Beiträge von Stardenver im Thema „Lohnt sich selbst hosten überhaupt noch?“

    Hallo zusammen

    Hier soll es nicht darum gehen, ob es aus Gründen des Datenschutzes besser ist. Natürlich hat es von der Sache her Vorteile selbst zu hosten, weil man dann theoretisch Herr über diese Daten ist (außer halt Transport bzw andere Stationen). Ich betreibe aktuell auch selbst eine Nextcloud-Instanz mit DynDNS auf einem Raspberry Pi. Es geht mir hier aber eher um die sonstigen Dienste, für die man bisher einen VPS oder Server gemietet hat.

    Eines vorweg: Es macht richtig Spaß. Das ist für viele vielleicht schon ausreichend. Einen Server mit Cloudron oder Yunohost aufziehen, konfigurieren, Apps/Dienste installieren. Oder einen VPS mit Mailcow, die DNS einrichten, Mails importieren, usw. Hat mir alles echt Freude bereitet.

    Auf der anderen Seite muss man dann aber auch sehen, dass alles funktioniert, man hat eventuell mit der Reputation der IP bezüglich Mailserver zu kämpfen, usw. Ich kenne einige, die betrieben dann einen Mailserver mit SMTP-Relay, usw. Man hat Kosten für den Server, falls man so verrückt ist, wie ich es war, nochmal 200 EUR im Jahr für Cloudron und man muss halt immer dran bleiben, selbst für Backups sorgen, Speicherplatz, etc

    Und jetzt kommen die ganzen Dienste im Netz. Man bekommt bei Hetzner Nextcloud mit 1 TB für 3-4 Euro. Protonmail bietet Mail mit Verschlüsselung (mir unwichtig), 500 GB Speicher, Drive, gutes VPN und einen echt guten Passwortmanager für 11,99 im Monat, bei jährlicher Zahlung nochmal günstiger. Mega gibt dir 2 TB für 9,99 mit zero-knowledge und es gibt Clients für Linux. MBO hat einen der besten Maildienste und startet bei 1 EUR, das größere Paket kostet 3 EUR. Posteo 1 EUR und Tuta startet glaube auch bei 1 EUR.

    FreshRSS und Bitwarden bzw Vaultwarden kann ich bei vielen Community-Servern umsonst nutzen. Es gibt große deutsche Mastodon-Instanzen, allen voran social.tchncs.de , wo dann auch die lokale TL gut gefüllt ist. Alles, was an Funktionen fehlt, kann man bei so gut wie jedem Nextcloud-Anbieter als App nachrüsten.

    Wer verrückt genug ist (meine ich mit einem Augenzwinkern), der holt sich für 17 EUR bei Google dann Gmail mit dem wohl besten Spamfilter im Netz, unzählige andere Dienste und natürlich 5TB Speicher. Ab 20 EUR oder so wird der Speicher dann theoretisch unbegrenzt.

    Bei all-inkl erhalte ich für einen Zehner satten Speicherplatz für Webseiten und sogar Nextcloud und habe im Preis noch 10 Domains enthalten. Die bieten DynDNS, ich kann bis auf die Namserver alles selbst einrichten und wer es noch bequemer mag, der schiebt alle Nameserver zum Hetzner-DNS, wo man die kostenlos und mit API verwalten kann.

    Selbst wenn ich jetzt also nur 15 EUR in die Hand nehme, bekomme ich für den Preis ein verschlüsseltes Mailpostfach, einen starken VPN, Passwortmanager, Drive, 500GB und zusätzlich noch eine Nextcloud mit 1TB Speicher. Da frage ich mich halt, ob es sich überhaupt noch lohnt. Zumal ich selbst TB an Daten mit nem 1-EUR-1blu und rclone schnell zu einem neuen Anbieter mitnehmen kann, wenn ich es mir nächsten Monat anders überlege.

    Ich bin aktuell drauf und dran, meine eigenen Server mit dem Mai auslaufen zu lassen und auf hosted Lösungen neben meinem Pi zu setzen. Wie seht ihr das Ganze?

    Schönes Wochenende (muss arbeiten xD)
    Boris