Beiträge von kim88 im Thema „Ich teste ProtonMail und ProtonVPN“

    Der gute kim88 hatte dann in gewohnt sachlicher und objektiver Art schon einiges geschrieben und ich habe mir dann einfach mal weitere Gedanken gemacht.

    Ohje. Sachlich und Objektiv. Ist bei mir wie bei dir - ist am Ende ja immer nur meine subjektive Ansicht.

    - Europäischer Anbieter (Schweiz ist okay)

    Hej wir sind doch - zumindest geografisch - das Herz von Europa ❤️

    Ich benötige weder Anonymität, noch Schutz meiner Daten vor Zugriffen durch Behörden, etc.

    In der westlichen Welt, brauchen diesen Schutz eigentlich nur "kriminelle" - natürlich sieht das in nicht-demokratischen Staaten wieder anders aus.

    Die Oberfläche empfinde ich als funktionell und ansprechend.

    Spannend das zu lesen. Das neue Webmail-Layout wurde wurde vor ca anderthalb Jahren eingeführt und hat - gerade auf Reddit ziemlich viel Hate auf sich gezogen. Früher war alles besser und so.

    Da gab es sogar Petitionen, das ProtonMail das alte Layout optional (ähnlich wie bei Reddit selbst) beibehalten soll, etc

    Aber ja mir gefällt es auch.

    Ich würde die App jetzt mal als sehr funktionell bezeichnen. Kein unnötiger Schnickschnack, keine große Ablenkung und trotzdem alle Funktionen, die ich benötige.

    Hier hingegen bin ich froh dass du den Test erst jetzt machst. Vor noch nicht mal einem Jahr, sah die App noch ganz anders aus. Sie hatte damals auch so ziemlich alle Funktionen die man wollte - war aber optisch und von der Benutzerführung her einfach nur - naja gewöhnungsbedürftig.

    Der App Refresh (April 2022) war dringend notwendig. Mich hat das weniger gestört - da ich im Gegensatz zu dir E-Mail eher am Notebook und nur sehr sehr selten auf dem Handy verwalte. Aber dennoch die App war früher gruselig.

    auch wenn ich dafür das größte Paket buchen musste (knapp 12 EUR monatlich bei ebenfalls monatlicher Zahlung - jährliche Zahlung entsprechend günstiger).

    Bei zwei-jährlicher Zahlung bekommt man einen weiteren Rabatt. Bisher war es bei mir so, dass ca. ein halbes Jahr vor Ablauf meines Abos ich ein E-Mail von Proton Mail mit einem Spezialangebot bekommen habe - nochmal 2 Jahre verlänger und dafür 20 oder 25% Rabatt.

    Das Angebot ist in der Regel zeitlich begrenzt, aber ich habe bisher immer darüber verlängert. Daher den vollen Preis muss man in der Regel nur einmal bezahlen.

    Ob das beim 1 Jahres Modell auch so gemacht wird, weiss ich aber nicht.

    Hier sehe ich ein paar kleine Probleme mit der Standardadresse. Das ist jetzt sicher so eine Sache, wo viele Nutzer sagen werden, dass sie noch keine Probleme bemerkt haben. Ich weiß allerdings von Bekannten und insbesondere Boards (auch Reddit), dass es durchaus Dienste gibt, die @protonmail mittlerweile ablehnen.

    Die Probleme gibt es definitiv. Die Adressendung @protonmail.com ist an ziemlich vielen Orten gesperrt. Deswegen führt ProtonMail auch immer wieder neue Domain-Aliases ein wie z.b. @proton.me aber auch die werden dann ziemlich schnell wieder gesperrt.

    Ich kann da etwas Hintergrundinfos liefern. Da ich oft selber Web-Applikationen bauen wo wir gewisse E-Mail Adressendungen sperren.

    In der Regel machen wir das bei Webseiten wo wir qualitative Leads (also Kontaktdaten) generieren wollen. Die Idee ist es dort die Trashmail Anbieter auszusperren - da man seinen Service, Gewinnspiel oder was auch immer die Webseite gerade ist dazu verwendet um möglichst gute Kontaktdaten -> die man auch erneut kontaktieren kann oder mit bereits bestehenden Kontaktdaten migrieren kann (sei es für bessere Profiling, etc)

    Wenn man so eine Webseite baut, schreibt man nicht selber eine Liste mit Millionen von Domainendungen die man nicht erlauben will. Sondern nutzt in der Regel eine API dafür. Als Beispiel diese hier: https://www.block-trashmail.space/ (es gibt aber auch noch andere Anbieter).

    An diese API kann man z.b. bei einer Registrierung einfach den hinteren Teil eine E-Mail Adresse (zb. gmail.com) senden und bekommt dann ein true (ist eine Trashmail Adresse) oder false (keine Probleme mit der Adresse) zurück.

    Diese APIs werden sehr häufig eingesetzt, sie sind auch datenschutztechnisch (DSGVO) kein Problem, da man nur den hinteren Teil der E-Mail Adresse verarbeitet und mit dritten teilt -> daher man kann es auch ohne explizite Einwilligung des Benutzers problemlos verwenden.

    Die meisten dieser APIs haben protonmail.com in der Liste als Trashmail hinterlegt. Deswegen macht die Domain oft Probleme.

    Es gab keine Hinweise auf nicht erhaltene Mails und ich bekam nie eine Bounce-Notification. Hier wird die Zeit zeigen, wie gut es funktioniert.

    Ich nutze ProtonMail seit vielen vielen Jahre und hatte damit noch nie Probleme. Würde mich ernsthaft überraschen falls dieses Problem bei dir auftreten sollte.

    Solltest du ein Problem haben wende dich am besten per E-Mail (nicht Reddit) an den ProtonMail Support. Die Antworten meiner Erfahrung nach sehr schnell und professionell (ich hatte mal ein Problem mit dem VPN Client die Antwort mit der Lösung kam innerhalb von 25 Minuten).

    Ich erstelle regelmäßig Backups meiner Mails und benötige dafür (und für den möglichen Restore) natürlich Zugriff via IMAP.

    Nur weil du es nicht explizit erwähnt hast, für alle die ProtonMail nicht kennen. Man kann auf Linux, Mac OS und Windows ProtonMail über IMAP und SMTP nutzen -> dazu wird aber eine spezielle Software von Proton (die ProtonMail Bridge) benötigt die im Hintergrund laufen muss.

    Diese Software generiert dann auf eurem Computer quasi ein lokaler IMAP und SMTP Server mit entsprechenden Zugangsdaten, die ihr in eurem E-Mail Programm eingeben könnt. Danach sendet das E-Mail Programm quasi eine E-Mail per SMTP an die ProtonMail Bridge. Die ProtonMail Bridge macht lokal auf dem Computer dann die Verschlüsselung und lädt die Daten dann in euren ProtonMail Account.

    Hier ein Screenshot der Bridge:

    Der berühmt-berüchtigte Schweizer Datenschutz

    🤔 😱 BLASPHEMIE! 😂 😝

    Zudem hat sich mehrfach gezeigt, dass die Nutzer nicht so unantastbar sind, wie es der Ruf oder das Marketing von PM suggerieren.

    Die Firma Proton hält sich am Ende als Schweizer Firma an Schweizer Gesetze. Der Ruf mit dem "Mega-Schweizer-Datenschutz" war mit sowieso immer suspekt die Schweizer Datenschutzgesetze waren nie grossartig.

    Ich glaube der Ruf kommt daher, dass relativ zu Beginn des grossen Internetsboom, die Schweiz viele ihrer unzähligen alten Armeebunker an private verkauft hat.

    Und viele privaten Firmen haben die eingekauft, und irgendwelche Serverzentren dort rein gebaut. Die man sich mieten oder als Cloud nutzen kann. Quasi nach dem Motto - eure Daten halten sogar einem Atomschlag stand oder so - keine Ahnung.

    Scheint jedenfalls nach wie vor ein lohnendes Geschäftsmodell zu sein. Bekomme ständig Werbung dafür.

    Als Schweizer Firma untersteht ProtonMail der Schweizer Gesetzgebung. Die Dienstleistung ProtonMail untersteht als "Kommunikationsdienst" dem schweizerischen Bundesgesetz betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (BÜPF).

    Das BÜPF verplfichtet übrigens nicht, dass Daten gespeichert werden müssen. Aber das BÜPF verpflichtet, dass auf Antrag der Behörden Daten die man hat herausgegeben werden müssen.

    Ebenfalls verpflichtet das BÜPF das man auf Antrag Daten einer Person sammeln muss. Sprich standardmässig speichert ProtonMail z.b. nicht, von welcher IP Adresse du auf deinen Account zugreifst.

    Ein Gericht kann aber anordnen das dein Account quasi ein "Marker" bekommt, und das ab Zeitpunkt dieser Anordnung diese Zugriffe gespeichert und ausgehändigt werden müssen. Die betroffene Person darf darüber in der Regel nicht informiert werden.

    Ausserdem kann der Bundesrat (das ist bei uns die Landesregierung) anordnen, dass für einen gewissen Zeitraum alles gespeichert und ausgehändigt werden muss. Dies muss aber eine öffentliche Anordnung sein (also das bekommt man mit) und betrifft alle Unternehmen die in der Schweiz Geschäfte machen.

    Dies ist für Notfälle wie massive Terrorgefahr, etc vorgesehen und wurde bisher noch nie "aktiviert".

    Ironischerweise gilt das Produkt ProtonVPN nicht als als "Kommunikationsdienst" und es gibt daher in der Schweiz keine rechtliche Grundlagen Aktivitäten in irgendeiner Form zu loggen oder irgendjemanden auszuhändigen.

    Das selbe gilt übrigens für Threema -> das durch höchstrichterlichste Instanz (Bundesgericht) ganz klar als "nicht dem BÜPF" unterstellt klassifiziert wurde.

    Das bedeutet, wenn man sich per ProtonVPN, bei ProtonMail einloggt, können die Behörden mit den gelieferten IP Adressen nichts anfangen ;)

    Vom BÜPF kann man halten was man will, und es gibt da reichlich Kritik. Fairerweise muss man aber sagen das es demokratisch beschlossen wurde. Und obwohl von einigen Gruppierung ein Referendum versucht wurde -> haben sie nicht mal genug Unterschriften zusammenbekommen, um eine Volksabstimmung darüber zu erzwingen

    Auch das Proton Drive werde ich nie nutzen, da es hier einfach keinen Sync gibt.

    Also auf dem iPhone gibt es bereits einen Sync Client. An Desktops Apps wird gearbeitet -> freue mich wenn das Ready ist, wird bei mir dann Mega.nz ablösen.