Ubuntu Pro - Einrichten

  • Vor kurzem hat, Canonical das Produkt Ubuntu Pro vorgestellt. Ich dachte ich gebe euch hier eine kleine Anleitung wie ihr das Aktivieren könnt.

    Voraussetzungen:

    • Ihr benötigt ein Installiertes "Ubuntu Desktop" oder "Ubuntu Server" in einer LTS-Version.
      Das kann: 14.04, 16.04, 18.04, 20.04 oder das aktuellste 22.04 sein.
    • Snapd muss zwingend installiert sein.
    • Ihr braucht einen (kostenlosen) Ubuntu One Account:
      Den könnt ihr hier erstellen: https://login.ubuntu.com/
    • Wichtig: Das ganze funktioniert nicht unter den Ubuntu Flavors wir (Xubuntu, Kubuntu, etc) und auch nicht bei den "Ubuntu basierten Distributionen" wie Linux Mint oder Pop!_OS

    Schritt 1:

    Der erste Schritt ist, es euer bestehendes Ubuntu System auf den aktuellsten Stand zu bringen:

    Code
    sudo apt update && sudo apt upgrade

    Schritt 2:

    Über euren Ubuntu One Account bekommt ihr für 5 verschiedene Computer/Server kostenlosen Zugang zu Ubuntu Pro. Loggt euch dazu auf der Webseite https://ubuntu.com/pro mit eurem Ubuntu One Account ein und aktiviert die kostenlose Ubuntu Pro Subscription. Ihr könnt auf der Webseite auch weitere Ubuntu Pro Lizenzen kaufen.

    Schritt 3:

    Auf der Ubuntu Pro Seite, findet ihr nun eine Übersicht über die Anzahl der aktivierten Maschinen. Das sieht in etwa so aus:

    Um auf eurer Ubuntu Installation Ubuntu Pro zu aktivieren müsst ihr folgendes in das Terminal eingeben und mit eurem Benutzer Passwort bestätigen:

    Code
    sudo pro attach <<dein_token>>

    <<dein_token>> müsst ihr durch den Token ersetzen, der bei euch auf der Ubuntu Pro Webseite angezeigt wird.

    Dieser Befehl führt folgende Dinge aus:

    1. Eure Ubuntu Installation, wird mit eurem Ubuntu One Konto verknüpft
    2. Es werden zwei neue Paketquellen eingerichtet:
      - Ubuntu Infra Updates
      - Ubuntu Infra Security
      Diese beiden neuen Paketquellen, liefern weitere 5 Jahre Aktualisierungen für alles was in "Ubuntu Main" liegt, wenn die normalen 5 Jahre Support bereits ausgelaufen sind.
    3. Es wird das Snap-Paket "canonical-livepatch" installiert. Mit Canonical Livepatch, werden z.b. Kernel Updates durchgeführt ohne das dafür ein Neustart benötigt wird.

    Wer Ubuntu schon etwas länger kennt, der weiss, dass alles was bisher geschehen ist, im Grunde 1:1 das war was früher unter dem Namen "Ubuntu ESM" bekannt war.

    Was jetzt noch fehlt, sind Updates für die Pakete aus den Ubuntu Universe Paketquellen. Wie das funktioniert sehen wir in Schritt 4.

    Schritt 4:

    Die Updates für Ubuntu Universe sind zurzeit noch Beta, daher müssen die gesondert aktiviert werden. Die Aktivierung erfolgt über folgenden Befehl:

    Code
    sudo pro enable esm-apps --beta

    Dieser Befehl fügt nun eine weitere Paketquelle mit dem Namen "Apps" hinzu. Über diese Paketquelle, werden nun die Universe Apps aktualisiert.

    Schritt 5:

    Die Konfiguration ist abgeschlossen. Ihr könnt prüfen, ob es schon Updates über die neuen Quellen für euer System gibt:

    Code
    sudo apt update && sudo apt upgrade

    Mit folgendem Befehl bekommt ihr eine Übersicht über die Sicherheit der installierten Pakete:

    Code
    pro security-status

    Bei mir sieht das z.b. so aus:

    --
    Ciao!

    Linux Nutzer seit über 20 Jahren. I ❤️ Freedom!

    Offizieller Proton-Botschafter aus der Schweiz 🇨🇭 😅

    Meine Haupt-Distribution ist Ubuntu.

    Mein Blog: https://rueegger.me

    Wer meinen sinnlosen Gedanken folgen möchte, kann dies gerne auf Mastodon tun: https://swiss.social/@srueegger

    3 Mal editiert, zuletzt von kim88 (9. Oktober 2022 um 20:25)

  • Der Kernel kann das schon seit Version 4.0 und das wird auch von allen Enterprise Distributionen genutzt. In den Community Edition hat es (noch) keinen Einzug gehalten - da das erstellen dieser Livepatches auf Seiten der Distribution ziemlich aufwendig ist.

    Es gibt auch andere Software die das kann (und von Canonical Livepatch) supportet wird. Zum Beispiel openSSL oder auch glibc.

    Ziel ist es halt wirklich so wenig Downtime wie möglich zu haben. Gerade bei Servern ist das total wichtig. Stell dir vor die Uber Eats App würde weltweit alle 3 Wochen für 10 Minuten nicht gehen - weil gerade der Server wegen einem Kernelupdate ein Neustart braucht ;)

    Du kannst bei Wikipedia grobe Hintergrundinformationen finden: https://de.wikipedia.org/wiki/Kernel_Live_Patching

    In der Englischsprachigen Wikipedia findest du zu den einzelnen Methoden ausführlichere Infos.

    Z.b. zu kgraft (der Suse Enterprise Lösung) für Live Patching. https://en.wikipedia.org/wiki/KGraft

    --
    Ciao!

    Linux Nutzer seit über 20 Jahren. I ❤️ Freedom!

    Offizieller Proton-Botschafter aus der Schweiz 🇨🇭 😅

    Meine Haupt-Distribution ist Ubuntu.

    Mein Blog: https://rueegger.me

    Wer meinen sinnlosen Gedanken folgen möchte, kann dies gerne auf Mastodon tun: https://swiss.social/@srueegger

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!