Beiträge von Currock im Thema „Programme installieren oder doch im Browser arbeiten?“

    Ich glaube sogar, dass das GPG-Pferd tot ist. Was vielleicht auch gar nicht so schlimm ist. Da gibt es ja zum Glück heutzutage bessere Möglichkeiten. Mails sind Postkarten.

    Nun, um so besser. Ich will ja gar nicht alle Mails verschlüsseln. Was nicht öffentlich versenden will, verschlüssele ich mit irgend einem Programm, das ich vorher mit dem Empfänger abmache.

    Was überhaupt nicht übers Netz soll, darf man einfach nicht darüber versenden. Die verwendeten Protokolle interessieren mich nur so weit, daß sie funktionieren sollen. Um die Sicherheit kümmere ich mich selber.

    Und was du niemals verschlüsseln kannst, sind Metadaten. Und seit Snowden wissen wir, dass die Organisationen mit den 3 Buchstaben mehr an Meta interessiert sind, als an den eigentlichen Inhalten der Mails. Also wann hast du wo mit wem kommuniziert und wie oft.

    Das ist schon klar. Wenn ich da sicher sein will, wird entweder das Netz gemieden oder eben die Möglichkeiten genutzt, die Snowden auch nutzt. Habe ich hier und einsatzbereit.

    Das ist löblich und ich kann das für dich vollkommen nachvollziehen. Aber man muss halt auch überlegen, wo diese "Daten" dann her kommen. Die Post scannt zumindest jeden Umschlag und die Daten werden digital verarbeitet. Es gibt also trotzdem Daten darüber, wer dir wann und wie oft schreibt.

    Ich meine jetzt die Daten, die hier bei mir und durch mich entstanden sind, und die nicht für irgendwen anders bestimmt sind. Die wandern einfach nichts übers Netz oder in die Cloud, und schon hat sich das. Und selbst hier werden sie verschlüsselt und versteckt.

    Da hast du gar keinen Einfluss drauf.

    ...und deswegen mache ich mir auch kaum Gedanken darüber. Diese Daten würde ich auf einem "normalen" Pegel halten, damit die anderen gar nicht erst gesucht werden.

    Deine gesamten Krankendaten werden von der Versicherung in der Cloud abgelegt. Das wird von so vielen Ärzten und Versicherungen genutzt, dass sich Firmen wie Google sogar HIPAA Zertifizierungen geholt haben, damit der Kunden ihre Kunden/Kranken-Daten dort ablegen können. Es gibt ganze Stützpunkte des Roten Kreuz, die Cloudspeicher verwenden.

    Da wäre es mir sogar ganz recht, wenn endlich die ganzen Dokumente elektronisch zwischen den Ärzten und Behörden ausgetauscht werden. Aber das kriegen sie ja nur teilweise und viel zu verspätet hin. Ich muss immer noch mit Papier von einem Arzt zum nächsten und zur Apotheke rennen, wenn ich etwas benötige. Das ist vorsintflutlich.

    Wie gesagt.. deine strikte Umsetzung/Verweigerung ist lobenswert und idealistisch. Aber ich glaube nicht, dass du dadurch deine Daten trotzdem aus der Cloud heraus halten kannst. Ganz sicher minimierst du den Datenbestand und sorgst dafür, dass es keine weitere Quelle gibt, die deine Daten bei einem möglichen Leak dann veröffentlicht. Aber persönliche Daten aus der Cloud/dem Netz fern zu halten, nur weil man selbst diese nicht nutzt, halte ich für unmöglich.

    Ich betrachte die Cloud/das Netz als öffentlich, Verschlüsselung hin oder her.

    Und, wie geschrieben: Es geht mir nicht darum, alle Daten geheim zu halten. Das geht nicht und dafür ist es auch heute zu spät. Z.B. Fotos von mir gibt es genau eins im Netz, und das siehst Du gerade neben meinem Kommentar hier. Und von "meinen Leuten" habe ich jedenfalls noch nichts im Netz verbreitet.

    Es liegt ja in der Natur der Sache, dass EMails, eBay - Kommunikation oder Informationsbeschaffung einen Online Zugang erfordern.

    Aber Briefe, Daten, Grafiken.... werden bei mir immer lokal bleiben, die haben im Netz nichts zu suchen und werden auch nicht mit irgend welchen Web-Anwendungen bearbeitet.

    Daten, die irgendwo in der Cloud gelagert werden, wecken Begehrlichkeiten. Von der einen oder anderen Seite.

    Das mit den Browser-Apps geht so in die Richtung wie damals mit den Thin-Clients oder dem Microsoft-Modell, wo man keine Apps mehr kauft sondern nur noch deren Nutzung.
    Mich konnte man seit damals nicht davon überzeugen. Die Möglichkeit, Dinge zu bearbeiten oder Aufgaben zu erledigen, muss auch völlig lokal gegeben sein.

    Wen andere Leute das mit ihren Daten oder ein Auftraggeber das so verlangt, bitteschön. Aber mit meinen persönlichen Daten passiert das nicht.

    Ich nutze auch lieber die separaten Anwendungen. Gerade und besonders bei Emails. IMAP ist zwar schick, aber ich rufe meine Mails auch noch über pop3/smtp ab, damit sie auf meinem Gerät liegen. Ich bin äußerst ungerne von Browsern und Online-Zugängen abhängig.

    Und ein Großteil meiner Backups besteht darin, dass ich Daten und Anwendungen auf mehreren Rechnern installiert habe und diese über eine zentrale Stelle synchronisiere, die sich natürlich bei mir befindet und nicht irgendwo im Netz.