Beiträge von Stardenver im Thema „Programme installieren oder doch im Browser arbeiten?“

    Es gibt aber Möglichkeiten das sie niemand lesen kann auch wenn sie auf einen Server liegen. ;)

    Eigentlich nicht. Also theoretisch sind sie gegeben und da hast du dann vollkommen recht - praktisch aber wohl eher nicht. Zum einen haben wohl die meisten hier die Erfahrung gemacht, dass man noch so viele PGP/GPG Keys haben kann. Wenn das Gegenüber dies nicht nutzt, nutzt es ja leider überhaupt nichts. Und ich würde behaupten wollen, dass die meisten hier zu 99% unverschlüsselte Mails erhalten. Wenn du Webmail verwendest, ist es ebenfalls nochmal ein wenig schwieriger.

    Bei Lösungen wie Tutanota, Mailbox.org, Protonmail, etc können diese automatisch vollverschlüsselt abgelegt werden. Das ändert aber nichts daran, dass sie ursprünglich unverschlüsselt eingegangen sind und erst nachträglich verschlüsselt wurden. Im Fall von MBO nutzen das zudem viele Nutzer nicht, da die Suche dann nicht mehr funktioniert.

    Ich glaube sogar, dass das GPG-Pferd tot ist. Was vielleicht auch gar nicht so schlimm ist. Da gibt es ja zum Glück heutzutage bessere Möglichkeiten. Mails sind Postkarten.

    Und was du niemals verschlüsseln kannst, sind Metadaten. Und seit Snowden wissen wir, dass die Organisationen mit den 3 Buchstaben mehr an Meta interessiert sind, als an den eigentlichen Inhalten der Mails. Also wann hast du wo mit wem kommuniziert und wie oft.

    Es liegt ja in der Natur der Sache, dass EMails, eBay - Kommunikation oder Informationsbeschaffung einen Online Zugang erfordern.

    Aber Briefe, Daten, Grafiken.... werden bei mir immer lokal bleiben, die haben im Netz nichts zu suchen und werden auch nicht mit irgend welchen Web-Anwendungen bearbeitet.

    Daten, die irgendwo in der Cloud gelagert werden, wecken Begehrlichkeiten. Von der einen oder anderen Seite.

    Das ist löblich und ich kann das für dich vollkommen nachvollziehen. Aber man muss halt auch überlegen, wo diese "Daten" dann her kommen. Die Post scannt zumindest jeden Umschlag und die Daten werden digital verarbeitet. Es gibt also trotzdem Daten darüber, wer dir wann und wie oft schreibt.

    Wenn du dann Rechnungen erhältst, Behördenbriefe u.s.w. liegen diese sowieso in der Cloud. Fast alle Unternehmen speichern ausgehende Post. Auch Behörden sichern alles, was raus geht. Da müssen ja Beamte und Mitarbeiter jederzeit drauf zugreifen können. Das was da in einem Umschlag ankommt, ist also schon irgendwo online abgelegt, bevor es überhaupt in deinem Briefkasten landet. Da hast du gar keinen Einfluss drauf.

    Deine gesamten Krankendaten werden von der Versicherung in der Cloud abgelegt. Das wird von so vielen Ärzten und Versicherungen genutzt, dass sich Firmen wie Google sogar HIPAA Zertifizierungen geholt haben, damit der Kunden ihre Kunden/Kranken-Daten dort ablegen können. Es gibt ganze Stützpunkte des Roten Kreuz, die Cloudspeicher verwenden.

    Ich habe mir mal "Wie smart sind Deutschlands Kommunen?" angesehen. Das ist eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie aus dem Jahr 2019 und betrifft auch die Jahre davor. Also noch vor Corona. Das bedeutet, die Zahlen dürften mittlerweile bedeutend höher sein.

    Bei den >100k haben damals schon ALLE der befragten Kommunen eine Cloud-Infrastruktur für sinnvoll gehalten.

    Das hier waren die tatsächlichen Zahlen 2019. Wie gesagt - vor Corona. Es dürften also mittlerweile weit mehr Kommunen sein, die eine Cloud nutzen.

    Wie gesagt.. deine strikte Umsetzung/Verweigerung ist lobenswert und idealistisch. Aber ich glaube nicht, dass du dadurch deine Daten trotzdem aus der Cloud heraus halten kannst. Ganz sicher minimierst du den Datenbestand und sorgst dafür, dass es keine weitere Quelle gibt, die deine Daten bei einem möglichen Leak dann veröffentlicht. Aber persönliche Daten aus der Cloud/dem Netz fern zu halten, nur weil man selbst diese nicht nutzt, halte ich für unmöglich.

    Das ist wie bei den Menschen, die Whatsapp und Co nicht verwenden wollen, weil sie sagen, dass die eigene Telefonnummer und sonstige Daten Facebook nichts angeht. Fast alle die WA, Telegram, Facebook, etc nutzen synchronisieren ihr Adressbuch mit den Servern. Anders lassen sich diese Dienste ja auch gar nicht mehr verwenden. Dadurch haben diese Firmen dann ja auch sowieso schon alle Daten die irgendwer über dich auf seinem Handy hat.

    Ich finde das weder gut, noch unterstütze ich das. Ich versuche hier einfach nur realistisch zu sein.

    das ist alles nur gecloud.

    Wen andere Leute das mit ihren Daten oder ein Auftraggeber das so verlangt, bitteschön. Aber mit meinen persönlichen Daten passiert das nicht.

    Im Prinzip gab es die Cloud ja schon immer. Damals nannte man es nur nicht so. Mails liegen immer auf fremden Rechnern und selbst wenn man die per POP3 abgreift, bleiben ja Spuren.

    Ich glaube es geht hier gar nicht mal darum, lokale Apps durch "Cloud-Versionen" zu ersetzen. Es geht (auch) darum, dass man bei vielen Dingen die online geschehen, einfach keine lokalen Apps mehr benötigt.

    Also wenn man schon Dateien in Nextcloud oder anderen Systemen liegen kann, man diese auch dort bearbeiten und erstellen kann. Oder Webmail, welches dann ja in der Regel beim selben Anbieter liegt wie die eigentlichen Mails.

    Früher zu Zeiten des Fidonet oder später den Newsgroups benötigte man noch Clients, um die Nachrichten abzusetzen. Heute finden Diskussionen direkt hier im Forum statt.

    Früher hat man Trillian, ICQ und andere Messenger eingesetzt. Wir haben nun eine Shoutbox hier im Forum.

    Reddit, ebay-Kleinanzeigen, meine-stadt.de, usw haben Newsgroups und BulletinBoards ersetzt, für die man früher ebenfalls Clients (oft in Form des Mailprogrammes) verwendet hat.

    Glaube da gibt es noch unzählige weitere Beispiele, die uns oft nur nicht direkt bewusst sind.

    Der Vorteil beim Browser ist halt, dass du im Prinzip die schlechteste Hardware (Chromebooks *hust hust*) verwenden kannst und alles läuft. Es gibt aber trotzdem Programme, die ich installiert haben will. So zum Beispiel Thunderbird. Da habe ich einfach Plugins, die ich nutzen will und die mir in SoGo (was ich auf meinem Mailserver als Weboberfläche nutze) fehlen würden.

    Es gibt abgesehen davon aber heutzutage irgendwie kaum noch Programm, die ich wirklich brauche. Ein Tool für Screenshot, einen Editor, Filemanager und das war es dann im Prinzip auch. Selbst FTP kann man mittlerweile gut im Filemanager nutzen - auch wenn ich Filezilla für alle Fälle noch drauf habe.