Beiträge von kim88

    Beim Iphone ist nicht vorgesehen, dass jemand anderer als Apple angibt, was mit dem Gerät möglich ist. Gibt es da einen altenativen "App-Store"?

    Das ist in der Art bei Android definitv nicht der Fall.


    Der Punkt ist, dass das im Alltag ja kein wirkliches Problem ist. Solange ich alle Apps die ich brauche im Store finde brauche ich keinen Alternativen Store. Auf Druck der EU kommt ja irgendwann in 2024 - min. auf europäischen Geräten aber die Option das Apple Sideloading auf den iPhones zulassen muss. Also das man z.b. wie bei Android eine APK direkt installieren kann.

    Ich bezweifle ernsthaft, dass sich hier ein ähnliches Ökosystem mit alternativen App Stores bildet wie Android aber die Option wird kommen.

    Es gibt viel Kritik an systemd. Ich persönliche finde nur wenige davon gerechtfertigt bzw. teilweise werden auch Mythen verbreitet die gar nicht zutreffend sind.

    Es gibt aber auch berechtigte Kritik und die grösse Kritik für mich ist, dass systemd Linux exklusiv ist. systemd nutzt extrem viele Linux-Kernel-Funktionen die du in anderen z.b. BSD Kerneln nicht hast.
    Grundsätzlich kann man sagen das das auf den ersten Blick "kein" Problem darstellt, da FreeBSD, Solaris, etc ja eigene Init Systeme haben die gut funktionieren. Das stimmt auch.

    Das Problem kommt eher durch die Hintertür. Immer mehr Linux Software hat eine direkte Abhängigkeit zu systemd. Gerade der Gnome Desktop braucht in aktuellen Versionen sehr viele systemd Abhängigkeiten.

    • Z.b. das gesamte Session-Management (Login, Logout, etc) ist in Gnome über systemd-logind bewerkstelligt.
    • Alle Funktionen mit Datum, Uhrzeit und Zeitzonen in Gnome laufen über: systemd-timedated
    • Seit einigen Gnome Versionen kann man in den Einstellungen über die GUI seinen Hostnamen ändern, das läuft über systemd-hostnamed
    • Das komplette Powermanagement. Neustarten, Herunterfahren, Notebook Deckel schliessen, etc wird in Gnome über systemd abgeweickelt
    • Die ganze GUI Benutervverwaltung wird ebenfalls über systemd abgewickelt.

    Es wird von Gnome Version zu Gnome Version mehr. Das führt dazu das der Gnome Desktop zunehmend inkompatibel für andere ***X Systeme wie BSD, Unix, Solaris, etc wird.

    Teilweise versuchen die Projekte da die systemd Abhängigkeiten in ihrer Gnome Version rauszupatchen das dauert aber lange und wird zunehmend aufwendiger. Andere Desktops wie z.b. KDE Plasma sind da etwas vorsichtigier der kann optional systemd Komponenten für verschiedene Dinge nutzen - aber die KDE Entwickler pflegen da auch immer alternative Methoden damit es für Nicht Linux Projekte (und Linux Projekte die kein systemd nutzen wollen) nutzbar bleibt.

    Naja mit gstettings- bzw dem dconf-editor hat man zumindest für den Gnome Desktop schon längst eine Art Registry.

    Der Punkt ist man kann über systemd und auch PulseAudio motzen. Lennart Poettering ist ein Macher und er löst ja effektive Probleme die andere eben nicht gelöst haben.

    Mit PulseAudio hat heute jedes Linux ein mächtigeres Audiointerface als z.b. Mac OS.

    systemd ist viel schneller als damals sysvinit und upstart. Mit zusätzlichen Funktionen die er baut für systemd-tpm kann man nun endlich TPM unter Linux nutzen (etwas das JEDES andere Betriebssystem schon seit EWIGKEITEN kann) hätte ja auch jemand anders entwickeln können - hat aber niemand gemacht.

    Mit systemd-homed wird es möglich, dass man wieder einzelne Benutzeraccounts bzw Benutzerordner verschlüsseln und quasi mit dem Login entschlüsseln kann. Etwas das früher Ubuntu über die Software "ecryptfs" angeboten hat. ecryptfs wurden dann über Jahre nicht weiterentwickelt und hat mehrere Sicherheitslücken hat - so das es Ubuntu 2019 rausgworfen hat.

    Die Community hätte das Projekt ja retten und weiter entwickeln können. Oder ein neues Projekt starten können. Hat aber niemand gemacht. Nun fluchen die systemd Kritiker das das auch in systemd ist - haben aber selber keine Alternative dazu die sie anbieten können.

    Oder etwas das SyVInit und Upstart nie sinnvoll hinbekommen haben. Dienste "bei Bedarf" zu starten. Für Notebook User wie z.b. mich super wichtig. Ich muss z.b. docker nicht bei jedem Systemstart starten - kostet micht nur Akkulaufzeit. Ich will aber wenn ich im Temrinal docker benutze, dass der Dienst automatisch gestartet wird - systemd kann das.

    Ist halt auch das was mich damals so an der Diskussion rund um systemd so gestört hat. Ja man kann systemd kritisieren. Aber nur mit hinstellen und sagen "das Ding ist ein Moloch oder zu gross" ist eben nicht getan. Systemd löst reale Probleme die effektiv existieren. Wenn man dann etwas gegen systemd tun will - wäre es neben der Kritik eben angebracht selbst diese Probleme mit eigenen Diensten zu lösen um somit ein "allumfassendes Systemd zu verhindern.
    Hat aber - wie so oft - halt niemand getan.

    Ich verstehe durchaus die Kritik und Poettering ist definitiv kein einfacher Mensch. Aber kritisieren ohne eigene Lösungen anzubieten ist am Ende halt reiner Populismus und hilft niemandem.

    Systemd ist ein "Init" System. Jedes Betriebsystem hat ein Initsystem. Wenn du in den Task Manager deines Desktop schaust sieht du alle laufenden Prozesse. Jeder Prozess hat eine ID (Nummer). Das Init System ist in der Regel immer Prozess ID 1.

    Das Init System ist dafür da, die einzelnen Prozesse die das das Betriebsystem braucht zu laden.

    Sprich wenn du deinen Computer startest werden einzelne Dienste gestartet. Z.b. "udev" das die angeschlossene Hardware erkennt und ansprechen kann. Einen Login Dienst, der ein Log schreibt (damit man besser nachvollziehen kann wenn was schief geht).

    Wichtig ist hier die richtige Reihenfolge. Als Beispiel wenn du Linux mit einem Desktop benutzt wird irgendwann in der Regel der grafische Login Manager gestartet (dort wo du Benutzer auswählst und Passwort eingibst) Bei Gnome ist das GDM, bei KDE SCCM, Cinnamon nutzt glaub LighDM, etc.

    Der darf aber erst gestartet werden, wenn die Abhängigkeiten entsprechen gestartet wurden. Also der Init Dienst muss z.b. erst den X-Server oder eben Wayland starten bevor z.b. GDM gestartet werden kann.


    Früher hat man dazu sehr oft "sysVInit" benutzt. Einige Distributionen - spontan fällt mir da PCLinuxOS ein nutzen das noch bis heute. SysVInit kannst du dir (stark vereinfacht) wie eine simple Textdatei vorstellen, dass die Dienste in der richtigen Reihenfolge auflistet und beim booten quasi die Dienste in der dort spezifizierten Reihenfolge einer nach dem anderen gestartet wird.

    Das funktioniert grundsätzlich - ist aber sehr langsam. Heute haben gefühlt alle Computer mehrere Kerne und viel Rechenleistung es ist nicht wirklich effizient einen Dienst zu starten, dann zu warten bis er hochgefahren ist und dann den nächsten Dienst zu starten usw. Daher kam da sBedürfnis schon früh auf, hier Dinge parallelisieren zu können.
    Canonical hat dafür "Upstart" entwickelt. Upstart war eine Alternative zu SysVinit (wird heute von Chrome OS benutzt).


    Ein paar Jahre hat Lennart Pottering (der auch PulseAudio entwickelt hat) im Auftrag von Red Hat einen komplett neuen Init Dienst entwickelt. Dieser Dienst heisst systemd.

    Systemd ist heute aber viel mehr als ein Init-Dienst und nimmt immer mehr Einfluss auf die Verwaltung des Linux Systems an sich. Früher als sysVInit einzelne Dienste gestartet hat waren das mehr oder weniger alles unabhängige Dienste. Systemd kann auch unabhängige Dienste starte - liefert aber viele Dienste selber mit.
    z.b. Gerätemangement (quasi udev), Das Logging, Einen Timer (quasi wie cronjob), Netzwerkverwaltung, Benutzerverwaltung, Verschlüsselung von Partitionen, etc für alles gibt es einen systemd Dienst und gefühlt alle 2 Monate kommen neue Dienste dazu.

    Da die Linux/Unix Philosophie ja oft ist "ein kleines Programm" pro Aufgabe widerspricht das natürlich der Philosophie und wird deswegen von einigen stark kritisiert. Dazu kommt, dass die Logs die systemd schreibt in Binärdateien und nicht reinen Textdateien geschrieben werden. Daher systemd wurde und wird von einem Init-System immer mehr zu einem umfassendem System- und Service-Management-Tool, das viele Aspekte des modernen Linux-Betriebssystems abdeckt.

    Dazu kommt das es die meisten Distributionen standardmässig einsetzen. Das hat auch sehr viel mit Gnome zu tun, da einige Gnome Komponenten direkt oder indirekt von systemd Abhängig sind. Man kann das mit viel Gebastel umgehen - aber Gnome empfiehlt grundsätzlich die Verwendung von systemd.

    Wegen der Kritik (grosses Tool, dass immer mehr Aufgaben übernimmt und Binärlogs) und auch weil Lennart Pottering eine Person ist die in der Linux Community schon früher kritisiert wurde - weil er Dinge sehr oft radikal ändert (PulseAudio als Beispiel) und die dann von Red Hat (die im Grunde die Entwicklung von Gnome kontrollieren) mehr oder weniger in der Linux Landschaft durchgedrückt werden führten da zu vielen Spannungen.

    Es gab bei vielen Distributionen sehr viele sehr grosse Debatten ob systemd eingeführt werden soll oder nicht. Als Debian in einer internen Abstimmung Ja zu systemd gesagt hat, haben sich die Gegner davon abgespalten und entwickeln seither die Distribution Devuan "https://www.devuan.org/" - wo du weiterhin frei entscheiden kannst welches Init-System du benutzen möchtest.

    Von den grossen bekannten Distributionen, war übrigens Ubuntu die letzte die zu systemd gewechselt sind (15.04).


    Init System sind keine Linux Eigenheit, jedes Betriebssystem hat die. Apple entwickelte z.b. für alle ihre Geräte seit 2005 den Dienst "lunchd" der übrigens OpenSource ist und sehr viele Ähnlichkeiten zu systemd aufweist. https://github.com/apple-oss-distributions/launchd/tags

    Just-Me es ist extrem gut. Ich arbeite sehr oft und viel damit. Man hat wirklich das beste aus beiden Welten.

    Es ist auch perfekt in Windows integriert. Also wenn du eine grafische App unter Linux installierst ist die im Windows Startmenü auffindbar (neben dem App Icon ist ein kleiner Tux ♥️) es ist schnell, brauchbar nützlich 🤷‍♂️

    kim88 hat einen neuen Blog-Artikel erstellt: Wenn Linux blau sieht: Ein Windows-Klassiker auf Abwegen.

    Zitat
    Mit systemd in Version 255, das wahrscheinlich irgendwann im Dezember 2023 veröffentlicht wird, kommt nun zum ersten Mal der unter Windows bekannte «Bluescreen» zu Linux.

    Nachfolgend schreibe ich etwas zur Geschichte des Bluescreens, warum Microsoft ihn entwickelt hat und warum das auch für Linux eine gute Idee ist.

    Warum ist der Bluescreen blau?

    Der erste Bluescreen gab es mit Windows NT 3.1 aus dem Jahr 1993 und wurde in den nachfolgenden Jahren in allen Windows-Versionen integriert. Entwickelt…

    Verstehe nicht genau was du willst.

    Du kannst bei der Installation "manuelle Partitionierung" oder so auswählen. Dort musst du eben mit BTRFS deine Partition(en) einrichten. Timeshift funktioniert auch problemlos ohne Btrfs.

    Dank LTS sehe ich keinen akuten Druck, sofort zu wechseln. 22.04 wird noch einige Jahre lang im Support sein und bis habe ich noch genügend Zeit, eine Entscheidung zu treffen.

    Und Ubuntu 24.04 wird so wie jetzt die 22.04 ebenfalls als "normale" Version erscheinen. Das rein Snap basierte Ding wird es erstmal nur zusätzlich geben. Die Hauptdistro bleibt vorab aber die normale DEB basierte Ubuntu LTS.

    Die allererste Fedora Silverblue Version kam 2018 auf den Markt. Fedora möchte ihre "Standard Workstation" Version irgendwann auch durch Silverblue (im Grunde wie das Snap Ubuntu einfach mit Flatpak) ersetzen. Haben aber immer noch einige Probleme und es in den letzten 5 Jahren noch nicht hinbekommen.

    Das reine Snap basierte Ubuntu wird auch noch viele Probleme haben und wahrscheinlich auch in einem Jahrelangen Beta-Test sein. Daher ich kann mir gut vorstellen das es auch die Ubuntu Version 26.04 noch als normale LTS Version geben wird.

    Sich hier Gedanken zu machen halte ich für viel zu früh. Kann ja auch sein das Clement Lefebvre (der Hauptentwickler von Mint) Morgen von einem Auto überfahren wird oder einen medizinischen Notfall hat und die Entwicklung von Mint deswegen ins Stocken Gerät solche Sachen können passieren.

    Aber am Ende, falls mal irgendwas passiert (Ubuntu die Basis auswechselt) oder sonst was kannst du eigentlich in lürzester Zeit dein Cinnamon Setup auch unter Fedora, ArchLinux, etc laufen lassen.

    Kompatible Hardware ist vom Kernel abhängig - da alle den Linux Kernel nutzen sind die Unterschiede marginal

    Spielt nur bei ganz neuen Geräten eine Rolle.

    Flatpak und Snap läuft so gut wie überall - also Softwareauswahl hast du überall.

    Und ob nun die Pakete für Updates, etc über Apt, DNF, Zypper, pacman oder sonst was gesteuert wird - dürfte für Einsteiger die dazu grafische App Stores und Updatemanagers benutzen auch ziemlich egal sein.

    Nicht Distrowatch:

    https://distrosea.com/

    Dort kannst du einfach ein Linux im Browser auswählen und es dann im Browser kurz anschauen. Um herauszufinden welchen Desktopdie am liebsten ist, ist das Tool ziemlich gut.

    Hier als Beispiel KDE Desktop auf Kubuntu im Browser:

    - optimale Einbindung der Grafikkarte (Nvidia GT1030)
    - dauerhafte und feste Einbindung von NTFS-Laufwerken.
    - Ist es möglich Dateien oder Ordner in nur in einem Desktop zu deponieren und nicht automatisch in alle Desktops gleichzeitig?

    Nvidia GPU ist heute bei allen Mainstream Distirbutionen kein grosses Problem mehr. Ubuntu, Kubuntu, Linux Mint, Pop OS, etc liefern den Treiber direkt auf dem Live Image mit und installieren ihn automatisch.

    Externe Laufwerke auch mit NTFS lassen sich dauerhaft über die /etc/fstab einbinden. Ich mag das nicht besonders, und finde die Datei furchtbar fummelig. Unter Linux (egal welche Distro) kannst du das Programm "gnome-disks" installieren. Dort dein Laufwerk auswählen und per Checkbox "dauerhaft einbinden" (oder so ähnlich) das mit einem Knopfdruck erledige - technisch passiert das selbe gnome-disks schreibt es dann einfach in die /etc/fstab Datei rein.

    Was du mit dem letzten Punkt meinst, verstehe ich ehrlich gesagt nicht.