Hallo Zusammen.
Nachdem ich das Ganze angestiftet habe, antworte ich natürlich auch ausgiebig. Ich finde das Kickoff von Stardenver sehr gut. Es geht heute zu oft um entweder oder und nicht um sowohl als auch. In dem Sinn mein Text.
Ich kann eigentlich nicht sagen, dass ich Windows oder Mac schlecht finde. Habe schon immer alle Systeme genutzt und alle haben eben Vor- und Nachteile, aber ich hatte nie wirkliche Problem damit. Doch muss ich sagen, dass ich Linux sehr gerne ausschließlich nutzen würde, weil ich es auch verschiedenen Gründen besser finde:
- Es lässt sich besser anpassen
- Es gibt mehr Vielfalt (mehr Oberflächen und Programme, mehr optische Anpassungen, usw.)
- Viele meiner Arbeitsprozesse sind einfacher umzusetzen
- Ich kann einfach ein Programm installieren, ohne mir über Lizenzen Gedanken zu machen
- Ich fördere die freie Welt, die sich nicht abhängig von weltbeherrschenden Konzernen macht
- Ich arbeite einfach lieber mit Linux
Was mich daran hindert, Linux ausschließlich zu nutzen?
1. Die Software, die ich benötige und die nicht auf Linux läuft und wo es auch keinen Ersatz in Linux gibt.
Software mit der man professionelle Inhalte relative einfach erstellen kann:
- Articulate Storyline - Web based Trainings
- Camtasia von Techshmith - Lernvideos
- Affinity Publisher - Publizierung von Printmedien
2. Office
Für MS Office gibt es zwar inzwischen viel Alternativen, aber trotzdem kommt man im professionellen Bereich nicht an MS Office vorbei. Sämtliche Alternative haben nur eingeschränkte Kompatibilität. Sobald man Dateien austauscht, bekommt man Probleme. Microsoft bietet hier auch viele Funktionen, die es sonst nicht gibt. Einfache Übersetzung von Texten. Aufnahmefunktion in PPT um einfach Präsentationen aufzunehmen, usw.
3. Videokonferenz
Inzwischen gibt es ja alternative Clients für die einschlägigen Videokonferenz Tools. Was aber allen gemeinsam ist, dass sie eingeschränkten Funktionsumfang haben. Z.B. kann man bei Microsoft Teams keine Hintergründe einfügen. Das ist aber eine wichtige Funktion für alle, die in der Homeoffice arbeiten. Genauso schaut es auch bei den anderen Anbietern aus.
4. Schwierigkeiten bei der Konfiguration
Ein Beispiel. Ich habe eine ganze Reihe von Lernvideos in Linux erstellt. Wenn man SimpleScreenRecorder nutzt, kann man im Dropdown Audio-System drei Dinge auswählen - ALSA, Pulsaudio und Jack. Wenn man ALSA auswählt, hat man und Quelle bei meinem Laptop 10 Auswahlmöglichkeiten. So etwas wird natürlich Einsteiger erstmal abschrecken, mich auch .
Ich würde mir wünschen, dass die Linux Entwickler mehr Arbeit in die praktikablere Software stecken, als in die immer größer werdende Vielfalt an unterschiedlichen Distros und Bedienoberflächen. Für bestimmte Zielgruppen ist Linux heute schon eine sehr gute, vielleicht die beste Alternative. Es wandert immer mehr in den Browser, dadurch lösen sich viele Probleme automatisch und ich würde heute Leuten, die keine speziellen Anforderungen haben, immer Linux empfehlen.