Beiträge von Stardenver im Thema „Werden Linux Distributionen zukünftig zu einem Betriebssystemen?“

    Ich verstehe aktuell nicht, was genau da der Witz für dich ist. Du hast für bestimmte Anwendungsfälle zwei "Werkzeuge" zur Hand und die vergleichst du. Als selbstverständlich vergleiche ich hier open source mit closed source. Denn es geht doch gar nicht um die Quelle der Software, sondern was sie dir bietet. Wenn Windows mehrere deiner Anforderungen erfüllt, wird es halt Windows (und somit closed). Wenn Linux aber deine Anforderungen erfüllt oder MacOS, dann wird es eben dieses. Sämtliche Linux-Foren der Welt sind doch randvoll mit Vergleichen zwischen beiden Systemen.

    Wenn ich ein neues Auto kaufen will, vergleiche ich doch auch z.B. E-Autos gegen Verbrenner. Sind beides auch völlig unterschiedliche Dinge mit verschiedenen Ausgangspunkten, Funktionen, Energieumwandlung, etc. Aber beides fährt und bringt mich von A nach B bei relativ gleicher Funktionsweise (was das Fahren als solches betrifft).

    Wenn man - wie du scheinbar denkst - open source nicht mit closed source vergleichen darf, wären wir doch im Prinzip bei 90%+ aller PCs raus. Die meistens werden doch mit voinstalliertem Windows verkauft. Dann sitzt da jemand und sagt sich "hmm.. schon die Einrichtung mit Kontenzwang und so nervt mich. Vielleicht sollte ich mal ausprobieren, ob dieses Linux eher etwas für mich wäre.". Und dann kommt jemand und sagt "ja ne.. das kannst du jetzt so nicht miteinander vergleichen".

    Sorry, aber für mich ist es absolut selbstverständlich, dass ich Dinge miteinander vergleiche und dann das für mich bessere wähle. Selbst eine Distro wie Debian hat ja freie Treiber und proprietäre miteinander verglichen und sich dann dafür entschieden, proprietäre Software bei der Installation künftig anzubieten. Künftig könnte man dann ja nicht mal mehr ein Android mit nem iPhone vergleichen. Und wer Windows nutzt und kein Geld mehr für eine aktuell Office Version ausgeben will, der darf dann sein MS Office 2018 nicht mit einem aktuellen Libre Office vergleichen, um zu sehen, ob dies was wäre - weil das eine ja closed und das andere open ist?

    Sorry, aber ich komme da nicht so ganz mit. Ich kann nicht erkennen, wieso ich beides nicht miteinander vergleichen soll/darf?

    Wieso vergleicht man ein Closed System mit ein Open Source System !?

    Ich schätze, weil man hier Anwendungsfälle miteinander vergleicht. Ein Betriebssystem, welches lokal auf meinem Rechner läuft. Man vergleicht ja auch Gimp mit Photoshop, Krita mit Paintshop.net, Nextcloud mit Dropbox, usw

    Ich denke zudem, dass es vielen Nutzer letzten Endes egal ist, ob etwas Closed oder Open ist. Viele wissen nicht mal etwas damit anzufangen. Es geht dann nur darum, ob man damit machen kann, was man machen will.

    Hmm warum wird hier die ganze Zeit nur gegen Windows geschossen?

    Naja, die ganze Zeit würde ich nicht sagen. Wir sind hier schon relativ offen im Forum, was die Nutzung von Windows angeht. Grundsätzlich dürfte Windows aber bedeutend schlechter dastehen als Linux. Zudem ist Microsoft halt der direkte Konkurrent. Apple auf Desktops dürfte für die wenigsten von uns eine Alternative darstellen. Laut Statista sind wir bei Windows irgendwo über 80% Marktanteil hinaus, während MacOS bei unter 10% liegt. Da liegt es vermutlich auf der Hand, dass es in erster Linie um Windows vs Linux bzw Windows vs Alle geht.

    Ich kenn eine Firma die ist noch schlimmer und zwar Apple.

    Ich denke das ist halt auch immer Ansichtssache. Je nachdem, welche Maßstäbe du nutzt und wo du ansetzt. Aber auch hier würde ich zumindest anmerken wollen, dass Menschen aufgrund der Einsatzgebiete und insbesondere der hohen Preise gezielt nach MacBooks, Macs, etc suchen und diese kaufen, während es den Nutzern von Windows oft nur darum geht, günstig einen guten Laptop oder Rechner zu bekommen. Sehr vielen Menschen ist es vermutlich auch egal, ob sie nun Windows 10 oder 11 bekommen. Sehr viele kennen nicht mal die Unterschiede. Kaufst du aber bei Apple, kaufst du in der Regel gezielt.

    Ich würde also in Erwerb und Nutzung durchaus signifikante Unterschiede erkennen wollen, wenn es Apple vs Microsoft heißt.

    Bei Windows hast du zumindest frei Wahl welche Hardware du haben willst, bei Apple musst du nicht nur ihre Software nutzen sondern auch die von ihnen Vorgeschriebene Hardware nutzen.

    Dann installier dir mal out-of-the-box ein Windows 11 auf einem älteren Board ohne TPM 2.0. Da geht ohne Tricks dann gar nichts mehr. Aufgrund der hohen Verfügbarkeit und Auswahl hat man sicher das Gefühl freier Auswahl - so ganz frei ist das Ganze aber sicher auch nicht. Ich habe verschiedene Zahlen gelesen aber im Prinzip sagen die meisten, dass mindestens die Hälfte aller Rechner auf der Welt kein Update auf W11 machen können.

    Dann wird es wieder einen Teil geben der da nicht mitmacht und einen Fork erstellen wird und dann liegt es wieder an den Usern zu entscheiden ob sie mit Meta oder ohne haben wollen.

    Genau das sagte ich ja.

    Ich sehe hier durchaus noch große Unterschiede. Wenn Microsoft einen Weg geht, heißt es "Friss oder Stirb". Macht, Macht und Macht.

    Wenn unter Linux etwas nicht passt, wird es immer Menschen/Gruppen geben, die daran etwas ändern. Wieso entstanden Projekte wie Gnome? Weil man mit KDE unzufrieden war. Es entstand als Alternative. Mit der "Alternative" Gnome 3 waren dann wieder einige nicht zufrieden und es entstand Cinnamon aus Gnome 2. Oder auch Stichwort Unity.

    Das Selbe gilt für Projekte wie Nextcloud, LibreOffice, etc. Immer war jemand mit dem nicht zufrieden, was angeboten wurde und man hat eigene Dinge umgesetzt. Die waren mal nur von der Idee her abhängig - mal aber auch Weiterentwicklungen bzw Umbauten vorhandener Lösungen.

    Ich gehe aktuell davon aus, dass Linux/GNU und viele andere Projekte auch weiterhin FLOSS bleiben werden, Aus dem Grund wird es dann vermutlich auch immer Alternativen geben, die sich durchsetzen oder eben nicht. Wenn also Menschen mit dem Weg Richtung immutable und Co unzufrieden sein werden, wird es Alternativen geben.

    Klar ist aber sicher auch, dass es Versuche geben wird, wenn Linux Desktop irgendwann eine gewisse Nutzerzahl erreicht und Geld verdient werden kann. Wir haben es ja bereits bei Ubuntu und der Amazon-Suche gesehen. War Manjaro nicht auch irgendwie mit einem Office mal verbundelt? Die Websuche in Firefox auch.

    Es gibt ja jetzt schon alle möglichen Konstellationen vorinstallierter Software. Hier haut ja jede Distro drauf, was ihr gefällt und Sinn macht. Wenn nun plötzlich Meta Kohle springen lässt, damit ein Elementary oder Zorin ne Electron Version von WhatsApp vorinstalliert oder es plötzlich eine "umsteigerfreundliche" Distro mit den beliebtesten Social Networks gibt..

    Je mehr ich darüber nachdenke..

    Jetzt zum Thema:

    Es ist schwierig. Aber eigentlich ist es so wie es ist doch gut. Es gibt Menschen, die freiwillig und in ihrer Freizeit Dinge beitragen. Andere haben vielleicht irgendwie ein Bezahlmodell oder kostenpflichtige Teile. Dann kommt zusammen was aus Sicht der Macher zusammen gehört.

    Ich weiß nicht, ob der Unterschied zu Windows wirklich so groß ist. Oder MacOS (okay, das ist eh ein BSD). Man hat halt einfach alles unter einem (Ob)Hut. Da kümmert sich eine Firma um genau die selben Teile, die in Linux ja auch zusammen kommen.

    Es ist möglich, dass der Weg mit immutable künftig noch weiter geht. Ich hoffe aber nicht, dass er in die selbe Richtung geht wie Microsoft das macht. Mich nervt ja Gnome schon manchmal mit seiner leichten Bevormundung.