Monetarisierung von Flathub

  • Zentralisierung ist ja nicht gerade das Thema der Linux-Gemeinschaft und deshalb auch buchstäblich ein Eintrag auf der Abschussliste von Linux Mint. Nun hat sich Flathub aber zum Gegen-Platzhirsch von snapcraft entwickelt. Das mag zwar nicht durch Bestimmung von einer Minderheit gegeben sein, sondern "de facto". Aber wenn Flathub in Zukunft so aussehen wird wie snapcraft, dass man aufpassen muss, ob ein Programm kaufpflichtig ist oder nicht, wird das nicht die Linux-Welt auf den Kopf stellen? Sucht nicht jeder Linux-Software-Entwickler eine Möglichkeit, mit seinem Programm Geld zu verdienen, und scheiterte bisher an den Möglichkeiten, dies zu realisieren, weil die Download-Anbieter bisher keine Monetarisierung anboten, und ändert jetzt seine Lizenz, weil das jetzt doch möglich ist? Wird es nicht lauter Programme, die man bisher bei Flathub quasi wie selbstverständlich kostenlos kriegen konnte, plötzlich kaufpflichtig geben, weil die Autoren gemerkt haben: "Ou, ich kann ja richtig Geld verdienen mit meinem Programm! Warum mache ich nicht einen schicken Preis dafür und biete es in Zukunft kaufpflichtig an?" Es geht eigentlich nicht darum, ob es kostenlos ist. Es geht um die Pfeiler der Freien Software. Die müssen trotz Kaufpflichtigkeit erhalten bleiben. Was wir kaufen können, wird wohl nicht mehr so frei sein. Ich habe Angst, dass sich Flathub so entwickeln wird, wie es snapcraft schon ist. Was wird dann aus der Anwendungsverwaltung von Linux Mint?

  • Es geht sich regelrecht darum, den Entwicklern finanziell ein Modell anbieten zu können und dessen progressive Entwicklungen zu unterstützen. Somit könnte es attraktiver werden, sich aktiv an Flathub zu beteiligen.

    Ich finde es verdammt gut und dies ist der richtige Weg.

  • aber zum Gegen-Platzhirsch von snapcraft entwickelt. Das mag zwar nicht durch Bestimmung von einer Minderheit gegeben sein, sondern "de facto".

    Ganz ehrlich? Bei einem Distributionsübergreifenden Software-Store ist Zentralisierung einfach etwas gutes. Stell dir vor du müsstest bei Android oder iPhone erst noch 20 Paketquellen einrichten, damit du deine Apps installieren kannst.

    Die Idee ist, auch für Menschen die nicht so IT Affin sind easy Software anbieten zu können. Das sind Menschen die auch auf Android nie einen F-Droid Store oder so was installieren würden. Die wollen den Play Store öffnen -> dort nach XY suchen und auf installieren klicken.

    Und genau so sollte Flatpak/Snap funktionieren. Ist auch ein Grund warum ich Snap nie verurteilt habe. Der Weg, dass es nur ein Backend gibt ist da meiner Meinung nach richtig.

    Aber wenn Flathub in Zukunft so aussehen wird wie snapcraft, dass man aufpassen muss, ob ein Programm kauf-pflichtig ist oder nicht, wird das nicht die Linux-Welt auf den Kopf stellen?

    Warum? Es gibt jetzt schon Software für Linux die Geld kostet. Auf diesem Rechner wo ich das schreibe ist das z.b. Softmaker Office und FileZilla Pro.

    Auch hier wieder der Android/iPhone Vergleich. Entweder steht auf dem Button "kostenlos installieren" oder halt "20 Euro bezahlen".

    Ich würde solche Dinger eher positiv sehen. Linux hat so eine Chance zu mehr Software zu kommen, da mit Flatpak eine einheitliche Distribution die auf allen Plattformen existiert und ein Bezahlmodell etabliert wird. Dadurch kommen vielleicht auch Software-Entwickler die ihre Apps bisher nur auf Windows oder MacOS angeboten haben auf die Idee ein Flatpak Build zu erstellen.

    Wenn wir (damit meine ich grundsätzlich die Linux/OpenSource Community) endlich aufhören würden alles neue negativ zu sehen und immer sofort alles zu kritisieren. Würden wir merken, dass wir hier eine echte Chance haben endlich mal professionelle und kommerzielle Software auf den Linux Desktop zu bringen.

    Sucht nicht jeder Linux-Software-Entwickler eine Möglichkeit, mit seinem Programm Geld zu verdienen, und scheiterte bisher an den Möglichkeiten, dies zu realisieren

    Nein. Wie kommst du darauf?

    und ändert jetzt seine Lizenz

    Es ist gar nicht so einfach eine GPL Lizenz zu ändern. Da jeder zustimmen muss, der irgendeine Zeile Code in dem Programm programmiert hat. Da OpenSource halt offen ist, ist es gut möglich das du da Zustimmungen von 300 Leuten oder so brauchst - teilweise von Menschen die vielleicht vor 15 Jahren mal 3 Zeilen Code geändert haben, und inzwischen auf der alten E-Mail Adresse nicht mehr erreichbar sind, etc

    Da würde ich mir absolut keine Gedanken darum machen.

    Ich habe Angst, dass sich Flathub so entwickeln wird, wie es snapcraft schon ist.

    Was ist schlimm daran? Snaps wurden hauptsächlich von ein paar alteingesessenen Linux-User die seit 20 Jahren mit einer "es soll alles so bleiben wie es war" Einstellung so gut wie jede Innovation verhindern schlechtgeredet.

    Snaps sind aber nicht etwas schlichtes. Im Gegensatz zu Faltpak bekommt man dort viel Software (z.b. 1Password, VSCode, etc) direkt vom Hersteller und hat dann im Zweifel auch Support.

    Im Grunde sind doch die jetzt schon identisch. Auf bei Snapcraft gibt es noch keine Bezahlfunktion.

    --
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    Einmal editiert, zuletzt von kim88 (5. Februar 2022 um 10:51)

  • Bester Kommentar 👊🏻

  • Wenn sich jemand ernsthaft beschweren würde, fände ich das schon ein wenig heuchlerisch. Einerseits wollen wir ständig, dass noch mehr Menschen Linux nutzen und es endlich bei der breiten Masse der Nutzer ankommt - andererseits werden sämtliche Versuche verteufelt, genau dies zu ermöglichen.

    Linux steht für Freiheit, ja. Aber wie sage ich so gerne? Freiheit bedeutet eben auch, das "Falsche" tun zu dürfen. Hier gilt also auch für mich, wer es nutzen will soll es nutzen und wer nicht, der lässt es halt. Aber es allgemein und für alle zu verhindern, weil man persönlich ein Problem damit hat, ist für mich dann tatsächlich falsch.

    Und es ist doch schön. Genau wie im Play Store oder App Store. Du suchst eine App und installierst sie. Manche kosten Geld und andere sind umsonst. Ist es dir das Geld wert, dann kauf sie. Ist es das nicht, nimm eine andere App oder such nach sonstigen Alternativen. Aber sag den Entwicklern auf keinen Fall, was sie zu tun oder zu lassen haben. So sehe ich das.

    PS: "du", "wir", etc sind hier natürlich allgemein gemeint.

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  • Zitat kim88

    Wenn wir (damit meine ich grundsätzlich die Linux/OpenSource Community) endlich aufhören würden alles neue negativ zu sehen und immer sofort alles zu kritisieren. Würden wir merken, dass wir hier eine echte Chance haben endlich mal professionelle und kommerzielle Software auf den Linux Desktop zu bringen.

    Überproportionierter Idealismus führt unweigerlich in eine Sackgasse, und mich beschleicht das Gefühl, dass gerade diese Extremisten gar nicht wollen, dass sich "Ihre Gemeinde" einer größeren Allgemeinheit öffnet.

    Eine gesunde Mischung aus OpenSource und Kommerz halte auch ich, wie kim88, wenn ich ihn richtig verstehe, für Zukunftsorientierter, und damit einhergehend auch "Massentauglicher".

    Die besten Komponenten sind nunmal nicht immer Umsonst zu haben und dieses Rad lässt sich nicht mehr zurückdrehen.

  • Wenn wir (damit meine ich grundsätzlich die Linux/OpenSource Community) endlich aufhören würden alles neue negativ zu sehen und immer sofort alles zu kritisieren. Würden wir merken, dass wir hier eine echte Chance haben endlich mal professionelle und kommerzielle Software auf den Linux Desktop zu bringen.

    WORD! Genau das

    💾 AMD EPYC 7452 (8 Cores) 40GB | 💾 Unraid Homeserver i5-4570 16GB

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  • Wenn wir (damit meine ich grundsätzlich die Linux/OpenSource Community) endlich aufhören würden alles neue negativ zu sehen und immer sofort alles zu kritisieren. Würden wir merken, dass wir hier eine echte Chance haben endlich mal professionelle und kommerzielle Software auf den Linux Desktop zu bringen.

    Es gibt sehr große Widerstände, die genau das verhindern sollen. Nicht von den Linux Usern selbst, sondern die übergroße Lobby von Windows wird alles daran setzen, dass es nicht dazu kommt.

    Viele nutzen Windows, weil sie ein oder zwei Programme nutzen, die nur damit laufen. Würden diese Programme genauso auf Linux gehen, dann würden diese User noch nicht mal merken, dass sie kein Windows mehr hätten.

    Und das muss verhindert werden durch Lobbyarbeit und immer mehr Bindung an Microsoft.

    Deshalb sehe ich die Entwicklung zwar positiv, aber glaube nicht, dass es einen mittelfristigen Effekt auf mehr Linuxumsteiger haben wird.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand willst, frage dich, was du im Nebenzimmer willst!

  • Als Monetarisierungs-Möglichkeit würde Flathub Sinn machen und eventuell Leute anziehen, die mit ihrer Arbeit auch etwas verdienen wollen. Ja, könnte etwas bringen, und ich beobachte das erst mal.

    Technisch halte nicht nicht viel davon, ein weiteres Format in der Linux-Welt ein einzuführen. Ich nutze es halt nicht, aber mal sehen.

    Zur Monetarisierung ist es allerdings nicht erforderlich. Schlüssel, Registrierungen und Verdongelungen sind unter Linux effektiver durch zu setzen als unter Windows. Damit hatte ich durch meine Arbeit schon zu tun, und privat nutze ich auch einige Kauf-Software unter Linux.

    And still, we will be here, standing like statues.

    Schinder und Knarren, statt Kinder und Narren...

    Alles ist so unsagbar schnell geworden.
    (EROC, Let's Gläntz)

    Vertrauen muss verdient werden. Man verschenkt es nicht.

    Ich stelle keine dummen Fragen. Du musst Dich mit Deinen Antworten schon ein bisschen anstrengen.

  • Als Monetarisierungs-Möglichkeit würde Flathub Sinn machen und eventuell Leute anziehen, die mit ihrer Arbeit auch etwas verdienen wollen. Ja, könnte etwas bringen, und ich beobachte das erst mal.

    Halte ich auch durchaus für sinnvoll.

    Auch die wollen Leben.

  • ... und eventuell Leute anziehen, die mit ihrer Arbeit auch etwas verdienen wollen. ...

    Deswegen gehen ja auch gute Leute in die freie Wirtschaft und nicht in die Politik. ;) (Sorry wg. OT.)

    Aber zum Thema. Man hätte schon längst und portalübergreifend die Möglichkeit schaffen sollen oder müssen, die Arbeit der Programmierer honorieren zu können - mit einem freiwilligen Beitrag; jeder so, wie er mag oder kann.

    Ich habe kein Problem damit, gute Software kaufen zu "müssen, auch wenn sich das in der Linuxwelt etwas seltsam anfühlt. Denn wir wissen ja: Dinge, die nichts kosten, sind auch nichts wert. ;)

    Wie ich schon im Thema Artikel: Wann ist das Jahr des Linux Desktops? schrieb:

    Zitat

    Schöne Bilder, cooler Werbespot und ein Linux-OS für 250 Euro - schon hat man seinen Markt. Ich bin mir sicher, daß das funktionieren würde

    Es gibt so viele Programme, die es wert sind, daß man Geld dafür zahlt. Dahingehend sind Linux-Nutzer echt verwöhnt.

    System:
    Kernel: 5.15.0-91-generic x86_64 bits: 64 compiler: gcc v: 11.4.0 Desktop: Cinnamon 6.0.4
    tk: GTK 3.24.33 wm: muffin dm: LightDM Distro: Linux Mint 21.3 Virginia base: Ubuntu 22.04 jammy

  • Deswegen gehen ja auch gute Leute in die freie Wirtschaft und nicht in die Politik.

    Ich erkenne da aber andere Beweggründe. Das sind zwei ganz unterschiedliche Bereiche.

    Denn wir wissen ja: Dinge, die nichts kosten, sind auch nichts wert.

    Das wollen uns die Hardcore-Kapitalisten einreden. Und es gibt inzwischen zu viele, die das auch so unbedacht wiederholen. Wodurch es nicht richtiger wird. Beispiel: Linux.

    Ich finde es ok, dass man mit seiner Programmierarbeit auch Geld verdienen kann, aber Linux sollte nicht zu einer Spekulations-Platform oder kommerziellen Platform umgebaut werden.

    Schließlich ist Linux aus einem Hobby-Projekt entstanden, und die komplette Einbindung in das Profit-Denken würde alles zerstören, was derzeit die Begeisterung für Linux trägt.

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    (EROC, Let's Gläntz)

    Vertrauen muss verdient werden. Man verschenkt es nicht.

    Ich stelle keine dummen Fragen. Du musst Dich mit Deinen Antworten schon ein bisschen anstrengen.

  • Zitat Currock:

    Schließlich ist Linux aus einem Hobby-Projekt entstanden, und die komplette Einbindung in das Profit-Denken würde alles zerstören, was derzeit die Begeisterung für Linux trägt.

    Mein Einwand wäre, dass im Zusammenhang dieser Diskussion keiner für eine komplette ! Einbindung, um des Profit willens, votiert.Es darum geht,das Beste zu nutzen und nicht, nur weil es nicht frei verfügbar ist, es links liegenzulassen.

    Und was die Begeisterung von Linux und Hunderter Distros angeht, sollte auch einmal gesehen werden, wer so begeistert ist.

    Meine Erkenntnis in diesem Zusammenhang sind es Power-User, die wissen, was sie tun. Sie in der Lage sind, Kontrolle auf ihrem System zu erhalten.

    Der durchschnittliche Benutzer wird außen vorgehalten, damit einige ihrem Hobby frönen können, was auch durch die vor einigen Jahren durchgeführte Umfrage von OpenSuse.org veranschaulicht in Hinsicht auf die vorgebildeten Anwender.

    Anwenderschaft Linux etc.In einer von OpenSuse.org durchgeführten Studie wurde die Linux-Anwenderschaft unter die Lupe genommen. Die Auswertung der über 27'000 Antworten sollen der OpenSuse Group und Novell helfen, das Open-Source-Betriebssystem zu optimieren. Die Auswertung lieferte einerseits zahlreiche Resultate, die zu erwarten waren, beinhaltet aber auch einige erstaunliche Erkenntnisse. Kaum überraschen dürfte etwa die Tatsache, dass die Mehrheit (gut 35 Prozent) zwischen 20 und 30 Jahre alt und männlich sind (98 Prozent). Auf die Frage nach dem Beruf, erklärte sich jeder vierte Studienteilnehmer als Schüler oder Student. Der grösste Anteil der Berufstätigen fällt mit 21,4 Prozent auf Systemadministratoren. Als wichtigste Software-Eigenschaften nannten die Studienteilnehmer weiter Stabilität (78%) und Sicherheit (63%), gefolgt von Hardware-Support und Usability (je 58%). Die Hardware-Unterstützung wird auch als jenes Feature bezeichnet, bei dem künftig am meisten Verbesserungen gewünscht sind; 69 Prozent zeigten sich dieser Ansicht.

    Zitat Currock :

    ,aber Linux sollte nicht zu einer Spekulations-Plattform oder kommerziellen Plattform umgebaut werden.

    Auch das wird in dieser Runde nicht gefordert.

    Was gefordert ist, sich nicht nur auf eigene Belange zurückzuziehen und möglichen Fortschritt zu blockieren, eine gesunde Mischung zu finden und ein Betriebssystem zu erschaffen, dass nicht nur den Mindestanforderungen genügt.

  • Die Studie halte ich für nicht aussagekräftig genug. Es werden kaum Leute an dieser Umfrage teilgenommen haben, die Linux ausschließlich als User nutzen. Ebenso ist die Frage zu stellen, ob die Anwender anderer Distributionen als SuSe befragt wurden.

    Zitat Currock :

    ,aber Linux sollte nicht zu einer Spekulations-Plattform oder kommerziellen Plattform umgebaut werden.


    Auch das wird in dieser Runde nicht gefordert.

    Nicht hier, aber es gibt schon ein paar Linux-Distributionen, die diesen Weg gegangen sind, einige sind auch schon verschwunden: Xandros zum Beispiel ist kostenlos nur noch in einer eingeschränkten Version, die man eher als Demo sehen kann, verfügbar, Vollversionen sind kommerziell erhältlich.

    RedHat ist ebenso eine kommerzielle Distribution. Bei SuSe gibt es freie und kommerzielle Varianten und bestimmt gibt es noch andere.

    Auch für Debien, Manjaro u.s.w. ist es nicht unmöglich, mit Software Geld zu verdienen. Man muss halt auch einen Mehrwert gegenüber der frei erhältlichen Software anbieten.

    Bei Flathub und snap sehe ich das nicht.

    And still, we will be here, standing like statues.

    Schinder und Knarren, statt Kinder und Narren...

    Alles ist so unsagbar schnell geworden.
    (EROC, Let's Gläntz)

    Vertrauen muss verdient werden. Man verschenkt es nicht.

    Ich stelle keine dummen Fragen. Du musst Dich mit Deinen Antworten schon ein bisschen anstrengen.

  • Die Studie halte ich für nicht aussagekräftig genug. Es werden kaum Leute an dieser Umfrage teilgenommen haben, die Linux ausschließlich als User nutzen. Ebenso ist die Frage zu stellen, ob die Anwender anderer Distributionen als SuSe befragt wurden.

    Nicht hier, aber es gibt schon ein paar Linux-Distributionen, die diesen Weg gegangen sind, einige sind auch schon verschwunden: Xandros zum Beispiel ist kostenlos nur noch in einer eingeschränkten Version, die man eher als Demo sehen kann, verfügbar, Vollversionen sind kommerziell erhältlich.

    RedHat ist ebenso eine kommerzielle Distribution. Bei SuSe gibt es freie und kommerzielle Varianten und bestimmt gibt es noch andere.

    Auch für Debien, Manjaro u.s.w. ist es nicht unmöglich, mit Software Geld zu verdienen. Man muss halt auch einen Mehrwert gegenüber der frei erhältlichen Software anbieten.

    Bei Flathub und snap sehe ich das nicht.

    zu 1.Jetzt mal ehrlich. Welche Studien in diesem Bereich sind schon aussagekräftig. ;)

    zu 2.Mit Linux Geld zu machen ist verdammt schwierig dazu musst du vor allem einen Mehrwert anbieten meines Erachtens und das ist das was wir hier sozusagen ehremamtlich und in unserer Freizeit liefern.Das zu Geld zu machen braucht vor allem Dingen eins das ist geeignetes Personal und woher nehmen wenn nicht stehlen. :whistling:

  • Im Prinzip geht es ja darum, Entwicklern eine Möglichkeit zur Monetarisierung zu bieten. Wenn es künftig Geld zu verdienen gäbe, wäre das sicher ein Anreiz für einige Entwickler, im Bereich Linux tätig zu werden. Genau das wollen und fordern wir doch seit Jahren.

    Und nur weil man für einige Entwickler so einen Anreiz schafft, bedeutet das ja nicht, dass dann wirklich alles kostenpflichtig wird. Suse, Red Hat, etc verdienen Geld mit ihren Distributionen bzw dem Support für selbige. Trotzdem gibt es Fedora und OpenSuse. Der App Store hat die teuersten Apps zu bieten, die man sich denken kann - dennoch gibt es zu fast allem kostenlose Alternativen. Das selbe bei Google Play. Sogar F-Droid bietet Bezahlversionen an. Was soll also passieren?

    Vielleicht müssen wir uns ein wenig von dieser "alles kostenlos"-Mentalität lösen. Wer Geld, Zeit und Energie in ein eigenes Projekt steckt, darf dieses selbstverständlich auch monetarisieren. Klar ist FOSS super und bietet einen echten Mehrwert für die Gesellschaft. Aber es ist halt auch nicht der einzige Weg.

    Denkbar wären ja künftig z.B. auch Plugins oder Erweiterungen oder so. Kostenlose Basisversion - Premium gegen Aufpreis. Dann bekommt man z.B. weiterhin das kostenlose KDEnlive - gegen eine geringe Gebühr dann aber mit HVEC oder sonstigen proprietären Codecs.

    Denkbar wäre ja auch, den Entwickler mit einer freiwilligen Einmalspende zu unterstützen. Dann gibt es die selbe Software halt zweimal. Einmal kostenlos und einmal für 5 EUR.

    💾 AMD EPYC 7452 (8 Cores) 40GB | 💾 Unraid Homeserver i5-4570 16GB

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    EndeavourOS <3

  • Ich finde es ok, dass man mit seiner Programmierarbeit auch Geld verdienen kann, aber Linux sollte nicht zu einer Spekulations-Platform oder kommerziellen Platform umgebaut werden.

    Ich verstehe die Aussage nicht wirklich. Jedes Produkt auf dem Markt kann ein Investitions- und Spekulationsobjekt sein. Das ist der Grundgedanke von einem "freien" Markt und das Erfolgsmodell für die westliche Welt in den letzten 70 Jahren (weniger Armut, höherer Lebensstandard, etc).

    Schließlich ist Linux aus einem Hobby-Projekt entstanden, und die komplette Einbindung in das Profit-Denken würde alles zerstören, was derzeit die Begeisterung für Linux trägt.

    Sind wir mal ganz ehrlich: Auf dieser Seite sieht man alle "Members" der Linux Foundation, die bezahlen jedes Jahr eine beträchtliche Summe Geld, damit eben Entwickler angestellt werden können die z.b. am Kernel arbeiten und Linux weiter entwickeln.

    Hier findet man kein Greenpeace, Caritas oder irgendwelche NGOs hier findet man Unternehmen die Geld verdienen, die nach Profit streben. Und diesen Unternehmen haben wir es in erster Linie zu der verdanken, dass Linux das ist was es heute ist.

    Zudem sind die "Hobby-Entwickler" die am Kernel rumcoden massiv Rückläufig - der allergrösste Teil von Code wird von Firmen mit Profit-Interessen vorangetrieben.

    Ich denke man muss hier einfach realistisch sein. Egal ob Hobby, Ideologie oder was auch immer. Alles ist ein Business, alles muss Monetarisiert werden - Linux hatte entweder das Glück oder zur richtigen Zeit die richtigen Leute, die diese Monetarisierung ermöglicht haben - sonst würde es heute wohl keine grosse Nutzerbasis geben,

    RedHat ist ebenso eine kommerzielle Distribution.

    Kann man so sehen und man kann das doof finden. Wenn wir uns aber mal die "Innovationen" im Linux Bereich der letzten Jahre anschauen: systemd, wayland, alles was bei Gnome passiert, pulseaudio, etc all diese Dinge wären ohne Red Hat wohl nicht da - weil Red Hat eben genau die Dinge finanziert hat.

    Eine kommerzielle Distribution ist nicht per se was schlechter, am Ende profitieren wir alle davon.

    Auch für Debien, Manjaro u.s.w. ist es nicht unmöglich, mit Software Geld zu verdienen. Man muss halt auch einen Mehrwert gegenüber der frei erhältlichen Software anbieten.

    Bei Flathub und snap sehe ich das nicht.

    Nur weil du keinen Mehrwert sehen kannst, bedeutet es ja nicht das es keinen Mehrwert gibt. Ich verabscheue Zitrusfrüchte kann die echt nicht ausstehen - finde es aber dennoch Ok wenn die Supermärkte, etc die Dinger verkaufen - gibt ja Menschen die sie mögen - und das ist okay so.

    Ich sehe wie gesagt nur Vorteile: Ein Linux-Marktplace à la Apple AppStore oder Google Play Store -> zentraler Ort um Software zu beziehen -> egal ob freie oder kommerzielle.

    Die Software läuft dann Flatpak direkt auf allen Distributionen -> ich als Entwickler muss nicht mehr Pakete für Debian, Ubuntu, Fedora, Suse, etc bauen -> sondern noch ein Paket kann ein Preisschild dranhängen -> den Menschen einen Mehrwert bieten und selber Geld verdienen -> Win Win Situation für alle!

    --
    Ciao!

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