Seafile Cloudspeicher und Sync

  • Hallo Leute

    Nextcloud finde ich als Projekt klasse - für mich selbst ist es aber irgendwie nichts. Deshalb schaue ich immer wieder mal nach Alternativen. Syncthing ist keine Option unter iOS - daher soll es ein irgendwie sicherer Cloudspeicher sein. Hier gibt es irgendwie einen unverdienten Underdog, wie ich feststellen musst.

    Ich habe auf meinem Server nun Seafile laufen und bin begeistert. Der Sync läuft spürbar schneller als bei Nextcloud, was aber einfach der Struktur bzw den dahinter liegenden Prozessen geschuldet ist. Das wird halt nicht mit PHP realisiert. Dafür fehlen aber dann auch die unzähligen Addons, die man bei Nextcloud hat und man benötigt eine völlig andere Serverumgebung.

    Das Teil kann im Prinzip nur eins - das aber richtig richtig gut: Es speichert Dateien vollverschlüsselt auf einem Server und synchronisiert diese mit den angebundenen Geräten. Ver- und Entschlüsselung finden klientseitig statt und man muss ein zusätzliches Passwort ergänzend zum eigentlichen Passwort für den Account angeben.

    Das Ganze ist Open Source und ich verstehe gerade nicht so recht, weshalb es da nicht mehr Aufmerksamkeit gibt. Ich weiß, dass einige bemängeln, dass das Tool in China entwickelt wurde. Aber es ist ja Open Source und jeder kann sich davon überzeugen - oder von versierten Menschen überzeugen lassen - dass da alles mit rechten Dingen zugeht.

    GitHub - haiwen/seafile: High performance file syncing and sharing, with also Markdown WYSIWYG editing, Wiki, file label and other knowledge management features.
    High performance file syncing and sharing, with also Markdown WYSIWYG editing, Wiki, file label and other knowledge management features. - GitHub -…
    github.com

    Folgende Vorteile gegenüber verschiedenen anderer Lösungen konnte ich bisher feststellen:

    Selektive Synchronisation

    Ich kann jeden beliebigen Ordner auf dem System mit jedem beliebigen Ordner auf dem Server syncen.


    Mehrere Bibliotheken

    Ich kann nicht nur mehrere Ordner unabhängig syncen, sondern auch mehrere Bibliotheken anlegen. So lassen sich z.B. berufliche und private Dinge besser trennen.


    Zero Knowledge

    Selbst wenn ich meinen Server selbst betreibe, steht dieser doch in einem Rechenzentrum. Theoretisch haben also der Betreiber und ggf weitere Personen physischen Zugriff darauf. Da alle Dateien vor dem Upload verschlüsselt und auch erst lokal wieder entschlüsselt werden, kann diese aber trotzdem niemand einsehen. Sogar die Dateinamen sind verschlüsselt. Das ist allerdings kein Muss. Ich kann bei jeder Bibliothek auswählen, ob diese vollverschlüsselt werden soll. Ob es tatsächlich zero knowledge ist, darüber lässt sich sicher streiten. Denn zumindest logfiles oder irgendwelche Meta dürften immer anfallen. Aber der Zugriff auf Dokumente und deren Inhalt ist so zumindest nicht möglich.


    Webdav

    Wenn es keine verschlüsselte Bibliothek ist, kann ich auch via webdav alles einbinden. Dabei kann man dann natürlich auch ein anderes Verschlüsselungstool verwenden.


    Versionierung

    Ich kann Fehler rückgängig machen, da sich eine Versionierung nutzen lässt. Ich kann also einen alten Zustand eines Dokumentes wiederherstellen. Dies geschieht übrigens tatsächlich über eine History und nicht über Timestamps.

    Dateifreigaben mit Passwort

    Ich kann eine Datei oder Ordner für Dritte freigeben und den Download mit einem Passwort schützen


    Und die für mich beste Funktion: Content Delta :thumbup:

    Wenn ich eine Datei verändere, wird nur der Teil mit der Änderung transferiert. Wenn ich also ein Dokument mit 10 MB Größe habe und dort ein paar Bytes ändere, werden im Anschluss nur diese Bytes übertragen. Bei anderen Cloudspeichern werden die kompletten 10 MB hochgeladen und die alte Version überschrieben.

    Das kann hier besonders interessant sein, da es eine Option gibt, temporäre Files aus MS Office und Libre Office ebenfalls zu syncen. Während ich also eine Datei in Libre Office bearbeite, werden diese Bearbeitungen/Veränderungen direkt mit gesynct. Es geht also nichts verloren und es werden stets nur einige Bytes übertragen.

    Natürlich sehr cool, wenn man zum Beispiel eine MP3-Sammlung oder so hochladen will. Man lädt 1GB hoch und bearbeitet danach die ID3-Tags. Dann werden im Anschluss nicht die kompletten 1GB erneut geladen, sondern nur ein paar kb transferiert.

    Ich werde mal weiter testen und dann berichten.

    💾 AMD EPYC 7452 (8 Cores) 40GB | 💾 Unraid Homeserver i5-4570 16GB

    💻 Ryzen 9 7900X RX7800XT 32GB | 💻 MacBook Pro M2Pro 32GB

    EndeavourOS <3

  • Ich nutze es aktuell nicht, war aber auch nicht wirklich unzufrieden. Ich habe einfach andere Dienste ausprobiert und irgendwann den großen Server vom Netz genommen, da es sich nicht mehr gelohnt hat.

    Der Grund es nicht mehr zu nutzen war also nicht, dass ich unzufrieden war - sondern dass ich andere ausprobieren wollte und mir einige noch besser gefallen haben.

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