Beiträge von kim88 im Thema „Allgemeine Anfängerfragen“

    Ich nutze Ubuntu 21.04 und habe darauf vor ein paar Wochen VirtualBox installiert,

    Hier nur ein kurzer Hinweis. Aber Ubuntu 21.04 ist inwzischen End Of Life, du solltest dringend auf die Version 21.10 Upgraden, dann bekommst du auch ein neueres VirtualBox.

    Wenn du nicht alle 6 Monate ein Upgrade machen willst, dann nutze besser die LTS-Versionen von Ubuntu (Aktuell ist das die 20.04) die wird (für Normalanwender) 5 Jahre unterstützt also bis April 2025.

    Und Korrektur zu meinem eigenen, vorherigen Post: Mit apt install kann man anscheinend sehr wohl auch manuell *.deb installieren.

    Ja "*.deb" - Pakete kann man auch direkt mit apt installieren:

    Code
    # apt install /pfad/zu/deiner/deb/datei/xy.deb

    Will ich nicht unbedingt, ich wollte vor allem das Konzept der unterschiedlichen Quellen besser verstehen.

    Im Grunde ist das simpel. Dein Distributor baut Paketquellen für seine aktuelle Version. Software sollte man im Zweifel immer über diese Quelle beziehen ausser man hat einen Grund das nicht zu tun. Ein Grund könnte sein, dass man zwingend eine neuere Version braucht (gibt einen Unterschied zwischen haben wollen und brauchen).

    Bei Fremdquellen muss man diesen Quellen immer vertrauen. Ich kann quasi ein eigenes Virtualbox Repository erstellen, dass irgendwo im Internet veröffentlichen, du findest es fügst die Quelle hinzu und ich hab dort ein Schadprogramm eingebaut.

    Da du Software immer mit Administratorrechten installieren kannst installierst du mein Schadprogramm quasi als Abhängigkeit direkt als Administrator installierst.

    Daher wichtig, Fremdquellen auf Seriosität prüfen. Und gerade ältere Linux Tutorials hier etwas vergessen. Vor 6-7 Jahren war es irgendwie modern, dass jeder ein YouTube Video gemacht hat wo man erst mal 30 Fremdquellen hinzugefügt...

    Wichtig ist auch, dass man sich merkt wenn man Fremdquellen nutzt. Das Vorher angesprochene Upgrade deiner Distribution wird von Ubuntu ziemlich gut geprüft und funktioniert in 99.9% alle Fälle fehlerlos.

    Wenn es zu Fehler kommt, dann in der Regel nur weil auf dem System Software installiert ist die Ubuntu nicht kennt - daher muss man bei Upgrades immer etwas aufpassen

    Ein Grund für regelmäßige Updates wäre mich für zudem. dass ich nicht jedesmal verstehen muss, ob das Update (für mich) wichtig ist oder nicht. D.h. sind es Sicherheitsupdates? Stabilität/Bugfix? Performance..?

    Unter Linux gibt es zwei verschiedene Arten von Distributionen. Es gibt das traditionelle "Point-Release" Modell und ein "Rolling Release Modell":

    Point Release Modell

    Sprich Ubuntu veröffentlicht z.b. Ubuntu 21.04: Alle Software die zu dem Zeitpunkt in Ubuntu 21.04 zu finden ist wird quasi auf der Versionsnummer festgefroren. Bedeutet, wenn du dort z.b. LibreOffice in der Version 6.3 vorhanden ist, wird das dort von Ubuntu nicht auf die Version 7.0 aktualisiert.

    Das einzige was du bekommst sind Sicherheitsupdates. Also wenn LibreOffice Sicherheitslücken mit Version 7.0 geschlossen hat, dann wird ein Ubuntu Mitarbeiter diese Sicherheitsfixes im LibreOffice 6.3 einbauen und dir als Update ausspielen -> so bekommst du Sicherheitsupdates aber keine neuen Funktionen.

    Neue Versionen von Software gibt es dann mit der nächsten Ubuntu Version, also wenn du z.b. das Upgrade auf Ubuntu 21.10 machst, dann bekommst du die Softwareversionen die zum Release von 21.10 aktuell waren.

    Ausnahmen machen alle diese Distributionen. Z.b. werden sowohl bei Ubuntu wie auch Fedora die Firefox Pakete immer aktuell gehalten. Was daran liegt, das seit dem 6-wöchigen Release-Rythmus das Zurückportieren der Sicherheitslücken ein Mega-Aufwand wäre.

    Bei Fedora wird z.b. auch der Linux Kernel immer aktuell gehalten.

    Alle grossen "traditionellen" Linux Distributionen funktionieren in der Regel nach diesem Release Modell (z.b. Debian, Ubuntu, Fedora). Der Grund liegt darin, dass Linux hautptsächlich auf dem Server zuhause ist -> und da will man stabile Versionen.

    Wenn du z.b. einen File-Server in einem Unternehmen betreibst wo die Windows Rechner der Mitarbeiter mit Samba darauf zugreifen, dann konfigurierst du den Server entsprechend -> danach kann man dort regelmässig die Sicherheitsupdates einspielen -> und ansonsten den Server "vergessen".

    Wenn da bei einem Update plötzlich ein Samba Version Update kommt und die Konfiguration nicht mehr passt, dann kann die ganze Firma nicht mehr arbeiten.

    Daher haben diese Point Releases in der Regel auch lange Supportzeiträume.

    z.B. Ubuntu LTS 5 Jahren (10 Jahre wenn man dafür bezahlt)

    oder Red Hat Linux (10 Jahre bzw 12 Jahre wenn man dafür extra bezahlt)

    Als Alternative gibt es das Rolling Release Modell:

    Das macht z.b. Arch Linux, Paldo Linux oder andere so:

    Dort wird Software immer auf dem aktuellen Stand gehalten. Es gibt z.b. auch kein Arch Linux Version 10 oder Version 12, es gibt einfach nur Arch Linux -> und das ist immer topaktuell.

    Das kann Vorteile haben (man hat immer aktuelle Software) -> aber auch Nachteile man muss bei Updates immer wieder von Hand gewisse Dinge anpassen, damit das System noch läuft.


    Ich werde dir hier nicht sagen welches Modell das besser ist. Wie immer bei Linux gibt es ja zu allem eine Alternative und auch immer verschiedene Meinungen.

    Spannend ist da noch die Distirbution openSUSE die mit "openSUSE Leap" ein Point-Release-Modell und mit "openSUSE Tumbleweed" ein Rolling Release Modell anbietet.

    Das ist nach meinem Wissen die einzige Distribution, die quasi beide Modelle bereitstellt.

    Denke auch das das sehr schwierig ist.

    Das liegt daran, dass die unterschiedlichen Desktops Dinge anders handhaben. Und zwei gleiche Desktops unter verschiedenen Distributionen auch wieder anders sind.

    Z.b. Kernel Manager in Linux Mint, ich bezweifle das es den für den Fedora Cinnamon Spin gibt.

    Ich denke viele Dinge muss man einfach ausprobieren und evtl Rückfragen:

    Aber die meisten seiner Fragen sind ja sehr einfach zu beantworten:

    Zitat


    Wie macht man ein Upgrade auf eine neue Version ?

    Die meisten Distributionen sagen einem doch einfach ein ein Upgrade verfügbar ist. Quasi Hallo es ist eine Versiosnaktualisierung auf Version X.Y verfügbar möchtest du die jetzt installieren? Ja / Nein

    Linux Mint und Ubuntu sagen das einem definitiv. Bei Pop_OS! findet man das in den Einstellungen ich denke das ist nicht wirklich ein Problem.

    Zitat


    Wie mache ich ein Backup vom System und Dateien auf eine externe Festplatte?

    Externe Festplatte anhängen und das Programm für die Backups öffnen und dort als Ziel die Festplatte auswählen. Das muss man nicht nachlesen oder googeln sondern einfach ausprobieren.

    Zitat


    Wie stelle ich die Wartungsoptionen in der Aktuallierungsverwaltung ein?

    Naja in den Einstellungen der Aktualisierungsverwaltung. Welche Einstellungen du setzen möchtest liegt an dir, ist ja dein System. Wenn du da nicht sicher bist, dann lass die Einstellungen bei den Standard-Einstellungen da wird sich jemand mit viel Ahnung schon was überlegt haben.

    Zitat


    Wie kann ich mein Desktop mit meinem Laptop gleich halten?

    Kommt halt darauf an was man unter Gleich halten versteht. Das einfachste ist Dateien zu synchronisieren quasi über eine Cloud wie Dropbox, Nextcloud, Google Drive oder wie sie alle heissen.

    Das ist dann aber keine Linux Frage. Sondern z.b. eine Dropbox Frage. Dropbox auf Linux funktioniert nicht grossartig anders als unter Windows oder Mac. Man installiert sich Dropbox, loggt sich mit seinen Daten ein und klickt 3 mal auf weiter.

    Wenn man mit "gleich halten" wirklich komplett identische Systemabbilder meint wird es komplizierter. Mach aber in dem Szenario ja wenig Sinn, wenn sowohl Laptop wie Desktop die absolut identische Software installiert hat wozu braucht man dann noch den Desktop Computer?