Ich teste ProtonMail und ProtonVPN

  • Hallo zusammen

    Eines vorweg: Dies wird kein wissenschaftlicher oder technischer oder was auch immer Artikel. Ich probiere aktuell einfach einen Dienst aus und dabei teste ich halt jene Dinge, die mir persönlich wichtig sind. Alles also ausdrücklich subjektiv. Wenn ich etwas nicht erwähne, habe ich es also nicht gewusst - oder es hat mich einfach nicht interessiert.

    Ausgangssituation: Ich habe einen neuen Anbieter für meine Mails gesucht, da mir mein Webhoster zu rudimentär ist ich auf self-hosting einfach keine Lust mehr hatte. Protonmail erfüllt sehr viele meiner Anforderungen, war in der Vergangenheit aber nicht wirklich mein Liebling und ich habe sie eher kritisiert (Stichwort: Privacy als Marketing). Der gute kim88 hatte dann in gewohnt sachlicher und objektiver Art schon einiges geschrieben und ich habe mir dann einfach mal weitere Gedanken gemacht.

    Folgende Dinge waren mir wichtig:

    - gutes Look&Feel

    - Europäischer Anbieter (Schweiz ist okay)

    - zuverlässiger Dienst und Dienstleister

    - gute Spamfilter

    - kein Verkauf oder Nutzung meiner Daten

    - eigene App (denn unter iOS muss man ansonsten die Anmeldedaten aus der Hand geben, wenn man Notifications haben will)

    - Filter

    - Labels/Tags/Kategorien und nicht nur Ordner

    - eigene Damains

    - catch-all

    Im Prinzip habe ich also ein Gmail ohne Google gesucht. Hier muss ich nun ehrlich zugeben, dass ProtonMail all diese Kriterien erfüllt. Ich benötige weder Anonymität, noch Schutz meiner Daten vor Zugriffen durch Behörden, etc. Ich will einfach einen zuverlässigen Mailservice, der meine Daten in Ruhe lässt, kein Geld damit verdient und der seine Arbeit gut macht. Verschlüsselung ist nice - grundsätzlich handhabe ich Mail aber wie Postkarten. Und wenn mir Informationen irgendwie gefährlich werden könnten, würde ich sie sowieso nicht per Mail versenden.

    Bei ProtonMail ist es nun so, dass ich denen glaube, dass sie meine Daten nicht verkaufen und auch nicht für Werbezwecke verwenden/missbrauchen. Theoretisch könnte man das heimlich machen - aber wieso sollte PM so blöd sein. Der Schaden wäre immens und ich glaube nicht, dass man es riskiert, als Datenkrake das komplette Geschäft zu ruinieren. Ich halte es also für glaubhaft, dass man mit meinen Daten keinen Blödsinn anstellt. Wenn die Verschlüsselung so gut ist wie man annehmen darf, können sie zudem auch nichts einsehen und maximal Metadaten sammeln. Klar sind diese heutzutage für verschiedene "Institutionen" wichtiger als der eigentliche body einer Mail - aber das ist halt auch nicht mein Bedrohungsszenario. Für mich persönlich reicht also schon ein Bruchteil dessen, was PM den Nutzern verspricht. Ich komme damit also klar und konzentriere mich auf die Funktionen. Wäre es anders, wäre der Test ja auch beendet, bevor er überhaupt begonnen hat.

    Die Oberfläche empfinde ich als funktionell und ansprechend. Ich kann Keyboard-Shortcuts nutzen und alles funktioniert schnell und ohne spürbare Verzögerung. Da ich aktuell aber nicht zuhause am Rechner sitze, gehe ich da später nochmal drauf ein. Jetzt beschränke ich mich erst mal auf die mobile App.

    Ich würde die App jetzt mal als sehr funktionell bezeichnen. Kein unnötiger Schnickschnack, keine große Ablenkung und trotzdem alle Funktionen, die ich benötige. Verschlüsselung - auch wenn für mich persönlich nicht wichtig - ist integriert. Das ist sicher ein großer Vorteil unter iOS, wenn man PGP/GPG verwenden will, da es hier keine vertrauenswürdigen Alternativen gibt (Canary ist alles, aber nicht vertrauenswürdig).

    Sehr gut finde ich, dass man alle Ordner und Kategorien in der App bearbeiten, erstellen und löschen kann.

    Sonstige Einstellungen sind im Prinzip alle vorhanden - zumindest jene, auf die ich auch mobil vielleicht Wert legen würde. Identitäten, Anzeigenamen, Signaturen, etc


    Jetzt zu einigen weiteren Punkten, die mir persönlich wichtig sind

    Eigene Domains:

    Ich kann problemlos eigene Domains hinzufügen, auch wenn ich dafür das größte Paket buchen musste (knapp 12 EUR monatlich bei ebenfalls monatlicher Zahlung - jährliche Zahlung entsprechend günstiger).

    Dass DKIM, SPF, MX eingerichtet werden müssen und dann alles entsprechend auch sauber funktioniert, muss ich wohl nicht ausdrücklich erläutern - sollte selbstverständlich sein. Score beim kurzen Test wie erwartet 10/10

    Reputation:

    Hier sehe ich ein paar kleine Probleme mit der Standardadresse. Das ist jetzt sicher so eine Sache, wo viele Nutzer sagen werden, dass sie noch keine Probleme bemerkt haben. Ich weiß allerdings von Bekannten und insbesondere Boards (auch Reddit), dass es durchaus Dienste gibt, die @protonmail mittlerweile ablehnen. Scheinbar hat man hier Angst vor "anonymen" Nutzern. Ob berechtigt oder nicht sei mal dahin gestellt - eventuell ist hier das "Image" von PM einfach schuld. Da ich eigene Domains nutze, sollte das für mich kein Problem sein.

    Anders sieht dies beim Versand von Mails aus. Hier kann ich aktuell aber noch keine Details liefern. Grundsätzlich können Server aber sehen, dass meine Mails - trotz eigener Domain - von ProtonMail kommen. Ich habe dies mit Gmail, all-inkl, Mailcow, Tutanota und einigen anderen getestet und es gab keine Probleme. Wobei ich sagen muss, dass der Test bei "einigen anderen" so aussah, dass ich einfach normale Mail versendet habe und diese augenscheinlich ankamen. Es gab keine Hinweise auf nicht erhaltene Mails und ich bekam nie eine Bounce-Notification. Hier wird die Zeit zeigen, wie gut es funktioniert. Da ich aber zu mehr als 90% eingehende Mails habe und nur wenige selbst versende, wird es vermutlich keine großen Probleme geben. Und wenn jemand mit Gmail oder Outlook meine Mails nicht erhält, muss er/sie halt zusehen. Selbst schuld^^

    Mobile App

    Ich mache geschätzt 75-80% aller Mails (egal ob ein- oder ausgehend) an meinem iPhone. Mir ist eine funktionierende App also seht wichtig. Anfangs gab es hier ein paar Hänger. Der Posteingang wurde einfach nicht aktualisiert. Allerdings lief zu der Zeit ein Import im Konto und gleichzeitig habe ich eigene Mail-Backups via Bridge eingespielt. Ich vermute, dass jede Mailbox irgendwie instanziert läuft und nur gewisse Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommt. Als alle Importe/Restore durch waren, gab es keine Probleme mehr.

    Notifications mit Mailvorschau funktionieren problemlos. Hier hatte ich in der Vergangenheit bei einigen Anbietern Verzögerungen (Tutanota z.B.). Das kann aber durchaus an meinem System liegen. Ich habe da ehrlich gesagt nie nachgeforscht. Es war nur so, dass am Desktop oft Mails angezeigt wurden, die dann erst mit Verzögerung am iPhone gemeldet wurden. Bei PM ist es eher umgekehrt. Hier meldet das iPhone Mails, bevor diese am Desktop angezeigt werden.


    IMAP/SMTP

    Hier muss ich erwähnen, dass es mir grundsätzlich wichtig ist - produktiv aber bei PM unwichtig wurde. Das erkläre ich kurz. Ich erstelle regelmäßig Backups meiner Mails und benötige dafür (und für den möglichen Restore) natürlich Zugriff via IMAP.

    Zusätzlich habe ich auch bei anderen Diensten zumeist Thunderbird verwendet und mein Workflow ist/war irgendwie darauf ausgerichtet. Bei PM habe ich nun gemerkt, dass mir deren Oberfläche so gut gefällt, dass ich im Prinzip Thunderbird gar nicht mehr nutzen muss. Wäre je nach Browser vermutlich weniger RAM-hungrig als ein offener Tab, aber YOLO^^

    Zusätzlich erwähnenswert

    Ich kann da nur schlecht über meinen eigenen Schatten springen und muss einfach nochmal erwähnen, dass ich das PR von ProtonMail in der Vergangenheit als irgendwie übertrieben und teils nervig empfunden habe. Der berühmt-berüchtigte Schweizer Datenschutz, bei dem so getan wurde, als wären die Mails und deren Besitzer unantastbar, nur weil da Server in der Schweiz stehen. Zudem hat sich mehrfach gezeigt, dass die Nutzer nicht so unantastbar sind, wie es der Ruf oder das Marketing von PM suggerieren. Aber.. Klappern gehört zum Handwerk und mein Bedrohungsszenario ist ein ganz anderes. Ich lebe also mit den Marktschreiern und ignoriere das. Das was mir wichtig ist bekomme ich ja von PM und somit ist es jetzt einfach okay für mich.

    Bundles

    Ja, der Dienst funktioniert super und die mobilen Apps sind spitze. Trotzdem ist der Preis von 12 EUR im Monat sehr hoch für Mail-Services. Allerdings relativiert sich das ein wenig, wenn man die Pakete im Bundle betrachtet. Der verschlüsselte Kalender ist mir dabei persönlich nicht wichtig. Auch das Proton Drive werde ich nie nutzen, da es hier einfach keinen Sync gibt. Ich habe also keinen Client, mit dem ich Daten meiner Geräte damit synchronisieren kann. Absolut nutzlos für mich. Eventuell interessant, wenn ich mal größere Dateien versenden will, die nicht direkt in die Mail und auch nicht in die Dropbox sollen. Ist also zumindest eine Option für die Zukunft.

    Aber! Aber ich bekomme ein einwandfreies VPN dazu. Ob ihr dies nun als kostenlos Zugabe oder "im Preis enthalten" sehen wollt, überlasse ich euch. Ich kann euch nur sagen, dass es den Preis für mich wieder sehr stark relativiert - ja fast schon rechtfertigt.

    Auch hier ist es natürlich wieder Vertrauenssache. Aber ich würde PM hier mehr vertrauen wollen als einem der günstigen VPN, die in Massen auf YT Werbung betrieben und gefühlt bei jedem zweiten Video der Sponsor sind. Ich kann hier aus einer Masse an Standorten weltweit wählen.

    Es ist auch möglich, hier das TOR-Netzwerk zu verwenden, was für mich persönlich aber nicht so wichtig ist. VPN ist sicher gut, wenn man an öffentlichen Hotspots ins Netz geht. Da ich eine Flatrate ohne Limit habe, passiert das aber relativ selten. Was bei mir aber öfter vorkommt, ist der Bedarf zum ansehen ausländischer Medien. Aber auch umgekehrt habe ich so schon im Holland-Urlaub deutsche Medien konsumiert.

    💾 AMD EPYC 7452 (8 Cores) 40GB | 💾 Unraid Homeserver i5-4570 16GB

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    EndeavourOS <3

  • Für Netflix, YouTube und Co als eine tolle Sache. Wobei hier natürlich auch die Geschwindigkeit eine große Rolle spielt. Hier nun mein Speedtest ohne VPN:

    260/70 ist hier also mein Ausgangswert ohne aktiviertem VPN. Das nutze ich einfach mal als Wert für den Vergleich. Ich verbinde mich nun mit einem Proton-Server in den USA:

    Wie man sieht, kommt hier die volle Geschwindigkeit bei mir an. Eigentlich ist der Wert sogar höher als ohne VPN, was ich mir einfach dadurch erkläre, dass es grundsätzlich Schwankungen mit 5G (oder mobilen Datennetzen generell) gibt und die Geschwindigkeit beim zweiten Durchlauf auch ohne VPN höher gewesen wäre. Es ist aber auch möglich, dass der Server im ersten Test einfach langsamer war durch Überlastung oder was auch immer.

    Der Ping ist natürlich schlechter, was aber nicht verwundert, wenn man die Daten einmal um den Globus schickt. Deutschland-->USA-->Deutschland.

    VPN funktioniert bei ersten Tests also zuverlässig und schnell. Bedenkt man nun, dass man bei anderen Anbieter sicher auch 10 EUR (+/-) bezahlen muss, ist das im Paket mit dem Mailservice wie gesagt schon wieder günstig. Aber halt auch nur, wenn man beides (oder eine Kombination mit Kalender und/oder Drive) auch wirklich nutzt. Für mich ist das Mail-VPN-Paket die 12 EUR auf jeden Fall wert.

    Ich werde die Tage mal weiter testen. Erste Versuche mit PGP habe ich natürlich aus reiner Neugier mal gemacht, auch wenn mir das Feature persönlich nicht wichtig ist. Hier gab es keine Probleme mit dem Versand zu Thunderbird und dessen eingebauter Funktion.

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  • Stardenver 3. Februar 2023 um 10:24

    Hat den Titel des Themas von „[Entwurf] Ich teste ProtonMail und ProtonVPN“ zu „Ich teste ProtonMail und ProtonVPN“ geändert.
  • Stardenver 3. Februar 2023 um 10:24

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Habe ich das richtig verstanden, mit protonmail kann ich auch bestehende Mailadressen verwalten?

    System: CPU: Intel I5 14600KF , RAM: 32 GB , GPU: AMD Radeon RX7800XT, OS: Ubuntu 23.10

  • Ich verwende nur Proton VPN und bin total zufrieden Damit. Ja, sie sind nicht die billigsten, aber ich habe Proton VPN auf Arch-KDE, Manjaro-KDE, Ubuntu-KDE, Debian-KDE, Manjaro-Cinnamon, Amazon FireTV, Android installiert. Es läuft wirklich ganz einfach ab.
    Proton bietet auf der Webseite eine tolle Unterstützung und Anleitung an.
    Es funktioniert auch wunderbar, nun kann ich auch von Österreich aus ZDF und vor allem ZDF-Info schauen.
    Auch das Schweizer TV funktioniert.
    Und wenn ich einmal will das niemand weiß woher ich komme suche ich mir halt eine beliebigen Server aus.

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    Lehre jemandem, wie man Angeln geht, anstatt ihm jeden

    Tag einen Fisch zu geben.

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  • Habe ich das richtig verstanden, mit protonmail kann ich auch bestehende Mailadressen verwalten?

    Ich kann in meinem Tarif 3 eigene Domains hinzufügen. Ich kann dann Aliase anlegen und catch-all verwenden. Ich kann also mit beliebigen Adressen meiner eigenen Domains Mails empfangen und versenden. Du musst allerdings die MX auf Proton setzen, weshalb dann für besagte Domains ausschließlich ProtonMail genutzt werden kann. Aber das ist ja normal.

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  • Du guckst das freiwillig?

    Klar, auf ZDF-info sind die besten Dokus - finde ich zumindest - und ich bin eine Dokumaus ;)

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    Tag einen Fisch zu geben.

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  • Der gute kim88 hatte dann in gewohnt sachlicher und objektiver Art schon einiges geschrieben und ich habe mir dann einfach mal weitere Gedanken gemacht.

    Ohje. Sachlich und Objektiv. Ist bei mir wie bei dir - ist am Ende ja immer nur meine subjektive Ansicht.

    - Europäischer Anbieter (Schweiz ist okay)

    Hej wir sind doch - zumindest geografisch - das Herz von Europa ❤️

    Ich benötige weder Anonymität, noch Schutz meiner Daten vor Zugriffen durch Behörden, etc.

    In der westlichen Welt, brauchen diesen Schutz eigentlich nur "kriminelle" - natürlich sieht das in nicht-demokratischen Staaten wieder anders aus.

    Die Oberfläche empfinde ich als funktionell und ansprechend.

    Spannend das zu lesen. Das neue Webmail-Layout wurde wurde vor ca anderthalb Jahren eingeführt und hat - gerade auf Reddit ziemlich viel Hate auf sich gezogen. Früher war alles besser und so.

    Da gab es sogar Petitionen, das ProtonMail das alte Layout optional (ähnlich wie bei Reddit selbst) beibehalten soll, etc

    Aber ja mir gefällt es auch.

    Ich würde die App jetzt mal als sehr funktionell bezeichnen. Kein unnötiger Schnickschnack, keine große Ablenkung und trotzdem alle Funktionen, die ich benötige.

    Hier hingegen bin ich froh dass du den Test erst jetzt machst. Vor noch nicht mal einem Jahr, sah die App noch ganz anders aus. Sie hatte damals auch so ziemlich alle Funktionen die man wollte - war aber optisch und von der Benutzerführung her einfach nur - naja gewöhnungsbedürftig.

    Der App Refresh (April 2022) war dringend notwendig. Mich hat das weniger gestört - da ich im Gegensatz zu dir E-Mail eher am Notebook und nur sehr sehr selten auf dem Handy verwalte. Aber dennoch die App war früher gruselig.

    auch wenn ich dafür das größte Paket buchen musste (knapp 12 EUR monatlich bei ebenfalls monatlicher Zahlung - jährliche Zahlung entsprechend günstiger).

    Bei zwei-jährlicher Zahlung bekommt man einen weiteren Rabatt. Bisher war es bei mir so, dass ca. ein halbes Jahr vor Ablauf meines Abos ich ein E-Mail von Proton Mail mit einem Spezialangebot bekommen habe - nochmal 2 Jahre verlänger und dafür 20 oder 25% Rabatt.

    Das Angebot ist in der Regel zeitlich begrenzt, aber ich habe bisher immer darüber verlängert. Daher den vollen Preis muss man in der Regel nur einmal bezahlen.

    Ob das beim 1 Jahres Modell auch so gemacht wird, weiss ich aber nicht.

    Hier sehe ich ein paar kleine Probleme mit der Standardadresse. Das ist jetzt sicher so eine Sache, wo viele Nutzer sagen werden, dass sie noch keine Probleme bemerkt haben. Ich weiß allerdings von Bekannten und insbesondere Boards (auch Reddit), dass es durchaus Dienste gibt, die @protonmail mittlerweile ablehnen.

    Die Probleme gibt es definitiv. Die Adressendung @protonmail.com ist an ziemlich vielen Orten gesperrt. Deswegen führt ProtonMail auch immer wieder neue Domain-Aliases ein wie z.b. @proton.me aber auch die werden dann ziemlich schnell wieder gesperrt.

    Ich kann da etwas Hintergrundinfos liefern. Da ich oft selber Web-Applikationen bauen wo wir gewisse E-Mail Adressendungen sperren.

    In der Regel machen wir das bei Webseiten wo wir qualitative Leads (also Kontaktdaten) generieren wollen. Die Idee ist es dort die Trashmail Anbieter auszusperren - da man seinen Service, Gewinnspiel oder was auch immer die Webseite gerade ist dazu verwendet um möglichst gute Kontaktdaten -> die man auch erneut kontaktieren kann oder mit bereits bestehenden Kontaktdaten migrieren kann (sei es für bessere Profiling, etc)

    Wenn man so eine Webseite baut, schreibt man nicht selber eine Liste mit Millionen von Domainendungen die man nicht erlauben will. Sondern nutzt in der Regel eine API dafür. Als Beispiel diese hier: https://www.block-trashmail.space/ (es gibt aber auch noch andere Anbieter).

    An diese API kann man z.b. bei einer Registrierung einfach den hinteren Teil eine E-Mail Adresse (zb. gmail.com) senden und bekommt dann ein true (ist eine Trashmail Adresse) oder false (keine Probleme mit der Adresse) zurück.

    Diese APIs werden sehr häufig eingesetzt, sie sind auch datenschutztechnisch (DSGVO) kein Problem, da man nur den hinteren Teil der E-Mail Adresse verarbeitet und mit dritten teilt -> daher man kann es auch ohne explizite Einwilligung des Benutzers problemlos verwenden.

    Die meisten dieser APIs haben protonmail.com in der Liste als Trashmail hinterlegt. Deswegen macht die Domain oft Probleme.

    Es gab keine Hinweise auf nicht erhaltene Mails und ich bekam nie eine Bounce-Notification. Hier wird die Zeit zeigen, wie gut es funktioniert.

    Ich nutze ProtonMail seit vielen vielen Jahre und hatte damit noch nie Probleme. Würde mich ernsthaft überraschen falls dieses Problem bei dir auftreten sollte.

    Solltest du ein Problem haben wende dich am besten per E-Mail (nicht Reddit) an den ProtonMail Support. Die Antworten meiner Erfahrung nach sehr schnell und professionell (ich hatte mal ein Problem mit dem VPN Client die Antwort mit der Lösung kam innerhalb von 25 Minuten).

    Ich erstelle regelmäßig Backups meiner Mails und benötige dafür (und für den möglichen Restore) natürlich Zugriff via IMAP.

    Nur weil du es nicht explizit erwähnt hast, für alle die ProtonMail nicht kennen. Man kann auf Linux, Mac OS und Windows ProtonMail über IMAP und SMTP nutzen -> dazu wird aber eine spezielle Software von Proton (die ProtonMail Bridge) benötigt die im Hintergrund laufen muss.

    Diese Software generiert dann auf eurem Computer quasi ein lokaler IMAP und SMTP Server mit entsprechenden Zugangsdaten, die ihr in eurem E-Mail Programm eingeben könnt. Danach sendet das E-Mail Programm quasi eine E-Mail per SMTP an die ProtonMail Bridge. Die ProtonMail Bridge macht lokal auf dem Computer dann die Verschlüsselung und lädt die Daten dann in euren ProtonMail Account.

    Hier ein Screenshot der Bridge:

    Der berühmt-berüchtigte Schweizer Datenschutz

    🤔 😱 BLASPHEMIE! 😂 😝

    Zudem hat sich mehrfach gezeigt, dass die Nutzer nicht so unantastbar sind, wie es der Ruf oder das Marketing von PM suggerieren.

    Die Firma Proton hält sich am Ende als Schweizer Firma an Schweizer Gesetze. Der Ruf mit dem "Mega-Schweizer-Datenschutz" war mit sowieso immer suspekt die Schweizer Datenschutzgesetze waren nie grossartig.

    Ich glaube der Ruf kommt daher, dass relativ zu Beginn des grossen Internetsboom, die Schweiz viele ihrer unzähligen alten Armeebunker an private verkauft hat.

    Und viele privaten Firmen haben die eingekauft, und irgendwelche Serverzentren dort rein gebaut. Die man sich mieten oder als Cloud nutzen kann. Quasi nach dem Motto - eure Daten halten sogar einem Atomschlag stand oder so - keine Ahnung.

    Scheint jedenfalls nach wie vor ein lohnendes Geschäftsmodell zu sein. Bekomme ständig Werbung dafür.

    Als Schweizer Firma untersteht ProtonMail der Schweizer Gesetzgebung. Die Dienstleistung ProtonMail untersteht als "Kommunikationsdienst" dem schweizerischen Bundesgesetz betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (BÜPF).

    Das BÜPF verplfichtet übrigens nicht, dass Daten gespeichert werden müssen. Aber das BÜPF verpflichtet, dass auf Antrag der Behörden Daten die man hat herausgegeben werden müssen.

    Ebenfalls verpflichtet das BÜPF das man auf Antrag Daten einer Person sammeln muss. Sprich standardmässig speichert ProtonMail z.b. nicht, von welcher IP Adresse du auf deinen Account zugreifst.

    Ein Gericht kann aber anordnen das dein Account quasi ein "Marker" bekommt, und das ab Zeitpunkt dieser Anordnung diese Zugriffe gespeichert und ausgehändigt werden müssen. Die betroffene Person darf darüber in der Regel nicht informiert werden.

    Ausserdem kann der Bundesrat (das ist bei uns die Landesregierung) anordnen, dass für einen gewissen Zeitraum alles gespeichert und ausgehändigt werden muss. Dies muss aber eine öffentliche Anordnung sein (also das bekommt man mit) und betrifft alle Unternehmen die in der Schweiz Geschäfte machen.

    Dies ist für Notfälle wie massive Terrorgefahr, etc vorgesehen und wurde bisher noch nie "aktiviert".

    Ironischerweise gilt das Produkt ProtonVPN nicht als als "Kommunikationsdienst" und es gibt daher in der Schweiz keine rechtliche Grundlagen Aktivitäten in irgendeiner Form zu loggen oder irgendjemanden auszuhändigen.

    Das selbe gilt übrigens für Threema -> das durch höchstrichterlichste Instanz (Bundesgericht) ganz klar als "nicht dem BÜPF" unterstellt klassifiziert wurde.

    Das bedeutet, wenn man sich per ProtonVPN, bei ProtonMail einloggt, können die Behörden mit den gelieferten IP Adressen nichts anfangen ;)

    Vom BÜPF kann man halten was man will, und es gibt da reichlich Kritik. Fairerweise muss man aber sagen das es demokratisch beschlossen wurde. Und obwohl von einigen Gruppierung ein Referendum versucht wurde -> haben sie nicht mal genug Unterschriften zusammenbekommen, um eine Volksabstimmung darüber zu erzwingen

    Auch das Proton Drive werde ich nie nutzen, da es hier einfach keinen Sync gibt.

    Also auf dem iPhone gibt es bereits einen Sync Client. An Desktops Apps wird gearbeitet -> freue mich wenn das Ready ist, wird bei mir dann Mega.nz ablösen.

    --
    Ciao!

    Linux Nutzer seit über 20 Jahren. I ❤️ Freedom!

    Offizieller Proton-Botschafter aus der Schweiz 🇨🇭 😅

    Meine Haupt-Distribution ist Ubuntu.

    Mein Blog: https://rueegger.me

    Wer meinen sinnlosen Gedanken folgen möchte, kann dies gerne auf Mastodon tun: https://swiss.social/@srueegger

  • Ohje. Sachlich und Objektiv. Ist bei mir wie bei dir - ist am Ende ja immer nur meine subjektive Ansicht.

    Naja.. halt kein Gepolter oder "ist meine Meinung, also muss es stimmen". Du wirfst halt keine Behauptungen in den Raum, sondern lieferst in der Regel Infos, Hintergrundwissen und/oder Quellangaben. Man hat also etwas, womit man "arbeiten" kann.

    Hej wir sind doch - zumindest geografisch - das Herz von Europa ❤️

    Ja, war blöd ausgedrückt. Ich meinte natürlich den europäischen Rechtsraum aka EU.

    In der Regel machen wir das bei Webseiten wo wir qualitative Leads (also Kontaktdaten) generieren wollen. Die Idee ist es dort die Trashmail Anbieter auszusperren - da man seinen Service, Gewinnspiel oder was auch immer die Webseite gerade ist dazu verwendet um möglichst gute Kontaktdaten -> die man auch erneut kontaktieren kann oder mit bereits bestehenden Kontaktdaten migrieren kann (sei es für bessere Profiling, etc)

    Aus unternehmerischer Sicht nachvollziehbar. Wenn ich ernste oder "saubere" Absichten habe, stört es mich aber nicht, meine echte Mailadresse anzugeben. Ich handhabe es dann aber sehr oft so, dass ich eine eigene Adresse verwende. Also einen eigenen unique local part. Dann kann ich bei Bedarf zumindest nachvollziehen, woher Spam kommt.

    Nur weil du es nicht explizit erwähnt hast, für alle die ProtonMail nicht kennen. Man kann auf Linux, Mac OS und Windows ProtonMail über IMAP und SMTP nutzen -> dazu wird aber eine spezielle Software von Proton (die ProtonMail Bridge) benötigt die im Hintergrund laufen muss.

    Es gibt mittlerweile sogar Docker und mir wird die Bridge auch auf meinem unraid Homeserver angeboten. Aus sicherheitsrelevanten Gründen will ich das aber ungern nutzen.

    Projekt: https://github.com/shenxn/protonmail-bridge-docker

    Ich glaube der Ruf kommt daher, dass relativ zu Beginn des grossen Internetsboom, die Schweiz viele ihrer unzähligen alten Armeebunker an private verkauft hat.

    Ja, habe ich schon von gelesen. Viele fahren drauf ab. Aber wenn man mal Atomschläge, Erdbeben und Meteoren außen vor lässt, ist und bleibt es halt ein Datacenter/Serverfarm mit der selben Sicherheit wie alle anderen auch. Also vor physischen Zugriffen und Schäden durch äußere Einflüsse sicher besser geschützt - rein technisch gesehen macht es aber keinen Unterschied. Wenn die Server oder deren Systeme schlechter abgesichert wären, könnte man dort theoretisch sogar einfacher rein kommen als in einen privaten VPS mit Mailcow, Yunohost, etc der irgendwo bei Hetzner oder Netcup (ich weiß dass die früher selbst bei Hetzner standen) steht.


    Also auf dem iPhone gibt es bereits einen Sync Client. An Desktops Apps wird gearbeitet -> freue mich wenn das Ready ist, wird bei mir dann Mega.nz ablösen.

    Ich muss gestehen, dass aktuell noch so einiges bei mir über Dropbox läuft. Der Grund ist, dass es eben läuft. Keine Probleme, sauberer Sync, schnell. Mega ist mir gefühlt sympathischer, hat aber irgendwie immer Probleme auf meinen Windows-Systemen gehabt, Keine Ahnung, wieso ich die nicht unter Linux habe/hatte. Es kam immer irgendwann der Punkt, wo auf mindestens einem Rechner der Client nicht mehr wollte. Ich starte den Client, der Sync beginnt und in dem Moment (bzw beim Versuch des Starts) crasht der Client einfach. Das war dann der Grund, von Mega weg zu gehen. Ansonsten wäre ich vermutlich immer noch da. Preis-Leistung ist da - Wortspiel nicht beabsichtigt - Mega.

    Zu PM. Aktuell denke ich halt noch, nicht alle Eier in einen Korb und so. Wäre aber ohnehin kein Thema, so lange es nicht auf allen Systemen einen Client gibt. Ich bin hier nicht auf dem aktuellen Stand, meine letzte Info war aber, dass es keinen automatischen Foto-Upload gibt, wodurch das Ganze eher nutzlos für mich wird. Wirklich gesynct werden dann ja nur Änderungen an bestehenden Dateien oder halt Files, die ich manuell hochlade. Also eigentlich ein besserer Wrapper, als eine eigenständige App mit entsprechenden Features. Wenn sich da irgendwann mal was tut, schaue ich es mir gerne nochmal an. Aktuell aber keine Option für mich.

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  • Besten Dank für diesen sachlichen und informativen Test/Artikel und den ergänzenden Kommentaren.

    Seit einigen Monaten benutze ich verschieden Proton Funtkionen auf meinem Mobile, Tablet und Notebook.

    Der Grund für den Wechsel war einerseits, dass mein aktueller Internet-Anbieter nur eine webbasierte Email-Funktion anbietet und andererseits mit Proton weitere Funktionalitäten zu einem moderaten Preis zur Verfügung gestellt werden.

    In der heutigen Zeit wird es für die Konsumenten (also wir alle) immer schwieriger die optimale Lösung zu finden.

    Gemeint sind die besten Funktionen für meine Bedürfnisse zum besten Preis. Von Vorteil wäre, dass dies ein einziger Anbieter könnte...

    Gruss und einen schönen Abend.

  • Von Vorteil wäre, dass dies ein einziger Anbieter könnte...

    Habe ich in der Vergangenheit mit Google so gehandhabt. Nutze ich aber aktuell nicht mehr. Das Problem ist halt, dass du dann wirklich alles an einen Anbieter bindest. Ist dann mal was mit dem Konto, ist halt unter Umständen alles weg. Wobei du da bei bezahlten Diensten im Notfall vielleicht besseren Support hast, als es bei Google der Fall ist. Da ist dieser im Prinzip nicht existent. Ich spreche natürlich von Gmail und Co und nicht Workspace (ehemals G-Suite).

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