Beiträge von kim88 im Thema „Monetarisierung von Flathub“

    Ich finde es ok, dass man mit seiner Programmierarbeit auch Geld verdienen kann, aber Linux sollte nicht zu einer Spekulations-Platform oder kommerziellen Platform umgebaut werden.

    Ich verstehe die Aussage nicht wirklich. Jedes Produkt auf dem Markt kann ein Investitions- und Spekulationsobjekt sein. Das ist der Grundgedanke von einem "freien" Markt und das Erfolgsmodell für die westliche Welt in den letzten 70 Jahren (weniger Armut, höherer Lebensstandard, etc).

    Schließlich ist Linux aus einem Hobby-Projekt entstanden, und die komplette Einbindung in das Profit-Denken würde alles zerstören, was derzeit die Begeisterung für Linux trägt.

    Sind wir mal ganz ehrlich: Auf dieser Seite sieht man alle "Members" der Linux Foundation, die bezahlen jedes Jahr eine beträchtliche Summe Geld, damit eben Entwickler angestellt werden können die z.b. am Kernel arbeiten und Linux weiter entwickeln.

    Hier findet man kein Greenpeace, Caritas oder irgendwelche NGOs hier findet man Unternehmen die Geld verdienen, die nach Profit streben. Und diesen Unternehmen haben wir es in erster Linie zu der verdanken, dass Linux das ist was es heute ist.

    Zudem sind die "Hobby-Entwickler" die am Kernel rumcoden massiv Rückläufig - der allergrösste Teil von Code wird von Firmen mit Profit-Interessen vorangetrieben.

    Ich denke man muss hier einfach realistisch sein. Egal ob Hobby, Ideologie oder was auch immer. Alles ist ein Business, alles muss Monetarisiert werden - Linux hatte entweder das Glück oder zur richtigen Zeit die richtigen Leute, die diese Monetarisierung ermöglicht haben - sonst würde es heute wohl keine grosse Nutzerbasis geben,

    RedHat ist ebenso eine kommerzielle Distribution.

    Kann man so sehen und man kann das doof finden. Wenn wir uns aber mal die "Innovationen" im Linux Bereich der letzten Jahre anschauen: systemd, wayland, alles was bei Gnome passiert, pulseaudio, etc all diese Dinge wären ohne Red Hat wohl nicht da - weil Red Hat eben genau die Dinge finanziert hat.

    Eine kommerzielle Distribution ist nicht per se was schlechter, am Ende profitieren wir alle davon.

    Auch für Debien, Manjaro u.s.w. ist es nicht unmöglich, mit Software Geld zu verdienen. Man muss halt auch einen Mehrwert gegenüber der frei erhältlichen Software anbieten.

    Bei Flathub und snap sehe ich das nicht.

    Nur weil du keinen Mehrwert sehen kannst, bedeutet es ja nicht das es keinen Mehrwert gibt. Ich verabscheue Zitrusfrüchte kann die echt nicht ausstehen - finde es aber dennoch Ok wenn die Supermärkte, etc die Dinger verkaufen - gibt ja Menschen die sie mögen - und das ist okay so.

    Ich sehe wie gesagt nur Vorteile: Ein Linux-Marktplace à la Apple AppStore oder Google Play Store -> zentraler Ort um Software zu beziehen -> egal ob freie oder kommerzielle.

    Die Software läuft dann Flatpak direkt auf allen Distributionen -> ich als Entwickler muss nicht mehr Pakete für Debian, Ubuntu, Fedora, Suse, etc bauen -> sondern noch ein Paket kann ein Preisschild dranhängen -> den Menschen einen Mehrwert bieten und selber Geld verdienen -> Win Win Situation für alle!

    aber zum Gegen-Platzhirsch von snapcraft entwickelt. Das mag zwar nicht durch Bestimmung von einer Minderheit gegeben sein, sondern "de facto".

    Ganz ehrlich? Bei einem Distributionsübergreifenden Software-Store ist Zentralisierung einfach etwas gutes. Stell dir vor du müsstest bei Android oder iPhone erst noch 20 Paketquellen einrichten, damit du deine Apps installieren kannst.

    Die Idee ist, auch für Menschen die nicht so IT Affin sind easy Software anbieten zu können. Das sind Menschen die auch auf Android nie einen F-Droid Store oder so was installieren würden. Die wollen den Play Store öffnen -> dort nach XY suchen und auf installieren klicken.

    Und genau so sollte Flatpak/Snap funktionieren. Ist auch ein Grund warum ich Snap nie verurteilt habe. Der Weg, dass es nur ein Backend gibt ist da meiner Meinung nach richtig.

    Aber wenn Flathub in Zukunft so aussehen wird wie snapcraft, dass man aufpassen muss, ob ein Programm kauf-pflichtig ist oder nicht, wird das nicht die Linux-Welt auf den Kopf stellen?

    Warum? Es gibt jetzt schon Software für Linux die Geld kostet. Auf diesem Rechner wo ich das schreibe ist das z.b. Softmaker Office und FileZilla Pro.

    Auch hier wieder der Android/iPhone Vergleich. Entweder steht auf dem Button "kostenlos installieren" oder halt "20 Euro bezahlen".

    Ich würde solche Dinger eher positiv sehen. Linux hat so eine Chance zu mehr Software zu kommen, da mit Flatpak eine einheitliche Distribution die auf allen Plattformen existiert und ein Bezahlmodell etabliert wird. Dadurch kommen vielleicht auch Software-Entwickler die ihre Apps bisher nur auf Windows oder MacOS angeboten haben auf die Idee ein Flatpak Build zu erstellen.

    Wenn wir (damit meine ich grundsätzlich die Linux/OpenSource Community) endlich aufhören würden alles neue negativ zu sehen und immer sofort alles zu kritisieren. Würden wir merken, dass wir hier eine echte Chance haben endlich mal professionelle und kommerzielle Software auf den Linux Desktop zu bringen.

    Sucht nicht jeder Linux-Software-Entwickler eine Möglichkeit, mit seinem Programm Geld zu verdienen, und scheiterte bisher an den Möglichkeiten, dies zu realisieren

    Nein. Wie kommst du darauf?

    und ändert jetzt seine Lizenz

    Es ist gar nicht so einfach eine GPL Lizenz zu ändern. Da jeder zustimmen muss, der irgendeine Zeile Code in dem Programm programmiert hat. Da OpenSource halt offen ist, ist es gut möglich das du da Zustimmungen von 300 Leuten oder so brauchst - teilweise von Menschen die vielleicht vor 15 Jahren mal 3 Zeilen Code geändert haben, und inzwischen auf der alten E-Mail Adresse nicht mehr erreichbar sind, etc

    Da würde ich mir absolut keine Gedanken darum machen.

    Ich habe Angst, dass sich Flathub so entwickeln wird, wie es snapcraft schon ist.

    Was ist schlimm daran? Snaps wurden hauptsächlich von ein paar alteingesessenen Linux-User die seit 20 Jahren mit einer "es soll alles so bleiben wie es war" Einstellung so gut wie jede Innovation verhindern schlechtgeredet.

    Snaps sind aber nicht etwas schlichtes. Im Gegensatz zu Faltpak bekommt man dort viel Software (z.b. 1Password, VSCode, etc) direkt vom Hersteller und hat dann im Zweifel auch Support.

    Im Grunde sind doch die jetzt schon identisch. Auf bei Snapcraft gibt es noch keine Bezahlfunktion.