Ach verdammt, ich kann es nicht lassen und muss noch was zum Thema
"OC des R5 5600 auf 5600X-Level" absondern, denn das ist
noch einfacher, als das RAM-OC, sofern man kein extremes "Feintuning"
vornehmen will, dass auch noch die quasi letzten 0,5% Leistung
rausholt.
Gehe dazu wieder in
den Ai Tweaker im BIOS und setze die CPU Core Ratio = 46. Das setzt
den maximalen Takt aller 6/12 CPU-Kerne auf 4600 MHz rauf. Standard
sind max. 4400 MHz. Dann, etwas weiter unten, die VDDCR Voltage
(Overdrive) auf zunächst 1.25V und unter Digi+ VRM die VDDCR CPU
Load Line Calibration = Medium. Was bedeuten diese Einstellungen? Mit
VDDCR Voltage (Overdrive) = 1.25V setzt Du die maximale Spannung
fest, die sich die CPU „nehmen“ darf bzw. die ihr „genehmigt“
wird. Ein R5 5600 verträgt zwar gewöhnlich auch bis zu 1.45V, aber
das hängt auch von der Qualität der CPU selbst, des Mainboards und
der VRMs (Spannungswandlern) ab, denn die im BIOS eingestellte
Spannung entspricht nicht unbedingt immer der Spannung, die dann auch
tatsächlich am CPU-Sockel anliegt. Das hängt von der Qualität des
MBs ab. Messen kann man das nur mit einem Multimeter. Sei daher bitte
unbedingt vorsichtig, was die Einstellung der VDDCR Voltage betrifft
und gebe bitte (zunächst, ohne manuell nachgemessen zu haben) keinen
Wert oberhalb/jenseits von 1.3V ein. Mit der LLC definierst Du den
maximalen Spannungsabfall bzw. die Spannungsbegrenzung/-absenkung der
CPU im Load-Status. Klingt alles völlig verworren und maximal
„nerdig“? Ja, ist es auch, aber gerade dieses Thema in Form von
CPU-OC und UV wirkt sich auch auf die Lebensdauer der CPU aus.
Übertreibt man es (das OC & OV), dann… Na ja, Du weißt schon.
So, startet Dein
Rechner mit diesen Werten und alles, wirklich alles läuft stabil?
Und auch die CPU-Temps bewegen sich unter max. Volllast noch <75°C,
was mit dem Brocken Eco auf einem 5600 eigentlich so sein sollte?
Super, denn jetzt kannst Du die VDDCR Voltage (Overdrive)
schrittweise absenken. Das geht im BIOS dann mit der +/-Taste in
0.00625V-Schritten. Also runter mit der Spannung, testen, testen,
testen, läuft’s immer noch, dann wieder einen Schritt runter mit
der Spannung und wieder testen, testen, testen, usw., bis die Kiste
dann irgendwann einfriert oder von selbst neu startet. Dann mit der
Spannung wieder einen Schritt nach oben. Und auch an dieser Stelle
erwähne ich nochmal: Du betreibst dann zwar ein OC, gleichzeitig
aber auch ein UV und mit einem UV kann man sich den Rechner nicht
zerschießen, denn ins BIOS kommst Du immer.
Es gibt auch noch
weiteres „CPU-Feintunig“ über diese Einstellungen hinaus,
nämlich über das PBO-Setting usw., aber das wird dann an dieser
Stelle wohl wirklich zuviel. Fest steht jedoch, dass das Rantasten an die Grenzen des eigenen Systems viel, ja seeehr viel Zeit beansprucht, die quasi aus 2% ändern der Einstellungen und 98% Testphase besteht.
Und bedenke, falls
Du OC und/oder UV - bei welcher Komponente des PCs auch immer -
betreiben willst: Jedes einzelne Bauteil ist ein Unikat und
unterliegt schon „ab Werk“ gewissen Fertigungstoleranzen. Somit
ist jeder PC ein „Einzelstück“ und Einstellungswerte lassen sich
damit nicht 1:1 auf andere Systeme übertragen.
Edit/Ergänzung: Es kann auch sein, dass Dein 5600 nicht einmal ein OC auf 4500 MHz verträgt, also CPU Core Ratio = 45. Das ist zwar eher unwahrscheinlich, aber durchaus möglich. Wenn dem so ist, dann hast Du dummerweise ein echtes "Montagsmodell" erwischt. Ansonsten bleibt m. E. aber ohnehin festzuhalten, dass AMD-CPUs schon "ab Werk" in gewisser Weise MHz-technisch eher an ihrer Leistungsgrenze werkeln und man schon mehr oder weniger Glück haben muss, ein Exemplar zu erwischen, dass sich noch im Bereich von 5-10% übertakten lässt.