Für Whatsapp gibt es z. B. Signal, für Teamspeak z. B. Mumble und für Skype gibt es z.B. jitsi.
Ich würde hier schon widersprechen. Ich nutze z.b. Skype sehr gerne, ich habe dort auch ein Abo. Und kann damit auf normale Telefonnummern anrufen - und als Absendernummer sieht man meine "Handy" Nummer. Ich bezweifle ernsthaft das Jitsi das auch nur ansatzweise kann.
Menschen wählen Software aus Gründen aus.
Entweder es ist wie WhatsApp - weil es eben "alle" haben und man kompatibel sein muss. Deswegen bekommt man WhatsApp kaum noch los. Oder es ist so das man bestimmte Funktionen braucht.
Und genau hier kommen die OpenSource Stolpersteine. Ja es gibt ein LibreOffice, ja es gibt ein Gimp. und ja es gibt irgendeine Rechnungs- und Kontenverwaltung. Aber im Funktionsumfang sind die im Gegensatz zu ihren kommerziellen Produkten oft begrenzt. Selbst Firefox kann weniger als z.b. Chrome.
Daher der Fokus - auch bei den Entwicklern müsste sich verschieben. Wir argumentieren hier mit "Nutze doch Software XY, weil die ist schön und OpenSource" ein "nicht-nerd-mensch" interessiert sich dafür aber nicht. Der will eine Software die seine Funktionsbedürfnisse so gut wie möglich befriedigt und man ohne 5 Tage Einarbeitungszeit möglichst einfach bedienen kann. Die Lizenz interessiert im Alltag kein Mensch.
Also, konntet ihr ein paar Leute in eurer Umgebung für soziale Opensource Programme "überreden"?
Was sind die besten Argumente?
Ich fang mal mit einem Argument an:
Und zwar wenn eine Firma ein Projekt verwaltet, kann es sein, dass dieses Unternehmen pleite geht und der Server abgeschaltet wird.
Habe ich noch nie gemacht. Ich finde wirklich Menschen sollen die Software nutzen, mit dem sie Ihre Tasks so schnell und gut wie möglich erledigen können. Für viele Menschen ist der Computer kein Hobby.
Ich bringe mal wieder meinen Onkel als Beispiel. Er ist selbstständiger Fahrschullehrer. Er hat eine Frau ein sehr junges Kind. Der will nicht im am Computer hängen. Der klappt Abends nach dem Essen und Kind ins Bett bringen kurz sein Notebook auf und trägt dort in seine Buchhaltung die Tagesumsätze, gefahrene Kilometer, Tankstände, usw ein die sich über den Tag angesammelt haben ein und klappt das Ding wieder zu.
Kommunikation (Terminverschiebungen, etc) mit seinen Fahrschüler (mehrheitlich sehr junge Menschen) läuft zu 90% über WhatsApp. Ist halt das was alle haben.
Ich sehe nicht mal ansatzweise ein, ihm jetzt dazu zu missionieren seine Software durch irgendwas anderes zu ersetzen. Ausser ich würde einen realen Vorteil erkennen. Z.b. wenn er Abends nur noch 5 statt 10 Minuten braucht oder so.
Ob das Argument des selber Hosten funktioniert? Ich weiss nicht. Wer will (ausser uns Hobby-Enthusiasten) will sich das antun? Server aufsetzen, den muss man dann auch noch regelmässig warten, plus die Software dort ebenfalls warten usw - Das sind täglich zusätzliche Aufwände und wenn man das nicht als Hobby hat sind es "nervende" Aufwände und nichts was Spass macht.
Am Ende muss OpenSource Software einfach die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe erfüllen dann wird sie auch genutzt. Gutes Beispiel ist z.b. WordPress. WordPress ist das meist genutzt CMS der Welt (mit viel Abstand) obwohl es sehr viel Konkurrenz gibt (kommerziell aber auch frei) und dennoch konnten Sie sich durchsetzen. Und das hat viel damit zu tun, dass sich die WordPress Entwickler schon sehr früh darauf konzentriert haben wie man ein CMS baut das von "jedermann" bedient werden kann. Und genau das hat sich ausbezahlt.
Wenn erst Deine Autoversicherung teuer wird, weil bei Meta oder X oder WhatsApp gepostet hast du bist heute mit 250 gebrettert, oder die KI der Krankenversicherung ein Foto bei Instagram erkennt auf dem Du rauchst und dir einen Zusatztarif für Raucher verpasst, oder anders du gerade eine Geburtstagstorte mapfst und man Dir eine Diabetes-Therapie nur mit doppeltem Beitrag zahlt.
Naja ich sehe das tatsächlich etwas anders. Und zwar als bekennender Raucher. Man kann sich als Gesellschaft definitiv die Frage stellen ob ein Raucher mehr für seine Gesundheitskosten bezahlen soll. Ich bin grundsätzlich ein Fan von Verursacherorientierten Kosten. Aber das ist ein sehr grosses Fass.
Und nein, es ist eben nicht egal, obwohl "man ja eh nichts zu verbergen hat" und man ja so wie so der "gläserne User" heutzutage ist. Es ist schlicht Bequemlichkeit - die gleiche Übrigens liegt oftmals zugrunde das M$-Universum nicht verlassen zu wollen. Klar am Arbeitsplatz kann man sich das nicht aussuchen - aber privat.
Hier bin ich aber wieder deiner Meinung. Es ist Bequemlichkeit. Aber ich finde das nicht schlechtes. Unser Tag hat 24 Stunden. Um die 8 davon, schlafen wir. Weitere 8 verbringen wir mit Arbeiten. Also bleiben 8 Stunden übrig und die will man gerne mit Dinge füllen die einem Spass machen. Wenn man IT nicht als Hobby hat ist das Warten und Aufsetzen von einem eigenem Bitwarden oder Nextcloud Server eben nichts bequemes. Und man synchronisiert das Zeug dann halt lieber einfach und bequem über Google (oder Anbieter XY).