Beiträge von Stardenver im Thema „Finanzierung?“

    Naja, DIE Organisation bzw DAS Unternehmen gibt es nicht. Im Prinzip besteht das Ganze aus mehreren Teilen, weshalb auch oft von GNU/Linux gesprochen wird, bzw viele darauf bestehen, es so zu nennen.

    Linux selbst ist nur der Kernel. Der sorgt dafür, dass die Bestandteile deines Computers miteinander können. Man spricht oft auch von hardwarenaher Software, wenn man den Kernel meint. Darauf setzen dann die GNU-Pakete auf, die für Shell, Compiler, Bibliotheken, uvm sorgen. Kernel und die GNU-Pakete ergeben dann das eigentliche Betriebssystem.

    Hier setzen nun wieder einige Organisationen und Freiwillige an und bündeln das Ganze mit weiterer Software. Es gibt Projekte für Window-Manager, für Desktop-Oberflächen, etc. Im Prinzip trägt jedes Glied einen kleinen Teil zum Gesamten bei, auch wenn die "kleinen" Teile für sich betrachtet oft gar nicht so klein sind. Einige dieser Projekte basteln nun aus den Komponenten, die andere zur Verfügung stellen, dann ganze Distributionen.

    Dann gibt es wieder andere, die sich solche Distributionen nehmen und "verbessern". So wird zum Beispiel Debian oft verwendet, auf welchem dann wieder Ubuntu oder MX basieren. Ubuntu selbst wird dann wieder als Vorlage für Mint und viele andere genutzt, usw.

    Stell dir das Ganze vielleicht wie ein tolles Restaurant vor. Obst und Gemüse müssen angebaut werden. Das Ganze muss verkauft werden. Vieles wird dann vor-zubereitet. Es gibt Viehzüchter, Tiere werden geschlachtet, das Fleisch wird portioniert, verpackt, etc. Es gibt Hersteller für Folien und Verpackungen, usw. Die Ware wird mit Fahrzeugen transportiert, die auch wieder irgendwo hergestellt werden, usw. Der Inhaber muss dann auf den Markt fahren und die ganzen Zutaten erwerben und der Koch bereitet diese zu. Man könnte jetzt sagen, dass der Einkauf 2 Stunden in der Woche dauert und jede Mahlzeit von einem Koch in 30 min zubereitet wird. Betrachtet man aber das große Ganze, sind unglaublich viele Menschen und Berufe involviert, damit du das Schnitzel mit Pommes auf den Tisch bekommst.

    Ähnlich ist es nun halt mit Linux. Jeder trägt irgendwie einen Teil dazu bei und die Aufgabe einiger dieser Menschen ist es halt, die entstandenen Komponenten zu etwas sinnvollem zusammenzufügen. Geld wird natürlich trotzdem gemacht. Da geht es dann mitunter um Lizenzen oder Enterprise-Geschichten. So gibt es Unternehmen, die eigene Distributionen aus den verfügbaren Komponenten "stricken", diese kostenlos anbieten und dann halt am Support verdienen.

    Suse bietet zum Beispiel kostenlos OpenSuse an, verkauft an Unternehmen aber auch Enterprise-Versionen, bei denen sie an den Support-Verträgen verdienen. Oder Red Hat mit RHEL und dem kostenlosen Fedora. Ubuntu ist führend bei Servern und entsprechenden Verträgen zu diesen. Auch wenn die eigentlichen Distributionen also kostenlos sind, verdienen Unternehmen am Verkauf von Service-Verträgen, Dienstleistungen drum herum oder auch an Hardware. System76 zum Beispiel bietet Pop!_OS kostenlos an, verdient aber Geld mit Linux-Geräten, welche diese verkaufen. Ähnlich ist es bei Manjaro.