Beiträge von Stardenver im Thema „Antivirus für Linux?“

    Ein weiteres Problem ist wohl auch die Gefahr, die von solchen Programmen ausgeht. Die setzen sich so tief ins System und werden so unter Umständen selbst zu Einfallstoren für Schädlinge.

    Es ist doch so: 0-day exploits werden vermutlich auf gar keinen Fall bei irgendwelchen unbekannten 0815-Nutzern eingesetzt. Dafür sind diese viel zu teuer. Es werden eher bekannte Sicherheitslücken in vorhandener Software ausgenutzt. Sicherheitslücken zu schließen ist aber eigentlich Aufgabe der Hersteller bzw Anbieter. Hält man sein System relativ aktuell, sollte die Gefahr auch nicht mehr so groß sein.

    Gleichzeitig zerstört Antivirensoftware bzw "Security Suiten" aber auch Sicherheiten. Die Software wird selbst zu einer Art man-in-the-middle und Sicherheitsprotokolle und Funktionen werden aufgebrochen und ausgehebelt. So zum Beispiel TLS. Wieso sollte man wollen, dass eine Software funktionierende und relativ sichere Protokolle aufbricht, nur um dann den Netzwerk-Verkehr oder Webseiten scannen zu können? TLS, SSL, etc.. das sind Protokolle, bei denen es zwischen mir, bzw meinem Browser und der Gegenstelle ablaufen sollte. Und nicht mit "Sicherheitssoftware", die sich dazwischen schaltet und das Ganze so im Prinzip abschaltet.

    Also System aktuell halten, gesunden Menschenverstand nutzen und nicht alles installieren, was einem irgendwo angeboten wird. Das ist vermutlich dann sicherer als irgendwelche kommerziellen Suiten.

    wie oben schon geschrieben wird man für eine private Maschine keine weitere Schutzsoftware benötigen. Die meisten haben ja nicht mal eine Firewall auf ihren PC. Wozu auch. Auf einem Notebook welches öffentliche Netze nutzt sieht das schon anders aus und im Business ist das auch als Desktop und Fileserver unabdingbar. Von 2 facher Authentifizierung noch gar nicht gesprochen.

    Absolut. Aber die schaffen sich ja seit Jahren mehr und mehr eine Daseinsberechtigung, die gerade im Business keine Rolle spielt. Da muss neben dem Virenscanner noch die Firewall dazu, die in Firmen vermutlich nicht auf den Clients läuft. Dann der Identitätsschutz, der Online-Banking-Modus, die Kreditkarten-Schutzzonen-Funktion, der Windows Problemlöser und regedit-Scanner-und-Optimizer, der Mobile Rundumschutz (toll, wie die sandboxed trotzdem das gesamte System absichern), usw, usw


    Hallo,
    arbeite seit ca. zehn Jahren mit Linux, natürlich mit verschiedene Distribution habe noch nie ein so ein Programm verwendet und werde es auch nicht in Betracht ziehen eines zu verwenden.

    Gruss
    Bf

    Habe ja immer ein schlechtes Gewissen, weil man die Leute ja nicht verprellen oder ihnen vor den Kopf.. Aber ich bezeichne es gerne als Schlangenöl.

    Also ich persönlich nutze kein solches Tool und kenne ehrlich gesagt auch niemanden, der es tut. Ich weiß, dass es auch bei Linux "Schädlinge" gibt. Allerdings sind wir ein so schlechtes und uninteressantes Ziel, dass das Risiko vermutlich sehr gering sein dürfte. Insbesondere, wenn du die Paketquellen deiner Distribution benutzt. Bei AUR könnte ich mir unter Umständen schon eher vorstellen, dass da jemand einen Angriff versuchen könnte - wobei ich derartige Erfahrungen aber auch noch nicht gemacht habe.

    Ich persönlich werde auch in Zukunft wohl kein Antivirus unter Linux einsetzen. Aber wenn, dann würde ich vermutlich auf Open Source und eine kostenlose Lösung setzen.

    Ich zitiere mal Heise zu eset:

    Zitat

    Das kostenpflichtige Eset NOD32 bietet den besten Schutz mit dem besten Nutzererlebnis – kostet aber 30 Euro pro Jahr. Für ein Betriebssystem, das praktisch fast keine Virenprobleme kennt, ist das für Privatnutzer schon recht viel.