Beiträge von Klaang im Thema „Meine Computer-Bastelbude“

    OHA ... Aktuellstes UEFI / AGESA ist installiert und Speicher läuft auf 3600 MHz 18 L, Resizable BAR ist aktiv.

    Mehr ist für das Anforderungsprofil nicht notwendig.

    Ok, danke. Ich wusste ja nicht, dass PapaWolf seinen neuen Rechner bei Dir gekauft hat. Mea maxima culpa. Aber vielleicht stimmst Du zu, wenn ich an dieser Stelle mal so ganz "sportlich" behaupte, dass allgemein viele Anwender mehr oder weniger Leistungspotential "verschwenden", nur weil 2 oder 3 Einstellungen im UEFI, die eigentlich einfach zu bewerkstelligen und auch völlig "ungefährlich" in Bezug auf die HW sind, in diesem Fall die Änderung auf das DOCP-Profil, nicht geändert/vorgenommen werden. Na ja, so ist das halt.

    Ach verdammt, ich kann es nicht lassen und muss noch was zum Thema "OC des R5 5600 auf 5600X-Level" absondern, denn das ist noch einfacher, als das RAM-OC, sofern man kein extremes "Feintuning" vornehmen will, dass auch noch die quasi letzten 0,5% Leistung rausholt.

    Gehe dazu wieder in den Ai Tweaker im BIOS und setze die CPU Core Ratio = 46. Das setzt den maximalen Takt aller 6/12 CPU-Kerne auf 4600 MHz rauf. Standard sind max. 4400 MHz. Dann, etwas weiter unten, die VDDCR Voltage (Overdrive) auf zunächst 1.25V und unter Digi+ VRM die VDDCR CPU Load Line Calibration = Medium. Was bedeuten diese Einstellungen? Mit VDDCR Voltage (Overdrive) = 1.25V setzt Du die maximale Spannung fest, die sich die CPU „nehmen“ darf bzw. die ihr „genehmigt“ wird. Ein R5 5600 verträgt zwar gewöhnlich auch bis zu 1.45V, aber das hängt auch von der Qualität der CPU selbst, des Mainboards und der VRMs (Spannungswandlern) ab, denn die im BIOS eingestellte Spannung entspricht nicht unbedingt immer der Spannung, die dann auch tatsächlich am CPU-Sockel anliegt. Das hängt von der Qualität des MBs ab. Messen kann man das nur mit einem Multimeter. Sei daher bitte unbedingt vorsichtig, was die Einstellung der VDDCR Voltage betrifft und gebe bitte (zunächst, ohne manuell nachgemessen zu haben) keinen Wert oberhalb/jenseits von 1.3V ein. Mit der LLC definierst Du den maximalen Spannungsabfall bzw. die Spannungsbegrenzung/-absenkung der CPU im Load-Status. Klingt alles völlig verworren und maximal „nerdig“? Ja, ist es auch, aber gerade dieses Thema in Form von CPU-OC und UV wirkt sich auch auf die Lebensdauer der CPU aus. Übertreibt man es (das OC & OV), dann… Na ja, Du weißt schon.

    So, startet Dein Rechner mit diesen Werten und alles, wirklich alles läuft stabil? Und auch die CPU-Temps bewegen sich unter max. Volllast noch <75°C, was mit dem Brocken Eco auf einem 5600 eigentlich so sein sollte? Super, denn jetzt kannst Du die VDDCR Voltage (Overdrive) schrittweise absenken. Das geht im BIOS dann mit der +/-Taste in 0.00625V-Schritten. Also runter mit der Spannung, testen, testen, testen, läuft’s immer noch, dann wieder einen Schritt runter mit der Spannung und wieder testen, testen, testen, usw., bis die Kiste dann irgendwann einfriert oder von selbst neu startet. Dann mit der Spannung wieder einen Schritt nach oben. Und auch an dieser Stelle erwähne ich nochmal: Du betreibst dann zwar ein OC, gleichzeitig aber auch ein UV und mit einem UV kann man sich den Rechner nicht zerschießen, denn ins BIOS kommst Du immer.

    Es gibt auch noch weiteres „CPU-Feintunig“ über diese Einstellungen hinaus, nämlich über das PBO-Setting usw., aber das wird dann an dieser Stelle wohl wirklich zuviel. Fest steht jedoch, dass das Rantasten an die Grenzen des eigenen Systems viel, ja seeehr viel Zeit beansprucht, die quasi aus 2% ändern der Einstellungen und 98% Testphase besteht.

    Und bedenke, falls Du OC und/oder UV - bei welcher Komponente des PCs auch immer - betreiben willst: Jedes einzelne Bauteil ist ein Unikat und unterliegt schon „ab Werk“ gewissen Fertigungstoleranzen. Somit ist jeder PC ein „Einzelstück“ und Einstellungswerte lassen sich damit nicht 1:1 auf andere Systeme übertragen.

    Edit/Ergänzung: Es kann auch sein, dass Dein 5600 nicht einmal ein OC auf 4500 MHz verträgt, also CPU Core Ratio = 45. Das ist zwar eher unwahrscheinlich, aber durchaus möglich. Wenn dem so ist, dann hast Du dummerweise ein echtes "Montagsmodell" erwischt. Ansonsten bleibt m. E. aber ohnehin festzuhalten, dass AMD-CPUs schon "ab Werk" in gewisser Weise MHz-technisch eher an ihrer Leistungsgrenze werkeln und man schon mehr oder weniger Glück haben muss, ein Exemplar zu erwischen, dass sich noch im Bereich von 5-10% übertakten lässt.

    Noch eine kurze "How-To-Do-Anleitung" an dieser Stelle:

    Zunächst, wenn nicht schon vorhanden/installiert, das Board auf das aktuelle BIOS updaten, Version 3002. Das ist wichtig für die aktuelle AGESA-Version. Den Download gibt es hier. Die *.zip-Datei entpacken und anschließend die *.cap-Datei auf einen USB-Stick kopieren, der im Format FAT oder FAT32 formatiert sein muss, den Rechner neu ins BIOS starten, dort mit F7 –> Tool –> Asus EZ Flash Tool das richtige USB-Laufwerk und die CAP-Datei auswählen. Der Rest ist selbsterklärend. Danach den PC 1x normal hochfahren lassen.

    Jetzt wieder neu ins BIOS/UEFI starten und F7 –> Ai-Tweaker –> Ai OC Tuner = D.O.C.P. setzen. Jetzt sollte Dir direkt darunter sowas wie D.O.C.P. = 3600 16-19-19-39 oder 3597 16-19-19-39 (oder so) angezeigt werden. Wenn ja, ist alles ok.

    Ca. 5 Menüpunkte darunter kannst Du die Memory Frequency einstellen. Die Standardeinstellung ist Auto (die sollte eigentlich auch passen und funktionieren), besser ist definitiv aber auch hier eine manuelle Einstellung auf DDR4-3600, denn Du hast ja 3600er-RAM verbaut.

    Direkt darunter findest Du dann die FCLK Frequency, die vermutlich auch auf Auto steht, aber auch hier auf Manual und 1800 einstellen. Warum auf „nur“ 1800? Weil das die eigentliche Speichertaktfrequenz ist und der Begriff DDR für „Double Data Rate“ steht, also „Verdoppelung“. Damit laufen Speicher- und Taktfrequenz zwischen den CCDs (den eigentlichen Rechenkernen der CPU) und dem I/O-Die (das „Speicherinterface“ in der CPU zwischen RAM und Rechenkernen) der CPU dann definitiv synchron. Das ist eine „Besonderheit“ der AMD-CPUs.

    Möchtest Du den RAM übertakten? Kein Problem. Dann stelle die Memory Frequency (MF) z. B. auf 3800, aber dann musst Du auch die FCLK auf 1900 stellen, damit das CCD-I/O-Verhältnis wieder passt. Die meisten Zen 3-Ryzen-CPUs können das. Darf es noch etwas mehr sein? Dann stelle die MF auf 4000 und FCLK auf 2000, aber damit ist dann auch schon ein gewisses Limit erreicht, welches „CPU-Montagsmodelle“ nicht mehr packen, auch wenn sich im BIOS/UEFI noch weitaus höhere Werte einstellen lassen. Der Rechner läuft dann zwar noch wie sonst auch, aber die Latenzzeiten zwischen den CCDs und dem I/O-Die, dem sogenannten Infinity Fabric, erhöhen sich deutlich.

    Schmiert Dir dein PC bereits auf der RAM-Einstellung „3800“ ab, startet nicht mehr oder was auch immer? Dann „mag“ Dein RAM kein OC auf 3800 oder gar 4000. Läuft aber alles soweit, dann kannst Du es, auch wenn der RAM auf nur 3600 läuft, im nächsten Schritt mit UV (Undervolting) des RAM versuchen (spart Strom). Die Einstellung dazu findest Du im AI Tweaker unter DRAM Voltage. Standardmäßig ist auch hier Auto eingestellt, aber versuche es mal mit Manual und Reduzierungen in 0.005V-Schritten, also von 1.35V auf 1.345V, 1.340V, 1.335V usw., bis die Kiste nicht mehr stabil läuft. Und keine Angst: Du kannst Dir mit UV (Undervolting) nichts „zerschießen“, denn ins BIOS kommst Du immer und kannst Fehleinstellungen dann korrigieren.

    Das Thema RAM-Optimierung ist allerdings seeehr, sehr komplex (nicht kompliziert!) und man kann hier mit leichtem OV (Overvolting) und manueller Reduzierung der Latenzen auch noch was rausholen, aber das wäre an dieser Stelle sicher etwas zuviel, denn Dir raucht jetzt schon der Schädel, gelle ;) ?

    Und… Ach ja… Möchtest Du deinen R5 5600 gerne auf 5600X-Niveau bringen? Geht kinderleicht und völlig gefahrlos, aber jetzt habe ich genug getippt. Bei Interesse einfach melden.

    Dann herzlichen Glühstrumpf zum neuen Rechenknecht. Allerdings würde ich LM nicht von einem alten Rechner übernehmen, sondern sauber neu installieren - Und teste dann auch mal, ob Du mit dem Kernel 5.19 noch ein wenig mehr Leistung rauskitzeln kannst. Zumindest ist das bei mir so. Mit dem Kernel 5.15 erscheint das LM-Logo beim Start für 1-1,5 Sekunden, mit dem Kernel 5.19 blitzt es nur noch kurz für max. 0,5 Sekunden auf. Das kann aber auch an einer besseren Unterstützung meiner NVMe-SSD liegen.

    Mit dem Brocken Eco kannst Du auch leichtes OC betreiben und den 5600 auf 5600X-Niveau bringen. Dazu ein wenig UV und Du hast eien kleinen Tick mehr Leistung bei sogar noch weniger Stromverbrauch. Denke aber auf jeden Fall daran, dass Du im UEFI das DOCP-Protokoll aktivierst, damit Dein RAM auch auf der richtigen Geschwindigkeit läuft, denn sonst dümpelt es mit 2133 oder 2666 MHz dahin.