Ich glaube das "Problem" mit Microsoft bzw Windows ist ein anderes und gelegentlich schießen wir da vielleicht auch über das Ziel hinaus.
Ich glaube wir können uns darauf einigen, dass man grundsätzlich sehr wohl mit Windows arbeiten kann. Der gemeine Nutzer will den Rechner starten und dann surfen, spielen oder beruflich was machen. Genau das bietet Windows und in der Regel geht das auch ohne Probleme. Gerade was das Spielen angeht, ist die "Benutzererfahrung" unter Windows immer besser gewesen und auch wenn Linux da mittlerweile aufgeholt hat, ist es noch lange nicht das selbe. Linux ist das nicht einfach besser, weil es irgendwie leichter, schneller oder unterhaltsamer geht.
Dann kommen wir aber an einen Punkt, der vielen vielleicht gar nicht klar ist oder schlicht egal: Was passiert unter der Haube. Da passieren dann halt viele Dinge, die vielen von uns nicht mehr gefallen. Es wird massig "Telemetrie" gesammelt. Microsoft schaut was man am Rechner macht, welche Programme man installiert, welche Webseiten man aufruft. Microsoft nimmt sich halt sehr viele Rechte heraus, die wir dann nicht unbedingt geben wollen.
Bei einer Neuinstallation wird man genötigt, einen Account anzulegen. Das war dann lange Zeit nur mit dem Ziehen des LAN-Steckers zu umgehen. War alles installiert, wurden teilweise Zwangsupdates gefahren. Bei denen wurden dann auch Programme und Spiele installiert, die man gar nicht haben wollte. Ungefragt entscheidet Microsoft also, welche Software bei mir zusätzlich installiert wird. Löscht man dann Xing, Facebook und andere Links, ist nach dem nächsten Update plötzlich CandyCrush installiert. Auf dem selben Weg entfernt Microsoft auch ungefragt Software aus Windows. Es finden ungewollte Neustarts statt und man hat einfach nicht das Gefühl Herr über das eigene System zu sein.
Und ich glaube das ist dann der Grund weshalb man sich nach einer Alternative umsieht. Unter Linux bin ich der Herr und es passiert eben nichts, was ich nicht will. Ich entscheide was installiert wird und was nicht. Benötigt ein Programm weitere Abhängigkeiten, werde ich auch diesbezüglich gefragt. Es werden keine Daten über mich gesammelt und im Prinzip verlässt nichts meinen Rechner von dem ich nicht will, dass es das tut. Linux gibt mir also digitale Selbstbestimmung.
Das Problem ist mMn also nicht Windows als solches sondern das Unternehmen dahinter mit seinen Entscheidungen und Eingriffen in meine diesbezügliche Selbstbestimmung. Leider neigt man dann vielleicht dazu, alles irgendwie diskreditieren zu wollen, was damit in Verbindung steht. Die eigene Entscheidung ist richtig und das wogegen ich mich entschieden habe ist natürlich auf allen Leveln falsch. Dann kommen oft halt leider auch Gründe - in dem Fall gegen Windows - die eigentlich keine sind.
Ich spreche jetzt natürlich nur für mich, aber ich kann keineswegs unter Linux alles besser, schneller und einfacher machen als unter Windows. Aber ich bin der Herr in meinem digitalen Haus und das was ich machen will, kann ich nach meinen eigenen Regeln machen. Deshalb bin ich bei Linux.