Beiträge von kim88 im Thema „Privatsphäre und Alter“

    kernelpanic niemand will dir hier deine Meinung oder deine Ansichten verbieten. Eigene Meinungen und eigene Ansichten kann man aber auch kundtun - ohne das man andere deswegen diskreditieren muss.

    Eigene Meinungen sollte man immer mit eigenen Argumenten (Warum sehe ich etwas wie es ist?, Warum denke ich das deine Argumentation falsch ist etc?) untermauern bevorzugt in Ich-Botschaften.

    Karl Lagerfeld war meiner Meinung nach ein chauvinistiser und menschenverachtender Mensch der Frauen als Objekte und Menschen die vor Krieg fliehen als lästiges Ärgernis betrachtet hat.

    Sehe da ehrlich nicht viel, warum gerade er ein grosses Vorbild sein soll.

    Den Satz mit den Trainerhosen den du hier zitierst hast, hat er übrigens auch nie so gesagt.

    kernelpanic naja also so lost fühle ich mich nun doch nicht:

    Ich finde Dinge wie YouTube Premium oder eben auch dieses "Plus" oder "Pro" Angebote bei Internetseiten ganz okay. Für mich ist klar Inhalte im Internet müssen irgendwie finanziert werden.

    Entweder bezahlt man eben durch Werbung oder durch echtes Geld. So hat jeder die Wahl.

    Ich hab noch nie irgendwas aus ner Werbung gekauft.


    Es muss echt dumme Menschen geben die auf sowas reinfallen.

    Hier gerne für für dich:


    Ich weiß das dich dass direkt betrifft, aber für mich ist der Zug abgefahren und werde soweit es mir möglich ist nichts freiwillig preisgeben an Daten.

    Betrifft mich ja nicht direkt. In erster Linie bin ich Web-Entwickler ich kann ja auch für eine NGO, oder für sonst jemanden Web-Entwickler sein.

    Der Punkt ist, dass ich Werbung und ihre Mechanismen extrem spannend und interessant finde, das ist auch der Grund warum ich direkt im Marketing arbeite. Ich sag immer in der Werbung arbeiten ist Lebensschule xD

    Der Punkt ist ja eher, dass es extrem viele Dinge im Internet gibt die wir gerne nutzen die Werbefinanziert sind und es halt schwierig ist alternative (funktionierende) Finanzierungsmodelle zu finden.

    harihegen nein ist es nicht. Beispiel hier im Raum Basel.

    Da haben in den letzten Jahren so viele kleine unabhängige Zeitungen dicht machen müssen weil sie sich nicht mehr finanzieren konnten:

    _https://tageswoche.ch

    _http://barfi.ch/

    und wahrscheinlich bald auch

    _https://bajour.ch/

    _https://primenews.ch/

    Und das ist tragisch. Diese kleinen Lokalzeitungen zeigen Themen von unterschiedlichen Blickwinkeln, aus unterschiedlichen Richtungen und aus unterschiedlichen Positionen.

    Und genau die Dinge sind - gerade bei uns in der Schweiz mit einer direkten Demokratie - extrem wichtig.

    Wir erleben sein Jahren - nicht nur in der Schweiz - sondern in ganz Europa eine extreme Verlagskonzentration. Immer weniger dafür grössere Verlagsimperien, die Konkurrenz-Zeitungen aufkaufen und Konkurs gehen lassen.

    Und für eine Demokratie ist das bedenklich.

    weil die "Kunden" dann merken dass die das Zeug eigentlich gar nicht brauchen und deshalb nicht dafür bezahlen werden. Siehe öffentlich rechtlicher Rundfunk.

    Weiss nicht was du mit dem öffentlichen Rundfunkt meinst.

    Das Problem ist doch am Ende ein gesellschaftliches. Dank Werbung ist es heute möglich, dass viele Menschen unabhängige Nachrichten von diversen Verlägen und Redaktionen kostenlos konsumieren können.

    Wenn man da überall ein Preisschild dranhängt, kommen wir zu dem Punkt wo sich unabhängige Nachrichten nur noch Menschen mit einem guten Einkommen leisten können.

    Das führt doch am vermehrt dazu, dass Leute sich immer mehr über Plattformen wie Telegram informieren - und am Ende wirklich daran glauben das eine eine reiche geheime Weltelite gibt, die sich regelmässig trifft um kleine Kinder zu essen 🙄

    Ich sehe hier durchaus ein gesellschaftliches Problem.

    Ich fände es wirklich nicht schade wenn den Konzernen ein Grossteil der Werbeeinnahmen wegbrechen würden und so mancher "Werbetreibender" seine Bude zumachen kann. Gibt viel zu viele von denen.

    Ich bin da zu wenig zynisch. Ich finde es immer bedauerlich wenn Unternehmen Konkurs gehen und Menschen ihre Arbeitsplätze und Existenzen verlieren - wirklich immer.

    So wie das Internet heute ist, ist es ohne Werbenblocker leider nicht nutzbar, jedenfalls für mich ist das so.

    Fairerweise muss man sagen, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Man gewöhnt sich sehr schnell an alles und für die meisten Menschen ist Werbung im Internet offensichtlich absolut kein Problem - sonst würden weniger Menschen das Internet nutzen und YouTube wäre keine der meist aufgerufenen Webseiten der Welt.

    Ich glaube um wieder zum Punkt Datenschutz zurück zu kommen, dass wir hier unterschiedliche Vorstellungen von Datenschutz haben.

    Für einige hier bedeutet "Datenschutz" Webseiten, Services und Anwendungen sollen absolut keine Daten sammeln dürfen.

    Für andere (inkl. mir) bedeutet Datenschutz, dass sie eben Fragen müssen bevor sie etwas machen dürfen. Und dieses "Fragen" ist mit der DSGVO eigentlich komplett umgesetzt - und sieht in der Regel so aus:

    Und genau das ist eben Datenschutz. Ich als Nutzer kann frei und selbstbestimmt entscheiden was ich akzeptiere und was nicht. Und das ist zumindest in meinen Augen in Kombination mit dem Auskunfts- und Löschrecht komplett umgesetzter Datenschutz

    Sowas geht ja mal gar nicht, die Werbeindustrie hat schliesslich zu wissen was uns so interessiert, wie wollen die uns sonst beeinflussen.

    Wo ist das Problem? Die Einführung für die Erlaubnis von App-Tracking war ein guter Schritt von Apple und wenn Google selbst nicht so davon abhängig wäre würden sie das selber auch einführen.

    Der Punkt ist aber - und das muss allen klar sein. Wenn die Einnahmen für ein Produkt (egal ob Online Zeitung, Soziales Medium, oder sonst was) durch Werbung sinken - müssen alternative Finanzierungsformen her.

    Das bedeutet es wird in Zukunft noch mehr Paywalls, und mehr "Light" Angebote geben die man gegen ein paar Dollar zu eine Pro/Premium/Max Angebot aufrüsten kann.

    Im Grunde können wir die kleine Leute nicht viel machen außer mit ja oder nein bestätigen

    Aber gerade dieses "wir können mit Ja bestätigen oder mit Nein ablehnen" ist ja die massive Errungenschaft. Vor 15 Jahren konntest du das eben nicht.

    Heute kannst du es. Übrigens eben und vor allem Dank der DSGVO.

    Es gab schon so oft Datenlecks aufgrund Fahrlässigkeit oder Hackerangriffe und auch wenn Microsoft und Co natürlich immer das Gegenteil behaupten

    Das ist richtig. Aber bei den wirklich grossen Firmen wie Google gab es die eben noch nicht. Ich denke das die Google (rein sicherheitstechnisch) wohl sicherer geschützt sind als sonst irgendwas auf der Welt.

    Wenn Google heute diese Daten verliert, können sie Morgen Konkurs anmelden -> wenn diese Daten im Netz rumwandern muss man als jemand der Werbung schalten kein Geld mehr an Google zahlen.

    Hier besteht ein massives Eigeninteresse.

    Werbung wird nach Möglichkeit alles geblockt. Musste letzte Tage mal an einem PC ohne WerbeBlocker surfen, das Internet war unbenutzbar.

    Ich finde Werbe Blocker okay, solange man keine Werbefinanzierte Inhalte konsumiert. Wenn man dann aber dennoch auf YouTube Videos schaut, oder auf Nachrichtenseite Inhalte konsumiert die klar über Werbung finanziert werden ist es eben nicht mehr okay.

    Da kommt bei mir dann ein bisschen die Galle hoch und ich frage mich ob du es auch cool finden würdest wenn deine Kunden von dir erwarten das du kostenlos arbeitest.

    Als ob sich ein normal denkender Mensch von sowas verleiten lässt und sagt oh toll.... das blinkt hier alles so schön, zum 20zigsten mal zeigen die mir jetzt das googlke Pixel 7 Pro, das muss ja wirklich gut sein.... ich will das jetz auch haben

    Wenn du wirklich glaubst - das Werbung so funktioniert - dann hast du - sorry das ich das so direkt sage - absolut keine Ahnung von Werbung.

    Was du beschreibst ist ein simples "Reiz -> Reaktionsmodell": Es gibt einen "Reiz" z.b. "kaufen sie jetzt" und alle Menschen laufen danach in den Supermarkt und kaufen genau dieses Produkt (Reaktion).

    Dieses Modell war bereits in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts in der Medien-Wirkungs-Forschung völlig überholt. So funktioniert Werbung nicht, so hat Werbung noch nie funktioniert und so wird Werbung auch nie funktionieren.

    Und man muss keine Uni besucht haben, um zu wissen das die menschliche Psyche der Menschen komplexer ist. Und auch Bedürfnisse der Menschen komplexer sind. Nach dieser Logik würde jede Mann und Frau die keine Kinder haben und keine erwarten, regelmässig neue Kinderwagen und Baby-Brei einkaufen gehen - weil sie eine Werbung dafür gesehen haben.

    Und alle Menschen die Werbung produzieren, oder auch viel Geld für Werbung ausgeben wissen das es nicht so funktioniert.

    Ironischerweise sind es dann eher Menschen / Kunden wie du, die glauben das das der Zweck der Werbung ist. Und sich danach einreden "Immun gegen Werbung zu sein" weil sie eben nicht in den Supermarkt gelaufen sind. Aber das ist einfach quatsch.

    Werbung funktioniert in der Regel dann wenn du ein Produkt kaufen musst in dem du dich nicht so gut auskennst. Als Beispiel (reine Annahme du bist kein grosser Bäcker und hast in deinem leben noch nie irgendwas gebacken) nun wurdest du zu einem Geburtstagsfest eingeladen und stehst vor dem Regal mit diversen Geschmacksrichtungen.

    Ab jetzt wird es interessant welche Werbung du gesehen hast, und bei welche Werbung du unbewusst eine emotionale Verbindung zu einer Marke aufgebaut hast. Z.b. durch Markenbotschafter in TV Werbung, oder weil du per Zufall in einem Twitch-Stream mal einer symapthischen Blondine beim Backen zugesehen hast - die Dr. Oetker verwendet.

    Ab dem Moment wo du kein Experte bist und du eine Kaufentscheidung für eine Marke treffen musst, hat Werbung der grösste Einfluss darauf zu welcher Marke du greifst. Ironischerweise nehmen wir diese Kaufentscheidungen bei uns selber sehr oft immer als "eigene Entscheidungen" und nicht als "Werbebeinflussung" wahr.

    das kaufe ich, am besten noch über den link yom youtube heini damit der auch noch was daran verdient kaufen.

    Das ist im Gegensatz zur unterbewusst werbebeinfluster Kaufentscheidung, in der Regel dann wirklich eher sehr bewusster Entscheid um sein "Idol" klar zu unterstützen. Dieser bewusste Entscheid fällt einem auch sehr leicht - da man selber ja nicht mehr bezahlen muss.

    Für diese Sorgen ist es zu spät. Solange es die EU/ EU-Kommission gibt.

    Ich bin gerade als Schweizer wirklich und absolut kein Fan der Europäischen Union. Wirklich nicht.

    Aber gerade die DSGVO gibt dir im Grunde genau das was El Pollo Diablo gefordert hat. Dank der DSGVO, dürfen nicht einfach random Dinge über die gespeichert werden - sondern du musst hier ausdrücklich einwilligen.

    Ausserdem hast du als EU Bürger ein klares Auskunftsrecht - du darfst Firmen immer anschreiben und sie Fragen "Welche Daten habt ihr von mir" und die Firmen müssen dir da ehrliche Auskunft geben.

    Ebenfalls hat man als EU Bürger das "Recht auf Löschung" du kannst Firma XY anschreiben und sie dazu auffordern, dass sie alle persönlichen Daten die sich über dich haben löschen müssen.

    Über die DSGVO wird immer sehr viel geflucht - aber eigentlich liefert sie genau das, was die die darüber fluchen eh und je fordern.

    Ich weiss nicht ob "Privatspähre" unbedingt die richtige Motivationist um von Windows oder Google zu wechseln. Bin aber überzeugt davon, dass es viele hier anders sehen.

    Bei Privatspähre gibt es für mich persönlich zwei Ebenen.

    Ebene 1: Staatliche Datensammlung

    Bei der bin ich äusserst kritisch. Da man seinen Staat in der Regel nicht auswählen kann. Und auch wenn ich z.b. meiner jetzigen Regierung vertraue, dass diese Daten nicht missbraucht werden, gibt mir halt niemand eine Garantie dass diese Daten von der nächsten Regierung nicht missbraucht werden.

    Daher ich bin für einen möglichst Datensparsamen Staat - will das aber nicht noch mehr politisch ausführen - weil es hier nicht direkt um Politik gehen soll.

    Ebene 2: Private Datensammlung

    Hier bin ich ziemlich relaxt. Ob Google, Microsoft oder sonst ein Unternehmen Daten über mich sammelt oder irgendwelche Profile von mir anlegt ist mir eigentlich ziemlich egal.

    Die Daten werden nicht wirklich missbraucht, das einzige was die Unternehmen damit machen ist diese zu analysieren um die perfekte Werbung für mich auszuspielen.

    Grundsätzlich bevorzuge ich Werbung die zu mir passt und sehe lieber Werbung zu einem neuen Computer - als zu einem Kinderwagen - daher ich habe kein Problem damit.

    100% verhindern kann man es in der Regel eh nicht. Jedesmal wenn ich mit meiner Bank- oder Kreditkarte irgendwo bezahle wird dieser Einkauf von meiner Bank ausgewertet und mein Werbe- und Kundenprofil entsprechend aktualisiert. Ich beginne deswegen nicht plötzlich alles nur noch Bar zu bezahlen - da ich bargeldloses bezahlen doch sehr bequem finde.

    Am Ende musst du für dich selber wissen, was dich stört und was nicht. Der Punkt ist wenn du jetzt aufhörst Google zu benutzen, das gilt aber nicht nur für die Suchmaschine sondern auch für Android, Google Maps, YouTube und jeden anderen Google Dienst - kann Google halt dein Werbeprofil nicht mehr weiter aktualisieren und irgendwann wird es veraltet und für Google nutzlos sein (gleiches gilt auch für Microsoft, etc).

    Fairerweise muss ich dazu noch sagen, dass ich im Marketing/Werbung arbeite und natürlich von diesen Datenpools sehr direkt profitiere. Weiss dadurch aber auch, dass mich als Nutzniesser dieser Daten ein einzelner Datensatz nicht interessiert.

    Mich interessiert nicht, dass es einen Hans Müller gibt der am Lindenweg im Dorf XY wohnt existiert. Mich interessieren am Ende nur die Kategorien - als Beispiel wir wollen ein Produkt an Personen im Alter zwischen 20 und 35 vermarkten, die männlich sind, regelmässig Sport machen, und ein gutes Einkommen haben -> die einzelne Person ist da für uns nicht relevant sondern ein Pool von Personen die zu unserer Zielgruppe passt.