Im ersten Teil des Artikels habe ich über meine allgemeinen Erfahrungen zum Kauf und Betrieb des Framework 13 AMD Laptops geschrieben. In dem Artikel hatte ich einige Distros im Live ISO Modus ausprobiert.
In diesem Teil teste ich die Linuxkompatibilität des Laptops und unterziehe das System einem Produktivtest, in dem ich unterschiedliche Linux Distros mit GNOME Desktop für mehrere Tage installiere, um alltägliche Aufgaben damit zu erledigen. Ich möchte herausfinden, mit welcher Distro das Framework Laptop harmoniert.
Ich fokussiere mich auf die Aspekte eines ganz normalen Anwenders, der ohne viel manuelle Intervention einfach nur mit dem System arbeiten möchte.
Die Testaufgaben
Für den Produktivtest einer installierten Distro erstelle ich eine Checkliste mit typischen Aufgaben aus meinem Alltag:
- Erstellen von Open Office Writer und Calc Dokumenten inkl. Ausdrucken auf einem WiFi Drucker
- Email inkl. PGP-Schlüsseln und S/MIME Zertifikaten
- Chat, Telefonie und Videotelefonie via Signal Desktop
- SIP-Telefonie über Linphone
- Bildbearbeitung in GIMP
- Videos in OBS aufnehmen
- Videoschnitt und Rendering in Kdenlive
- Rippen von Audio CDs und Konvertierung in andere Formate
- Audioschnitt und Bearbeitung in Audacity
- Videos mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben
- Musik mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben
- Wiedergabe von Medien über diverse Kanäle und Formate (FreeTube, Browser, Podcasts, Shortwave etc.)
- Spielen eines Spiels in Steam und im Heroic Games Launcher
- VPN-Verbindungen ins Internet aufbauen
- Wireguard VPN-Verbindung ins Heimnetz aufbauen
- Fernwartung anderer Rechner via RustDesk
- Paralleler Betrieb mehrerer VMs mit KVM/QEMU
Diese Aufgaben muss die Distro auf alle Fälle meistern können, um zu meinem Daily Driver zu werden.
Tests
Ubuntu 23.10
Da ich auf dem Laptop am Ende Ubuntu 24.04 LTS installieren möchte (siehe Teil 1 des Artikels) , werde ich für den Produktivtest als erstes zu Ubuntu greifen. Weil 24.04 LTS erst Ende April final veröffentlicht wird, nehme ich zum Ausprobieren die aktuellste stabile Version 23.10.
Was mir sofort ins Auge springt: das Bildformat des Framework 13 Laptops gegenüber dem Format meines HP Elitebook. Das Framework hat ein 3:2 Display mit entsprechend höherer Auflösung, so wie man es z.B. von einem Microsoft Surface kennt. Stelle ich das HP Elitebook aufgeklappt neben das Framework 13, fällt der optische Unterschied nur minimal auf. Öffne ich aber auf beiden Geräten den gleichen Inhalt, ist der Unterschied gewaltig.
Ubuntu bringt neben seinen bekannten Repositories im Auslieferungszustand auch ihr hauseigenes Snap Paketsystem mit. Die Diskussion um Snap und die Ambitionen von Canonical möchte ich in diesem Artikel nicht weiter befeuern. Persönlich ziehe ich bei containerisierten Programmen Flatpaks oder AppImages gegenüber Snaps vor. Deswegen werde ich Flatpak inklusive Gnome-Software manuell nachinstallieren.
Anschließend installiere meine benötigten Programme entweder aus dem Ubuntu Repository via apt und von Flathub.
Systempakete aus dem Ubuntu Repository:
sudo apt install rclone keepassxc audacious audacity easytag gnome-shell-extension-manager filezilla thunderbird flameshot gimp kleopatra gnome-maps nextcloud-desktop okular pdfarranger peek remmina soundconverter thonny gnome-tweaks variety linphone-desktop -y
Flatpaks:
flatpak install com.brave.Browser com.github.tchx84.Flatseal com.heroicgameslauncher.hgl com.ktechpit.colorwall com.microsoft.Edge com.obsproject.Studio com.rafaelmardojai.Blanket de.haeckerfelix.Shortwave dev.lasheen.qr dev.salaniLeo.forecast fr.romainvigier.MetadataCleaner io.freetubeapp.FreeTube io.github.giantpinkrobots.flatsweep io.github.peazip.PeaZip io.github.realmazharhussain.GdmSettings it.mijorus.smile net.codeindustry.MasterPDFEditor net.cozic.joplin_desktop net.sourceforge.mcomix org.cryptomator.Cryptomator org.darktable.Darktable org.freac.freac org.gnome.Podcasts org.gnome.Todo org.gnome.World.PikaBackup org.gtk.Gtk3theme.adw-gtk3 org.gtk.Gtk3theme.adw-gtk3-dark org.signal.Signal org.videolan.VLC org.x.Warpinator net.davidotek.pupgui2 -y
Fürs Gaming installiere ich Steam manuell nach.
Unser werter Forums-Kollege Actionsschnitzel hat dazu die sehr empfehlenswerte Artikelreihe "Gaming Essentials" geschrieben.
Über den Gnome Extension Manager installiere ich meine bevorzugten Standard-Erweiterungen nach:
- Alphabetical App Grid
- Blur my Shell
- Caffeine
- Click to close overview
- Grand Theft Focus
Der Fingerabdrucksensor des Laptops wird von Ubuntu out-of-the-box unterstützt. Die Registrierung eines oder mehrerer Finger zur Anmeldung via Fingerabdruck funktioniert problemlos.
Abschließend füge ich meine bevorzugten Firefox Addons zum Browser, konfiguriere Thunderbird inkl. PGP- und S/MIME Verschlüsselung, synchronisiere meine Nextcloud Kalender und Kontakte und konfiguriere den Nextcloud Desktop Client zum Sync meiner Dateien mit dem PC. Dann importiere meine Abos in Podcasts, FreeTube, Shortwave etc. Zu guter Letzt lade ich mir die aktuellen AppImages von Kdenlive und RustDesk von den offiziellen Seiten.
Sollte ich etwas vergessen haben, installiere ich Programme nach.
Testaufgaben
Office
Ubuntu bringt LibreOffice in der Version 7.6.5.2 mit. Writer, Calc und Impress sind vorinstalliert. Die Erstellung von Textdokumenten und Tabellenkalkulationen funktioniert anstandslos. Die Dokumente lassen sich ohne weiteres Zutun auf dem automatisch gefundenen und eingebundenen HP WiFi Drucker ausdrucken.
Email
Der E-Mail Client meiner Wahl ist Thunderbird. Zum Zeitpunkt des Tests liegt Thunderbird in der Version 115.8.1 vor. Die Anbindung meiner E-Mailkonten funktioniert problemlos. Meine existierenden PGP Schlüssel und S/MIME Zertifikate lassen sich erfolgreich importieren. Die Signierung und Verschlüsselung meiner Mails funktioniert auf Anhieb.
Chat, Telefonie und Videotelefonie via Signal Desktop
Signal Desktop lässt sich mit meinem Smartphone koppeln und synchronisieren. Chats, Audio- und Videoanrufe funktionieren.
SIP-Telefonie über Linphone
Zum Zeitpunkt dieses Tests hat Ubuntu das Programm Linphone in der Version 5.0.2 in seinem Repository. Mein USB Jabra Headset wird erkannt. Abgehende und ankommende Anrufe sind erfolgreich.
Bildbearbeitung in GIMP
GIMP wird zum Zeitpunkt dieses Tests in der Version 2.10.34 ausgeliefert. Die Performance unter Ubuntu ist großartig! Selbst beim Laden vieler großer Bilder und deren Stapelverarbeitung reagiert das System flüssig und erlaubt ein angenehmes Arbeiten.
Videoaufzeichnung in OBS
In OBS erstelle ich zwei Probeaufnahmen meines Desktops bei voller Auflösung von 2256 x 1504 Pixeln. Die aufgenommenen Videos zeigen weder Aussetzer noch Fehler.
Videobearbeitung in Kdenlive
Für die Videobearbeitung nehme ich Kdenlive 24.02.0 als AppImage. Ich mache das AppImage ausführbar und starte es. Nichts passiert. Ich starte das AppImage über die Konsole und bekomme den Hinweis, dass FUSE benötigt wird, um das AppImage zu starten. Daher installiere ich FUSE aus dem Repository von Ubuntu manuell nach.
Die Bearbeitung eines mehrspurigen Videos aus OBS Aufnahmen, Sound und Bild-Dateien läuft stabil und flüssig. Das Rendern eines 33 minütigen H264 MP4 Videos mit 1080p und 30 fps dauert 18 Minuten. Wärend des Renderns ist der Lüfter des Laptops stumm.
Das fertig gerenderte Video zeigt weder Bild- noch Tonfehler. Asynchronitäten zwischen Bild und Ton sind ebenfalls nicht festzustellen.
Rip und Konvertierung von Audio
Mit dem Programm fre:ac rippe und konvertiere ich eine Audio CD im AccurateRip Modus mit dem LAME MP3 v3.100 Codec. Das rippen einer 48 minütigen CD dauert 3:18 Minuten. Das externe ASUS USB DVD-Laufwerk wurde anstandslos erkannt und angesprochen.
Audioschnitt und Bearbeitung in Audacity
Zum Zeitpunkt des Tests liegt Audacity in der Version 3.3.3 als Systempaket vor. Beim ersten Start des Programms, stürzt es mit einem Fehlerbericht ab. Ein erneutes Starten der App bringt keinen Fehler mehr.
Das Schneiden, Editieren und Konvertieren von Audiodateien funktioniert anstandslos. Der Export in andere Formate funktioniert ebenfalls.
Videos mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben
Bei der Installation von Ubuntu habe ich auch unfreie Codecs aktiviert. Ich muss daher keine weiteren Schritte durchführen und kann anstandslos Video- und Audiodateien in verschiedenen Formaten wiedergeben. Alle Videos und Audiodateien lassen sich sowohl in GNOME Videos als auch im VLC Player (Version 3..20) flüssig und fehlerfrei wiedergeben.
Musik mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben
Bei der Wiedergabe der Audiodateien verhält es sich genauso wie bei der Wiedergabe der Videos. GNOME Videos, Audacious (Version 4.2) und der VLC Player (Version 3.0.20) spielen MP3, MP4, ogg, und WAV Formate auf Anhieb ab.
Wiedergabe von Medien über diverse Kanäle und Formate (FreeTube, Browser, Podcasts, Shortwave etc.)
Ubuntu bringt im Auslieferungszustand den Firefox Browser in der Snap Version mit. Zum Zeitpunkt des Tests verwende ich die Version 124.0.1. Auf Youtube selektiere ich wahllos Musikvideos aus und spiele sie im Vollbildmodus ab. Dabei selektiere ich jeweils die höchste verfügbare Qualität. 4K Videos werden ohne Ruckler oder Audio-Aussetzer wiedergegeben. Auf dem YT Kanal "8K VIDEOS ULTRA HD" suche ich mir wahllos 10 Videos aus und spiele sie bei 8K im Vollbildmodus ab. Auch hier stelle ich keine Performanceeinbußen fest. Der Lüfter des Laptops ist jetzt leise zu hören. Auch Videos von Odysee, der ARD Mediathek, ZDF Mediathek und ARTE Concert lassen sich problemlos abspielen. FreeTube verrichtet seinen Dienst ebenso ohne Murren.
Spielen eines Spiels in Steam und im Heroic Games Launcher
Von Steam habe ich das Spiel "The Wreck" heruntergeladen und via Proton mit GE-Proton-9.2 auf der Grafikeinstellung "Ultra" gestartet. Solange ich das Spiel im Fenstermodus betreibe, lassen sich alle Auflösungen bis hoch zur nativen Auflösung 2256x1504 butterweich und ohne Grafikfehler betreiben. Der Lüfter des Laptops ist nicht zu hören. Im Vollbildmodus und der nativen Auflösung hingegen beginnt das Spiel arg zu flackern und ist praktisch nicht spielbar. Stelle ich eine niedrigere Auflösung im Vollbild ein (z.B. 1920 x 1280), ist das Spiel auch im Vollbildmodus in voller Pracht butterweich spielbar.
Als zweites Spiel spiele ich das 3D-Game "John Wick Hex" ebenfalls unter GE-Proton-9.2 an. Im Vollbild flackert auch hier das Spiel unbrauchbar. Setze ich die Auflösung herunter oder spiele das Spiel im Fenstermodus, verschwindet das Flackern sofort. Auch John Wick Hex läuft flüssig. Doch jetzt dreht der Lüfter laut hoch und bleibt auf hoher Drehzahl laufen. Ohne Kopfhörer verdirbt der Krach des Lüfters den Spielspaß. Nach einigen Minuten möchte ich das Laptop auch nicht auf dem Schoß behalten, denn die Unterseite wird unangenehm heiß. Performanceeinbußen kann ich jedoch nicht feststellen.
Als drittes Spiel installiere ich über den Heroic Games Launcher das Telltale Adventure "Back to the Future: The Game" aus meiner GOG Bibliothek. Auch hier wähle ich GE-Proton-9.2 aus. Ich starte das Spiel im Vollbild in der Auflösung 2256x1504 und drehe alle Grafikeinstellungen, Schatten und Anti-Aliasing auf vollen Anschlag. Das Spiel läuft butterweich und sieht auf dem Display wunderschön aus. Der Lüfter des Laptops bleibt stumm.
VPN-Verbindungen ins Internet aufbauen
Aus dem Kundenbereich meines VPN Anbieters lade ich mir OpenVPN Profile für verschiedene Standorte herunter, die ich über den GNOME Netzwerkmanager einbinde und Benutzer und Kennwort für den VPN Dienst eingebe. Alle importierten VPN Profile lassen sich starten. Der aufgebaute VPN Tunnel bleibt stabil.
Wireguard VPN-Verbindung ins Heimnetz aufbauen
Das VPN Profil für WireGuard importiere ich genauso, wie ich es mit den anderen VPN Profilen gemacht habe. Der Tunnel lässt sich erfolgreich aufbauen und bleibt stabil.
Fernwartung anderer Rechner via RustDesk
Von der offiziellen Seite des RustDesk Projekts lade ich das Programm in der aktuelle Version 1.2.3.0 als AppImage herunter. Ich mache das AppImage ausführbar und starte es. Verbindungen von und zu meinem System sind möglich.
Paralleler Betrieb mehrerer VMs mit KVM/QEMU
Ich installiere KVM/QEMU und den Virt-Manager aus dem Repository von Ubuntu. Anschließend erzeuge ich drei VMs:
- Debian 12 GNOME (2 CPU Kerne, 4GB RAM)
- Linux Mint 21.3 Cinnamon (2 CPU Kerne, 4 GB RAM)
- Fedora 39 GNOME (4 CPU Kerne, 4 GB RAM)
Ich lasse alle drei VMs laufen und führe parallel Systemupdates in den VMs durch. Zeitgleich schaue ich mir auf dem Host ein YT Video an und tippe ein wenig im LibreOffice Writer herum. Alle Systeme laufen flüssig. Je nach Auslastung dreht der Lüfter kurzzeitig mal mehr, mal weniger hoch und verstummt dann auch wieder.
Testergebnisse (Ubuntu 23.10)
Test | Ergebnis |
---|---|
Erstellen von Open Office Writer und Calc Dokumenten | Bestanden |
Email inkl. PGP-Schlüsseln und S/MIME Zertifikaten | Bestanden |
Chat, Telefonie und Videotelefonie via Signal Desktop | Bestanden |
SIP-Telefonie über Linphone | Bestanden |
Bildbearbeitung in GIMP | Bestanden |
Videos in OBS aufnehmen | Bestanden |
Videoschnitt und Rendering in Kdenlive | Bestanden |
Rippen von Audio CDs und Konvertierung in andere Formate | Bestanden |
Audioschnitt und Bearbeitung in Audacity | Bestanden |
Videos mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben | Bestanden |
Musik mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben | Bestanden |
Wiedergabe von Medien über diverse Kanäle und Formate (FreeTube, Browser, Podcasts, Shortwave etc.) | Bestanden |
Spielen eines Spiels in Steam und im Heroic Games Launcher | Bestanden |
VPN-Verbindungen ins Internet aufbauen | Bestanden |
Wireguard VPN-Verbindung ins Heimnetz aufbauen | Bestanden |
Fernwartung anderer Rechner via RustDesk | Bestanden |
Paralleler Betrieb mehrerer VMs mit KVM/QEMU | Bestanden |
Fazit (Ubuntu 23.10)
Mein Fazit nach dem Test von Ubuntu 23.10 auf dem Framework 13 Laptop fällt positiv aus. Die Distro hat out-of-the-box alle Hardwarekomponenten des Laptops erkannt und eingerichtet. Alle benötigten Programme des täglichen Lebens laufen fehlerfrei und angenehm flott. Ubuntu schafft es, dass ich mich sofort wie "zu Hause" fühle und überzeugt mich auf ganzer Linie. Ich hatte zu keiner Zeit den Eindruck, um irgendein Problem herumarbeiten oder Kunststücke anstellen zu müssen. Alles klappt auf Anhieb.
Mein Vorhaben, langfristig eventuell wieder auf Ubuntu zu gehen, ist nach diesem Test in Gewissheit umgeschlagen. Sobald Ubuntu 24.04 LTS veröffentlicht wurde, wird es auf diesem Laptop ein Zuhause finden.
Fedora 39
Bis zur Veröffentlichung von Ubuntu 24.04 ist es noch etwas hin. Zeit genug, um eine Testrunde mit Fedora zu drehen. Fedora ist keine Unbekannte. Ich hatte diese Distro eine Zeit lang auf meinem Spiele-PC benutzt. Auf meinem HP Elitebook verrichtet sie seit dem Januar 2024 ebenfalls ihren Dienst - und das aufregend unaufgeregt.
Ich mag Fedora. Mit seinem semi-rollenden Ansatz vereint es eine gewisse Stabilität mit dennoch aktuellen Komponenten. Das hauseigene Repository ist zwar nicht so riesig wie das von Debian oder Ubuntu, aber dieses Manko lässt sich über das RPM Fusion Repository und über containerisierte Paketformate wett machen. Die enge Verbindung zum GNOME Projekt ist für mich als GNOME Fan ein weiterer Pluspunkt.
Während der Installation von Fedora 39 aktiviere ich die Drittanbieterquellen. Damit ist Flatpak auch gleich verfügbar. Anschließend installiere meine benötigten Programme entweder aus dem Fedora Repository via dnf und von Flathub.
Systempakete aus dem Fedora Repository:
sudo dnf install rclone keepassxc audacious audacity cool-retro-term easytag filezilla thunderbird flameshot gimp kleopatra gnome-maps nextcloud-client-3.12.1-1.fc39.x86_64 okular pdfarranger peek remmina soundconverter thonny gnome-tweaks variety steam kdenlive -y
Flatpaks:
flatpak install com.brave.Browser com.github.tchx84.Flatseal com.heroicgameslauncher.hgl com.ktechpit.colorwall com.microsoft.Edge com.obsproject.Studio com.rafaelmardojai.Blanket de.haeckerfelix.Shortwave dev.lasheen.qr dev.salaniLeo.forecast fr.romainvigier.MetadataCleaner io.freetubeapp.FreeTube io.github.giantpinkrobots.flatsweep io.github.peazip.PeaZip io.github.realmazharhussain.GdmSettings it.mijorus.smile net.codeindustry.MasterPDFEditor net.cozic.joplin_desktop net.sourceforge.mcomix org.cryptomator.Cryptomator org.darktable.Darktable org.freac.freac org.gnome.Podcasts org.gnome.Todo org.gnome.World.PikaBackup org.gtk.Gtk3theme.adw-gtk3 org.gtk.Gtk3theme.adw-gtk3-dark org.signal.Signal org.videolan.VLC org.x.Warpinator net.davidotek.pupgui2 com.mattjakeman.ExtensionManager -y
Dieses mal installiere ich Steam fürs Gaming direkt aus dem Repository von Fedora.
Über den Gnome Extension Manager installiere ich meine bevorzugten Standard-Erweiterungen nach:
- Alphabetical App Grid
- Blur my Shell
- Caffeine
- Click to close overview
- Grand Theft Focus
Der Fingerabdrucksensor des Laptops wird auch von Fedora, wie zuvor bei meinen Tests mit Ubuntu, out-of-the-box unterstützt. Die Registrierung eines oder mehrerer Finger zur Anmeldung via Fingerabdruck funktioniert problemlos.
Abschließend füge ich meine bevorzugten Firefox Addons zum Browser, konfiguriere Thunderbird inkl. PGP- und S/MIME Verschlüsselung, synchronisiere meine Nextcloud Kalender und Kontakte und konfiguriere den Nextcloud Desktop Client zum Sync meiner Dateien mit dem PC. Dann importiere meine Abos in Podcasts, FreeTube, Shortwave etc. Zu guter Letzt lade ich mir die aktuellen AppImages von Linphone und RustDesk von den offiziellen Seiten.
Testaufgaben
Office
Fedora bringt LibreOffice in der Version 7.6.2.1 mit. Writer, Calc und Impress sind vorinstalliert. Die Erstellung von Textdokumenten und Tabellenkalkulationen funktioniert anstandslos. Beim Drucken zickt Fedora etwas herum. Fedora hat zwar auf Anhieb meinen HP WiFi Drucker erkannt, doch lässt sich auf diesen Drucker nichts ausdrucken. Alle Druckjobs, die an diesen Drucker gesendet werden, verschwinden im Nichts. Der GNOME Print Manager tut so, als ob das Dokument erfolgreich gedruckt worden wäre.
Erst, nachdem ich den HP WiFi Drucker in den GNOME Einstellungen über "Drucker hinzufügen ..." suchen lassen und den Eintrag mit der Adresse "Druckername_ipp_tcp.local" als weiteren Drucker hinzufüge, lassen sich die Dokumente erfolgreich ausdrucken.
Email
Der E-Mail Client meiner Wahl ist Thunderbird. Zum Zeitpunkt des Tests liegt Thunderbird in der Version 115.9.0 vor. Die Anbindung meiner E-Mailkonten funktioniert problemlos. Meine existierenden PGP Schlüssel und S/MIME Zertifikate lassen sich erfolgreich importieren. Die Signierung und Verschlüsselung meiner Mails funktioniert auf Anhieb.
Chat, Telefonie und Videotelefonie via Signal Desktop
Signal Desktop lässt sich mit meinem Smartphone koppeln und synchronisieren. Chats, Audio- und Videoanrufe funktionieren.
SIP-Telefonie über Linphone
Zum Zeitpunkt dieses Tests benutze ich Linphone als AppImage in der aktuellen Version 5.2.2. Mein USB Jabra Headset wird erkannt. Abgehende und ankommende Anrufe sind erfolgreich.
Bildbearbeitung in GIMP
GIMP wird zum Zeitpunkt dieses Tests in der Version 2.10.36 ausgeliefert. Die Performance unter Fedora ist ebenfalls grandios. Beim Laden vieler großer Bilder und deren Stapelverarbeitung reagiert das System flüssig und erlaubt ein angenehmes Arbeiten.
Videoaufzeichnung in OBS
In OBS erstelle ich zwei Probeaufnahmen meines Desktops bei voller Auflösung von 2256 x 1504 Pixeln. Die aufgenommenen MKVs lassen sich out-of-the-box nicht wiedergeben. Fedora hat bei der Installation des Systems trotz Aktivierung der Drittanbieterquellen keine Codecs für H.264 installiert. Ich muss vorher die GStreamer Multimedia Codecs - H.264 installieren. Nach Installation der Codecs lassen sich die aufgezeichneten Videos abspielen.
Videobearbeitung in Kdenlive
Zum Zeitpunkt des Tests liefert Fedora Kdenlive in der Version 23.08.5 aus.
Die Bearbeitung eines mehrspurigen Videos aus OBS Aufnahmen, Sound und Bild-Dateien läuft stabil und flüssig.
Beim Export stelle ich fest, dass die meisten Multimedia Codecs fehlen. Daher installiere alle Non-Free Codecs aus dem Fedora Repository nach. Aber selbst nach erfolgreicher Installation der Codecs und ein erneutes Starten des Kdenlive Einrichtungsassistenten zeigt Kdenlive in den Render-Einstellungen die Codecs nicht an. Ich kann das Problem lösen , indem ich Kdenlive als Systempaket deinstalliere und von Flathub als Flatpak in der Version 24.02.1 installiere.
Das Rendern des 33 minütigen H264 MP4 Videos mit 1080p und 30 fps dauert 17:48 Minuten. Wärend des Renderns ist der Lüfter des Laptops stumm.
Das fertig gerenderte Video zeigt weder Bild- noch Tonfehler. Asynchronitäten zwischen Bild und Ton sind ebenfalls nicht festzustellen.
Rip und Konvertierung von Audio
Mit dem Programm fre:ac rippe und konvertiere ich eine Audio CD im AccurateRip Modus mit dem LAME MP3 v3.100 Codec. Das rippen einer 48 minütigen CD dauert 3:22 Minuten. Das externe ASUS USB DVD-Laufwerk wurde anstandslos erkannt und angesprochen.
Audioschnitt und Bearbeitung in Audacity
Zum Zeitpunkt des Tests liegt Audacity in der Version 3.3.3 als Systempaket vor. Wie auch schon beim Test unter Ubuntu stürzt Audacity beim ersten Start des Programms ab. Ein erneutes Starten der App bringt keinen Fehler mehr.
Audacity meldet ausserdem folgende Plugins als Inkompatibel:
- http://breakfastquay.com/rdf/lv2-rubberband#r3mono
- http://breakfastquay.com/rdf/lv2-rubberband#r3stereo
Das Schneiden, Editieren und Konvertieren von Audiodateien funktioniert ohne Fehler. Der Export in andere Formate funktioniert ebenfalls.
Videos mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben
Bei der Installation von Fedora habe ich auch unfreie Codecs aktiviert. In meinem Test mit OBS und Kdenlive zickte Fedora dennoch ein wenig bei der Wiedergabe von Inhalten mit unfreien Codecs herum, sodass ich diese Codecs alle manuell nachinstallieren musste. Meine Testvideos vom NAS werden wiedergegeben. Bei Videos mit inkludierten Untertiteln verweigert GNOME Videos die Wiedergabe und fordert mich dazu auf, den "PGS Subtitles Decoder" nachzuinstallieren. Im VLC Player lässt sich das Video ohne Einschränkung abspielen.
Musik mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben
Bei der Wiedergabe der Audiodateien stelle ich keine Probleme fest. GNOME Videos, Audacious (Version 4.3.1) und der VLC Player (Version 3.0.20) spielen MP3, MP4, ogg, und WAV Formate auf Anhieb ab.
Wiedergabe von Medien über diverse Kanäle und Formate (FreeTube, Browser, Podcasts, Shortwave etc.)
Zum Zeitpunkt des Tests verwende ich den vorinstallierten Firefox Browser die Version 124.0.1. Auf Youtube selektiere ich wahllos Musikvideos aus und spiele sie im Vollbildmodus ab. Dabei selektiere ich jeweils die höchste verfügbare Qualität. 4K Videos werden ohne Ruckler oder Audio-Aussetzer wiedergegeben. Auf dem YT Kanal "8K VIDEOS ULTRA HD" suche ich mir wahllos 10 Videos aus und spiele sie bei 8K im Vollbildmodus ab. Auch hier stelle ich keine Performanceeinbußen fest. Der Lüfter des Laptops ist jetzt leise zu hören. Auch Videos von Odysee, der ARD Mediathek, ZDF Mediathek und ARTE Concert lassen sich problemlos abspielen. FreeTube verrichtet seinen Dienst ebenso ohne Murren.
Spielen eines Spiels in Steam und im Heroic Games Launcher
Für den Spieletest in Fedora nehme ich die drei gleichen Spiele, die ich auch mit Ubuntu ausprobiert habe.
Von Steam habe ich das Spiel "The Wreck" heruntergeladen und via Proton mit GE-Proton-9.2 auf der Grafikeinstellung "Ultra" gestartet. Solange ich das Spiel im Fenstermodus betreibe, lassen sich alle Auflösungen bis hoch zur nativen Auflösung 2256x1504 butterweich und ohne Grafikfehler betreiben. Im Gegensatz zu Ubuntu und dem nativen Debian Steam Paket, dreht der Lüfter unter Fedora und dem Steam Systempaket von Fedora mächtig hoch. Den Dialogen des Spiels zu lauschen macht mit dem rauschenden Lüfter nur bedingt Spaß. Ohne Kopfhörer lässt sich das Spiel nicht wirklich genießen. Im Vollbildmodus und der nativen Auflösung beginnt auch hier das Spiel arg zu flackern und ist praktisch nicht spielbar. Stelle ich eine niedrigere Auflösung im Vollbild ein (z.B. 1920 x 1280), ist das Spiel auch im Vollbildmodus in voller Pracht butterweich spielbar, wenn auch unter dem röhrenden Rauschen des Lüfters.
Als zweites Spiel spiele ich das 3D-Game "John Wick Hex" ebenfalls unter GE-Proton-9.2 an. Im Vollbild flackert auch hier das Spiel unbrauchbar. Setze ich die Auflösung herunter oder spiele das Spiel im Fenstermodus, verschwindet das Flackern sofort. Das Spiel läuft nicht flüssig bzw. läuft es gar nicht. In der ersten Mission hängt sich nach wenigen Sekunden die Steamapp auf und GNOME fragt, ob der Prozess beendet werden oder ob noch gewartet werden soll. Auch hier dreht Lüfter laut hoch und bleibt auf hoher Drehzahl laufen. Ohne Kopfhörer verdirbt der Krach des Lüfters den Spielspaß. Ich beende den Prozess und bin wieder auf dem Desktop.
Als drittes Spiel installiere ich über den Heroic Games Launcher das Telltale Adventure "Back to the Future: The Game" aus meiner GOG Bibliothek. Auch hier wähle ich GE-Proton-9.2 aus. Ich starte das Spiel im Vollbild in der Auflösung 2256x1504 und drehe alle Grafikeinstellungen, Schatten und Anti-Aliasing auf vollen Anschlag. Das Spiel läuft butterweich und sieht auf dem Display wunderschön aus. Der Lüfter des Laptops bleibt stumm.
VPN-Verbindungen ins Internet aufbauen
Aus dem Kundenbereich meines VPN Anbieters lade ich mir OpenVPN Profile für verschiedene Standorte herunter, die ich über den GNOME Netzwerkmanager einbinde und Benutzer und Kennwort für den VPN Dienst eingebe. Alle importierten VPN Profile lassen sich starten. Der aufgebaute VPN Tunnel bleibt stabil.
Wireguard VPN-Verbindung ins Heimnetz aufbauen
Das VPN Profil für WireGuard importiere ich genauso, wie ich es mit den anderen VPN Profilen gemacht habe. Der Tunnel lässt sich erfolgreich aufbauen und bleibt stabil.
Fernwartung anderer Rechner via RustDesk
Von der offiziellen Seite des RustDesk Projekts lade ich das Programm in der aktuelle Version 1.2.3.0 als AppImage herunter. Ich mache das AppImage ausführbar und starte es. Verbindungen von und zu meinem System sind möglich.
Paralleler Betrieb mehrerer VMs mit KVM/QEMU
Fedora bringt KVM/QEMU direkt mit. Ich installiere noch den Virt-Manager aus dem Repository von Fedora. Anschließend erzeuge ich wieder drei VMs:
- Debian 12 GNOME (2 CPU Kerne, 4GB RAM)
- Linux Mint 21.3 Cinnamon (2 CPU Kerne, 4 GB RAM)
- Fedora 39 GNOME (4 CPU Kerne, 4 GB RAM)
Ich lasse alle drei VMs laufen und führe parallel Systemupdates in den VMs durch. Zeitgleich schaue ich mir auf dem Host ein YT Video an und tippe ein wenig im LibreOffice Writer herum. Alle Systeme laufen flüssig. Je nach Auslastung dreht der Lüfter kurzzeitig mal mehr, mal weniger hoch und verstummt dann auch wieder.
Testergebnisse (Fedora 39)
Test | Ergebnis |
---|---|
Erstellen von Open Office Writer und Calc Dokumenten | Bestanden |
Email inkl. PGP-Schlüsseln und S/MIME Zertifikaten | Bestanden |
Chat, Telefonie und Videotelefonie via Signal Desktop | Bestanden |
SIP-Telefonie über Linphone | Bestanden |
Bildbearbeitung in GIMP | Bestanden |
Videos in OBS aufnehmen | Bestanden |
Videoschnitt und Rendering in Kdenlive | Bestanden |
Rippen von Audio CDs und Konvertierung in andere Formate | Bestanden |
Audioschnitt und Bearbeitung in Audacity | Bestanden |
Videos mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben | Bestanden |
Musik mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben | Bestanden |
Wiedergabe von Medien über diverse Kanäle und Formate (FreeTube, Browser, Podcasts, Shortwave etc.) | Bestanden |
Spielen eines Spiels in Steam und im Heroic Games Launcher | Nicht bestanden |
VPN-Verbindungen ins Internet aufbauen | Bestanden |
Wireguard VPN-Verbindung ins Heimnetz aufbauen | Bestanden |
Fernwartung anderer Rechner via RustDesk | Bestanden |
Paralleler Betrieb mehrerer VMs mit KVM/QEMU | Bestanden |
Fazit (Fedora 39)
Fedora hinterlässt einen gemischten Eindruck. Vor allem die Verrenkungen, die ich mit dem Einbinden von Non-Free Multimedia Codecs machen musste, trüben die Freude am System. So weigert sich z.B. der vorinstallierte Firefox trotz installierte Codecs, manche H264 Videos wiederzugeben. Im Brave Browser lassen sie sich hingegen problemlos wiedergeben.Dass sich mein automatisch erkannter HP WiFi Drucker nicht erfolgreich ansprechen lässt und durch einen manuell hinzugefügten Drucker ersetzt werden muss, ergibt für mich keinen Sinn.
Die Performance unter dem systemeigenen Steamclient hinterlässt Potenzial für Verbesserungen. In meinem Spieletest fällt Fedora bzw. sein Steam Client auf dem Laptop durch. Dass es besser geht, hat Ubuntu bewiesen.
Bei allen anderen Tätigkeiten beweist Fedora seine Qualitäten als alltaugstaugliche Allround-Distro. In Sachen Hardwarekompatibilität mit dem Framework 13 Laptop gibt sich Fedora keine Blöße. Alles wurde sofort erkannt und automatisch eingerichtet.
Manjaro GNOME
Bis zum Release von Ubuntu 24.04 LTS ist noch immer etwas Zeit. Diese Zeit nutze ich, um einen Test mit Manjaro zu machen. Manjaro genießt unter den archbasierten Distros eine relativ große Verbreitung. Meine Manjaro Erfahrungen beschränken sich auf den Xfce Desktop. Manjaro GNOME hatte ich bisher noch keine Chance gegeben.
Für eine rollende, archbasierte Distro folgt Manjaro einem eigenwilligen Ansatz. Anstatt der Bleeding-Edge Updatestrategie von ArchLinux zu folgen, hält Manjaro Updates für einige Zeit zurück, um diese auf Stabilität und etwaige Wechselwirkungen mit anderen Systemkomponenten zu evaluieren. Nach dieser Testphase werden die Updates dann ausgerollt. Manjaro möchte damit ein (theoretisch) stabileres System als z.B. das Vanilla Arch sein.
Der Nachteil an dieser Updatestrategie kann aber paradoxerweise ein weniger stabiles System bedeuten. Denn Manjaro kuratiert nur die Pakete aus dem eigenen offiziellen Repo. Hast Du ein System, auf dem sehr viele Programme und Bibliotheken aus dem Arch User Repository (AUR) installiert sind, könnte es zu kaputten Abhängigkeiten kommen, denn das AUR folgt dem Bleeding-Edge Ansatz von Arch und hält nichts für ein paar Tage oder Wochen zurück.
Als Basis für die Installation habe ich von der offiziellen Seite die Manjaro GNOME Edition 23.1 heruntergeladen und installiert. Wie ich es von rollenden Distros kenne, stehen direkt nach der Installation bereits viele Aktualisierungen an. Zum Zeitpunkt des Tests sind es 421 Aktualisierungen bzw. 1,6 GB an Updates.
Auch Manjaro hat Flatpak bereits im Auslieferungszustand aktiviert.
Ich installiere meine benötigten Programme entweder aus dem Manjaro bzw. Arch Repository via pacman und von Flathub. Auf archbasierten Distros braucht es genau genommen eigentlich gar kein Flatpak, denn das AUR ist ein riesiges Füllhorn an allen erdenklichen Anwendungen, aus denen Du Dich bedienen kannst. Aus Sicherheitsperspektive und auch wegen der oben genannten Diskrepanz zwischen zurückgehaltenen Systempaketen und den AUR Paketen werde ich dennoch Flatpak benutzen.
Systempakete aus den Manjaro & Arch Repository:
sudo pacman -Sy rclone audacious audacity easytag filezilla flameshot gimp kdenlive kleopatra nextcloud-client okular pdfarranger peek remmina soundconverter variety brave-browser heroic-games-launcher obs-studio blanket darktable signal-desktop vlc warpinator steam-native-runtime -y
Flatpaks:
flatpak install com.mattjakeman.ExtensionManager com.brave.Browser com.github.tchx84.Flatseal com.heroicgameslauncher.hgl com.ktechpit.colorwall com.microsoft.Edge com.obsproject.Studio com.rafaelmardojai.Blanket de.haeckerfelix.Shortwave dev.lasheen.qr dev.salaniLeo.forecast fr.romainvigier.MetadataCleaner io.freetubeapp.FreeTube io.github.giantpinkrobots.flatsweep io.github.peazip.PeaZip io.github.realmazharhussain.GdmSettings it.mijorus.smile net.codeindustry.MasterPDFEditor net.cozic.joplin_desktop net.sourceforge.mcomix org.cryptomator.Cryptomator org.darktable.Darktable org.freac.freac org.gnome.Podcasts org.gnome.Todo org.gnome.World.PikaBackup org.gtk.Gtk3theme.adw-gtk3 org.gtk.Gtk3theme.adw-gtk3-dark org.signal.Signal org.videolan.VLC org.x.Warpinator net.davidotek.pupgui2 -y
Fürs Gaming installiere ich auch dieses Mal die Systempakete von Steam aus dem Repository der Distro.
Über den Gnome Extension Manager installiere ich meine bevorzugten Standard-Erweiterungen nach:
- Alphabetical App Grid
- Blur my Shell
- Caffeine
- Click to close overview
- Grand Theft Focus
Der Fingerabdrucksensor des Laptops wird vom System, wie zuvor bei meinen Tests mit Ubuntu und Fedora, out-of-the-box unterstützt. Die Registrierung eines oder mehrerer Finger zur Anmeldung via Fingerabdruck funktioniert problemlos.
Abschließend füge ich meine bevorzugten Firefox Addons zum Browser, konfiguriere Thunderbird inkl. PGP- und S/MIME Verschlüsselung, synchronisiere meine Nextcloud Kalender und Kontakte und konfiguriere den Nextcloud Desktop Client zum Sync meiner Dateien mit dem PC. Dann importiere meine Abos in Podcasts, FreeTube, Shortwave etc. Zu guter Letzt lade ich mir die aktuellen AppImages von Linphone und RustDesk von den offiziellen Seiten.
Testaufgaben
Office
Manjaro bringt LibreOffice in der Version 7.6.5.2 mit. Writer, Calc, Math, Draw und Impress habe ich durch Auswahl der Officesuite bei der Manjaro-Installation automatisch vorinstalliert. Die Erstellung von Textdokumenten und Tabellenkalkulationen funktioniert anstandslos.
Die Einrichtung meines Druckers artet zu einem Krampf aus. Im Gegensatz zu Ubuntu und Fedora erkennt Manjaro automatisch keinen Netzwerkdrucker und bindet diesen daher auch nicht automatisch ein. Nachdem ich in den GNOME Settings nach Druckern suche, findet Manjaro meinen HP WiFi Drucker und bindet ihn mit einem Mausklick ein. Nur bei der Wahl des Treibers liegt Manjaro meilenweit daneben. Statt einen HP Laserjet Treiber zu laden, detektiert Manjaro den "Apollo P-2100 - CUPS+Gutenprint v5.3.4" Treiber.
Ein Probedruck mit diesem Treiber schlägt fehl. Das System meldet zwar, dass etwas gedruckt worden sei, aber auf Drucker wurde nichts ausgegeben. Also wähle ich den Treiber für den Drucker manuell aus. In der Liste der HP Treiber wird mein Drucker nicht aufgeführt. Laut eines Posts im Manjaro Forum sollte es aber ausreichen, einen "HP Laserjet 4" Treiber auszuwählen, weil dieser Treiber fast alle HP Drucker bedienen kann. Doch auch mit diesem Treiber habe ich keinen Erfolg. Eine Recherche später finde ich diesen erhellenden Post im Manjaro Forum.
Ich installiere hplip aus dem Repository von Manjaro nach, benenne den falsch geschriebenen Treiber um und versuche noch einmal mein Glück. Jetzt lässt sich der Treiber aus der Liste der verfügbaren Druckertreiber selektieren. Doch bei einem Probedruck meldet der Spooler, dass der Druck angehalten wurde. Ich probiere die vier verschiedenen angebotenen Treiber für meinen WiFi Printer nacheinander aus.
Als ich beim dritten Treiber "HP Laserjet Professional p1102w, hpcups 3.23.12, requires proprietary plugin" angelange und einen Testdruck versuche, bekomme ich den Hinweis, vorher das Kommando "hp-plugin" auszuführen. In einem Terminalfenster führe ich den Befehl aus und werde durch den HP Plugin Manager geleitet, der die Plugins für meinen Druckertreiber aus dem Internet nachlädt und diese dann einbindet. Nachdem der Prozess durchgelaufen ist, kann ich erfolgreich eine Testseite und mein Testdokument aus dem Writer ausdrucken.
Email
Der E-Mail Client meiner Wahl ist Thunderbird. Zum Zeitpunkt des Tests liegt Thunderbird in der Version 115.9.0 vor. Die Anbindung meiner E-Mailkonten funktioniert problemlos. Meine existierenden PGP Schlüssel und S/MIME Zertifikate lassen sich erfolgreich importieren. Die Signierung und Verschlüsselung meiner Mails funktioniert auf Anhieb.
Chat, Telefonie und Videotelefonie via Signal Desktop
Signal Desktop lässt sich mit meinem Smartphone koppeln und synchronisieren. Chats, Audio- und Videoanrufe funktionieren.
SIP-Telefonie über Linphone
Zum Zeitpunkt dieses Tests benutze ich Linphone als AppImage in der aktuellen Version 5.2.2. Mein USB Jabra Headset wird erkannt. Abgehende und ankommende Anrufe sind erfolgreich.
Bildbearbeitung in GIMP
GIMP wird zum Zeitpunkt dieses Tests in der Version 2.10.36 ausgeliefert. Die Performance unter Manjaro ist genauso gut, wie in meinen Tests mit Ubuntu und Fedora. Beim Laden vieler großer Bilder und bei Stapelverarbeitung reagiert das System flüssig und erlaubt ein angenehmes Arbeiten.
Videoaufzeichnung in OBS
Der Start von OBS schlägt fehl. Also starte ich OBS aus dem Terminal heraus und erhalte die Fehlermeldung "manjaro obs could not find the qt platform plugin".
In den Manjaro Foren ist der Fehler bekannt und es gibt verschiedene Lösungsansätze wie z.B. das installieren proprietärer Nvidia Treiber oder der Bau von OBS aus dem hauseigenen Git heraus mit yay. Dies ist mir zum Zeitpunkt des Tests zu umständlich.
Daher deinstalliere ich OBS als Systempaket und installiere das Flatpak von OBS. Das Flatpak startet sofort.
In OBS erstelle ich zwei Probeaufnahmen meines Desktops bei voller Auflösung von 2256 x 1504 Pixeln. Die aufgenommenen MKVs lassen umgehend wiedergeben.
Videobearbeitung in Kdenlive
Zum Zeitpunkt des Tests liefert Manjaro Kdenlive in der Version 23.08.5 aus.
Die Bearbeitung eines mehrspurigen Videos aus OBS Aufnahmen, Sound und Bild-Dateien läuft stabil und flüssig.
Beim Rendern des Videos muss ich mir die Augen reiben! Das 33 minütige H264 MP4 Test-Video mit 1080p und 30 fps rendert Kdenlive unter Manjaro in 06:31 Minuten. Ein zweiter Versuch kommt auf dasselbe Ergebnis. Manjaro braucht tatsächlich nur ein Drittel der Zeit, die es unter Ubuntu und Fedora brauchte, um dasselbe Video zu rendern. Während des Renderns ist der Lüfter leicht wahrzunehmen und das Laptop wird etwas wärmer als zuvor.
Das fertig gerenderte Video zeigt weder Bild- noch Tonfehler. Asynchronitäten zwischen Bild und Ton sind ebenfalls nicht festzustellen.
Rip und Konvertierung von Audio
Mit dem Programm fre:ac rippe und konvertiere ich eine Audio CD im AccurateRip Modus mit dem LAME MP3 v3.100 Codec. Das rippen einer 48 minütigen CD dauert 3:24 Minuten. Das externe ASUS USB DVD-Laufwerk wurde anstandslos erkannt und angesprochen.
Audioschnitt und Bearbeitung in Audacity
Zum Zeitpunkt des Tests liegt Audacity in der Version 3.4.2 als Systempaket vor. Der erste Start des Programms verläuft ohne den Absturz, der mir bei meinen Tests mit Ubuntu und Fedora begegnete. Das Schneiden, Editieren und Konvertieren von Audiodateien funktioniert anstandslos. Der Export in andere Formate funktioniert ebenfalls.
Videos mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben
Manjaro bringt von Werk aus alle erdenklichen Codecs mit. Ich muss daher keine weiteren Schritte durchführen und kann anstandslos Video- und Audiodateien in verschiedenen Formaten wiedergeben. Alle Video- und Audiodateien lassen sich sowohl in GNOME Videos als auch im VLC Player (Version 3..20) flüssig und fehlerfrei wiedergeben.
Musik mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben
Bei der Wiedergabe der Audiodateien verhält es sich genauso wie bei der Wiedergabe der Videos. GNOME Videos, Audacious (Version 4.3.1) und der VLC Player (Version 3.0.20) spielen MP3, MP4, ogg, und WAV Formate auf Anhieb ab.
Wiedergabe von Medien über diverse Kanäle und Formate (FreeTube, Browser, Podcasts, Shortwave etc.)
Zum Zeitpunkt des Tests verwende ich den Standardbrowser von Manjaro (Firefox) in der Version 124.0.1. Auf Youtube selektiere ich wahllos Musikvideos aus und spiele sie im Vollbildmodus ab. Dabei selektiere ich jeweils die höchste verfügbare Qualität. 4K Videos werden ohne Ruckler oder Audio-Aussetzer wiedergegeben. Auf dem YT Kanal "8K VIDEOS ULTRA HD" suche ich mir wahllos 10 Videos aus und spiele sie bei 8K im Vollbildmodus ab. Auch hier stelle ich keine Performanceeinbußen fest. Der Lüfter des Laptops bleibt lautlos. Auch Videos von Odysee, der ARD Mediathek, ZDF Mediathek und ARTE Concert lassen sich problemlos abspielen. FreeTube verrichtet seinen Dienst ebenso ohne Murren.
Spielen eines Spiels in Steam und im Heroic Games Launcher
Von Steam habe ich das Spiel "The Wreck" heruntergeladen und via Proton mit GE-Proton-9.2 auf der Grafikeinstellung "Ultra" gestartet. Solange ich das Spiel im Fenstermodus betreibe, lassen sich alle Auflösungen bis hoch zur nativen Auflösung 2256x1504 butterweich und ohne Grafikfehler betreiben. Der Lüfter des Laptops ist nicht zu hören. Im Vollbildmodus und der nativen Auflösung hingegen beginnt das Spiel arg zu flackern und ist praktisch nicht spielbar. Stelle ich eine niedrigere Auflösung im Vollbild ein (z.B. 1920 x 1280), ist das Spiel auch im Vollbildmodus in voller Pracht butterweich spielbar.
Als zweites Spiel spiele ich das 3D-Game "John Wick Hex" ebenfalls unter GE-Proton-9.2 an. Im Vollbild legt sich ein weißes Overlay über das gesamte Bild und macht das Spiel unbrauchbar. In meinem vorherigen Test mit Ubuntu reichte es aus, die Auflösung herunter zu setzen oder im Fenstermodus zu spielen, damit Bildfehler verschwinden. Unter Manjaro und der Steam Runtime aus dem Repository muss ich im Fenstermodus bleiben, damit John Wick Hex ohne Flackern oder Overlay zu spielen ist. ABER: In diesem Moment überrascht mich Manjaro und zeigt den Distos Ubuntu und Fedora, wo der Frosch die Locken hat. John Wick Hex läuft geschmeidig wie Öl und der Lüfter des Systems ist nicht zu hören! Es ist eine Wonne, das Spiel ohne einen röhrenden Lüfter zu geniessen. Die Kombination von Manjaro, dem Arch Systempaket "Steam (steam-native-runtime)" und GE-Proton macht Manjaro zu einer interessanten Distro für Gamer.
Als drittes Spiel installiere ich wieder über den Heroic Games Launcher das Telltale Adventure "Back to the Future: The Game" aus meiner GOG Bibliothek. Auch hier wähle ich GE-Proton-9.2 aus. Im Vollbild sehe ich nur ein weißes Overlay anstatt des Bildes. Wechsele ich in den Fenstermodus ist alles OK. Ich drehe alle Grafikeinstellungen, Schatten und Anti-Aliasing auf vollen Anschlag. Das Spiel läuft butterweich und sieht auf dem Display wunderschön aus. Der Lüfter des Laptops bleibt auch bei diesem Titel stumm.
VPN-Verbindungen ins Internet aufbauen
Aus dem Kundenbereich meines VPN Anbieters lade ich mir OpenVPN Profile für verschiedene Standorte herunter, die ich über den GNOME Netzwerkmanager einbinde und Benutzer und Kennwort für den VPN Dienst eingebe.
Sobald ich den VPN Tunnel aufbauen möchte, wird er gleich wieder beendet. Deswegen starte ich OpenVPN aus dem Terminal, um Hinweise zu bekommen, warum sich der VPN Tunnel nicht aufbauen lässt.
Options error: --down script fails with '/etc/openvpn/update-resolv-conf': No such file or directory (errno=2)
Options error: Please correct this error.
Use --help for more information.
Eine Recherche im Netz bringt mich auf die Spur. In Arch Linux und deren Derivaten müssen die resolv configs via eines Skripts aktualisiert werden. Die Prozedur ist im Arch Wiki beschrieben.
In diesem Test möchte ich die Frickelei so gering wie möglich halten. Daher mache ich an die Sache einen Haken.
Wireguard VPN-Verbindung ins Heimnetz aufbauen
Das VPN Profil für WireGuard importiere ich genauso, wie ich es mit den anderen VPN Profilen gemacht habe. Der Tunnel lässt sich sofort erfolgreich aufbauen und bleibt stabil bestehen.
Fernwartung anderer Rechner via RustDesk
Von der offiziellen Seite des RustDesk Projekts lade ich das Programm in der aktuelle Version 1.2.3.0 als AppImage herunter. Ich mache das AppImage ausführbar und starte es. Verbindungen von und zu meinem System sind möglich.
Paralleler Betrieb mehrerer VMs mit KVM/QEMU
Ich installiere die Pakete für KVM/QEMU und konfiguriere deren Konfigurationsdateien aus dem Repository der Distro. Anschließend erzeuge ich über den Virt-Manager drei VMs:
- Debian 12 GNOME (2 CPU Kerne, 4GB RAM)
- Linux Mint 21.3 Cinnamon (2 CPU Kerne, 4 GB RAM)
- Fedora 39 GNOME (4 CPU Kerne, 4 GB RAM)
Ich lasse alle drei VMs laufen und führe parallel Systemupdates in den VMs durch. Zeitgleich schaue ich mir auf dem Host ein YT Video an und tippe ein wenig im LibreOffice Writer herum. Alle Systeme laufen flüssig. Je nach Auslastung dreht der Lüfter kurzzeitig mal mehr, mal weniger hoch und verstummt dann auch wieder.
Testergebnisse (Manjaro GNOME)
Test | Ergebnis |
---|---|
Erstellen von Open Office Writer und Calc Dokumenten | Bestanden |
Email inkl. PGP-Schlüsseln und S/MIME Zertifikaten | Bestanden |
Chat, Telefonie und Videotelefonie via Signal Desktop | Bestanden |
SIP-Telefonie über Linphone | Bestanden |
Bildbearbeitung in GIMP | Bestanden |
Videos in OBS aufnehmen | Bestanden |
Videoschnitt und Rendering in Kdenlive | Bestanden |
Rippen von Audio CDs und Konvertierung in andere Formate | Bestanden |
Audioschnitt und Bearbeitung in Audacity | Bestanden |
Videos mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben | Bestanden |
Musik mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben | Bestanden |
Wiedergabe von Medien über diverse Kanäle und Formate (FreeTube, Browser, Podcasts, Shortwave etc.) | Bestanden |
Spielen eines Spiels in Steam und im Heroic Games Launcher | Bestanden |
VPN-Verbindungen ins Internet aufbauen | Nicht bestanden |
Wireguard VPN-Verbindung ins Heimnetz aufbauen | Bestanden |
Fernwartung anderer Rechner via RustDesk | Bestanden |
Paralleler Betrieb mehrerer VMs mit KVM/QEMU | Bestanden |
Fazit (Manjaro GNOME)
Manjaro harmoniert mit dem Framework 13 Laptop, wenn auch die Einrichtung des Systems mit etwas mehr Aufwand verbunden ist, als z.b. bei Ubuntu. Bei der Konfiguration meines Druckers musste ich Frickeln. Die holprigen Erfahrungen, die ich mit dem Systempaket von OBS gemacht habe, sind ein weiteres Beispiel dafür. Noch mehr Frickelei verlangt die Einrichtung von OpenVPN.
Das Manjaro Forum als auch das Arch Wiki gehören zu den umfangreichsten und besten Dokumentationssammlungen, die es gibt. Doch diese Dokumentationen wollen gelesen und vor allem verstanden werden, um am Ende ein (zugegebenermaßen) schlankes, effizientes und schnelles System zu haben. Wer diesen Aufwand nicht scheut, sollte sich Manjaro auf jeden Fall anschauen.
In Sachen Performance, Multimedia und Gaming hat Manjaro den beiden anderen Distros gezeigt, wer der Herr im Hause ist. Es macht großen Spaß mit dieser Distro zu arbeiten. Sie bringt alle Qualitäten einer alltaugstauglichen Allround-Distro mit. Bei der Hardwarekompatibilität mit dem Framework 13 Laptop ist Manjaro über alle Zweifel erhaben. Alles wurde sofort erkannt und automatisch eingerichtet.
Debian 12
Den Abschluss meiner Testreihe macht die "Grande Dame aller Linux Distributionen".
HINWEIS:
Ein Blog-Artikel darf nicht länger als 50.000 Zeichen sein. Deswegen musste ich den ausführlichen Debian Test einkürzen und gehe direkt zu den Testergebnissen zu Debian 12 GNOME auf dem Framework 13 Laptop.
Ich will Debian mögen. Ehrlich! Mehr als einmal habe ich dieser Liebe ein Chance gegeben. Und immer wieder hat mir diese Dame die Krallen gezeigt und mir einen Korb gegeben. Kennt Ihr noch die alten Lucasfilm-Adventures aus den 1990ern, die jede ungeplante Interaktion mit "Das geht so nicht." quittierten? Debian erinnert mich an diese alten Spiele.
Kurztest:
Debian harmoniert mit dem Framework Laptop. Auch wenn ich an vielen Stellen manuell eingreifen musste (Installation der Software für den Fingeradrucksensor, OpenVPN, WireGuard), OBS (Flatpak) keine Bildschirme unter Wayland aufnehmen konnte (Tipp: Wechsle auf das Systempaket!) und das Spiel "The Wreck" vermutlich aufgrund eines veralteten Grafiktreibers im 6.1er Debian Kernel nicht spielbar war, schlug sich Debian dennoch wacker als solide Allround-Distro, die eine gute Performance abliefert.
Testergebnisse (Debian 12)
Test | Ergebnis |
---|---|
Erstellen von Open Office Writer und Calc Dokumenten | Bestanden |
Email inkl. PGP-Schlüsseln und S/MIME Zertifikaten | Bestanden |
Chat, Telefonie und Videotelefonie via Signal Desktop | Bestanden |
SIP-Telefonie über Linphone | Bestanden |
Bildbearbeitung in GIMP | Bestanden |
Videos in OBS aufnehmen | Bestanden |
Videoschnitt und Rendering in Kdenlive | Bestanden |
Rippen von Audio CDs und Konvertierung in andere Formate | Bestanden |
Audioschnitt und Bearbeitung in Audacity | Bestanden |
Videos mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben | Bestanden |
Musik mit unterschiedlichen Codecs vom NAS wiedergeben | Bestanden |
Wiedergabe von Medien über diverse Kanäle und Formate (FreeTube, Browser, Podcasts, Shortwave etc.) | Bestanden |
Spielen eines Spiels in Steam und im Heroic Games Launcher | Nicht bestanden |
VPN-Verbindungen ins Internet aufbauen | Bestanden |
Wireguard VPN-Verbindung ins Heimnetz aufbauen | Bestanden |
Fernwartung anderer Rechner via RustDesk | Bestanden |
Paralleler Betrieb mehrerer VMs mit KVM/QEMU | Bestanden |
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