Ein Erfahrungsbericht zum Spielen unter Linux

  • Ein Erfahrungsbericht zum Spielen unter Linux

    Es fing alles damit an, dass ich mich von Windows 11 trennen musste/wollte. Die Gründe dafür sind mannigfaltig und nicht Teil dieses Berichts. Daher gehe ich nicht weiter darauf ein.

    Als ambitionierter Spieler diverser Spiele-Genres, habe ich für mich folgende Faktoren als ausschlaggebend definiert:

    • Umfang der lauffähigen Spiele
    • Aufwand, um die Spiele lauffähig zu machen
    • Performance & Stabilität

    Vorab habe ich für mich entschieden, welche Distros ich hier NICHT in den Erfahrungsbericht einfließen lassen möchte. Das sind u.a. folgende:

    • Arch (nativ - Fummelorgie)
    • Fedora (lieber als Workstation - Fummelorgie)
    • open SUSE (lieber als Workstation - Fummelorgie)
    • systemd-befreite Distros (machen nur Ärger in Spielen)

    Getestete Distros sind (allesamt X11, weil ich gebeutelter NVIDIA-User bin):

    • ArcoLinux L
    • Linux Mint 21
    • Manjaro 21.3.7 (GNOME, KDE, Xfce)
    • Pop!OS 22.04.LTS
    • Ubuntu 22.04 LTS
    • Zorin OS 16

    Meine Hardware:

    • Intel i7 9700 KF
    • MB MSI Z390-A Pro
    • 32 GB RAM Kingston irgendwas
    • 2,5 TB nvme/SSD
    • NVIDIA RTX 2070 8GB


    Die von mir getesteten Spiele sind zum Teil nativ unter Linux lauffähig und die übrigen Titel sind allesamt Windows-Versionen. Getestete Titel sind:

    • ARK Survival*
    • Arma3*
    • Avorion*
    • Boderlands2*
    • Cities Skylines*
    • Civilization 6*
    • Cyberpunk 2077
    • Diablo 3
    • Divinity Original Sin 2
    • Doom
    • Factorio*
    • Fallout 4
    • Far Cry 5
    • Just Cause 3
    • Metro Exodus*
    • Stardew Valley*
    • Stellaris*
    • SWTOR
    • The Elder Scrolls Online
    • The Outer Worlds
    • Torchlight 2*
    • Tropico 6*
    • WoW

    Die mit einem Sternchen versehenen Titel sind nativ unter Linux spielbar. Bei allen getesteten Distros habe ich diese Spiele auch installiert.

    Im folgenden gehe ich auf die einzelnen Distros ein:

    Arco Linux L

    Insgesamt ein rund laufendes Arch-Derivat, was auch ganz nah mit Arch verheiratet ist. Fast alle nativen Linux-Spiele liefen tadellos (Avorion nicht). Die größten Schwierigkeiten hatte ich bei Windows-Titeln unter Proton, Lutris und Wine. Es fehlen so einige Meta-Pakete für Proton und Wine (Tricks) und das Konfigurieren ist zäh und langwierig. SWTOR und WoW wollten gar nicht. Für’s Gaming nicht geschaffen.

    Linux Mint 21

    Mint lief zufriedenstellend. Alle Spiele sind ohne großen Aufwand lauffähig zu installieren und laufen auch durchweg stabil. Mir fielen während des Spielens immer wieder kurze Ruckler auf. Zum Teil hatte ich auch Tonaussetzer, die ich weder erklären noch abstellen konnte.

    Die Performance war okay. 5.15er-Kernel halt. Abstürze bei Outer Worlds und FarCry 5. Cities Skylines wollte gar nicht.

    Manjaro (GNOME, KDE, Xfce)

    Alle Spiele waren nahezu problemlos lauffähig. Die Performance war durchweg gut. Doch das Setup des NVIDIA-Treibers war fragwürdig und ließ sich nur durch umständliche Handhabung speichern. Als diese Hürde erstmal genommen war, konnte man wunderbar daddeln. Gelegentliche Abstürze habe ich mit einem Kernel-Upgrade abstellen könne. Hach, so nice der Kernel-Installer von Manjaro.

    Pop!OS LTS

    Ich hatte meine Zweifel, aber ich wurde positiv überrascht. Ich habe die NVIDIA-Version installiert und die funktioniert mit dem gelieferten 5.19.-Kernel sehr gut. Keine Ruckler oder Aussetzer wie bei Mint. Ich muss mich nur an den Look&Feel (Cosmic Desktop) gewöhnen. Cities Skylines wollte gar nicht.

    Ubuntu LTS

    Fast alle Spiele sind problemlos spielbar (Cities Skylines will gar nicht und Far Cry 5 stürzt nach 5 Minuten ab). Die Performance ist okay (Cyberpunk 2077 sogar sehr gut). Ruckler, wie bei Mint, hatte ich keine.

    Zorin OS 16

    Ich hatte, ähnlich wie bei Mint, diverse kurze Aussetzer und Ruckler während des Spielens, aber insgesamt war es eine stabile Performance aller Spiele. Abstürze hatte ich bei FarCry 5 und Outer Worlds. Cities Skylines wollte gar nicht. Probleme hatte ich mit Lutris und Battle.net (WoW und Diablo3). Das wollte anfangs so gar nicht. Lief aber nach dem zweiten Anlauf.

  • Hallo, danke für die gute Berichterstattung. :thumbup: Ich bin kein großer Spieler aber ab und zu mal ein kleines Game gefällt mir auch.

    Deshalb fand ich deinen Bericht interessant. Über das Spiel Cities Skylines sind die Meinungen auf protondb auch sehr unterschiedlich. :/

    Linux Mint 21.1 Cinnamon

  • also im großen und ganzen kann man sagen das Manjaro die bessere wahl ist?

    Doch das Setup des NVIDIA-Treibers war fragwürdig und ließ sich nur durch umständliche Handhabung speichern.

    müsste doch genügen wenn man den Treiber einfach nur installiert ?

    PC:      Ryzen 9 7950 X3D, 64GB DDR5 RAM, Sapphire 7900 XTX - Arch Linux Plasma

    Laptop:    Lenovo Legion 5 AMD    - Manjaro KDE

    Server1:   Dedicated von Hetzner   - Debian Linux (für Xmpp+omemo, und Gameserver)

    ServerHome:   2x Xeon E5 2630v4, 64GB DDR4, 2x Raid5, 2x 512GB SSD - Debian Linux (als KVM host, NAS, ...)

  • also im großen und ganzen kann man sagen das Manjaro die bessere wahl ist?

    Ja, kann man so sagen. Gleichwertig sehe ich da Pop!OS.

    Wenn du zum Beispiel Vertical Sync- oder die Flipping-Einstellungen änderst, werden die angewendet aber nicht gespeichert.

  • Danke ich bin zwar kein Gamer, dafür fehlt mir definitiv die Zeit aber früher habe ich schon mal gerne NBA und Fifa gespielt.Läuft sowas eigentlich unter Linux oder muss man dafür eine Konsole bzw. Windows installiert haben.

    Definitiv keinen Plan. :huh:

  • Tatsächlich ist für mich Manjaro (KDE) die wohl beste Gaming-Distro überhaupt. Ich hatte jetzt über 2 Wochen Ubuntu 22.10 im Einsatz und war auch soweit sehr zufrieden. Bis auf diverse Abstürze beim Text-Editor, Timeshift und dem File-Manager. Leider waren die NVIDIA-Settings nicht speicherbar oder manipulierbar. Eine Conf existierte nicht. Für diverse Spiele und KDEnlive wäre das entscheidend. Die Abstürze münze ich mal auf den Beta-Status um.

    Das aktuelle Pop!OS war da besser. Ich konnte mich jedoch nicht mit dem Cosmic-Desktop anfreunden.

    Mein Fazit:

    Alles, wie ich es mir wünsche, funktionierte unter dem aktuellen Manjaro (KDE) einwandfrei.

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    das, was meine Hardware maximal zulässt:

    Cyberpunk 2077 - Steam Proton Experimental (Steamdeck-Settings)

    2560x1440 OBS QHD Record (bin ein Youtube-Zwerg und darf nicht mehr als 1080p)

    Manjaro Linux KDE

  • Zitat
    • Doom

    Oh man das waren noch Zeiten. Doom I und Doom II waren meine ersten Ballerspiele damals.

    Kann man das für Linux irgendwo herunterladen? Würde ich gerne mal wieder spielen ^^

    Fragen Sie jemanden, der sich damit auskennt - am besten nicht den Administrator

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