Nach meiner Erfahrung hat Linux, wobei es DAS Linux ansich ja nicht gibt, immer noch den Ruf, dass es nur was für Nerds und Freaks ist, weil es noch immer unter dem Vorurteil leidet, dass man es weitestgehend nur via Terminal/Konsole bedienen kann. MS-DOS von vor 35 Jahren lässt grüßen. Und es gilt meiner Erfahrung nach beim "Otto Normalo" auch das Motto: Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Außerdem ist der Support miserabel und es gibt es ja auch keine professionelle Software für Linux, gelle? Ja, auf viele Profianwendungen trifft das ja auch zu, z. B. CAD, AV-Bearbeitung (insbesondere Adobe), DAW usw. Wenn man den Menschen jedoch sagt, dass sie vermutlich schon längst Linux nutzen, z. B. auf dem Android-Smartphone, der FritzBox, vielen Servern usw., dann erntet man oftmals fragende Blicke.
Ich "kämpfe" diesbezüglich z. B. auch immer noch mit meinem 17-jährigen Sohn, dass er sich LM, Ubuntu oder ws auch immer zumindest mal Dual-Boot neben Windows installieren sollte, um das mal zu testen. Aber nein, Windows und insbesondere alle (gefühlten) 587 installierten Spiele bei ihm funktionieren wunderbar, ein Umstieg auf Linux, auch wenn viele seiner Spiele auch unter Linux laufen würden, ist viel zu kompliziert, denn da muss man sich ja spieletechnisch auch mit so Dingen wie Proton, Lutris usw. befassen... Nee, das ist zuviel Arbeit. Windows funktioniert doch und warum sollte man sich da mit Alternativen befassen? Dabei fängt der Junge im Sommer eine Ausbildung als Techniker bei der Firma Wortmann (Terra) an, die insbesondere Firmen- und Serverlösungen anbieten. Spätestens dann wird er wohl um Linux nicht mehr rumkommen.
Aber ich glaube, dass Linux einen kleinen "Schub" erleben wird, wenn 2025 der Support für Win 10 ausläuft. Vielleicht steigt der Marktanteil in D von derzeit ca. 2,5% auf dann 5% oder auch mehr. Na ja, schaun mer mal, denn Prognosen sind bekanntlich schwierig, insbesondere dann, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen .