debian 12 Bookworm - Fehlersuche/Logs

  • Hallo Allerseits,

    habt Ihr ein paar Hinweise für mich, wo ich Logs finde mit Fehlern und Mängeln im Boot-/Startvorgang von Debian 12 Bookworm (systemd in UEFI/GPT-System) und Cinnamon? Seitdem ich nun zwei parallele Debian-Installationen und eine Windows 10 Installation auf dem Notebook habe, habe ich mir bei den Debian-Systemen eine 60sekündige Pause in die Bootprozessen eingefangen.

    Die erste Debian-Installation habe ich mit vielen missgückten Installationsversuchen irgendwie ein bischen vermurkst: Cinnamon hängt dort nach jedem Systemstart ohne Leisten (nur Hintergrund sichtbar), läuft aber nach einem "Neustart" per [Strg]+[Alt]+[Esc] unauffällig.

    Ich brauche in paar Tipps, wo ich beteiligte log-Dateien finde, welche am relevantesten sind und ganz toll wäre ein praxiserprobter Tipp darüber, wie ich herausfinde, welche Logs in meinem System relevant sind.

    Einiges habe ich schon selbst herausgefunden & repariert (die zweite Debian-Installlation war nicht so gesund für Grub), usw.. UEFI funktioniert inzwischen endlich (hat ja auch nur 10 Jahre gedauert), scheint aber tendenziell zu kompliziert zu sein: Die meisten Tools und Rezepte (bezüglich UEFI) sind ziemlich unzureichend/irreführend beschrieben/realisiert- das erfordert viel Geduld (und Nervenstärke, weil man erstmal nicht mehr an das System herankommt).

    Hintergrund:

    Kürzlich bin ich mal wieder auf Linux umgestiegen (inspiriert von Jean's Debian-Videos, Danke dafür :)). Nach vielen Stunden in denen ich mir für meine Arbeit (Netzwerkadministration, vorwiegend Windows/Windows Server, Router, Firewalls, etc.) benötigte ich einiges, aber unterm Strich wohl nicht allzu viel. Bei meinem letzten Versuch vor gut 10 Jahren habe ich auch für gut zwei Jahre mit Linux gearbeitet und bin bei den OpenSource-Anwendungen (LibreOffice-Suite, Firefox, Thunderbird, Gimp, VLC) auch danach unter Windows geblieben.

  • Hallo :)

    Ich brauche in paar Tipps, wo ich beteiligte log-Dateien finde

    Die meisten LOG Dateien wirst Du im /var/log Verzeichnis Deiner Distribution finden.


    Auf der Shell kannst Du auch explizit nach solchen suchen:

    Code
    sudo find /var/log -type f -name "*.log"

    Oder, direkt nach Worten in den den gefundenen Dateien. Hier ein Beispiel mit "error"

    Code
    sudo grep error $(sudo find /var/log/ -type f -name "*.log")

    Das sind jetzt nur einfache Beispiele... Du kannst natürlich noch detailierter Suchen, Filtern und auch farblich die Ergebnisse ausgeben lassen. Da gibt es richtig viele Möglichkeiten.

    EDIT: Das sudo ist nur exemplarisch und evtl. nicht notwendig. Man wird schon benachrichtigt, wenn der Zugriif auf eine Datei nicht gestattet ist. Dann kannst Du sudo verwenden.

    Spoiler anzeigen

  • Die meisten LOG Dateien wirst Du im /var/log Verzeichnis Deiner Distribution finden.

    OK, habe da (/var/log) mal drin "herumgestöbert". Die boot.log fängt leider erst spät an den Bootprozess mitzuprotokollieren, aber ziemlich genau an der Stelle, nachdem die Boot-Pause (~30 Sekunden) eintritt:

    Code
    /var/etc/boot.log:
    --------------------------------------------------------------------------------
    Gave up waiting for suspend/resume device
    /dev/nvme0n1p4: clean, 569038/2093056 files, 5712571/8388608 blocks
    ...

    Mein System scheint nach irgendeinem Gerät zu suchen und gibt die Suche nach 30 Sekunden auf. (Ich frage mich da: Wer sucht da nach welchem Gerät und will/brauche ich das?)

    Der fschk über /dev/nvme0n1p4 wird bei jedem Start ausgeführt. Das ist meine root (/) und läuft unmerklich schnell durch. Ist das normal, dass bei jedem Start ein fsck auf root durchgeführt wird?

    Bezüglich des Cinnamon-Fehlers (erfolgloser Start nach jedem Anmelden, braucht einmal [Strg]+[Alt]+[Esc]) werde ich in den log-Dateien zwar nicht fündig, aber unter /var/log liegt eine auffällige README und die erklärt, dass systemd-basierte Systeme andere Logs schreiben und dass man sich die mit dem Befehl journalctl anschaut. journalctl zeichnet anscheinend den Cinnamon-Start auf, und zwar abhängig vom Benutzer: Jeder Benutzer hat seine eigenen Inhalte von journalctl.

    Damit komme ich weiter. :)

  • Die meisten LOG Dateien wirst Du im /var/log Verzeichnis Deiner Distribution finden.

    Kommt drauf an...

    Debian 12 installiert per Default keinen rsyslog-Daemon mehr; /var/log bleibt also relativ übersichtlich und z.B. ein früher gerne genommenes tail -f /var/log/syslog greift ins Leere - die Datei existiert nicht.

    Hier ist dann tatsächlich journalctl das Werkzeug der Wahl. Dieses beschwert sich allerdings nicht, wenn es nur mit Benutzerrechten ausgeführt wird, es zeigt dann eben nur die Benutzer-relevanten Einträge an. Erst mit sudo gibt es auch die System-Logs.


    Kaenguru73 in Sachen "Gedenkminute": gave up waiting for suspend/resume device könnte darauf hindeuten, dass versucht wird, eine nicht (mehr) vorhandene Partition zu mounten. Möglicherweise hat sich bei der Installation des zweiten Debian die UUID einer Partition (z.B. swap) geändert. Gibt es diese "Gedenkminute" auf beiden Installationen?

  • Kaenguru73 in Sachen "Gedenkminute": gave up waiting for suspend/resume device könnte darauf hindeuten, dass versucht wird, eine nicht (mehr) vorhandene Partition zu mounten. Möglicherweise hat sich bei der Installation des zweiten Debian die UUID einer Partition (z.B. swap) geändert. Gibt es diese "Gedenkminute" auf beiden Installationen?

    Ja, darüber habe ich auch einiges gelesen und Swap in beiden Installationen deaktiviert & reaktiviert. (Bin selbst schuld: Ich hatte anfangs probiert, dieselbe swap-Partition für beide Installationen zu verwenden - bad idea.) Das sollte es nicht sein. Habe gerade nochmal in /etc/fstab reingeguckt - device und uuid stimmen mit den Angaben in gparted überein. Die fstab gilt doch nach wie vor, oder gibt es da inzwischen auch irgendeine Erweiterung?

  • ...dieselbe swap-Partition für beide Installationen zu verwenden - bad idea.

    Richtig ^^

    Ja, die fstab ist nach wie vor relevant; die UUID der Swap-Partition steht aber auch noch in der /etc/initramfs-tools/conf.d/resume

    Idealerweise sollten die UUID in den folgenden Befehlsausgaben übereinstimmen:

    Tun sie das nicht, hilft vielleicht das hier weiter:

    Long Boot Time (SSD), black screen with blinking cursor, "gave up waiting on suspend/resume device"
    Have a Debian-based Linux that has been hardware cloned a few times. There are long boot delays even though it has an SSD. Originally, there had been a…
    unix.stackexchange.com


    Ansonsten sind wir möglicherweise auch komplett auf dem Holzweg - dann ist intensives Studium der Ausgabe von sudo journalctl angesagt... :rolleyes:

  • Ja, die fstab ist nach wie vor relevant; die UUID der Swap-Partition steht aber auch noch in der /etc/initramfs-tools/conf.d/resume

    Das war es: In /etc/initramts-tools/conf.d/resume stand eine nicht mehr aktuelle UUID drin (RESUME=UUID=.....). Mit den Anweisungen aus dem von Dir verlinkten Artikel:

    Also

    Code
    sudo nano /etc/initramts-tools/conf.d/resume

    Dann die eine Zeile auf RESUME= ändern und speichern. (sudo echo "RESUME=" >/etc/initramts-tools/conf.d/resume scheitert: keine Berechtigung).

    mit

    Code
    sudo update-initramfs -u

    muss die Konfiguration geändert werden (dauert kurz). Danach zeigt uns

    Code
    sudo cat /etc/initramts-tools/conf.d/resume

    dass der Inhalt nicht geändert wurde. Entsprechend der vorhergehenden Bildschirmausgabe sollte die UUID der swap-Partition eingetragen werden. Die erhält man per

    sudo cat /etc/fastab

    Ich habe die mit der Maus im graphischen Terminal merkiert, über das Kontext-Menü kopiert. Danach kann die UUID mit Hilfe von nano eingetragen werden (per Mausrad-Klick):

    Code
    sudo nano /etc/initramts-tools/conf.d/resume

    Der anschließende Neustart hat keine 30 Sekunden-Pause mehr! :*

    ------------------------------------------------------------------------------

    Ansonsten sind wir möglicherweise auch komplett auf dem Holzweg - dann ist intensives Studium der Ausgabe von sudo journalctl angesagt... :rolleyes:

    Das ^Journal habe ich gesucht, :thumbup: aber das ist so quasi unzumutbar - muss ich erst lernen. Die neuesten Einträge stehen unten und mit [Ende] passiert garnichts, mit [Strg]+[Ende] beendet man journalctl... Folglich stehe ich ewig auf der Page-Down-Taste... Das erfordert man-page-Studium... Aber nach der langen Suche habe ich mit bloßen Augen nichts darin gefunden, auch nicht die 30sekündige Pause. Aber das muss nichts heißen.


    Vielen Dank! und nochmal vielen Dank! :)

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