betriebssystem ruhig platt machen. Es sind nur noch einige Dateien die von dem einen Rechner zum anderen noch umziehen müssen vorhanden und in Arbeit.

  • Allerdings auch weniger geeignet für Umsteiger/Linux-Anfänger als Linux Mint oder MX.

    Bin andere Meinung, MX Linux ist in meinen Augen das Linux System das Linux Welt Zerstört. Du sagst Debian Installation ist nicht für Anfänger...hmmm...warte mal...ist nicht MX Linux die Distribution die dem User die macht über Grub Customize und andere Werkzuge gibt die NIEMALS EIN ANFÄNGER HABEN sollte? Jedem das seine.

    Ich sage nur das Debian 12 ist aktueller als Linux Mint und das man Debian mit Cinnamon Desktop schnell und problemlos in der Optik vom Linux Mint haben kann.

    Kannst Du bitte ein wenig konkreter werden?

    Satz lesen? ZB...

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