Es scheint eine Weile her zu sein seit dieser Artikel aktualisiert wurde. Die Probleme die er bei X Window System aufzählt sind alle korrekt. Und definitiv auch heute noch ein Problem (die werden auch nicht mehr behoben, X11 ist tot). Aber Wayland ist bei den beiden grössten Desktop Umgebungen längst Standard. Sowohl Gnome wie auch KDE sind Wayland kompatibel.
Die Probleme die er bei Wayland aufzählt sind teilweise nicht mehr aktuell. Die fehlenden APIs (die im Artikel aufgezählt werden) sind längst alle vorhanden. Das Problem der fraktionellen Saklierung ist mit Wayland und KDE längst gelöst (und wird auch mit Gnome 45 gelöst sein).
Das einiges Desktop Umgebungen wie Cinnamon oder XFCE kein Team auf die Reihe bringen die Wayland in ihren Desktop integrieren können, ist kein Problem von Wayland. Sondern das diese Desktops viel zu kleine Entwicklerteams haben und auch absolut keine Anstrengungen unternommen werden die zu Vergrössern.
Linux Mint könnte ja mal eine "Cinnamon Developer Conference" oder sowas ausrichten (Geld dafür sollte das Projekt durch die Spenden mehr als genug haben). Gnome und KDE machen das jährlich und locken so immer mehrere hunderte Personen an einen Ort wo die Weiterentwicklung ihres Desktops geplant und organisiert wird. Und so auch Menschen die Möglichkeit gibt einen "Startpunkt" zu finden wo sie bei der Entwicklung einsteigen können.
Auch bei den APIs, hat er nur teilweise Recht. Ja es fehlen noch welche z.b. solche für einheitliche Schriftrendering. Aber gerade im Bezug auf APIs für Datei öffnen / speichern Dialoge (und viele viele viele mehr) ist in den letzten Monaten durch die Desktop Portals extrem viel passiert. Eine Entwicklung die wir übrigens Snap und Flatpak verdanken.
Beim Linux Kernel wird kritisiert das teilweise Hardware nicht oder nur unvollständig unterstützt wird. Und das stimmt, oft gibt es nur rudimentären Support. Und auch viele Energiesparoptionen die unter Windows und Mac längst Standard sind gibt es bei Linux schlicht nicht.
Das ist ein Problem. Daher hier auch immer meine Empfehlung kauft Linux kompatible Hardware.
Danach zählt er Probleme bei Linux Distributionen auf die ich nicht nachvollziehen kann:
Der erste Punkt ist "uneinheitliche Config" wegen zu vielen Distributionen. Das muss vor systemd geschrieben worden sein. Weil gerade mit systemd wurde das Problem gelöst. Und jede "Mainstream-Distro" benutzt systemd - wenn man an eine Distro ohne systemd gelangt - hat man explizit danach gesucht.
Wenn heute jemand systemd kann, dann kann er das unter Ubuntu, unter Debian, unter Fedora, unter Red Hat Enterprise Linux, usw....
Der nächste Punkt ist "kein einheitliches" Paketformat. Auch das muss vor Flatpak und Snap geschrieben worden sein. Damit haben wir einheitliche und Distirbutionsübergreifende Formate.
Wir entwicklen uns inzwischen sogar Schritt für Schritt in die Richtung das diese Formate Default werden. Siehe Fedora Silverblue das irgendwann Fedora Workstation ablösen soll, Micro OS, Suse Enterprise Linux 16, Ubuntu das mit 22.04 erstmals (zusätzlich) eine Snap Only Version bringt usw.
Zu den aufgezählten Gaming Problemen kann ich nichts sagen, dafür habe ich meine Switch.
Bei Softwarevielfalt kritisiert der Artikel das Windows Anwendungen nicht ausgeführt werden können. Ja das stört mich auf meinem Mac auch dauernd 🙄
Und wieder wird fehlendes Photoshop erwähnt. Auch hier sage ich bewusst immer Photoshop gibt es in einer Version für den Browser und die ist ziemlich gut. https://photoshop.adobe.com
Dann wird moniert, dass LTS Distributionen auf dem Desktop wegen zu altem Kernel unbrauchbar sind. Die gängigen "Consumer LTS" dürfte Ubuntu und seine Derivate sein und die bekommen modernere Kernels...
Dann kommt sehr viel "blabla" und oft werden Dinge mit Linux und Dateisystem verwechselt.
Das wird dann alles mit Quellen belegt die mehrheitlich aus dem Jahr 2012... stammen. Der neuste Link ist von 2018.
Vielleicht hatte der Artikel mal seine Berechtigung aber heute ist wohl 70% davon veraltet und stimmt nicht mehr. Ausser ihr nutzt eine Distribution aus dem Jahr 2012.
Einige Kritik macht für mich keinen Sinn. Wie z.b. das nur Uralt Pakete in Red Hat Linux 6 (kam 2012 heraus - wer die heute noch nutzt weiss auch warum) sind.