Gnome Updates - KW25 / 2022

  • Da das letzte Wochenupdate relativ gut angekommen ist, kommt nun ein weiteres Update mit Dingen die in dieser Woche im Gnome Projekt und verwandten Projekten passiert ist.

    Nautilus (Dateien)

    Der Gnome Datei Manager Nautilus hat in den letzten Wochen sehr viele Code Änderungen mitbekommen. Die Änderungen geschehen alle in Vorbereitungen auf das nächste Gnome Release (43). Diese Woche wurde Nautilus nun vollständig auf GTK4 und libadwaita portiert. Folgende Änderungen sind diese Woche die Entwicklerversion von Nautilus geflossen.

    Das grösste Problem bei der Portierung war die Baum- / Listenansicht zwar gibt es dieses Modell in GTK4 - aber es funktioniert bei Drag & Drop Aktionen nicht sehr zuverlässig (Das war unter GTK3 schon ein Problem, und war mit mehreren unschönen Codefixes so gebastelt worden das es funktionierte). Da man nicht wieder basteln wollte, hat man die Listenansicht komplett neu und nicht mehr auf Basis von "GTK TreeView" sondern auf Basis von "GTK Column View" entwickelt. Diese Neuprogrammierung für Nautilus 43 war extrem zeitaufwendig, bringt aber gegenüber der alten Ansicht ein paar Voteile - unter anderem, dass nun Dateinamen nicht mehr beschnitten werden.

    Nautilus 42:

    Nautilus 43:

    Gnome Calendar

    Der Gnome Calender, stand im letzten Update schon im Fokus. Diese Woche kam neuer Code in die Entwicklerversion, der nun "Pinch to Zoom" in der Wochenansicht unterstützt. Der Pinch-to-Zoom Event kann über den Touchscreen oder das Touchpad ausgeführt werden. Alternativ erhält man den gleichen Effekt wenn man STRG drückt und mit dem Mausrad scroll.

    Zudem hat der Kalender für die verschiedenen Kalender neue Standardfarben erhalten. Diese Farben passen besser in das libadwaita Design Konzept und haben im Dark-Mode ein besseres Kontrastverhältnis.

    Updates bei Gnome Circle Apps

    Spoiler anzeigen

    Gnome Circle Apps sind Apps die nicht direkt von den Gnome Entwickler stammen, aber von Gnome offiziell empfohlen und promotet werden und das Gnome Ökosystem erweitern. Gnome Circle Apps müssen diverse Kriterien erfüllen. Die wichtigsten Kriterien:

    • App muss unter einer OpenSource Lizenz veröffentlicht sein
    • App muss eine GTK(4) Oberfläche haben und das libadwaita Theme nutzen
    • App muss als Flatpak installierbar sein
    • App muss eine offizielle Dokumentation haben
    • App muss den Gnome coding guidelinesfolgen

    Pika Backup

    Link zur App: https://flathub.org/apps/details/org.gnome.World.PikaBackup

    Pika Backup ist ein Backup Tool, dass auf dem Borg-Backup-Mechanismus beruht und eine libadwaita Oberfläche dafür bietet. Bei der App wurde diese Woche eine neue Version veröffentlicht, die ein Bugfix behoben hat - bei dem teilweise die automatisierten Backups nicht gestartet sind.

    Und es wurde ein Bugfix behoben, bei der die App - wenn sie als Flatpak installiert ist - nicht automatisch gestartet hat.

    Third Party Projects

    Spoiler anzeigen


    Third Party Project sind wie Gnome Circle Apps keine Apps die direkt von Gnome Entwickler stammen, aber für den Gnome Desktop entwickelt wurden.

    Login Manager Settings

    Link: https://flathub.org/apps/details/i…ain.GdmSettings

    Mit dieser APP kann man den Gnome Login Manager (GDM) individualisieren. Mit der neu veröffentlichten Version 0.6 wurden sehr viele Fehler behoben. Zu den wichtigsten zählen, dass die App nun auch unter Fedora, Red Hat und allen anderen Linux Distirbutionen funktioniert die SELinux laufen haben.

    Unter Ubuntu funktionierten bisher nicht alle Einstellungen, auch das wurde mit der aktuellen Version behoben.

    Es wurden Übersetzungen für mehrere neue Sprachen hinzugefügt, und bestehende Sprachen wurden aktualisiert - die Unterstützung für Deutsch ist nun vollständig.

    GNOME Shell Extensions

    Spoiler anzeigen

    Gnome Shell Extensions, sind Erweiterungen für den Gnome Desktop. Die gehören wie auch die Third-Party Apps nicht offiziell zu Gnome, sind dennoch ein wichtiger Bestandteil der Gnome Shell.

    Shell Configurator

    Link zur Erweiterung: https://extensions.gnome.org/extension/4254/shell-configurator/

    Der Shell-Configurator ist in der Version 5 erschienen - und bietet nun erstmal Support für Gnome 41 und 42. Die Einstellungsoberfläche wurde auf libadwaita aktualisiert.

    Im Grunde ist die Erweiterungen eine grafische Oberfläche für "versteckte Gnome Shell" Einstellungen die man sonst nur manuell über die gsettings ändern kann. Man kann z.b. die Geschwindigkeit der Animationen anpassen, oder auch definieren ob beim Start der Gnome Shell die Aktivitätenansicht oder der Desktop angezeigt werden soll, etc.

    Ist sicherlich ein Blick wert für alle die mit den Gnome Standard-Einstellungen nicht ganz glücklich sind - und nun kann man die Einstellungen auch in den aktuellen Gnome Versionen vornehmen

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  • Sojan

    Test Versionen von Gnome selber nutze ich zurzeit gar nicht. Aber wenn man das testen will macht man das am besten mit Gnome OS in einer Gnome Box.

    https://os.gnome.org/ dieses "OS" solltet man nie als Default Distro innstallieren, es ist instabil, hat keine wirkliche Security und ist wirklich nur dazu da um die Gnome Shell zu testen.

    Ich glaub die aktuelle Version bootet gar nicht richtig, ich würde mit Gnome OS erst testen, wenn die erste Alpha von z.b. Gnome 43 erschienen ist.

    Bei den Testanwendungen z.b. Kalender oder Nautilus ist das alles einfacher, die installiere ich hier einfach parallel. Gnome stellt, täglich aktualisierte Anwendungen ihrer Entwicklerversionen in einem eigenen Flatpak Repository bereit.

    Wenn du also die Entwicklerversion von z.b. Nautilus 43 testen willst. Dann erst das Flatpak Repository hinzufügen.

    Code
    flatpak remote-add --if-not-exists gnome-nightly https://nightly.gnome.org/gnome-nightly.flatpakrepo 

    Dann Nautilus installieren:

    Code
    flatpak install gnome-nightly org.gnome.Nautilus.Devel

    Eine Liste mit allen verfügbaren Entwickler-apps aus dem Repository und ihre genaue Bezeichnung findest du mit:

    Code
    flatpak remote-ls --app gnome-nightly

    Die Entwicklerversionen haben dann als App Icon so ein gelbes Baustellenbanner inkludiert, so kannst du sie auseinander halten:

    Und wenn man die App öffnet, hat die Titelleiste ebenfalls so ein gestreiftes Muster, siehe mein Screenshot im ersten Beitrag zu Nautilus.

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