Beiträge von Betafranz

    Da sitzt mir während der Nutzung das Gefühl von Überwachung und Machtlosigkeit im Nacken - und wenn es nur Schulsachen sind. Vielleicht bin ich da etwas paranoid. Außerdem müsste ich zum Mitschreiben OneNote nutzen - und dazu bräuchte ich ein Microsoft-Konto, und gute Alternativen zu OneNote habe ich noch nicht gefunden. Wer weiß schon, was hat Microsoft mit meiner Handschrift, meinen Mitschrieben und meinen Nutzungsdaten vor?

    Hallo beisammen,
    vor einiger Zeit habe ich von der Schule ein Surface Go2 Tablet aus dem Hause Microsoft bekommen, samt Pen, Word, OneNote, und all dem anderem Kram. Bisher bin ich um die Nutzung immer gut drum rum gekommen, wenn der Präsenzunterricht wieder anfängt, könnte dies aber schwierig werden.
    Eine Nutzungsvereinbarung war auch dabei. Hier ein paar der ironischsten Inhalte:
    Es heißt:

    Zitat

    Die Lehrkraft ist berechtigt, den Datenverkehr zu kontrollieren. Daneben erfolgt automatisierte Protokollierung durch das Betriebssystem [...] und des Internetbrowsers (insbes. aufgerufene Internetseiten).


    Gleichzeitig ist insbesondere untersagt:

    Zitat

    Jede Art des Mithörens oder Protokollierens von fremden Datenübertragungen, des unberechtigten Zugriffs auf fremde Datenbestände oder der unberechtigte Zugang zu fremder IuK-Technik

    Außerdem heißt es:

    Zitat

    [Es dürfen] u.a. aus datenschutzrechtlichen Gründen keine weiteren Apps installiert werden.

    Natürlich ist es auch verboten, Linux zu installieren - aus datenschutzrechtlichen Gründen natürlich.

    Was soll ich jetzt machen? Linux installieren? Die Schwierigkeiten hinnehmen und das Tablet nicht nutzen? Habe ich das Recht, mit irgendwelchen Anträgen, wie z.B. Datenexport oder Löschung der Daten zu nerven? Oder sollte ich mir doch lieber die Administratorrechte erhacken?

    Ich habe mir Pop OS für eine Woche installiert, war dann aber nicht zufrieden, und habe wieder zu Linux Mint gewechselt - allerdings mit Gnome statt Cinnamon.
    - Die Pop-Autotile-Funktion ist ein wirklich nettes Feature, ist aber noch recht fehlerhaft. Die Fenster überlappen sich oft.
    - Der Bildschirm ist mir oft eingefroren, das kam mehrmals täglich vor. Dadurch ist das System nur schwer frustfrei zu nutzen.
    - Ein Grub-Bootloader wird standardmäßig nicht installiert, darum gestaltet sich ein Dual-Boot komplizierter. Es gibt auch im Installer keine Option für einen Dual-Boot.

    Ich benutze XMPP und bewusst kein Signal, Telegram, Threema und co.. WhatsApp benutze ich nur ungerne und nur für die Kontakte, von denen man nicht erwarten kann umzuziehen.

    Vorteile von XMPP:
    - Dezentral, wie Email: Mit Client und Server. Das Gegenüber muss nicht den gleichen Anbieter haben, um erreichbar zu sein.
    - frei, quelloffen
    - im Gegensatz zu Matrix erweiterbar, sodass WhatsApp auf XMPP basiert, aber mit eigenen, proprietären Erweiterungen
    - man ist durch die Auswahl an Clients und Anbietern flexibel
    - unterstützt alle relevanten Funktionen (hängt von Client und Anbieter ab): Video- und Audiotelefonie, Gruppenchats mit unbegrentzen Teilnehmerzahlen, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (OMEMO), versenden von Dateien, Bildern, Sprachnachrichten, Standort etc.
    - Anmeldung erfolgt bei den meisten Anbietern kostenlos und ohne Email oder Telefonnummer

    Nachteile:
    - Veraltete Clients und Anbieter unterstützen viele Funktionen nicht, darunter auch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
    - Je nach Client und Anbieter werden reichlich Metadaten gesendet, darunter der Onlinestatus, eine Tippbenachrichtigung, und eine Empfangsbestätigung

    Ein moderner Client ist hier sehr wichtig. Ich empfehle Conversations, für 2,50€ im PlayStore oder gratis bei F-Droid.