Billiger Test zu Pihole, AdGuard, Fritzbox DNS-Settings

Hallo

Ich hatte überlegt, mir vielleicht doch nochmal Pihole oder AdGuard auf meinem Homeserver zu installieren. Da das Ganze ja - wenn man auf Einstellungen verzichten kann - mittlerweile auch direkt über die Fritz!Box möglich ist (DNS-Settings), wollte ich mal schauen, ob das Ganze überhaupt was bringt. Ich habe daher einen kurzen, dilettantischen und wissenschaftlich so überhaupt nicht haltbaren Testlauf gemacht^^

Im Prinzip habe ich die selben Webseiten 4x mal geöffnet und mir angeschaut, wie viel Werbung mir angezeigt wird. Gleichzeitig hat das Firefox Plugin Page Load Time gemessen, wie lange der Aufbau dauert. Die Webseiten waren Web.de, Chip, T-Online, MSN und Spiegel. Ich habe dazu den Firefox im Privatmodus genutzt, also ohne uBlock, Badger, etc. Das einzige erlaubte Plugin war Page Load Time.

Testlauf 1: Von mir Vanilla genannt, da ohne irgendwelche DNS-Einstellungen oder Proxy

Testlauf 2: In der Fritz!Box die DNS-Settings auf eigene Nameserver geändert. In meinem Fall die von dismail und dnsforge, da beide Werbung und Tracker herausfiltern.

Testlauf 3: Alle DNS-Anfragen in der Fritzbox auf AdGuard umgeleitet

Testlauf 4: Alle DNS-Anfragen auf Pihole umgeleitet

Hier die Aufbauzeiten der jeweiligen Seiten je Testlauf. Ganz unten der Mittelwert

Hier nochmal etwas grafisch aufgearbeitet:

Ich hatte nun eigentlich gehofft oder erwartet, dass Webseiten mit AdGuard oder Pihole schneller laufen, da Werbung nicht geladen werden muss. Dem war allgemein nicht so. Ich vermute mal, dass die Scripte einfach schauen und warten bis der Content geladen ist und das dauert manchmal bis zu einem gewissen timeout. Danach wird erst weiter geladen.

Zeitersparnis und reduzierte Datenmengen wären für mich persönlich also kein Grund, auf Pihole oder AdGuard zu setzen. Aber wie schaut es mit der Anzeige der Werbung aus? Nun.. hier die Ergebnisse:

Webseiten ohne DNS-Settings oder Adguard/Pihole - nur durch die Standard-Settings in Firefox gefiltert:

Jetzt mit DNS-Settings in der Fritzbox:

[Weiter im nächsten Post]

Hier nun mit AdGuard:

Und nochmal mit Pihole:

Und wieder erkenne ich persönlich nicht genug Unterschiede, um den Einsatz hier für mich zu rechtfertigen.

Ganz klar, mit Pihole und AdGuard hat man viel mehr Kontrolle und Einstellungsmöglichkeiten. Ich kann gezielt blockieren und freigeben. Aber das Ergebnis sieht bei mir aktuell einfach so gleich aus, dass ich erst mal auf beide Lösungen verzichten werde und bei den DNS-Settings bzw der Tracker- und Werbe-Filterung durch DNS-Settings bleibe.

Für Feintuning verwende ich dann uBlock und den Privacy Badger. Am Androiden ist es aktuell noch DNS66 (davor Blokada) und unter iOS Lockdown.

Wer sich jetzt zurecht fragt, was das Ganze hier soll: Ich war neugierig, hatte Lust und Zeit und habe einfach mal ein paar Testläufe gemacht. Gut möglich, dass ich mir einfach des Spaßes wegen doch mal ein Pi-Hole (ich schreibe das irgendwie jedes Mal anders^^) installiere. Aber ich bemerke halt einfach keine signifikanten Unterschiede, die es für meine Anwendungsfälle irgendwie besser machen würden.

Zitat von jjk1

Schonmal das ein oder andere Spiel am Handy gespielt?

Deshalb ja DNS66 und Lockdown. Die Filtern lokal am Handy alles raus und es ist egal, ob ich WLAN oder Mobilfunk nutze.

Zitat von Cordialis

Pi-hole ist dann besonders nützlich, wo keine gezielten DNS-Einstellungen möglich sind (manche Endgerätem Smart-TVs etc.)

Wird in meinem Fall durch die DNS von dnsforge und Co abgedeckt. Ist ja quasi global für jedes Gerät an der Fritte.

Ich bemerke da nicht mal einen Unterschied. Bei mir läuft die Kombination aus forge und dismail richtig flott. Eventuell kannst du in opensense ja auch ein load-balancing nutzen.