In gewisser Weise stimme ich Dir ja durchaus zu, aber was ist im Winter, wenn die Sonne kaum scheint, die solare Energieleistung gerade einmal ca. 300 W/m² brutto beträgt (und das auch nur bei idealer Ausrichtung/Montage), wovon die PV-Module mit einem Wirkungsgrad von 10-15% davon gerade einmal 30-45 W/m² in den Mittagsstunden bei klarem Himmel generieren können (das reicht für 3, 4-5 LED-Lampen/m² installierter Leistung), die Kabel- und WR-Verluste noch nicht mit einberechnet? Oder wenn die PV-Module auf dem Dach mit Schnee bedeckt sind und somit gar nix liefern? Ok, im Sommer liefert die Sonne in den Mittagsstundenund bei wolkenlosem Himmel in unseren Breitengraden auch gerne mal um die 1.000 W/m²,
Edit/Ergänzung: Was die Meisten auch nicht wissen: Bei einer PV-Anlange bestimmt das schwächste Glied in der Kette (PV-Module werden in Reihe geschaltet, es steigen also die Volts, nichts die Amps) die Leistung des Gesamtsystems. Ist auf nur einem Modul eine teilweise Verschattung, Verschmutzung ("Vogelschiss") o. ä. vorhanden, dann sinkt die Gesamtleistung des verschalteten Strings deutlich. Das kann man ungefähr so vergleichen, wie/als/ob man in einem Elektrogerät, das mit 4 Batterien betrieben wird, 3 frische und eine alte/leere Batterie eingesetzt sind und Du dich dann wunderst, warum das Teil nicht richtig funktioniert. Ja, ist an dieser Stelle sehr sportlich formuliert, aber vielleicht wird es dadurch in gewisser Weise klar. PV-Anlagen mit Netzeinspeisung (auch im Überschussformat) ansich sind in unseren Breitengraden ein nettes "Gimmick", aber wirklich Sinn ergeben sie nur dort, wo eine gewisse "Sonnenscheingarantie" herrscht, also z. B. in Wüstengebieten. Anders sieht es natürlich bei einem reinen "Inselsystem" aus, also einer zu 100% rein autarken Versorgung. Dafür bedarf es dann aber auch einer entsprechenden Speicherkapazität von Batterien/Akkus, die aber auch nicht gerade günstig sind, denn in Bezug auf die Langlebigkeit in Hinsicht auf die zu erwartenden Ladezyklen sollte man hier schon auf mindestens Gel-Akkus setzen, die aber auch ihren Preis haben.
Gerade sind bei uns ja sogenannte "Balkonkrafte" en vogue, aber die sind (oftmals) betriebswirtschaftlicher Unfug und werden von den Herstellern/Verkäufern diesbezüglich entsprechend "schöngerechnet", indem z. B. mit einem Stromverbrauchspreis vom Versorger von 50 Cent/KWh (im Bezug) gerechnet wird, aber das steht natürlich nur im "Kleingedruckten", also dort, wo eh kein Mensch mehr nachliest. Aber wir leben ja im Kapitalismus, also der Herrschaft des Geldes. Von daher also kaufen, kaufen, kaufen, nichts hinterfragen oder mal selbst rechnen.
Auch in dem Punkt, dass es nur zu temporären, regional begrenzen Abschaltungen (sogenannten "Lastabwürfen") im Falle eines Blackouts kommen würde, muss ich Dir leider widersprechen. Das Problem ist technisch bedingt und liegt im Netzverbund in der EU. Wir haben hier eine ("Verbraucher"-)Spannung von 230 V bei 50 Hz. Die Spannung, also die 230 V, ist dabei nicht das Problem, denn die schwankt auch gerne mal zwischen 227 und 231 V. Das Problem ist die Frequenz, also die 50 Hz. Kommt es hier auch nur zu geringsten Schwankungen, dann ist das Problem groß. Ich kann das jetzt an dieser Stelle nicht weiter erklären, denn sonst würde das hier in einen (technischen) Roman ausarten, aber bereits eine nur relativ kurzfristige Abweichung von 0,1-0,2 Hz würde zu einem Lastabwurf (also sofortige/sekundenschnelle Abschaltung) eines ganzen Kraftwerks vom Netz führen. Diese Abschaltung führt dann in ebenfalls Sekundenschnelle zu weiteren Schwankungen im Netz, was die Elektronik anderer Kraftwerke dann ebenfalls in Schwierigkeiten bringt, denn eine Steuerungselektronik kann ja nicht in die Zukunft schauen und vorhersehen, was denn ein anderes Kraftwerk im Netzverbund innerhalb der nächsten (Milli-)Sekunden so machen wird. Das lässt sich in gewisser Weise mit der Load Line Calibration (LLC) einer CPU vergleichen. Also kommt es dann auch dort zu einem (sicherheitshalben) Lastabwurf, was in gewisser Weise einen Domino-Effekt zur Folge hat. Und ja, ich weiß, das ist an dieser Stelle alles sehr, sehr vereinfacht dargestellt, aber vielleicht wird damit auch das grundsätzliche Problem klar, denn im Stromnetz kann und darf sich nur soviel Strom "befinden", wie aktuell auch gerade verbraucht/benötigt wird. Sowohl ein Überschuss als auch eine Unterversorgung führen schnell zu Problemen. Und damit bzw. darin liegt das Problem der Solar- und Windenergie, denn die schwankt quasi minütlich. Ist Dir z. B. schon mal aufgefallen, dass sich mitunter zahlreiche "Windmühlen" nicht drehen, trotz guter Windlage? Die werden dann "abgeschaltet" bzw. die Rotorblätter in die sogenannte "Segelstellung" gebracht, weil der sonst zusätzliche Strom das Netz überlasten würde, weil er gerade nicht gebraucht wird, denn die "Abschaltung" eines Windparks oder auch einzelner WKAs geht deutlich schneller und einfacher, als die Abschaltung eines kompletten AKWs, KKWs usw., denn hier geht es um Leistungen im GW-Bereich.
Und nein, ich bin kein studierter Ingenieur im Bereich Versorgungstechnik. Ich bin nur ein popeliger Bauingenieur, der daher ein klein wenig was von von Mathematik und Physik versteht, der Anfangs/Mitte der 2000er-Jahre auch mal im Bereich Regenerative Energien beruflich unterwegs war und daher die "Marketingtechniken" kenne, aber ich habe auch einen guten Bekannten/Freund/Kumpel, der als inzwischen emeritrierter Prof an der Uni Tübingen tätig war und der noch viel mehr von all diesen Dingen und der damit verbundenen "Verarsche" der Menschen durch Politik und Medien versteht, aber das führt jetzt zu weit.
Aber natürlich hast Du in Bezug auf einen Verbrenner im Pkw auch wieder Recht. Da werden gerade einmal 10-20/25% (je nach Einsatzgebiet) in Vortrieb umgesetzt. Der Rest ist eine "Umweltheizung", um es mal so flapsig zu formulieren - Oder anders gesagt: rund 75-80% des im Primärenergieträgers (Benzin/Diesel) vorhandenen Energie werden im Rahmen des Energieerhaltunssatzes in Thermische Energie umgewandelt, wobei die Umwandlungsverluste des eigentlichen Primärernergieträgers (Rohöl) bei der "Verwandlung"/Raffinierung in Benzin /Diesel im Rahmen der Wertschöpfungskette noch nicht einmal berücksichtigt sind. Das geht definitiv besser.
Oder nehmen wir noch ein anderes Beispiel: Die Gewinnung von Wasserstoff durch das Osmoseverfahren, also der Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff, ist laut herrschender Meinung sehr energieintensiv, weil der dafür erforderliche Strom (Anode und Kathode) an elektrischer Energie in Form von Gleichstrom höher ist, als der dadurch gewonnene Wasserstoff an Energie enthält, um es an dieser Stelle mal so sehr extrem vereinfacht wiederzugeben. Es gibt aber ein Verfahren, mit dem das deutlich "besser" geht, nämlich indem man den Gleichstrom im Osmoseverfahren pulst, wobei mir die Frequenz jetzt gerade nicht einfällt. Waren/sind es 100 MHz oder 1 GHz gepulster Gleichstrom? Auf jeden Fall heutzutage ein Kinderspiel. Damit lässt sich mit nur 1/30 oder 1/36 der erforderlichen "Strommenge" die gleiche Menge Wasserstoff herstellen, wie mit dem bisher bekannten, ungeplusten Verfahren. Warum nutzt man das nicht? Wer hat wohl was dagegen bzw. ein Interesse daran, dass sich sowas nicht durchsetzen wird? Blöde und naive Frage, ich weiß, denn: Follow the money bzw. den Profiteuren des herrschen Systems.
Und jetzt wird's wirlich völlig "abstrus": Vor 1.500 Jahren hat jeder Mensch "gewusst", dass die Erde eine Scheibe ist. Vor 500 Jahren hat jeder Mensch "gewusst", dass die Erde im Zentrum des Universums steht und dass sich die Sonne um die Erde dreht. Vor 200-300 Jahren hat die Wissenschaft "gewusst", dass ein Mensch, wenn er bei einer Geschwindigkeit von 100 Km/h den Mund öffnen würde, ihm der Schädel platzt. Es gab auch einmal eine Zeit, wo man die Schallmauer niemals durchbrechen konnte. Albert Einstein sagt, dass man sich nicht schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen kann. Das ist, zumindest in der Theorie, auch schon längst widerlegt und in der Praxis auch nachgewiesen, Stichwort Neutrinos, die sich nachweislich schneller bewegen (können) und die unsere physischen Körper in jeder Sekunde passieren. Ist der Warp-Antrieb aus Star Trek, also die Krümmung des Raums, wirklich ein physikalischer Unfug? Gewiss nicht. Aber auch da hat Einstein wieder Recht: Der aktuelle Stand der Wissenschaft ist lediglich der aktuelle Stand des Irrtums. Über was für eine unglaubliche Technik könnten wir eigentlich verfügen, wenn die Forschung und Wissenschaft wirklich frei agieren könnte und dürfte und nicht von rein monetären Interessen getrieben wäre? Wir haben keine Universitäten mehr, sondern nur noch Uniformitäten, wo jedwede Meinung, die nicht dem vorgegebenen Mainstream entspricht, abgebügelt wird. Es gibt keinen Diskurs mehr. Eine Schande ist das, ehrlich.