Hetzner Statement vom 9.3.22,
- Gunzenhausen/Deutschland – 09. März 2022
Am Abend des 7. März 2022 erfuhren wir über Twitter, dass wir für die Schließung der Website war.ukraine.ua verantwortlich gemacht werden. Wir haben versucht, mehr Informationen darüber zu erhalten, unmittelbar nachdem die Nachricht bekannt wurde. Da die Website über Nameserver von Cloudflare verbunden ist, konnten wir leider nicht feststellen, auf welche Ziel-IP die Domain verweist. Wir haben Cloudflare kontaktiert und sie haben uns mitgeteilt, dass die Domain war.ukraine.ua auf keine IP aus dem Hetzner-Netzwerk verweist. Laut Cloudflare war Hetzner nicht der Hosting-Provider.
Durch Zufall fanden wir viel später in einem Tweet einen Hinweis auf die Domain developer.ukraine.ua, in der eine IP aus dem Hetzner-Netzwerk erwähnt wurde. An dieser Stelle konnten wir verifizieren, dass wir für die Abschaltung der Website verantwortlich waren.
In der aktuell schwierigen politischen Situation stellen wir zunehmend Unregelmäßigkeiten bei der Anmeldung neuer Kundenkonten fest. Diese Konten werden dann oft missbraucht. Um Internetnutzer vor diesem Missbrauch zu schützen, haben wir unsere internen Prozesse angepasst und die Plausibilitätsprüfung verstärkt. Diese Konten durchlaufen nicht nur einen automatisierten Prozess, sondern werden auch manuell von einem unserer Mitarbeiter überprüft. Bei dieser Überprüfung wurden Anomalien entdeckt, die den Mitarbeiter dazu veranlassten, den Server zu sperren. Diese Entscheidung wurde nun nach erneuter Überprüfung als falsch eingestuft. Also haben wir das Konto reaktiviert und den Server wieder online gebracht.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich hierbei um einen Fehler handelte, der durch eine noch nicht vollständig ausgereifte Plausibilitätsprüfung in Kombination mit ungünstigen Angaben zur Administration des Servers und menschlichem Versagen zustande kam. Zu keinem Zeitpunkt war oder ist unser Handeln politisch motiviert, noch gab es äußere Einflüsse auf unser Handeln. Wir von Hetzner Online verurteilen jede Form von Gewalt und Krieg. Wir streben danach, ein sozial verantwortliches Unternehmen zu sein und beteiligen uns an verschiedenen humanitären Projekten, wie z. B. Projekten zur Unterstützung von Flüchtlingen und Obdachlosen.
Wir tun unser Bestes, um für unsere Kunden ein zuverlässiger technologischer Dienstleister zu sein. Es gehört auch zu unserer Unternehmenskultur, Fehler direkt mit den Beteiligten sorgfältig zu analysieren und zu klären und dies nicht auf öffentlicher Bühne. Gestern hatten wir Kontakt mit dem Kunden sowie ein Gespräch mit Mitarbeitern der ukrainischen Botschaft, um die Situation zu besprechen und unser weiteres Vorgehen abzustimmen. Wir verstehen, dass dieser Fall in der aktuellen Situation sehr emotional verfolgt und diskutiert wird. Wir entschuldigen uns aufrichtig und förmlich für diesen Fehler und die Unannehmlichkeiten, die wir damit verursacht haben.