Mehrere Linux-Distros parallel betreiben

  • Hallo,

    vielleicht habt Ihr eine Idee, wie ich mehrere (mind. 2) Linux-Distros auf ein und derselben Platte reibungslos installiere und beim BOOTEN richtig=mit allen für das entsprechende System passenden Einträgen und Aktualisierungen gebootet werden.

    • Ich denke erstmal an LMint und Ubuntu. Mint 21 ist bereits installiert. (WIN 10 läuft parallel dazu. Alles funktioniert einwandfrei).

    Meine Recherchen haben ergeben, dass es auf den Bootmanager zu achten ist. Denn:

    • der Linux-GRUB des Hauptsystem (z.B. in meinem Fall LMint), übernimmt das "Komando" und überschreibt immer die Start(Boot)-Einträge=GRUB des anderes Linux-Systems. Mit Folgen für die Aktualisierungen des Kernels und bei anderen Updates.

    Im folgenden Artikel von heise.de Linuxe parallel betreiben wird ein Lösungsweg beschrieben, kurz zusammengefasst:

    • eine zweite EFI Partition erstellen
    • einen eigenen UEFI-Boot-Eintrag für jede Distro
    • diese Einträge werden per Befehl im Terminal erzeugt
    • beim Booten sollte man das Boot-Menü im BIOS aufrufen und das passende Programm anklicken und starten

    Stimmt der Lösungsweg so?

    Habe ich den letzten Punkt richitg vertanden mit BIOS aufrufen zum booten der Distro? Wenn ja, nicht sehr elegant, oder?

    Im Artikel meine ich den Abschnitt überschrieben mit "Strikt getrennte Parallelinstallation"

  • Das wird dir jetzt nicht wirklich helfen, aber ich bin eine Gegnerin das man alles auf eine Platte packt.
    Erstens wird dir ganz schnell der Platz knapp werden und zweitens wenn grub spinnt kannst du gar kein Linux mehr hochfahren. Klar kannst du dir mit chroot und Co helfen, ist aber auch nicht das Allheilmittel.


    Gerade wenn du noch nicht sehr viel Linux Erfahrung hast würde ich zu verschiedenen Platten / SSD's raten.
    Wenn du UEFI verwendest packst du jede Platte ein eigenes Grub und kannst vom Bios auswählen (mit den Funktionstasten) welches Linux du starten willst. Ich handhabe es bei mir so, habe 6 je 1TB PLatten in meinem PC verbaut.

    Klar, bei einem Laptop ist es nicht so einfach, aber meist kann man zumindest eine zweite Platte einbauen, oder statt dem optischen Laufwerk eine SSD nehmen.

    Wie gesagt, wollte ich nur anmerken.

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    Lehre jemandem, wie man Angeln geht, anstatt ihm jeden

    Tag einen Fisch zu geben.

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  • Da kann ich leider nicht zustimmen.

    Erstens wird dir ganz schnell der Platz knapp werden und zweitens wenn grub spinnt kannst du gar kein Linux mehr hochfahren. Klar kannst du dir mit chroot und Co helfen, ist aber auch nicht das Allheilmittel.

    Also ne 1TB SSD sollte Platz für einige Systeme bieten. Selbst wenn man gut rechnet reichen 200GB aus.

    Doch chroot ist dass Allheilmittel, es ist nur umständlich.

    Ich habe den Sinn dahinter immer noch nicht ganz verstanden für jedes OS eine HDD zu nutzen und dann muss ich noch zur richtigen Zeit die Taste drücken dass ich umstellen kann.

    Für diesen Einsatzzweck ist Grub da nicht um einfach nur ein OS zu booten dann kann ich direkt übers UEFI Booten lassen sondern mehrere OS und mich zu Fragen welches System ich heute nutzen will.

    Klar, bei einem Laptop ist es nicht so einfach, aber meist kann man zumindest eine zweite Platte einbauen, oder statt dem optischen Laufwerk eine SSD nehmen.

    Die meisten Laptops haben bereits 2 SSD/HDD verbaut, eine fürs System und eine 2te für Daten.

    Und dann hab ich den Slot wo das optische Laufwerk drin war und der bleibt offen?

    Back2Topic

    Es reicht eigentlich eine UEFI Partition aus, da kommen die Kernel drauf die gebootet werden sollen.

    Im Grub wird dann nur mit übergeben von welchen Systempartition / der Kernel booten soll.

    Grub erkennt ja beim installieren automatisch welche Kernel vorhanden sind.

  • ...außer es wäre ein Notebook ohne Wechselschacht (wie josefine schreibt). Dann muss leider alles auf eine - aber ich empfehle unbedingt vorher eine Komplett-Sicherung (wenn nicht schon vorhanden), vor der Installation des dritten OS. Eine Info zu Deinem System würde uns auch schon mal helfen.

    "Es gibt ein Prinzip, das als Schranke gegen jede Information dient, als Beweis gegen jedes Argument und das niemals fehlschlagen wird die Menschheit in immerwährender Unwissenheit zu halten, dieses Prinzip heißt: Verurteilung vor der Untersuchung." Carl Sagan

  • Ich schreibe mal meine Vorgehensweise - was aber auch nur als Info bzw. zur Gedankensammlung zu verstehen ist.

    Ich habe nur ein Linux Betriebssystem je Rechner, kein Dualboot

    Dafür gönne ich mir eine Auswahl von 2 Windowmanagern, XFCE4 und aktuell I3-WM

    Andere Betriebssysteme teste ich in einer virtuellen Maschine, bei mir ist es Qemu

    Wenn ich was ausprobiere was so richtig eine eigene Hardware braucht, dann nehme ich ein Test Laptop.

    Die Idee mit der austauschbaren SSD/Festplatte wie josefine beschreibt kann ich nur unterstützen. Ich mache das auch ab und zu.

    div Laptops mit Arch Linux und Gnome

  • Und dann hab ich den Slot wo das optische Laufwerk drin war und der bleibt offen?

    Natürlich nicht, dafür gibt es eben so Einbaurahmen - dies hier ist nur ein Anschauungsobjekt:
    https://de.assmann.shop/de/Computer-un…m-Bauhoehe.html

    Die gibt es in verschiedenen Ausführungen und Bauhöhen für fast jeden Laptop. Halbe Sachen mache ich nicht :P

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  • Hier könnte Qubes OS ein Ansatz sein. Da kannst du quasi unendlich virtuelle Maschinen aufsetzen und quasi sagen Anwendung X starte ich VM Y

    Ist wahrscheinlich angenehmer als jedesmal durchzubooten.

    Qubes OS: A reasonably secure operating system
    Qubes is a security-oriented, free and open-source operating system for personal computers that allows you to securely compartmentalize your digital life.
    www.qubes-os.org

    --
    Ciao!

    Linux Nutzer seit über 20 Jahren. I ❤️ Freedom!

    Offizieller Proton-Botschafter aus der Schweiz 🇨🇭 😅

    Meine Haupt-Distribution ist Ubuntu.

    Mein Blog: https://rueegger.me

    Wer meinen sinnlosen Gedanken folgen möchte, kann dies gerne auf Mastodon tun: https://swiss.social/@srueegger

  • Es reicht eigentlich eine UEFI Partition aus, da kommen die Kernel drauf die gebootet werden sollen.

    Im Grub wird dann nur mit übergeben von welchen Systempartition / der Kernel booten soll.

    Grub erkennt ja beim installieren automatisch welche Kernel vorhanden sind.

    Ja, das war eben die Frage.

    Du siehst es offensichtlich anders. Ich verstehe, Du meinst, es gäbe überhaupt keine Probleme...

    Was ich rausgekriegt habe, ist aber, dass sich die GRUB's eben überschreiben. Das führt dazu, dass beispielsweise ein System mit nicht aktualisiertem Kernel gestartet wird.

    Das stand ja in dem Heise.de-Artikel drin. Und an anderen Stellen habe ich das auch gelesen.

  • Grubs ansich überschreiben sich nicht ausser -> und jetzt kommt eben das Problem. Wenn man z.b. Linux Mint und Ubuntu nimmt (oder andere Ubuntu basierte Distributionen die Grub verwenden).

    Daher erkennt das Grub das gerade installiert wird nicht, dass es bereits ein andere Grub gibt da ein Linux Mint Grub und Ubuntu Grub und Elementary OS Grub, etc die selbe ID haben bzw jeweils das selbe Paket sind.

    Wenn du z.b. Fedora und Ubuntu nebeneinander installierst klappt das einwandfrei.

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  • Das klappt auch mit Mint und Ubuntu auf einer Pladde, eine EFI, für jedes Linux eine Partition. Nach der Installation das erste Linux booten und den Grub updaten und schon löpt dat auch mit mehreren "Linuxis". Voraussetzung ist das jedes Linux mit grub starten kann

    #ichmussmalmächtigkacken

  • oder andere Ubuntu basierte Distributionen die Grub verwenden

    Nur nebenbei bemerkt:

    Lustigerweise lese ich gerade wieder den Heise-Artikel und dort steht, dass die GRUB-Probleme in der Kombi LMint-Fedora auftreten würden - am Beispiel der NVIDIA-Karte (letzte Frage im Artikel)

  • ich nerve weiter (um was zu lernen).

    Der von mir zitierte Heise-Artikel schreibt: sudo update-grub löst das Problem nur vorübergehend (?!)

    Wenn auf irgendeinem installierten LinuxSystem ein Kernel upgedatet wird, musst du immer im Linux, welches ganz oben im Grub steht sudo update-grub ausführen.

    Dann wird dder neue Kernel im jeweiligen System übernommen.

    Ich habe 3 Rechner mit jeweils 2-4 Linuxen auf jeder Platte (UEFI) und es läuft problemlos.

    (schlechte Erfahrung in dieser Hinsicht nur mit Archsystemen gehabt).

  • Grubs ansich überschreiben sich nicht ausser -> und jetzt kommt eben das Problem. Wenn man z.b. Linux Mint und Ubuntu nimmt (oder andere Ubuntu basierte Distributionen die Grub verwenden).

    Daher erkennt das Grub das gerade installiert wird nicht, dass es bereits ein andere Grub gibt da ein Linux Mint Grub und Ubuntu Grub und Elementary OS Grub, etc die selbe ID haben bzw jeweils das selbe Paket sind.

    Bezieht sich das auf eine Installation mit nur einer EFI Partition oder einer pro installiertem OS ?

    Falls erstes der Fall sein sollte, könnte man das nicht umgehen in dem man bei der Installation dem System eine eigene Boot/EFI Partition gibt so sollten sich doch die verschiedenen GRUB's nicht nicht in die quere kommen oder ?

  • Wenn auf irgendeinem installierten LinuxSystem ein Kernel upgedatet wird, musst du immer im Linux, welches ganz oben im Grub steht sudo update-grub ausführen.

    Dann wird dder neue Kernel im jeweiligen System übernommen.

    Wenn ich mehrere EFI Partitionen habe stimmt dass, ich muss den GRUB aktualisieren der nach UEFI geladen wird, bzw ich muss diese /Boot Partition mounten und die grub.cfg ändern.

    Wenn ich aber nur eine EFI Partition habe ist es eigentlich egal in welchem OS ich dass durchführe, denn der Grub ist für alle Systeme der gleiche.

    Falls erstes der Fall sein sollte, könnte man das nicht umgehen in dem man bei der Installation dem System eine eigene Boot/EFI Partition gibt so sollten sich doch die verschiedenen GRUB's nicht nicht in die quere kommen oder ?

    Könnte man, nur kann man dann aber über GRUB nicht mehr dass OS auswählen sondern muss es über UEFI machen.

  • Könnte man, nur kann man dann aber über GRUB nicht mehr dass OS auswählen sondern muss es über UEFI machen.

    Steht aber im Wiederspruch da du der Aussage von Borrtux zugestimmt womit es doch möglich sein sollte über einem GRUB (nahezu) alle Systeme zu booten (Hier die Aussage:)

    Wenn ich mehrere EFI Partitionen habe stimmt dass, ich muss den GRUB aktualisieren der nach UEFI geladen wird, bzw ich muss diese /Boot Partition mounten und die grub.cfg ändern.

  • Bezieht sich das auf eine Installation mit nur einer EFI Partition oder einer pro installiertem OS ?

    Falls erstes der Fall sein sollte, könnte man das nicht umgehen in dem man bei der Installation dem System eine eigene Boot/EFI Partition gibt so sollten sich doch die verschiedenen GRUB's nicht nicht in die quere kommen oder ?

    Man sollte nur eine EFI Partition / Laufwerk anlegen. Bei mehreren EFI-Partitionen ist es ein Lottospiel welche beim Booten gerade genommen wird, oder man landet in der EFI Konsole.

    Grub ist ein Bootmanager und grub erkennt das OS und den aktiven Kernel des jeweiligen OS. Grub muss in der EFI-Partition installiert sein.

    Bei weiteren Linux Installation wird in der Regel erkannt das grub bereits vorhanden ist.

    #ichmussmalmächtigkacken

  • Also wir müssen hier mal Grundlegend unterscheiden, denn hier werden 2 Möglichkeiten besprochen.

    Nur mal kurz zur Erklärung vorher wir gehen hier von einem simplen Partitionsschema aus.

    1. Festplatte

    EFI ist /dev/sda1

    SWAP ist /dev/sda2

    root ist /dev/sda3

    2. Festplatte

    SWAP ist /dev/sdb1 wobei man SWAP eigentlich auch für alle OS die gleiche SWAP Partition geben kann also /dev/sda2 und somit Platz sparen kann.

    root ist /dev/sdb2


    Möglichkeit 1 ist wie in Post 2 beschrieben.

    Hierbei wir auf jeder Festplatte (/dev/sdx) eine UEFI Partition eingerichtet (meist /dev/sdx1) und auf jeder Festplatte ein eigener GRUB installiert (auch in /dev/sdx1).

    Wenn man jetzt hier ein OS auswählen möchte muss man beim Booten über das UEFI gehen und diesem sagen von welcher Festplatte es booten soll, z.b. 1 Festplatte dann wählt UEFI diese Festplatte aus und sucht dort einen Bootloader also unser GRUB in /dev/sdx1 und übergibt an diesen.

    Wenn ich ein neues OS auf einer neuen Festplatte installiere muss ich die anderen GRUBs nicht ändern da die Bootauswahl ja durch UEFI getroffen wird.


    Möglichkeit 2 ist ich nutze nur einen GRUB für alle OS.

    Also ich habe auf der Festplatte die als Bootplatte im UEFI eingestellt ist eine EFI Partition und einen GRUB installiert.

    Dieser GRUB startet alle anderen OS-Versionen die installiert sind.

    UEFI wählt also die Festplatte aus (wir nehmen mal an die erste) und startet den GRUB der in /dev/sda1 installiert ist.

    GRUB hat in der configdatei alle installierten OS stehen und startet diese indem er einfach den gewünschten Kernel bootet und an den Kernel eine Information mitgibt welche Partition für diesen Kernel die root-partition (/) also z.b. /dev/sdb2, ist.

    Wenn ich nun ein neues OS installiere muss ich mit update-grub meinem GRUB sagen dass er nach neuen OS suchen soll und diese in die grub.cfg eintragen soll.

    Es ist wenn ich nur eine EFI Partition habe auch egal von welchem OS aus ich grub-update mache denn alle OS haben die selbe EFI und somit Boot Partition (/dev/sda1)

    Einmal editiert, zuletzt von faxxy (27. April 2023 um 10:53)

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