Beiträge von Klabautermann

    Wie stark leidet Linux unter der zunehmenden Digitalisierung? Ich meine, wenn Datenkraken wie Google, Microsoft & Co. ausgeschlossen werden sollen, sondern streng nach DSGVO gehandelt und dafür ausschließlich Linux und OpenSource-Software verwendet werden soll.

    vesp

    Ich meine natürlich nicht Profis wie Euch, sondern Einsteiger. Warum soll sich jemand für Linux interessieren? Dafür gibt es doch weniger aktuelle Hardware, weniger Spiele, weniger Schulung/Literatur. Aber nicht, weil es nicht geht, sondern weil die Verbreitung zu gering ist, als dass sich ein Hardware/Software-Hersteller dafür interessiert. Es gibt nicht das Lieblingsprogramm, die Hardware zickt. Dieses Risiko bin ich Wahnsinniger eingegangen, nur wegen meinem hochgeistigen, weltfremden Gebrabbel wegen Datenschutz und Politik rauf und runter, das kein Schwein interessiert. Wenn von WLAN gesprochen wird, gerate ich in Panik, was keiner versteht, weil es für selbstverständlich gehalten wird. Die Rede ist vom Konsumenten, nicht vom Techniker.

    Zitat von Speichenbieger

    Hmmm, also hier laufen zwei Rechner auf denen Win11 pro mit lokalen Accounts läuft zum zocken.

    Musstest Du ein Kundenkonto einrichten?

    Zitat von Speichenbieger

    Das finde ich jetzt schon echt abwertend und von oben herab.

    Wieso? Ist doch nur ein Resume. Wer von Windows auf Linux umsteigen will und sich für Cinnamon/KDE/Xfce entscheidet, muss sich für den Unterbau interessieren, um in großem Umfang zu profitieren.

    Zitat von Speichenbieger

    Jetzt muss ich mal frech Fragen welches Linux Du nutzt, bin wirklich auf die Antwort gespannt!

    Linux Mint mit Cinnamon Desktop, weil ich das von Windows gewöhnt bin. Wieso ist das frech? Wieso ist das spannend?

    Zitat von Speichenbieger

    Ok, hast du ne Anleitung wie Du Gnome auf Windows installierst?

    Ich meine nicht, Gnome auf Windows installieren, sondern Linux statt Windows wegen Gnome wählen.

    Zitat von Speichenberger

    Warum deine Empfehlung? Was ist denn so gut daran?

    Ich dachte, die Gründe hätte ich schon geliefert. Für mich ist Linux eine Unterbau/Hersteller/Politik-Entscheidung, also für mehr Bedachte als einfache Konsumenten.

    Zitat von Speichenbieger

    Vor allem technisch?

    Wie bereits besprochen, Technik ist für Einsteiger nicht interessant.

    Zitat von Speichenbieger

    Nope, es gibt auch massig Rechner, sowohl Desktop als auch Laptops welche ohne OS oder mit freeDOS ausgeliefert werden.

    Kann man das auch in Geschäften vor Ort bzw. in der nächsten Stadt kaufen? Gehen wir mal davon aus, die Person hat keinen Computer oder nur einen kaputten. Hat er/sie Internet?

    Zitat

    .... dennoch gefällt mit Gnome besser als KDE und Welten besser als der Explorer

    Das kann Microsoft doch auch in ihr Betriebssystem einbauen. Ein Schalter Windows/Gnome. Die Oberfläche ist den Umstiegsaufwand nicht wert. Dafür verändert sich zu viel. Es muss um Unterbau/Hintergrund gehen. Machtgebälge oder Freiheit.

    Ich akzeptiere nicht, was Microsoft in letzter Zeit mit Windows macht. Es werden personenbezogene Daten gesendet, ohne dass wir davon wissen, wenn das nicht jemand whistleblowed, ohne dass wir herausfinden können, welche, zu einem kleinen Teil ohne dass wir das abstellen können, und ohne dass wir erfahren, was damit geschiet. Windows 11 treibt das auch noch auf die Spitze, indem wir ein Kundenkonto anlegen müssen, damit das Betriebssystem überhaupt läuft. Das bedarf natürlich Aufklärung, zu unterscheiden, was ein Kundenkonto ist und was ein Nutzerkonto ist. Bei Installation eines Mehrbenutzer-Betriebssystems muss man natürlich ein Nutzerkonto einrichten, um Berechtigungen im System verteilen zu können, aber davon weiß der Hersteller nichts. Beim Kundenkonto schon. Wahrscheinlich läuft das in dem Zusammenhang, dass Microsoft Windows immer mehr in die Cloud einbinden möchte. Aber ich möchte immer noch nein sagen können. Das ist meine Sache, nicht die Sache des Herstellers. Es kann helfen, aber ich allein entscheide, ob ich mir helfen lassen möchte und wenn dann wie. Das treibt mich zur Weißglut. Das hat mich zum Umstieg auf Linux getrieben.

    Angefangen hatte es damit: Ich hatte alle meine Programme schon kostenlos. Denn ich achte immer auch auf die Kosten. Wenn ich das, was ich brauche, auch kostenlos oder wenigstens zu einem niedrigeren Preis kriege, dann brauche ich auch nicht so viel oder überhaupt Geld auszugeben. Ich bin zwar nicht der ärmste, aber ich will mein Geld effizient ausgeben. Und wenn ich das Betriebssystem auch kostenlos kriegen kann und damit alles läuft, dann soll auch das Betriebssystem kostenlos sein. So bin ich auf Linux gekommen. Und als ich feststellte, dass es meine Programme auch für Linux gibt, oder zumindest vergleichbare Alternativen davon, dachte ich, dann steige ich doch auf Linux um. Dann bezahle ich nur noch für die Hardware. Aber als ich feststellte, was Microsoft mit Windows macht, war Linux von einem Möchte-gern-Ziel zu einem Muss-Ziel geworden. Microsoft kommt auf gar keinen Fall mehr auf meinen Rechner. Jegliche Konsequenzen nehme ich in Kauf.

    Wenn ich aber jetzt festelle, dass den anderen Menschen der Unterbau egal ist, Hauptsache die eigenen Sachen laufen, bin ich in einer ziemlich verdrossenen Gesellschaft. Wenn der Unterbau egal ist, dann nehmt doch Windows. Zumindest betrifft das diejenigen, die sich für Cinnamon, KDE und Xfce interessieren. Davon habt Ihr nichts. Gnome ist noch interessant. Wer Gnome mag, dem empfehle ich Linux. Allen anderen empfehle ich Windows. Das ist schon auf dem Rechner drauf, damit läuft alle Hardware, dafür gibt es massenhaft Software, dafür gibt es vor allem auch massenhaft Schulung und Literatur. Um sich Linux zu beschaffen, braucht man erstmal einen lauffähigen Rechner mit Internet, und darum erstmal Windows. Vielleicht nutzt man zur Beschaffung Geräte von Bekannten/Freunden/Partner/Angehörigen oder so. Hier kommt es auf Vitamin B an, wenn man ganz ohne Mittel da steht. Die Hardware muss man aber im Fachhandel kaufen, und zwar im Eigenbau, die die Fertigrechner haben alle Windows. Wir brauchen erstmal Linux-Stände im Fachhandel, bei Mediamarkt, bei Saturn und so, sonst wird das nichts. Aber große Unterschiede zwischen dem Desktop von Windows und den Desktops Cinnamon, KDE und Xfce sehe ich nicht. Dafür lohnt der Aufwand nicht.

    Wir haben ein europaweites Datenschutz-Gesetz (DSGVO). Diese greift überall da, wo es uns stört. "Tut mir leid, aber aus datenschutzrechlichen Gründen kann ich Ihnen darüber keine Auskunft geben.", wie oft haben wir das schon gehört? Und Microsoft krallt sich diese Daten einfach. Aber wenn uns der Datenschutz egal ist, dann können wir ihn doch abschaffen. Das europäische Regierungssystem ist sowieso weit von der amerikanischen Demokratie entfernt. Ich will die "Vereinigten Staaten von Europa". Dann ist die Demokratie in Europa so stark wie in Amerika. Aber wenn es nur um Werbung für die eigene Lieblings-Pizza geht, dann brauchen wir damit doch keinen so großen Aufwand zu betreiben. Der Staat holt sich doch sowieso die Daten, wenn er sie braucht. Da gibt es eine Ausnahme-Klausel.

    Ich möchte die DSGVO auch technisch ratifizieren. Bürokratisch mögen wir Europäer zwar gut untereinander geschützt sein, aber die Daten fließen nach Amerika. Das betrachte ich als suboptimal. Ich möchte auch Microsoft sagen können: "Tut mir leid, aber ich möchte Ihnen darüber keine Auskunft geben". Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, wir rennen Microsoft die Tür ein, dass sie den Murks von Windows 10 und 11 wieder rückgängig machen, oder wir gehen zur Konkurrenz. Denn das ist Wettbewerb: Wir können auch zur Konkurrenz gehen. Diese Entscheidungskraft, diesen Willen, sich umzustellen, und dafür auch zu höherem Aufwand bereit zu sein, die brauchen wir in einer auf Freiheit und Demokratie basierenden Welt. Wenn das Volk sich seine Welt selbst machen soll, dann trägt es auch dafür Verantwortung. Verantwortung ist der Preis der Freiheit.

    Ich bin überzeugt, dass Linux die richtige Wahl für die technische Ratifizierung der DSGVO ist. Und wenn die Distribution aus Europa kommt, dann haben wir auch die demokratische Kontrolle über unsere Mittel. Demokratische Kontrolle über meine Mittel ist mir sehr wichtig.

    Es geht um Form, nicht um Fakt. Der Fakt ist das Produkt der Form. Aber wenn wir uns immer nur auf Fakten stürzen, dann haben wir keine Form mehr. Keine Prinzipientreue. Kein Nachdenken. Kein Reflektieren. Und das ist eine Verschwendung des Potenzials des menschlichen Gehirns. Das Todesurteil für den Geist. Den nächsten Schritt der Evolution, den vom Affen zum Homo Sapiens, müssen wir selbst machen. Es gibt noch viel zu tun.

    Im diesem YouTube-Video hat Jean gesagt, man braucht seine Distribution nur nach dem Desktop zu wählen. Ich glaube, so sollte man besser nicht entscheiden Denn es hängt ja sehr stark vom Distributor ab, was man bekommt. Zum Beispiel bei Arch und seinen Derivaten bekommt man Rolling Updates. Das ist ein ganz radikaler Schritt. Und von Canonical wird man wegen Snap mit Zentralismus diktiert. Und Debian kommt in verschiedenen Enthusiasmen raus. Welche, die mehr auf Stabilität setzen, und welchen, die mehr auf Fortschritt setzen. Darum ist er ja auch auf Debian umgestiegen. Ich glaube, die Distributionswahl hangt ganz zentral von der Distribution ab und nicht vom Desktop. Der Desktop ist ziemlich ähnlich, die Distribution ist anders. Darum ist Linux überhaupt so toll. Es wird mehr am Kern geschraubt und weniger an der Oberfläche.

    Früher hatte Google Earth Online einen Bereich Voyager, wo man zu verschiedenen Themen interessante Inhalte finden konnte. Es war sozusagen ein Reiseführer um die Erde, wenn man nicht wusste, wo man gucken wollte. Heute fehlt dieser Bereich völlig. Stattdessen bekommt man jetzt eine leere Seitenleiste, wo man erst ein sogenanntes "Projekt" hinzufügen muss, will heißen, eine Drive-Projekt oder von einer lokalen KML-Datei laden. Hat Google Voyager aufgegeben? Oder verstecken sie es nur? Ich finde das schade. Das unterschied noch die Online-Version von der Pro-Version. Jetzt benutze ich nur noch die zu installierende Pro-Version, um mich noch wenigstens einigermaßen auszukennen.

    Wenn Windows einen Linux-Kernel bekommt, besteht natürlich auch die Gefahr, dass alle Windows-Viren sich auch bei Linux verbreiten, wenn die Viren-Programmierer ihre Viren entsprechend anpassen, damit sie dieselbe Macht wie vorher haben. Bisher wog ich mich in einer gewissen Sicherheit, weil die allermeisten Viren nur für Windows programmiert sind, sodass ich allein durch die geringe Verbreitung von Linux eine gewisse Immunität genieße. Aber jetzt muss es wohl auch Virenscanner für Linux geben, damit auch Linux besser vor Viren geschützt werden kann. Ich hoffe, das Kaspersky & Co. auch Linux-Versionen ihrer Virenscanner anbieten, um den bereits seit vielen Jahren bestehenden guten Schutz unter Windows auch unter Linux genießen zu können, sonst ist diese winzige Gruppe schlagartig ebenfalls mitbetroffen.

    Dachte ich's mir doch, dass irgendwo der Haken ist. Gibt es alles im Web, brauche ich am Ende wohl Chrome. Wird also nichts mit HomeOffice, wenn ich mich vollständig in die Linux- und OpenSource-Welt verdrücken will, weil mir Microsoft und Google zum Halse raushängen. Muss ich eben Gartenarbeit machen.

    Heißt das, ich kann folgende Programme in der Web-Version nutzen:

    InDesign

    Illustrator

    Photoshop

    Acrobat

    Premiere

    OHNE eine lokale Installation der Adobe Creative Cloud haben zu müssen? Oder gilt das nur für bestimmte Programme?