Beiträge von Stardenver im Thema „Boot Probleme eines Neueinsteigers“

    @Melody : Könntest Du den Titel dieses Threads bitte noch in einen passenderen Titel ändern? z.B. "USB-Stick bootet nicht - BIOS nicht erreichbar" o.ä.

    Dann kann es besser gefunden werden, sorgt nicht für Verwirrung und kann vielleicht auch später noch mal jmd helfen. Danke!

    Würde zudem helfen, die Stimmung ein wenig zu verbessern :)

    Das ist Microsoft und den Herstellern natürlich am liebsten, dass man wieder mal auf Windows angewiesen ist. Vermutlich ist die Verzögerung auf 0 gesetzt, damit man über Tastenkombinationen ins BIOS kommt. Das ist bei solchen Sachen gleich das Erste: Herausfinden, mit welchen Einstellungen die das BIOS wieder versteckt haben und ändern.

    Sehr beliebte Methode. Man kann dann auch nur über Umwege und zig Menüs aus dem Win ins UEFI booten. Zum Glück bieten viele Hersteller mittlerweile kleine Boot to EFI Tools an.

    Ich möchte an der Stelle einfach nochmal zusammenfassen, was ja größtenteils schon gesagt wurde. Aber vielleicht hilft es ja, das Ganze ein wenig besser zu verstehen.

    BIOS

    Das BIOS ist der Teil eines Computers, der zuerst geladen wird. Das BIOS überprüft die Komponenten deines PC, spricht diese an und macht sie bereit. Dann startet das BIOS dein Betriebssystem und übergibt die Kontrolle quasi an dieses.

    UEFI/EFI

    UEFI ist quasi eine Weiterentwicklung des BIOS. Dein Rechner hat entweder UEFI oder BIOS. UEFI bietet einige zusätzliche Funktionen und lässt sich im Gegensatz zum BIOS auch mit der Maus bedienen.

    Secure Boot

    Das ist nun der Knackpunkt. Eine der Funktionen die mit UEFI Einzug auf Rechnern gehalten hat ist Secure Boot. Secure Boot hat die Aufgaben, Manipulationen am System zu verhindern, die schon vor dem eigentlichen Start des Betriebssystem stattfinden könnten.

    Wenn du dir einen PC ansiehst, hat dieser nicht nur auf der Festplatte Software, sondern die einzelnen Bauteile haben ebenfalls Microchips und eine eigene Software. Bei der Software innerhalb deiner Hardware spricht man von Firmware. So hat zum Beispiel deine Festplatte eine eigene Firmware die dieser mitteilt, wie sie die Daten ablegen und behandeln soll. Oder wie ein Zwischenspeicher auf der Festplatte verwendet werden soll, usw.

    Genau dort liegt nun ein Problem. Angreifer könnten derartige Firmware infizieren und dadurch lädt dein System dann infizierte Software schon bevor zum Beispiel dein Windows geladen wird. Windows startet und erkennt dann die Infektion nicht, da diese schon vor dem Windows-Start geladen wurde.

    Um dies nun zu verhindern, überprüft Secure Boot das System und verwendet dafür spezielle Schlüssel. Nur wenn diese Schlüssel passen, wird das eigentliche System geladen. Bei einem manipulierten System mit veränderter Firmware würden die Schlüssel nicht mehr stimmen bzw nicht mehr zueinander passen. Die Folge: Windows verweigert den Dienst.

    Gleichzeitig verhindert Secure Boot aber auch, dass Software aus anderen Quellen geladen wird. Du kennst das sicher aus verschiedenen "Agentenfilmen". Ein USB-Stick wird angesteckt und der übernimmt dann die Kontrolle über den Rechner. Um das zu verhindern, verweigert Secure Boot ebenfalls den Einsatz von USB-Sticks beim Systemstart. Deshalb wurde dir auch empfohlen, Secure Boot zu deaktivieren. Einige UEFI-Versionen können mit Ausnahmen umgehen (Boot-Manager F12 z.B.) - andere eben nicht. In dem Fall hilft dann wirklich nur das Deaktivieren.

    Es ist also mitnichten so, dass Linux hier einfach schlecht oder unbrauchbar ist. Es ist viel eher so, dass dem Ganzen Hürden in den Weg gelegt werden, die zunächst umschifft werden müssen. Das benötigt manchmal eben Zeit oder Umwege.

    Leute.. bitte tragt sachlich etwas bei oder haltet euch bei solchen Themen einfach raus. Wenn sich jemand derartige Hilfe wünscht, ist das doch absolut in Ordnung. Es ist ja auch niemand gezwungen, derartige Hilfe zu leisten.

    Aber Antworten wie "bleib bei Windows" sind einfach nicht zielführend und lesen sich provokant. Ich denke, dass wir Derartiges in beide Richtungen nicht brauchen.

    Ich glaube, dass wir auch dieses Thema unaufgeregt und sachlich angehen können. Versucht das doch bitte.

    Das mit Teamviewer macht in einem solchen Fall leider tatsächlich wenig Sinn, da wir hier ja über einen Zustand des PC sprechen, in dem derartige Software überhaupt nicht funktionieren kann. Also selbst wenn man Freiwillige findet - bezahlt oder unbezahlt - würde in BIOS und bei der Installation derartige Remote-Software gar nicht laufen, da wir weit vor dem Punkt sind, an dem diese überhaupt auf dem System präsent ist.

    Es gibt in vielen Städten allerdings solche Linux-Installations-Treffen. Da kann man dann einfach mit dem Rechner oder Laptop vorbei kommen und sich helfen lassen. Das wäre eventuell eine Option. Oder aber Portale wie eBay-Kleinanzeigen, in denen es mittlerweile ja sogar eigene Kategorien für Nachbarschaftshilfe gibt.

    Ansonsten gilt aber natürlich auch hier, dass ein wenig Einsatz einfach unabdinglich ist. Ich würde jetzt nicht vor der Umsetzung warnen, nur weil der Rechner nicht direkt von einem USB-Stick booten möchte. Da muss man dann einfach mal dran bleiben. Bisher hat es dann doch noch jeder schaffen können, zumindest ein Live-System booten zu können.