Beiträge von kim88 im Thema „Ubuntu on Windows“

    Ich dachte ja zunächst, dass das eine reine Virtualisierung ist und ich im Prinzip eine in Windows integrierte VM erhalte. Aber das Ganze läuft ja innerhalb der normalen Windows-Umgebung ab. Macht bei mir noch einige Probleme - wird aber weiter getestet. Interessant ist es auf jeden Fall.

    Was für Probleme hast du? Wenn es Geschwindigkeitsprobleme sind, hilft es wenn die Dateien mit denen du in einer WSL App arbeitest im "Linux-Dateisystem" und nicht im "Windows-Dateisystem" liegen. WSL kann zwar darauf zugreifen, aber es ist nur bedingt performant.

    Technisch ist es eine Virtualisierung. Da läuft HyperV dahinter, dass den Kernel&Co virtualisiert. Der Kernel ist ein "spezieller" von Microsoft angepasster Linux Kernel. Du hast hier also nicht der "normalen" Ubuntu Kernel. Microsoft aktualisiert ihren eigenen Linux Kernel übrigens über Windows Update ;)

    Ich finde diese "integrierte Virtualisierung" definitiv besser als, die "klassische Virtualisierung". Erfunden dürfte das übrigens Parallels haben. Die auf diesem Weg (als optionale Einstellung) Windows in MacOS virtualisieren. So, dass unter den Programmen auf dem Mac einfach auch die installierten Windows Anwendungen findest und öffnen kannst.

    Wenn irgendjemand von euch weiss, wie man das sinnvoll unter Linux anwenden kann bin ich da sehr dankbar für Tipps. Meine Traum wäre quasi ein LSW (Linux Subsystem for Windows). Das ich unter meinen Linux einfach ein Windows virtualisieren kann, dass sich direkt in mein Linux einfügt.

    Nicht ein einzelnes Fenster wo das ganze Windows läuft, sondern Möglichkeit einfach direkt Windows Apps zu öffnen die auf meinem Linux Desktop dann angezeigt werden.

    Wenn so was unter Mac geht, und wenn es sogar Microsoft kann muss das doch unter Linux ebenfalls möglich sein.

    Ich denke mal, so will Microsoft Linux-Anwender zu Windows holen - da bedienen sie sich gerne am quelloffenen Projekt, selbst aber bleiben sie verschlossen.

    Ich glaube die Zielgruppe ist viel kleiner. Microsoft spricht von Entwickler - vor allem Web-Entwickler (das wäre dann ich). Und ich muss zugeben WSL2 ist für mich schon ziemlich spannend.

    Als Web Entwickler nutzt du oft diverse Kommandozeilen Tools, z.b. SSH, Grunt/Gulp, NPM, Composer, etc. Das ging früher auch alles unter Windows, aber gefühlt jedes dieser Tools hat eine eigene Terminal-GUI mitinstallieren müssen.

    Das heisst du hattest am Ende zum arbeiten 5-7 unterschiedlich aussehende Terminalfenster offen, wo irgendwelche Dienste liefen, damit du arbeiten konntest - war wirklich uncool. Und ein Grund warum viele Web-Entwickler Richtung MacOS gegangen sind.

    Unter MacOS läuft das sehr ähnlich wie unter Linux - einfach und problemlos.

    Ich denke, man will hier eher verhindern das weitere Entwickler zu MacOS verschwinden. Bzw. für Firmen die eine homogene OS-Landschaft beibehalten wollen, das etwas einfacher machen.

    Eine andere Gruppe dürfte Enterprise Kunden sein. Microsoft verdient ja vergleichsweise kaum bis kein Geld mit Windows. Interessant sind ihre Produkte wie Microsoft Azure, etc das sie verkaufen.

    Microsoft Azure läuft zwar auch auf Windows, wird aber in gefühlt 90% der Fällen aus Performance Gründen auf einem Linux Server ausgeführt.

    Das ganze war früher als Windows noch kein natives SSH konnte und man Putty installieren musste super skurril. Microsoft Vertreter mussten beim Verkauf von Azure dem Kunden sagen, ja zum administrieren unserer Produktes empfehlen wir ihnen ein Macbook zu kaufen oder ein Ubuntu zu installieren - weil Windows kann das nicht. Da dürfte WSL auch eine grosse Rolle gespielt haben.

    So oder so, ich finde WSL(2) cool.