Beiträge von kim88 im Thema „Gnome 42 - ein erster Erfahrungsbericht aus dem Alltag“

    Du kannst entweder manuell eine .desktop Datei in /usr/share/applications (für alle Nutzer) oder in ~/.local/share/applications für deinen Nutzer installieren.

    Ich bin kein grosser Fan von .desktop Dateien von Hand schreiben.

    Daher nutzer ich dazu gerne die App "alacarte" müsste bei den meisten Distirbutionen im Repository sein. Dort kann man grafisch den Starter erstellen.

    App öffnen, links Kategorie "Internet" wählen dann "Neuer Eintrag" Button drücken:

    Dann kannst du Name des Starters, Befehl der ausgeführt werden soll und Icon festelegen:

    Als Nutzer des Windowmanagers Sway protestiere ich mal ganz leise. ;)

    Protest zur Kenntniss genommen. Sollte auch kein Hate sein. Ich meinte damit nur, dass man reine Fenstermanager nur schwer mit den Desktops wie KDE oder Gnome vergleichen kann.

    Der Vorteil von KDE oder Gnome ist ja gerade, dass die vielen verschiedenen Anwendungen miteinander zusammenarbeiten. Das ich bei den Benachrichtigungen z.b. direkt meine nächsten Meetings und Termine sehe und mit einem Klick dann den Gnome Kalender oder Organizer, etc sich öffnet.

    Die vielen Programme eines Deskops spielen halt wunderbar zusammen und das ist für mich der entscheidene Vorteil der nur Gnome oder KDE hat.

    Weder XFCE, Cinnamon noch Fenstermanager haben den. Der einziig andere Desktop der das grundsätzlich hat ist Pantheon - aber dort fehlt das APP-Ökosystem (es ist extrem begrenzt) und es läuft nur vernünftig auf einem Ubuntu LTS-Release, das halt einfach Software von vor 3 Jahren mitliefert.

    Wenn man dieses Programmübergreifende kollaborative Arbeiten aber nicht braucht - oder z.b. eh Thunderbrid statt Geary Gnome Kalender oder kMail kOrganizer (unter KDE) nutzt dann spielt das ja nicht so eine Rolle und dann kann ein Window Manager eine gute Wahl sein.

    Also für mich wäre nen Mailprogramm das nicht PGP kann nichts, alle meine Mailpostfächer sind mindestens eingangs-verschlüsselt.

    Naja ich glaube ich bewege mich einfach in einer anderen Blase. Die meisten E-Mails die ich schreibe sind beruflich, das läuft über einen G Suite Business Account. Ich würde mal behaupten 99.9% meine E-Mail Empfänger noch nie von PGP oder E-Mail Verschlüsselung gehört haben.

    Ich habe nur mit einer Firma beruflichen Kontakt deren E-Mails von ihren angestellten signiert werden und das ist dann ein S/Mime Zertifikat (was wohl in beruflichen Umfeld der Standard ist).

    Privat versende ich meine E-Mail seit vielen vielen Jahren über ProtonMail (Support Local Business und so :D) dort könnte ich theoretisch E-Mails verschlüsseln oder PGP nutzen - interessiert meine privaten Empfänger aber auch nicht xD

    Aber soweit ich weiss kann kMail PGP.

    Ich nutze Gnome ab Version 1.4.... glaube das war Ende der 90iger.

    Spannend, ich glaub wir haben beinahe um die gleiche Zeit mit Gnome / Linux angefangen.

    Bei KMail kannst du mehr Einstellen ja - aber was willst du gross einstellen, dass Ding soll E-Mail Empfangen und senden. KMail stürzte bei mir imer so nach 3-4 Stunden ab, bzw die Oberfläche reagierte nicht mehr und man musste es mit kill beenden.

    Geary läuft auf meinen Gnome Rechner mit Uptimes von mehreren Tagen absolut problemlos.

    Aber wenn der Gnome Workflow eh nichts für dich ist, dann versuch dich gerne mit KDE Plasma.

    Naja KDE Plasma 5.24 ist die aktuelle Version. Das ist die Version die auch einen primitiven "Overview" eingeführt hat, also quasi die Ansicht die bei Gnome kommt wenn man auf Aktivitäten klickt.

    Das ganze funktioniert aber nicht wirklich, in der KDE Plasma Overview kann man keine neue virtuellen Desktops erstellen, Fenster nicht auf andere Desktops schieben, etc die Tochpad Gesten funktionieren gar nicht etc -- das ist das was ich mit "Gnome Workflow" meine.

    Der einzige Desktop der das auch noch einigermassen kann ist Pantheon ... dort fehlt einfach das APP - Ökosystem sobald du dann "nicht Pantehon-Apps" installierst z.b. Firefox, LibreOffice, etc sehen diese Anwendungen richtig richtig scheisse aus.

    Wenn du ganz weg von GTK willst, dann viel Erfolg. Es gibt sehr sehr gute KDE/QT Anwednungen aber auch wirklich sehr schlechte. Alleine der KDE Kalender oder KMail ist im Vergleich zu Geary oder Gnome Kalender eine Katastrophe. Ich hab letztes Jahr von September bis Dezember mit KDE und QT experimentiert (da ich eine Alternative zu pop OS gesucht habe) - ich wurde am Ende nicht glücklich es gab einfach unzählige Details die nicht, oder nicht zufriedenstellend funktionierten - war ziemlich frustrierend.

    Und zum Thema Window Manager. Nur wegen einem Design von Gnome zu einem Window Manager zu wechseln erachte ich für einen extremen Rückschritt.

    Ich kann da etwas aufklärung anbieten. Die Gnome Anwednungen werden inzwischen Stück für Stück nach GTK4 portiert. GTK4 funktioniert anders als GTK3 -> z.b. funktionieren bei GTK4 die ganzen Themes nicht mehr, sondern es gibt nur noch "libadwaita" und "libadwaita dark".

    Da noch nicht alle Anwendungen auf GTK4 portiert wurden, hat man mit der GTK3 Option wahrscheinlich weiterhin einen konsistenten Desktop. Früher oder später wird man aber auf GTK4 wechseln müssen.

    War auch erst bei Ubuntu Gnome, mich hat das Panel oben gestört leider konnte man ohne die Extensions nichts Anpassen.

    Naja ist wie gesagt eine Philosophie Frage, Entweder mag man Gnome oder ist bereit sich auf dessen Bedienphilosophie einzulassen - die wie bereits erwähnt - bewusst anders ist. - oder man nutzt eben etwas anderes.

    Ich kann nur für mich sagen, ich bin unter keinem Desktop so produktiv wie unter Gnome - nicht mal unter "Mac OS". Für mich ist die Tastaturbedienung, und die Aktivitätenansicht (die über die genialen Tochscreengesten funktionieren) das A + O.

    Ich habe auch damals unter Gnome 2.x Zeiten nie viel für das "Individualisieren" bzw "Anpassen" übrig gehabt. Am Ende ist mir das Design eine Desktops nicht wichtig - mich haben auch die vorherigen grauen Gnome Standard Ordner Icons nie gestört.

    Am Ende arbeite ich ja mit Anwendungen. Der Desktop muss die nur starten, sinnvoll arrangieren und verwalten können.

    Das Einzige was mich an Gnome stört, ist das mit den Extensions... Ne neue Version von Gnome und schon nicht mehr kompatibel...

    Ich verstehe den Punkt. Ich kann nur empfehlen so wenig Extensions wie irgendwie nötig einzusetzen. Gerade wenn du so Dinge wie Dash-to-Dock etc nutzt, würde ich dir eher einen Desktop empfehlen der für diese Bedienung ausgelegt ist.

    Gnome ist es nicht und will es auch nicht sein.

    Kann ich also dann jetzt nicht mehr in Gnome 42 das Theme ARC-DARK für Anwendungen und als Shell Theme verwenden?

    Soweit ich das sehe würde es als Shell Theme noch funktionieren. Wenn du das Arc Anwendungstheme im Gnome Tweak Tool auswählst, dann funktioniert das nur noch für "Legacy" - Anwednungen sprich für Anwendungen die noch GTK3 nutzen.

    GTK 4 Anwendungen kann man nicht themen, bzw kommen immer mit dem Standard Design.

    Das ganze ist stammt aus einer Initiative von Anwendungsentwickler die nicht wollen, das Distributoren (wie z.b. Manjaro oder Ubuntu) ihre Apps durch ein Theme "umdesignen". Das führt sehr oft zu Fehler -> oder dazu das gewisse Dinge in der App nicht mehr korrekt angezeigt werden.

    Mehr dazu hier: https://stopthemingmy.app/

    Ein Beispiel ist z.b. FileZilla, das mit dem dunklen Adwaita Theme oder auch mit dem dunklen Yaru Theme schlicht unlesbare Elemente hat.

    Hallo zusammen.

    Ich habe auf einem meiner Zweitnotebooks auf Gnome 42 aktualisiert. Normalerweise, liegt das Notebook nur im Wohnzimmer und ist eine »Internet-Surf-Maschine« während ich am TV schauen bin. Um es etwas besser zu testen, hab ich es die letzten Tage im Alltag genutzt - das war etwas nervend, weil HP ein merkwürdiges Tatatur-Layout hat - aber darum soll es hier nicht gehen.

    Das ganze lieft mit der Beta von Fedora 36 und Gnome 42. Hier ein kleines Achtung für alle die evtl. bei Ubuntu sind oder die aktuelle Ubuntu 22.04 LTS testen. Ubuntu liefert zwar auch die Gnome-Shell in der Version 42 aus, aber die Anwendungen bei Ubuntu sind alle noch in GTK3, daher wird hier vieles nicht übereinstimmen.

    Das Testsystem ist ein HP Convertible Notebook mit einem i5 Prozessor und 16 GB Ram. Nachfolgend ein Screenshot vom Neofetch, dann könnt ihr euch ein genaues Bild vom System machen.

    Ich habe bereits GTK 3 und GTK 4 angesprochen. Die neue Gnome-Shell und viel wichtiger die aktualisierten Gnome Anwendungen basieren (meistens) auf dem neuen GTK4 und libadwaita. Libadwaita ist neu, und ist nun die Art wie man Programme in Gnome darstellt.

    Die Idee war es die Gnome spezifischen Bibliotheken und das Layout aus GTK auszukoppeln. Das bedeutet hauptsächlich, dass alle bestehenden GTK Themes NICHT mehr für die neuen Anwendungen funktionieren - was wohl auch der Grund ist, warum Ubuntu weiterhin GTK3 Apps ausliefert - damit sie das Yaru Design nicht verlieren.

    Der Vorteil dadurch ist, das durch das Standard-Theming - Apps immer gleich aussehen und weiterhin funktionieren.

    Design ist am Ende immer eine Geschmackssache, libadwaita ist eine moderne Weiterentwicklung vom bisherigen Adwaita Theme. Das erste was auffällt, die Ordner-Icons sind nicht komisch grau/braun sondern blau.

    Insgesamt wurde das Design etwas flacher. Aber man kann Buttons noch gut als Buttons erkennen. Es gibt einige Parallelen zum neuen Firefox Design - gerade bei den Tabs. Und das erste mal gibt es einen offiziellen »Dark-Mode«. Mir persönlich gefällt es..

    Zum Dark Mode. Alle die Gnome kennen, wissen das es früher schon ein dunkles Adwaita Theme gab. Neu ist, dass Gnome den »Linux-Dark-Mode-Standard« unterstützt. Soweit ich weiss, wird der auch von KDE Plasma und von Cinnamon unterstützt.

    Der Vorteil darin besteht, wenn ich den z.b. den Dark Mode unter Gnome aktiviert habe und eine KDE Anwendung öffne - wird die automatisch auch im Dark Mode angezeigt, da die KDE Anwendung nun abfragen kann ob Dark-Mode an- oder aus ist.

    Das gleiche gilt natürlich auch für Gnome Anwendungen unter KDE, etc.

    Schön ist, dass man nun das Design direkt über die Gnome System Einstellungen ändern kann und nicht mehr das Gnome Tweak Tool dafür braucht.

    Ich habe allerdings relativ schnell eine Design-Problematik festgestellt. Einige Anwendungen wurden noch nicht nach GTK 4 portiert. Die laden dann das normale »alte« Adwaita Theme, dass weder den Dark Mode noch sonst was unterstützt - Diese Apps sehen dann wie ein Fremdkörper aus - obwohl es »Gnome Anwednungen« sind.

    Das wird nur ein temporäres Problem sein, da sein die Anwendungen nach- und nach GTK4 Support erhalten - aber das Problem ist da. Die Community hat dafür zum Glück eine Lösung. Sie hat ein libadwaita GTK3 Theme gebaut das min. für mich 1:1 wie das libadwaita GTK4 Theme aussieht.

    Man kann für GTK3 Apps dieses Theme installieren und somit das Problem überbrücken. Schade, das Gnome das nicht per Default so macht.

    Nachfolgend ein Beispiel von »gedit« das noch nicht auf GTK4 portiert wurde. Das erste Bild ist wie gedit unter Gnome 42 normal im hellen Adwaita Theme startet. Das zweite Bild ist gedit mit dem GTK3 libadwaita Theme.

    Sprechen wir doch nur kurhz über »gedit« und das Gnome Terminal. Diese beiden Anwendungen wurden in Gnome 42 durch neue Anwendungen ersetzt. Die neuen Anwendungen sind selbstverständlich schon in GTK4. Für den Text Editor gibt es neu den Gnome Text Editor und als Ersatz für das Gnome Terminal dient die App Console.

    Der Texteditor - naja - ist im Grunde 1:1 wie gedit - einfach ohne Plugin Schnittstelle. Die Console kann eigentlich nur noch ein Temrinal darstellen. Es gibt keine Einstellungen mehr weder für Farben, Grössen Profile noch sonst etwas. Für die meisten User dürfte das reichen. Ob die Distributionen diese Änderung bereits umsetzen oder noch die »alten« Programme mitliefern wird sich zeigen.

    Was mir persönlich sehr gut an dem neuen Temrinal gefällt - die Headerbar wird rot sobald man als Administrator oder per sudo arbeitet.

    Ansonsten ist Gnome 42 weiterhin das was Gnome seit Version 3 ist. Ein Desktop der auf Aktivitäten basiert, und Dinge bewusst anders macht als der klassische Desktop den wir von »macOS« oder »Windows« kennen. Für mich ist dieser Desktop der »perfekte« Desktop für das Arbeiten an Notebooks - und da ich das zu 99.9% an Notebooks arbeite passt es für mich.

    Wenn ich oft an einem grossem Monitor arbeiten würde - würde ich wohl einen anderen Desktop oder einige Erweiterungen nutzen. Aber am Ende jedem so und das was einem gefällt.

    Probleme und Fehler:

    Ich habe mit dem Upgrade auf die Fedora Beta extra gewartet bis Gnome 42 als finales Release veröffentlicht wurde. Daher habe ich keine (einen) offensichtliche Bugs, Probleme oder Fehler gefunden.

    Das einzige was ich zurzeit nicht tun kann, sind Einstellungen für die Kontensynchronisation festlegen. Sobald ich eine Synchronisationsioenstellung verändere, wir diese Änderung direkt wieder zurückgesetzt. Ob das nun ein Problem von Gnome 42 oder von der Fedora Beta ist weiss ich nicht - das wird man sich nochmal anschauen müssen wenn Fedora in Version 36 final veröffentlicht wird.

    Ich persönlich hoffe, dass bald alle GTK Anwendungen auf GTK4 / libadwaita aktualisiert werden. Damit ich bald ein konsistentes - und was noch wichtiger ist - immer ein funktionierendes Design habe. Gerade Anwendungen wie z.b. FileZilla waren nie wirklich zu irgendwelchen GTK3 Themes kompatibel nicht mal zu Adwaita dark - mit libadwaita dürften solche Probleme der Vergangenheit angehören.

    Zu den ganzen Testberichten, dass Gnome »schneller« wurde oder weniger »Arbeitsspeicher« verbraucht, kann ich nichts sagen. Gnome 3 bzw. Gnome 40 und aufwärts war für mich nie »langsam«, das liegt daran das ich da nie Probleme hatte bzw. meinen Ram-Verbrauch wirklich nie messe.

    Was sicherlich besser geworden ist die Akku-Verbrauch in bestimmten Situationen. Der Standard Video Player (Totem) spielt Videos nun über die GPU und nicht mehr über die CPU ab. Falls jemand von euch Gnome Web (Epiphany) als Browser nutzt (der ist so als Alltagsbrowser gar nicht so schlecht, synchronisiert sich auch mit Firefox Sync) kann sich auch über besser Akku-Laufzeit freuen, da nun Webseiten (ähnlich wie bei Firefox) ebenfalls über die GPU gerendert werden.

    Ich bin in Zukunft vorallem darauf gespannt wie Ubuntu (dann mit Ubuntu 22.10) und auch andere Distributionen die GTK4 Apps ausliefern wird. Ob die Distributionen einen gangbaren Weg finden libadwaita nach ihrem Gusto zu »designen« oder ob die Distirbutionen zukünftig Gnome im Standard - Look (was ich begrüssen würde) ausliefern wird.