Beiträge von OldManErwin im Thema „Personalmangel in der IT-Sicherheit der Bundesregierung“

    Oh ja, selbstverständlich sehe ich es aus meiner Position. Mir geht es aber nicht um die Frage Linux oder MS! Sondern einzig und allein ist die Situation um die Ausgangsfrage, dass in der Bundesverwaltung IT-Sicherheitspersonal fehlt. Und das hier eine unqualifizierte Diskussion entstand, die sich für mich als diskreditieren und jenseits der Realität bewegte. So z. B. die Frage der Gehaltszahlung. Ich bin der festen Überzeugung, nicht jeder bekommt in der Privatwirtschaft Spitzengehalt. Genausowenig wie im öD. Nur da kann ich es jederzeit nachvollziehen. Und ich habe Perspektiven für die Zukunft.

    Das würde mich doch mal im Detail interessieren: Die Schnittstellen für den Austausch von

    Arbeitsergebnisse sind doch Dateiformate, und nicht Betriebssysteme, oder? Was genau macht

    es denn den Behörden so schwer, standardisierte Formate wie z.B. PDF zum Austausch der

    Daten zu nutzen, die ganz unabhängig vom OS gelesen werden können?

    Hier ist PDF nun gar nicht angebracht.

    Nehmen wir z. B. die Erhebung von Statistiken an. Diese Daten müssen so vorgelegt werden, dass sie von den Statistikbehörden weiterverarbeiten werden können. Da wäre ich einen Kopf kürzer gemacht worden, wenn es als PDF-File übersandt worden wäre.

    Dito sieht es aus für kleine oder große Anfrage aus dem Parlament, die als Word-Datei übermittelt werden müssen. Hier spielt die Frage der Bearbeitbarkeit eine Rolle.

    Hinsichtlich das OS stimme ich dir erst einmal zu. Nur vergisst du augenscheinlich, dass schon hier im Forum die Frage nach dem richtigen Desktop schon unzählige Gemüter bewegt hat und noch bewegen wird. Und deshalb setze ich hier an: Wenn du, grob geschätzt 25.000 Rechner in jedweder Art und Weise zu administrieren hast und jeder User will seinen eigenen Desktop oder sein eigenes OS haben, wirst du nie auf einen Nenner kommen. Es muss doch auch mal produktiv gearbeitet werden. Ganz abgesehen davon, dass nicht jeder User mit seinen Favoriten arbeiten soll/kann, wenn sein Nachbar was anderes haben will. Und hier im Forum von Standards zu sprechen, ist gelinde gesagt, voll daneben. Hier ist Linux und Linux ist kein Standard!

    So, und nun zu der "schönsten" Stellungnahme von dir. Also die Politik war Schuld. Wer ist denn die Politik? Zu dem Zeitpunkt war wohl noch Angie Bundeskanzlerin. War die oder ihre Regierung Schuld? Oder war es die bayrische Landesregierung? Ich hätte da auch noch die Münchener Kommunalpolitik? Hier wäre ein wenig mehr Differenzierung vonnöten. Einigen wird uns auf die Kommunalpolitik? Gut, also geht ein Kommunalpolitiker los und sagt, ich will Linux nicht mehr und alle anderen stimmen dem zu. Oder wie ist das Verfahren? Ich möchte dir jetzt mal etwas aus der Kommunalpolitik schildern, da ich selbst 28 Jahre dieses Feld beackert habe.

    Zum einen sind KoPo regelmäßig ehrenamtlich tätig, d. h. sie gehen einer hauptberuflich Beschäftigung nach, um abends, manchmal auch nachmittags die Politik zu beackern. Und auch da regelmäßig nicht nur, um eigene Gedanken aufs Tablett zu bringen, sondern um tagtägliche Probleme der Verwaltung abzuarbeiten. Diese Herausforderungen werden regelmäßig durch Verwaltungsvorlagen an die Politik gegeben. So wird es auch in Falle von Linux gewesen sein. Die Verwaltung schlägt vor, die Politik beschließt. Nun frage ich mich, was hat die Verwaltung vorgeschlagen, damit die Politik dem zustimmt oder es ablehnt? Ich weiß nicht, was die Verwaltung empfohlen hat, aber die KoPo wird nicht so weit in die EDV eingestiegen sein, um eine solche weitreichende Entscheidung treffen zu können. Ich gehe davon aus, dass die Verwaltungsvorlage eine entsprechende Empfehlung zur Abkehr von Linux und Hinwendung zu MS-Produkten beinhaltet hat.

    Was mich wundert ist, dass gerade im Linux-Forum, dass alles hinterfragt, mit solchen Verallgemeinerungen gearbeitet wird. Gerade hier wird so viel diskutiert, aber wenn es um den öffentlichen Dienst geht, erst einmal die große Rundumkeule auspacken und immer druff. Wird schon jemanden richtiges treffen. Schade, ich hätte mir eine Diskussion gewünscht, die ein wenig mehr von Sachkenntnis geprägt wäre.

    auch die Bundeswehr benutzt Linux (findet man z.B. in den Stellenausschreibungen).

    Die Bundesregierung bzw. die -ministerien haben m.W. vor ca. 10 Jahren Linux wieder vor die Tür gesetzt.

    Das ist nicht nur bei der Bundeswehr so, auch andere Behörden nutzen Linux, z. B. das BSI. Aber es ist keine Behörden übergreifendes BS, sondern nur ein Nischenprodukt. Und wird es leider auch bleiben.

    Mir ist in der Zeit (30 Jahre), in der ich ununterbrochen im öffentlichen Dienst beschäftigt war, kein Versuch bekannt, in dem Linux verwandt worden ist. Es war immer Windows und Teile des Officepakets von MS. Vielleicht noch der Hinweis, als in in der einen Behörde vor 26 Jahren angefangen habe, war der erste PC, der eingesetzt wurde, ein privater PC. Die Verbreitung von Rechnern war noch nicht sehr fortgeschritten.


    Sry, dass ich erst jetzt reagiere, aber die Gesundheit (Augen) ging vor.

    Und jetzt such ich keine Schreibfehler mehr, die Augen sind schlecht genug. Wer einen findet, darf ihn gern behalten. Ich bin heute gro0ßzügig.

    Manoman, ich entschuldige schon im Voraus!!!

    Ich habe selten so viel gequirlten S..... gelesen, wie in diesem channel. Bisher war ich von den anderen Foren und Beiträgen immer(!) sehr angetan, auch wenn ich weiß Gott nicht alle verstehe.

    1.

    Die Bundesregierung hat Probleme genügend Personal für IT-Sicherheit zu finden, mit 747 unbesetzten Stellen von insgesamt 4575. Besonders das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat mit 76% den höchsten Anteil an unbesetzten Stellen. Kritik kommt von der Linken, die einige Ministerien beschuldigt, die IT-Sicherheit zu vernachlässigen. Das BMG verweist auf den IT-Fachkräftemangel, was von der Linken als vorgeschoben bezeichnet wird. Andere Bundesbehörden konnten in den letzten vier Jahren über 1753 neue Stellen besetzen.

    Obwohl ich den Heise-Verlag sehr schätze, ist diesen Artikel leider wenig informativ.

    Was sind denn das Leute, die da gesucht werden? Sind das alles Studierte? Oder ist das auch ein Admin oder oder oder oder.........? Und wo setzt die IT-Sicherheit an? Erst in der Anwendung oder schon beim Zusammenbau des PC oder bei der Unterrichtung der Mitarbeiter bei der Einweisung in Programme oder IT-Sicherheit?

    Schert bitte nicht alles über einen Kamm. Das ist sehr viel differenzierter als ein paar Zahlen. Wenn ich so über ein Betriebssystem reden würde, nähme mich keiner mehr ernst. Aber das ist vielleicht auch jetzt so...

    2.

    Wer sich über Bezahlung äußert, sollte sich erst einmal über die Gehaltsstrukturen informieren. Und sind die Gehälter insgesamt gar nicht so schlecht. Ich konnte jedenfalls immer meine Rechnungen bezahlen. Und kann das übrigens noch heute.

    3.

    Arbeitszeiten sind auch regelmäßige, insbesondere wenn man sich im Angestellten- oder Beamtenstatus befindet. 39,5 oder 41 Stunden pro Woche sind ganz angenehm wenn man sich die sogenannte Work-Life-Balance ansieht. Allerdings ist HomeOffice noch nicht so ausgeprägt wie in anderen Berufssparten, Aber ich glaube auch nicht wirklich daran, dass z. B. ein Atemschutzgerätetechniker zu Hause eine Atemschutzgeräteflasche mit 200 bar Druck befüllen kann oder der Kfz-Mechatroniker einen Dienstwagen/-LKW bei sich zu Hause repariert.

    4.

    Richtig, Linux ist im öffentlich Bereich nicht so sehr verbreitet. Aber warum nicht? Weil es leider ein Nischendasein (3, 6 % im Desktop-Markt) lebt. Wenn ich in Schleswig-Holstein für die Bundesregierung oder eine Bundesbehörde arbeite, dann möchte ich, dass mein Arbeitsergebnis auch in Berlin oder München gesehen/ausgewertet werden kann. Leider, und ich wiederhole mich hier, leider, kann das unter Linux derzeit nicht gewährleistet werden. Ich denke hier an das Experiment der Stadt München, die Linux mal versucht hat einzuführen und damit kläglich gescheitert ist und MS wieder eingeführt hat. Die Arbeitsergebnisse waren in Linux leider zu inkohärent. In meiner Behörde (ca. 55.000 Mitarbeiter) käme das gar nicht gut, wenn man in der Arbeitsumgebung mal eben ein neues Linux aufsetzt, weil einem die Arbeitsoberfläche nicht gefällt. Und damit auch andere Programme installieren muss, die dann wieder irgendeine andere Herausforderungen nach sich ziehen. Beispielhaft nur mal das Forum über Musikplayer...

    Ich hab gerade in einem Multibootsystem Win 11 installiert und es lief ohne wenn und aber; Monitore erkannt, Musikplayer installiert, VLC hinterher, keine Probleme, auch wenn ich es absolut S.... finde und es irgendwann wieder deinstalliere. Bisher habe ich auch noch keine Lizenz erworben und werde es wohl auch nicht.

    5.

    Es regt mich doch richtig auf, wenn Blinde von der Farbe reden. Und ich glaube, ich weiß wovon ich schreibe nach 46 Jahren öffentlicher Dienst. Und dann noch in einer Behörde der Bundesregierung.

    Und nun seit 1 1/2 Jahren in Pension mit einer Gehaltszahlung, die manchem Arbeitenden die Tränen in die Augen treiben würden.

    Vielleicht rege ich mich zu sehr auf, trotzdem oder gerade deshalb sollte dieses Forum fairer diskutieren, weil häufig der öD aus Sozialneid gedissed wird. Oder, wie Dieter Nuhr sagt: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal das Maul halten.