Netzwerk & Internet (Fortsetzung)
Hintergrund
So sehr ich Minimalismus begrüße, ist mir das "fröhliche schwarz" des Desktops dann doch einen Schritt zu minimal. Daher möchte ich einen anderen Hintergrund einstellen. Zu meiner Überraschung stelle ich fest, dass GrapheneOS keine weiteren Bilder mitbringt.
Also verbinde ich das Telefon über ein USB Kabel mit meinem PC. Auf dem PC läuft ein Pop!_OS. Das Telefon wird sofort als "Pixel 7a"erkannt und gemountet. Jedoch wird kein Inhalt angezeigt. Also wechsele ich auf dem Telefon in den Einstellungen nochmal nach "Verbundene Geräte" und sehe hier einen neuen Punkt namens "USB". Unterhalb von "USB" steht der Hinweis "Dieses Gerät aufladen". Ich klicke auf "USB" und bin angenehm überrascht, was ich alles einstellen kann!
Ich setze im Bereich "Verwendungszweck für USB-Verbindung" den Wert "Dateiübertragung" und schaue auf meinem PC nochmal in das gemountete Pixel 7a. Und siehe da, nun kann ich auf den Speicher des Telefons zugreifen.
Über den Dateibrowser meines PCs erstelle ich auf dem Telefon im "Pictures"-Verzeichnis eine neues Verzeichnis "Wallpapers" und kopiere das Hintergrundbild meines iPhones in das erstellte Verzechnis.
Zurück auf dem Telefon gehe ich nochmal in die Einstellungen für den Hintergrund und sehe dort im "Meine Fotos" Ordner das neu erstellte Verzeichnis "Wallpapers" mit meinem Hintergrundbild. Das Hintergrundbild setze ich für den Start- und Sperrbildschirm.
Mit dem vertrauten Hintergrundbild fühle ich mich auf dem neuen Telefon gleich ein Stück heimischer. Die einsame Galerie-App entferne ich auch gleich vom Desktop.
Die restlichen Einstellungen belasse ich so, wie sie sind.
POSITIV:
An dieser Stelle muss ich Android ein großes Lob aussprechen. Intuitiver und einfacher habe ich noch kein Telefon mit meinem Rechner gekoppelt und Daten kopiert. Gerade als iPhone-Anwender ohne Mac, ohne installiertem iTunes Client und ohne iCloud wird einem iPhone Besitzer das Leben schwer gemacht, das Telefon gescheit mit dem Rechner zu verbinden. Um Daten vom oder aufs iPhone zu übertragen, musste ich den Umweg über ein Netzlaufwerk oder Nextcloud nehmen.
Bedienungshilfen
In den Einstellungen für "Bedienungshilfen" lassen sich diverse optische, akkustische und haptische Parameter anpassen. Ich belasse vorerst alle Einstellungen in ihren Standards.
Sicherheit
Ob die Sicherheitseinstellungen von GrapheneOS dem Vanilla Android ähneln, kann ich mangels Erfahrung mit einem aktuellen Android nicht beurteilen.
Es kann die Art der Displaysperre und deren Verzögerung eingestellt werden, es lassen sich die Fingerabdrücke konfigurieren. Face unlock fehlt aber auch hier.
Meine Theorie von weiter oben, dass dieses Feature zu unsicher ist und daher von GrapheneOS über Bord geworfen wurde, scheint sich zu bestätigen.
Desweiteren lässt sich ein "Auto reboot"-Intervall für das Telefon einstellen. Hier kann schrittweise ein Wert zwischen 10 Minuten und 72 Stunden definiert werden, nachdem das Telefon einen Reboot machen soll. Ein regelmäßiger Reboot passt in den Sicherheitsansatz von GrapheneOS. Durch den Reboot kann zum einen sichergestellt werden, dass der RAM des Geräts regelmäßig gelöscht wird und eventuelle Fragmente von Sicherheitstokens aus dem RAM entfernt wurden. Zum anderen ermöglicht der automatische Reboot die automatische Installation von System- und Sicherheitsupdates. Denn einige Updates benötigen einen Reboot des Geräts, damit die gemachten Änderungen auch angewendet werden.
Da einige Optionen nicht ins Deutsche übersetzt wurden, habe ich die Vermutung, dass diese Optionen nicht aus dem Vanilla Android, sondern von den Entwicklern von GrapheneOS eingebaut wurden.
Die Option "Enable secure app spawning" ist per default aktiviert. Laut der Webseite von GrapheneOS sorgt die Einstellung dafür, dass für jede App, die durch einen anderen Prozess oder App gestartet wird, ein eigener, frischer Prozess anstelle eines Clons des Standard-Templates der App erstellt wird. Dies soll die Sicherheit und Privacy erhöhen. Der Nachteil ist eine geringfügig längere Startzeit beim Start eines solchen Prozesses. Weiterführende Informationen sind über den Link nachzulesen.
Die Option "Enable native code debugging" ist im Standard aktiv und erlaubt GrapheneOS die Generierung von Logs und Bug Reports bei Crashs und das Debugging von nativem Code. Laut der Webseite von GrapheneOS ist zu lesen, dass diese Option die Funktion von einigen Apps (z.B. Banking) beeinträchtigen könnte. Das passiert besonders dann, wenn diese Apps, Zitat: "eigene krude Anti-Manipulations Mechanismen implementieren, um die Inspektion oder Veränderung und in einem schwachen Versuch den App-Code und seine APIs for Sicherheitsforschern zu verstecken". In solchen Fällen müsste diese Option deaktiviert werden.
Von der Option "PIN scrambling" hatte ich im Vorfeld der Recherchen zu GrapheneOS gelesen und Videos gesehen. Wird diese Option aktiviert, ordnet GrapheneOS bei jedem Entsperren des Telefons (Anmerkung: wenn man eine numerische PIN verwendet) die Zahlen auf dem Display in einer zufälligen Reihenfolge an. Dadurch soll es Beobachtern in der Öffentlichkeit erschwert werden, die PIN anhand der Fingerbewegungen des Besitzers zu erraten.
Die Option "Screen lock camera access" ist im Standard aktiv. Über diese Option kann eingestellt werden, ob auf die Kamera auch zugegriffen werden darf, wenn das Telefon gesperrt ist.
Unter der Option "Weitere Sicherheitseinstellungen" finden sich die Übersicht zu MDM Apps (sofern installiert), Verschlüsselung, gespeicherte Anmeldedaten, Zertifikate, Trust Agents, Bildschirmfixierung und Löschen einer eSIM.