Privatsphäre und Alter

  • Ich habe laaange Zeit Microsoft und Google benutzt. Jetzt bin ich fast fünfzig und denke erst jetzt an Datenschutz. Ich glaube, in meinem Alter kann man das Thema Datenschutz lassen, weil die Welt schon zu viel über mich weiß, als dass ich noch etwas änder kann, es sei denn, ich ändere mein Leben bis zur Unkenntlichkeit. Ich habe aber nochnicht Windows 10 oder 11 benutzt. Vor Windows 10 bin ich nach Linux abgebogen. Aber ich habe Internet Explorer benutzt, ich habe Chrome benutzt, ich habe Firefox weitestgehend in den Standardeinstellungen benutzt und ich habe laaange die Suchmaschine von Google benutzt. Ich könnte doch glatt bei Windows und Google bleiben, ist doch eh schon egal, oder?

  • Ich weiss nicht ob "Privatspähre" unbedingt die richtige Motivationist um von Windows oder Google zu wechseln. Bin aber überzeugt davon, dass es viele hier anders sehen.

    Bei Privatspähre gibt es für mich persönlich zwei Ebenen.

    Ebene 1: Staatliche Datensammlung

    Bei der bin ich äusserst kritisch. Da man seinen Staat in der Regel nicht auswählen kann. Und auch wenn ich z.b. meiner jetzigen Regierung vertraue, dass diese Daten nicht missbraucht werden, gibt mir halt niemand eine Garantie dass diese Daten von der nächsten Regierung nicht missbraucht werden.

    Daher ich bin für einen möglichst Datensparsamen Staat - will das aber nicht noch mehr politisch ausführen - weil es hier nicht direkt um Politik gehen soll.

    Ebene 2: Private Datensammlung

    Hier bin ich ziemlich relaxt. Ob Google, Microsoft oder sonst ein Unternehmen Daten über mich sammelt oder irgendwelche Profile von mir anlegt ist mir eigentlich ziemlich egal.

    Die Daten werden nicht wirklich missbraucht, das einzige was die Unternehmen damit machen ist diese zu analysieren um die perfekte Werbung für mich auszuspielen.

    Grundsätzlich bevorzuge ich Werbung die zu mir passt und sehe lieber Werbung zu einem neuen Computer - als zu einem Kinderwagen - daher ich habe kein Problem damit.

    100% verhindern kann man es in der Regel eh nicht. Jedesmal wenn ich mit meiner Bank- oder Kreditkarte irgendwo bezahle wird dieser Einkauf von meiner Bank ausgewertet und mein Werbe- und Kundenprofil entsprechend aktualisiert. Ich beginne deswegen nicht plötzlich alles nur noch Bar zu bezahlen - da ich bargeldloses bezahlen doch sehr bequem finde.

    Am Ende musst du für dich selber wissen, was dich stört und was nicht. Der Punkt ist wenn du jetzt aufhörst Google zu benutzen, das gilt aber nicht nur für die Suchmaschine sondern auch für Android, Google Maps, YouTube und jeden anderen Google Dienst - kann Google halt dein Werbeprofil nicht mehr weiter aktualisieren und irgendwann wird es veraltet und für Google nutzlos sein (gleiches gilt auch für Microsoft, etc).

    Fairerweise muss ich dazu noch sagen, dass ich im Marketing/Werbung arbeite und natürlich von diesen Datenpools sehr direkt profitiere. Weiss dadurch aber auch, dass mich als Nutzniesser dieser Daten ein einzelner Datensatz nicht interessiert.

    Mich interessiert nicht, dass es einen Hans Müller gibt der am Lindenweg im Dorf XY wohnt existiert. Mich interessieren am Ende nur die Kategorien - als Beispiel wir wollen ein Produkt an Personen im Alter zwischen 20 und 35 vermarkten, die männlich sind, regelmässig Sport machen, und ein gutes Einkommen haben -> die einzelne Person ist da für uns nicht relevant sondern ein Pool von Personen die zu unserer Zielgruppe passt.

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    Meine Haupt-Distribution ist Ubuntu.

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    Wer meinen sinnlosen Gedanken folgen möchte, kann dies gerne auf Mastodon tun: https://swiss.social/@srueegger

  • Es ist nie zu spät darüber nachzudenken und entsprechend zu handeln. Natürlich muss jeder für sich selbst abwägen wie viel Informationen man über sich selbst preis geben möchte und über die Überlegung dann festlegen wie viel Komfort man in der Onlinewelt haben möchte oder gar benötigt. Es gibt genügend Programme und Tools, welche einem dabei unterstützen ohne gleich mit dem Aluhelm herum zu rennen.

    PC | AMD Ryzen 7 3700X - NVIDIA GeForce RTX 2070 Super - 32 GB RAM - 1 TB NVME - 2 TB HDD - ArchLinux

    Lappi | Intel I3 - 16 GB RAM - 128 GB SSD - ArchLinux

    Homi | Intel Atom 3 - Intel Grafik - 4 GB RAM - 1x 128 GB SSD - 2x 4 TB Seagate IronWolf HDD im RAID - Debian 11 mit OMV 6

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  • Ich habe laaange Zeit Microsoft und Google benutzt. Jetzt bin ich fast fünfzig und denke erst jetzt an Datenschutz.

    Es ist nie zu spät, damit anzufangen. Insofern machst Du alles richtig. :)

    Der Anspruch auf Privatssphäre, Datenschutz und der bewusste Umgang mit Daten ist meiner Meinung nach keine Frage des Alters. Ich z.B. bin mittlerweile Mitte 40. Schon in meinen Teenie-Jahren bin ich schon recht sensibel mit der eigenen Identität bzw. deren Preisgabe umgegangen. Wie bei so vielen Dingen gilt es die Balance zwischen Komfort und Sicherheit abzuwägen und den persönlichen "goldenen Weg" (falls es diesen Weg überhaupt gibt) zu finden.

    Auch wenn es schwer fällt, jetzt nicht allzu sehr politisch zu werden - kim88 hat das Thema Politik treffend angeschnitten - braucht es die Gesellschaft, die Berichterstattung und somit auch für die Politik meiner Meinung nach ein Umdenken. Wenn die Begriffe Privatssphäre mit "Der hat doch bestimmt etwas zu verbergen!" oder Datenschutz mit "Datenschutz ist Täterschutz!" verunglimpft werden, dann läuft etwas in unseren Köpfen falsch. Ich verwende daher auch lieber den Begriff "Datensouveränität", denn darum geht es doch. ICH möchte entscheiden dürfen, wem ICH freiwillig welche persönlichen Informationen preisgebe. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn jemand für sich bewusst entscheidet, dass es ihm egal ist, was mit seinen Daten geschieht, dann ist soll mir das recht sein. Auf der anderen Seite verwundern mich die Blicke der "Die können gerne alles von mir wissen - ich hab ja nichts zu verbergen."-Leute, wenn ich als Gegenargument liefere, dass sie ja dann auch keine Toilettentür brauchen und diese bitte abmontieren sollten.

    Werbung, Telemetrie, Scoring, Big Data - das sind alles Techniken, die ihre Berechtigung haben, WENN wir deren Nutzung aktiv zustimmen. Das ist nichts anderes als ein Vertrag. Und genau hier sehe ich das Problem. Dieser Vertrag wurde und wird mit der Zeit von immer mehr Vertragsparteien einseitig gebrochen.

    Es gibt das schöne Sprichwort "Wenn es nichts kostet bist DU das Produkt!". Und ja, wenn ich z.B. den kostenlosen Dienst, soziale Medien etc. eines Unternehmens (das um zu existieren auch wirtschaften muss) in Anspruch nehme und somit einen Vertrag mit ihnen eingehe UND darüber aufgeklärt werde, dass und wie meine Daten verwendet (= verkauft an Unternehmen, mit denen ich nichts zu tun haben möchte) werden, dann ist das legitim.

    Was meiner Meinung nach aber gar nicht geht, ist, wenn ich einen Vertrag mit einem Unternehmen abschließe und deren Dienstleistung dort monetär vergüte und die andere Seite dennoch meine Daten über die Erbringung ihrer Dienstleistung hinaus (am Besten noch ungefragt) verwenden. Wenn ich für einen Dienst oder eine Software BEZAHLE , dann will ich das Recht darüber haben, dass keine Telemetrie, keine Datenanalyse und kein "Nutzererfahrungsprogramm" mein Nutzungsverhalten ohne meine explizite Zustimmung analysiert oder - und jetzt kommt die Kirsche auf der Schei*e-Torte - mir nur die Möglichkeit anbietet, von kompletten Absaugen meiner Daten "nur" einen geringeren Teil meiner Daten abzusaugen. I'm looking at you Windows!

    Zum Schluss muss ich dann doch noch ein wenig politisch werden. Vielleicht bin ich mit meiner Meinung alleine oder meine Meinung ist einfach nur komplett falsch und ich sollte sie überdenken, aber meiner Meinung nach sollte es verboten sein, dass politische Parteien, öffentliche Einrichtung, staatliche Institutionen etc. privatwitschaftliche Unternehmen zur Kommunikation oder Repräsentation nutzen dürfen. Die Stadtverwaltung "Klein-Kleckersbach" hat nichts auf Twitter, Facebook, YouTube und co. zu suchen. Kommunale Dienste (Energieversorgung, Krankenhäuser, ÖPNV etc.) gehören nicht in die private Hand. Ich höre jetzt lieber auf, sonst wird es ein Rant.

    Daily Driver PC: Pop!_OS 22.04 + Win 10 Dual Boot/ Intel i7-7700K / NVIDIA GeForce GTX 1070 / 32 GB RAM / 3x 1TB Samsung SSD

    Daily Driver Laptop: Framework 13 / Debian 12 / AMD Ryzen 7 7840U / 64 GB RAM / 2TB WD NVME

    Backup Laptop: HP Elitebook x360 1030 G2 / Fedora 39 / Intel i5-7200U / Intel HD 620 / 8 GB RAM / 500 GB Samsung NVMe

    Spiele PC: MX Linux + Garuda / AMD Ryzen 7 7800X3D / Radeon RX 6750 XT / 64 GB RAM / 2TB Samsung NVME + 512 GB Kingston NVME + 250 GB Samsung SSD

  • Grüss euch

    Vielleicht bin ich da etwas zu Arglos aber wenn ein Unternehmen oder staatliche Einrichtung was sammeln will, können wir dem kaum was entgegen setzen.

    Es gibt Software da haben wir absolut keine Chance das irgendwie zu beinflussen, zudem mit KI und deren Mitteln.

    Siehe auch wenn es das BVG diese Woche dem LKA/BKA verboten hat.

    Da werden Querverbindungen gezogen da sind wir unser Wille.Gegenstandslos. ;)

    Gruss

    fubba

  • Die Daten werden nicht wirklich missbraucht, das einzige was die Unternehmen damit machen ist diese zu analysieren um die perfekte Werbung für mich auszuspielen.

    Es gab schon so oft Datenlecks aufgrund Fahrlässigkeit oder Hackerangriffe und auch wenn Microsoft und Co natürlich immer das Gegenteil behaupten, der Staat bedient sich an den Daten wenn dieser die braucht. Wie schnell kann man in einen unbegründeten Verdacht geraten.

    Habe auch kein googel-Konto.

    Nutze ein google freies Smartphone, 90% mit FOSS Apps und die eine App aus dem Aurora Store.

    Dafür benötige ich kein Account.

    Werbung wird nach Möglichkeit alles geblockt. Musste letzte Tage mal an einem PC ohne WerbeBlocker surfen, das Internet war unbenutzbar. Kaum vorstellbar das sich das welche freiwillig antun und der Werbeindustrie die Daten auch noch freiwillig liefern. Überall ein wildes Geblinke was nur Augenkrebs fördert.

    Als ob sich ein normal denkender Mensch von sowas verleiten lässt und sagt oh toll.... das blinkt hier alles so schön, zum 20zigsten mal zeigen die mir jetzt das google Pixel 7 Pro, das muss ja wirklich gut sein.... ich will das jetzt auch haben, das kaufe ich, am besten noch über den link vom youtube heini, damit der auch noch was daran verdient, kaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von kernelpanic (19. Februar 2023 um 18:50)

  • Es gab schon so oft Datenlecks aufgrund Fahrlässigkeit oder Hackerangriffe und auch wenn Microsoft und Co natürlich immer das Gegenteil behaupten

    Das ist richtig. Aber bei den wirklich grossen Firmen wie Google gab es die eben noch nicht. Ich denke das die Google (rein sicherheitstechnisch) wohl sicherer geschützt sind als sonst irgendwas auf der Welt.

    Wenn Google heute diese Daten verliert, können sie Morgen Konkurs anmelden -> wenn diese Daten im Netz rumwandern muss man als jemand der Werbung schalten kein Geld mehr an Google zahlen.

    Hier besteht ein massives Eigeninteresse.

    Werbung wird nach Möglichkeit alles geblockt. Musste letzte Tage mal an einem PC ohne WerbeBlocker surfen, das Internet war unbenutzbar.

    Ich finde Werbe Blocker okay, solange man keine Werbefinanzierte Inhalte konsumiert. Wenn man dann aber dennoch auf YouTube Videos schaut, oder auf Nachrichtenseite Inhalte konsumiert die klar über Werbung finanziert werden ist es eben nicht mehr okay.

    Da kommt bei mir dann ein bisschen die Galle hoch und ich frage mich ob du es auch cool finden würdest wenn deine Kunden von dir erwarten das du kostenlos arbeitest.

    Als ob sich ein normal denkender Mensch von sowas verleiten lässt und sagt oh toll.... das blinkt hier alles so schön, zum 20zigsten mal zeigen die mir jetzt das googlke Pixel 7 Pro, das muss ja wirklich gut sein.... ich will das jetz auch haben

    Wenn du wirklich glaubst - das Werbung so funktioniert - dann hast du - sorry das ich das so direkt sage - absolut keine Ahnung von Werbung.

    Was du beschreibst ist ein simples "Reiz -> Reaktionsmodell": Es gibt einen "Reiz" z.b. "kaufen sie jetzt" und alle Menschen laufen danach in den Supermarkt und kaufen genau dieses Produkt (Reaktion).

    Dieses Modell war bereits in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts in der Medien-Wirkungs-Forschung völlig überholt. So funktioniert Werbung nicht, so hat Werbung noch nie funktioniert und so wird Werbung auch nie funktionieren.

    Und man muss keine Uni besucht haben, um zu wissen das die menschliche Psyche der Menschen komplexer ist. Und auch Bedürfnisse der Menschen komplexer sind. Nach dieser Logik würde jede Mann und Frau die keine Kinder haben und keine erwarten, regelmässig neue Kinderwagen und Baby-Brei einkaufen gehen - weil sie eine Werbung dafür gesehen haben.

    Und alle Menschen die Werbung produzieren, oder auch viel Geld für Werbung ausgeben wissen das es nicht so funktioniert.

    Ironischerweise sind es dann eher Menschen / Kunden wie du, die glauben das das der Zweck der Werbung ist. Und sich danach einreden "Immun gegen Werbung zu sein" weil sie eben nicht in den Supermarkt gelaufen sind. Aber das ist einfach quatsch.

    Werbung funktioniert in der Regel dann wenn du ein Produkt kaufen musst in dem du dich nicht so gut auskennst. Als Beispiel (reine Annahme du bist kein grosser Bäcker und hast in deinem leben noch nie irgendwas gebacken) nun wurdest du zu einem Geburtstagsfest eingeladen und stehst vor dem Regal mit diversen Geschmacksrichtungen.

    Ab jetzt wird es interessant welche Werbung du gesehen hast, und bei welche Werbung du unbewusst eine emotionale Verbindung zu einer Marke aufgebaut hast. Z.b. durch Markenbotschafter in TV Werbung, oder weil du per Zufall in einem Twitch-Stream mal einer symapthischen Blondine beim Backen zugesehen hast - die Dr. Oetker verwendet.

    Ab dem Moment wo du kein Experte bist und du eine Kaufentscheidung für eine Marke treffen musst, hat Werbung der grösste Einfluss darauf zu welcher Marke du greifst. Ironischerweise nehmen wir diese Kaufentscheidungen bei uns selber sehr oft immer als "eigene Entscheidungen" und nicht als "Werbebeinflussung" wahr.

    das kaufe ich, am besten noch über den link yom youtube heini damit der auch noch was daran verdient kaufen.

    Das ist im Gegensatz zur unterbewusst werbebeinfluster Kaufentscheidung, in der Regel dann wirklich eher sehr bewusster Entscheid um sein "Idol" klar zu unterstützen. Dieser bewusste Entscheid fällt einem auch sehr leicht - da man selber ja nicht mehr bezahlen muss.

    Für diese Sorgen ist es zu spät. Solange es die EU/ EU-Kommission gibt.

    Ich bin gerade als Schweizer wirklich und absolut kein Fan der Europäischen Union. Wirklich nicht.

    Aber gerade die DSGVO gibt dir im Grunde genau das was El Pollo Diablo gefordert hat. Dank der DSGVO, dürfen nicht einfach random Dinge über die gespeichert werden - sondern du musst hier ausdrücklich einwilligen.

    Ausserdem hast du als EU Bürger ein klares Auskunftsrecht - du darfst Firmen immer anschreiben und sie Fragen "Welche Daten habt ihr von mir" und die Firmen müssen dir da ehrliche Auskunft geben.

    Ebenfalls hat man als EU Bürger das "Recht auf Löschung" du kannst Firma XY anschreiben und sie dazu auffordern, dass sie alle persönlichen Daten die sich über dich haben löschen müssen.

    Über die DSGVO wird immer sehr viel geflucht - aber eigentlich liefert sie genau das, was die die darüber fluchen eh und je fordern.

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    Einmal editiert, zuletzt von kim88 (24. Februar 2023 um 17:51)

  • Und genau damit ist es gegen Mitte/ Ende des Jahres vorbei. Dann wird jedem eine Internet-ID zugeteilt und du bist überall mit Klarnamen unterwegs.

    Ich denke mal die meisten Wähler werden das gut finden.

    Aber zum Thema zurück, ich bin auch 50 und denke das Microsoft und Google alles über mich wissen, darüber mache ich mir gar keine Sorgen mehr das sie noch mehr erfahren könnten.
    Der Staat ist spät dran mit der Digitalisierung und hat zu wenig Personal dafür, daher werden sich lustige Sachen ausgedacht um nicht selber die Daten zu sammeln sondern den Bürger damit zu beschäftigen seine Daten selber zu sammeln und abzuliefern - z.B. Grundsteuerreform oder diese Bund-ID zunächst für Studenten mit erhöhtem Heizbedarf.

    PC: AMD Ryzen 7 5700X | AMD RX6600 | 32GB RAM | Debian 12 Xfce
    Notebook: AMD Ryzen 5 5300U | Vega Graphic | 16GB RAM | Debian 12 Xfce

  • Das ist richtig. Aber bei den wirklich grossen Firmen wie Google gab es die eben noch nicht. Ich denke das die Google (rein sicherheitstechnisch) wohl sicherer geschützt sind als sonst irgendwas auf der Welt.

    Facebook gehört auch zu einem Weltkonzern und verdient Geld mit Werbung, da gab es nicht nur ein Datenleck bis jetzt.

    Ich würde mich da nicht darauf verlassen das google und co da anders sind, da arbeiten auch nur Menschen.

    Wenn man dann aber dennoch auf YouTube Videos schaut, oder auf Nachrichtenseite Inhalte konsumiert die klar über Werbung finanziert werden ist es eben nicht mehr okay.

    Da kommt bei mir dann ein bisschen die Galle hoch und ich frage mich ob du es auch cool finden würdest wenn deine Kunden von dir erwarten das du kostenlos arbeitest.

    Dafür gibt es paywalls ohne Geblinke weil man fürs Lesen bezahlt.

    Youtube kann es ja genauso machen, tun die aber nicht. Aus dem Grund weil viele die Werbung nicht blocken können oder wollen und youtube so wesentlich mehr Einnahmen gernerieren kann als mit einer paywall. Die Verlage übrigens genauso.

    Da kommt bei mir dann ein bisschen die Galle hoch und ich frage mich ob du es auch cool finden würdest wenn deine Kunden von dir erwarten das du kostenlos arbeitest.

    Deshalb habe ich NULL schlechtes Gewissen wenn ich das ganze Geblinke wegblocke, auch wenn Dir dabei die Galle hochkommt. Kann übrigens Speiseröhrenkrebs verursachen zuviel Galle.

    Paywall != kostenlos arbeiten

    Übrigens das gleiche Dillema wie bei den Öffentlich Rechtlichen. Da gibt es keine Verschlüsselung (Paywall), sondern alle werden zur Kasse gebeten, egal ob die das nutzen wollen oder nicht. Weil würde verschlüsselt sinken die Einnahmen rapide und die ganzen Bonis und Rentenbeiträge könnten nicht mehr bezahlt werden.

    Das ist alles der Geldgeilheit geschuldet.

    Einmal editiert, zuletzt von kernelpanic (19. Februar 2023 um 19:45)

  • Weniger als 1 Jahr und ich bin 60.

    Ich bin seit 1990 online und habe schon damals registriert, wie schnell Daten geteilt und gesammelt werden können.

    Also halte ich seit dem bestimmte, persönliche Daten aus dem Netz heraus, und speichere Passwörter nur auf Geräten, die verschlüsseln und offline sind. Die immer wieder auftauchenden Meldungen über Ausspähungen und Missbrauch von Bankdaten und Konten bestätigen meine Vorgehensweise, dem Smartphone ALLE Bankdaten vorzuenthalten. Mein SP ist da aus allen Geldsachen raus.

    Wie viel Daten die Behörden und der Staat von mir haben, interessiert mich wenig. Was unbedingt zu vermeiden ist, daß kriminelle Elemente da dran kommen. Die haben nämlich weder Moral noch Regeln, außer: Nimm, was Du kriegen kannst. Dazu zähle ich auch Teile der Wirtschaft und vor allem der Werbewirtschaft.

    And still, we will be here, standing like statues.

    Schinder und Knarren, statt Kinder und Narren...

    Alles ist so unsagbar schnell geworden.
    (EROC, Let's Gläntz)

    Vertrauen muss verdient werden. Man verschenkt es nicht.

    Ich stelle keine dummen Fragen. Du musst Dich mit Deinen Antworten schon ein bisschen anstrengen.

  • Hallo

    das thema ist so für sich wenn man nachdenkt bin auch 55 und wenn man über die 90`er denkt wirds naja....

    Habe auch mit MS und Google viel gemacht zu der zeit und zwischendrin immer mal nach etwas anderem geschaut.

    Aber irgendwann wird man systemblind bis jetzt vor 1-2 jahren und einfach mint 20 installiert,

    hatte davor auf dem anderem Rechner ubuntu,kubuntu,fedora,lubuntu und wie sie alle heißen.

    Im Grunde können wir die kleine Leute nicht viel machen außer mit ja oder nein bestätigen

    --> LMDE 6 Faye

    --> 6.6.13+bpo-amd64

    --> Cinnamon-Version 6.0.4

  • Im Grunde können wir die kleine Leute nicht viel machen außer mit ja oder nein bestätigen

    Aber gerade dieses "wir können mit Ja bestätigen oder mit Nein ablehnen" ist ja die massive Errungenschaft. Vor 15 Jahren konntest du das eben nicht.

    Heute kannst du es. Übrigens eben und vor allem Dank der DSGVO.

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  • Mal ein ganz anderer Blickwinkel: Es wird hier weitestgehend "nur" über die Datenanalyse zu Werbezwecken gesprochen. Dabei sollte man sich mal Fragen wie solche Unternehmen wie Google, Facebook unsw. eine derart marktbeherrschende Stellung erreichen konnten. Warum nicht Yahoo oder andere Social Media Dienste? Die Antwort ist recht einfach: Weil genau diese Unternehmen mit Geldern der CIA, des Pentagon, der DARPA, NSA usw. in Millionenhöhe gefördert wurden. Ja nee, ist natürlich alles nur Verschwörungstheorie, is klar, auch wenn die genannten Unternehmen das ganz offen zugeben. Bin nur gerade zu faul, die entsprechenden Links rauszusuchen. Und die genannten "Förderer" haben das natürlich auch völlig selbstlos, ohne Hintergedanken und eine gewisse Erwartungshaltung "gespendet", weil das eben halt dort alles so nette Menschen sind, die sich nur für Frieden, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte interessieren, aber jetzt wird's politisch, also Schluss damit.

    "Lustig" finde ich auch den - insbesondere bei jüngeren Menschen, so U35-40 - den völlig sorglosen Umgang mit bargeldloser Zahlung und dem Einsatz von Karten wie Payback, Deutschlandcard und sonstigem Müll. Es mag an dieser Stelle eine Dystopie sein, aber vielleicht bekommen diese Menschen ja demnächst irgendwann mal Post von z. B. ihrer Krankenkasse, wo dann steht: Wir haben anhand Ihres Einkaufsverhaltens festgestellt, dass Sie Fleisch essen, regelmäßig Alkohol kaufen und sich auch sonst ungesund ernähren. Wir sehen uns daher leider gezwungen, Ihren Beitrag zu verdoppeln. Mit freundlichen Grüßen, Ihre Krankenkasse.

    Natürlich gibt es in der heutigen Zeit keinen 100%igen Datenschutz mehr. Enden möchte ich nur mal einem Gedanken: Wer das alles, also diese ganze Datensammelei, doch gar nicht so schlimm findet, weil er doch nichts zu verbergen hat und es ihm letztenendes deshalb auch egal ist, was andere Menschen, die er überhaupt nicht kennt und nicht weiß, was mit seinen Daten geschieht, der möge an dieser Stelle doch bitte mal seine Kontoauszüge der letzten 6 Monate posten.

    Asus Prime B550 Plus | Ryzen 5 5600 | RTX 3060 | 32 GB RAM @3600 | 2x 1 TB NVMe-SSD | 1x 27" FHD | 1x 19" WXGA+ und diverse Audio-HW

  • Ein schwieriges Thema, weil ich denke, dass es da keine klare und richtige Antwort gibt. Es liegt immer an den eigenen Anforderungen, dem eigenen Bedrohungsszenario, etc Da gibt es nicht nur Schwarz oder Weiß. Ich will an der Stelle auch nur mal ein paar Gedanken/Meinungen teilen, die ich dazu habe.

    Grundsätzlich glaube ich, dass eine gewisse Menge an Daten notwendig ist, um gute Dienste bieten zu können. Menschen wollen, dass die Suchergebnisse optimal sind und direkt zum Ziel führen. Dafür muss die Suchmaschine den suchenden natürlich kennen. Will ich nicht, dass die Suchmaschine mich kennt, muss ich unter Umständen mit "schlechteren" Ergebnissen rechnen, oder aber besser "fragen". Menschen meckern auch über Spotify, wenn die Vorschläge schlecht sind. Sie wollen aber auch nicht zustimmen, dass Spotify den Standort, die Tageszeit und/oder Aktivitäten auswertet.

    Ich habe grundsätzlich auch kein Problem damit, meine Daten an Firmen "auszulagern", wenn diese mir genau sagen, was sie sammeln, was sie mit den Daten machen und wer diese zu sehen bekommt. Im oben genannten Szenario kann die Krankenkasse sehen, dass man ungesund lebt. Auf der anderen Seite weiß ich aber auch von Fällen, bei denen zum Beispiel Apple via Apple Watch einen Herzinfarkt erkennen konnte und der Person so geholfen wurde. Ich bin also nicht grundsätzlich gegen das Verwenden meiner Daten - ich bin aber für Transparenz.

    Dann werden Menschen leider oft in einer trügerischen Sicherheit gewogen. Vermeide Google oder Dropbox und benutze stattdessen Nextcloud. Dann ballern sich unwissende ein Droplet auf einen VPS, tippen paar Daten ein und dann läuft das irgendwie. Und das soll dann sicherer sein als Google? Oder es wird ein Hosted Nextcloud erworben, welches von einem Betrügerov Abzockerinski auf den Seychellen gehostet und mit einer Ltd auf den Cayman vermarktet wird. Und das ist dann sicherer als Dropbox?

    Ich würde sogar behaupten, dass meine Daten bei Google oder Mega sicherer sind als in irgendeiner self-hosted Docker-Cloud auf nem VPS bei supacheap4vps oder so.

    Bei der Geschichte mit den Kontoauszügen verstehe ich, wie es gemeint ist. Ich sehe aber einen kleinen Unterschied. Mein Arbeitgeber kennt mein Gehalt sowieso. Meine Bank kennt auch sämtliche Transaktionen. Nur weil ich jetzt damit leben kann, dass ein gewisser Teil der Menschen diese Daten kennt, muss ich ja nicht automatisch dafür sein, dass ALLE Menschen auf der Welt diese kennen. Also ich komme damit klar, dass gewisse Menschen gewisse Daten von mir haben - das bedeutet dann aber nicht, dass ich damit einverstanden sind, dass alle Menschen diese bekommen. Ich kann sagen, dass es mir egal ist, dass YouPorn oder Pornhub ein Profil erstellen und trotzdem nicht wollen, dass mein Nachbar weiß, welche Fetische ich auf diesen Portalen suche.

    Ich zahle übrigens fast ausschließlich bargeldlos und sehr oft mit dem Handy. Ich weiß, dass meine Transaktionen bei Apple, Google, meiner Bank, Visa und Mastercard landen. Aber die Vorteile überwiegen in meinem Fall halt für mich. Das bedeutet dann aber immer noch nicht, dass ich will, dass mein Nachbar sieht, dass ich mit dem Handy in einem Stripclub bezahlt habe, auf der Autobahntanke die Happy Weekend erworben oder in einem Sexshop ein paar Spielsachen gekauft habe.

    💾 AMD EPYC 7452 (8 Cores) 40GB | 💾 Unraid Homeserver i5-4570 16GB

    💻 Ryzen 9 7900X RX7800XT 32GB | 💻 MacBook Pro M2Pro 32GB

    EndeavourOS <3

  • Ausserdem hast du als EU Bürger ein klares Auskunftsrecht - du darfst Firmen immer anschreiben und sie Fragen "Welche Daten habt ihr von mir" und die Firmen müssen dir da ehrliche Auskunft geben.

    Ebenfalls hat man als EU Bürger das "Recht auf Löschung" du kannst Firma XY anschreiben und sie dazu auffordern, dass sie alle persönlichen Daten die sich über dich haben löschen müssen.

    Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Vetternwirtschaft.

    Das geht im AMT schon los. Du kreuzt da an das keine Daten weitergegeben werden dürfen. Das interessiert die aber einen Scheiß. Machen die trotzdem. Damit finanzieren sich ja diese Ämter erst.

    Die von der Leyen hat Klarnamenpflicht zu Oktober angekündigt. Wegen Mobbing und so.. Ja klar :D

  • Ich würde sogar behaupten, dass meine Daten bei Google oder Mega sicherer sind als in irgendeiner self-hosted Docker-Cloud auf nem VPS bei supacheap4vps oder so.

    Es gibt keine "Cloud", sondern nur fremde Computer, über die man selbst keine Kontrolle hat.

    Ansonsten stimme ich Dir aber völlig zu. Es muss halt die Entscheidung eines jedes Einzelnen sein, wem er wann, wo, wie und in welchem Umfang seine (teils auch intimsten) Daten preis gibt. Ich wollte mit meinem Beitrag eigentlich auch nur zum Ausdruck bringen, dass ich es als sehr besorgniserregend empfinde, wie geradezu leichtfertig die "große Masse" mit ihren persönlichen Daten umgeht. Natürlich ist es praktisch, wenn diese Daten nur zu "guten" Zwecken verwendet werden würden, aber dem ist in der Praxis leider nicht so. Der zu 100% "gläserne" Mensch ist der feuchte Traum aller Regierungen und Geheimdienste, um die totale Kontrolle zu erlangen - Und ja, ist natürlich und selbstverständlich eine böse Verschwörungstheorie. Bin ich jetzt ein "Reichsbürger, Nazi und Antisemit"? ;)

    Asus Prime B550 Plus | Ryzen 5 5600 | RTX 3060 | 32 GB RAM @3600 | 2x 1 TB NVMe-SSD | 1x 27" FHD | 1x 19" WXGA+ und diverse Audio-HW

  • Ist wie mit Bargeld. Das kann ja verbrennen ;)

    Und ist auch noch unhygienisch, überträgt Krankheiten und Viren, kann gestohlen werden, ist nur was für Kriminelle usw. Herrje, wie konnte die Menschheit überhaupt bis heute mit Bargeld überleben? Digitales Geld (das in den nächsten Jahren kommen wird), ist da viel sicherer, denn es ist bisher noch nie vorgekommen,dass Bankkonten, Kreditkarten usw. gehackt wurden.

    Asus Prime B550 Plus | Ryzen 5 5600 | RTX 3060 | 32 GB RAM @3600 | 2x 1 TB NVMe-SSD | 1x 27" FHD | 1x 19" WXGA+ und diverse Audio-HW

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