Golem: Debian bekommt Probleme mit proprietärer Firmware

  • Hi Girls and Boys,

    gerade den Artikel auf Golem gefunden/gelesen.

    Vielleicht ja interessant für den ein oder anderen ?

    Ein langjähriger Debian-Entwickler glaubt, dass ohne proprietäre Firmware in der Linux-Distribution nicht mehr viel geht.

    Linux-Distribution: Debian bekommt Probleme mit proprietärer Firmware - Golem.de
    Ein langjähriger Debian-Entwickler glaubt, dass ohne proprietäre Firmware in der Linux-Distribution nicht mehr viel geht.
    www.golem.de
  • Hi Girls and Boys,

    gerade den Artikel auf Golem gefunden/gelesen.

    Vielleicht ja interessant für den ein oder anderen ?

    Ein langjähriger Debian-Entwickler glaubt, dass ohne proprietäre Firmware in der Linux-Distribution nicht mehr viel geht.

    https://www.golem.de/news/linux-dis…204-164690.html

    Würde Debian gut tun...

    System: CPU: Intel I5 14600KF , RAM: 32 GB , GPU: AMD Radeon RX7800XT, OS: Ubuntu 23.10

  • Entzieht sich leider meinem Wissensstand!

    Vielleicht werde ich ja ein wenig schlauer, wenn dieser Artikel hier erörtert/diskutiert wird.

    Mit`n Grund, weshalb ich ihn mal eingestellt habe :-))

    Es ist so, dass einige Probleme mit Debian haben, weil eben nur unfreie Firmware und Treiber mitgeliefert werden. Da läuft so manches WLAN etc nicht. Man kann es ändern, indem man die sources.list ändert, bzw. gleich das ISO nimmt mit unfreier Software. Es ist aber ein wenig versteckt auf der Website...

    Die Website von Debian... Auch etwas, was geändert werden sollte 8o

    System: CPU: Intel I5 14600KF , RAM: 32 GB , GPU: AMD Radeon RX7800XT, OS: Ubuntu 23.10

  • Es ist so, dass einige Probleme mit Debian haben, weil eben nur unfreie Firmware und Treiber mitgeliefert werden. Da läuft so manches WLAN etc nicht. Man kann es ändern, indem man die sources.list ändert, bzw. gleich das ISO nimmt mit unfreier Software. Es ist aber ein wenig versteckt auf der Website...

    Die Website von Debian... Auch etwas, was geändert werden sollte 8o

    Wir hatten Ähnliches schonmal in Diskussion : Monetarisierung von Flathub.

    Da war man, glaube ich sagen zu können, mehrheitlich zu dem Ergebnis gekommen,dass eine gute Distro eine gesunde Mischung aus freier und unfreier Firmware zukunftsträchtiger ist.

    Führe mal den kim88 Kommentar als Beispiel an,wenn es gestattet ist?

    Zitat kim88

    Wenn wir (damit meine ich grundsätzlich die Linux/OpenSource Community) endlich aufhören würden alles neue negativ zu sehen und immer sofort alles zu kritisieren. Würden wir merken, dass wir hier eine echte Chance haben endlich mal professionelle und kommerzielle Software auf den Linux Desktop zu bringen.

  • Mich darf man immer zitieren.

    Debian steht sich hier selber im Weg. Die Standard ISOs sind alle ohne properitäre Firmwares was in 99% aller Fälle bedeutet, dass bei allen Notebook Installationen weder Wlan noch Bluethooth gehen

    Die Antwort ist man soll in der sources.list halt das Repo für unfreie Software aktivieren und dann die entsprechenden Treiber installieren. Man merkt die Lösung kommt noch aus einer Zeit wo Computer zuhause fest installiert waren und per Kabel mit dem Internet verbunden sind.

    Die meisten neu verkauften Computer sind (seit vielen Jahren) Notebooks - also mobile Geräte. Seit einigen Jahren haben die meisten Notebooks nicht mal mehr einen RJ45 Anschluss - hier also kurz Kabel einstecken und Firmware nachinstallieren ist nicht.

    Jemand der mal Debian ausprobieren möchte steht dann vor einem Desktop ohne Internet und denkt "Fuck off Debian".

    Jetzt kommt das wirklich dämliche. Mit jedem Debian Release erstellt das Debian Team auch ISOs wo die unfreie Firmware (wie bei gefühlt allen anderen Distributionen) bereits dabei ist und nach der Installation die Nutzer tatsächlich ein System hätten das funktioniert.

    Inzwischen wir auf der Download-Seite dieses ISO wenigstens erwähnt. Bis vor kurzem musste man dieses ISO noch richtig suchen, das war übelst versteckt. Das man auf der Download Seite auf dieses ISO hinweist, brauchte gefühlt eine 2 Jahre lange Diskussion in der Debian Community....

    Das Problem ist aber tiefer in Debian verankert. Debian war früher mal innovativ und eine führende Distribution. Man hat neue Dinge ausprobiert. Irgendwie ist die Community aber in der Zeit stehen geblieben - schade drum.

    --
    Ciao!

    Linux Nutzer seit über 20 Jahren. I ❤️ Freedom!

    Offizieller Proton-Botschafter aus der Schweiz 🇨🇭 😅

    Meine Haupt-Distribution ist Ubuntu.

    Mein Blog: https://rueegger.me

    Wer meinen sinnlosen Gedanken folgen möchte, kann dies gerne auf Mastodon tun: https://swiss.social/@srueegger

  • PC:      Ryzen 9 7950 X3D, 64GB DDR5 RAM, Sapphire 7900 XTX - Arch Linux Plasma

    Laptop:    Lenovo Legion 5 AMD    - Manjaro KDE

    Server1:   Dedicated von Hetzner   - Debian Linux (für Xmpp+omemo, und Gameserver)

    ServerHome:   2x Xeon E5 2630v4, 64GB DDR4, 2x Raid5, 2x 512GB SSD - Debian Linux (als KVM host, NAS, ...)

  • Soweit passt alles.

    Nur sollte man noch genauer auf diese nonfree-Geschichte eingehen:

    Es geht nicht darum, daß diese Treiber nicht frei verfügbar wären. Die meisten kann man von den diversen Hersteller-Seiten auch für Linux herunterladen.

    Debian selbst geht es darum, daß der Quellcode nicht öffentlich ist, man sich also auf die Aussagen der Hersteller und der Downloadquelle verlassen muß.

    Die ganze Sache ist also eher ein Thema für Hardcore-Free-Software-Nutzer, die nur Open-Source Software nutzen wollen.

    Für Leute, die von Windows her kommen, dürfte das gar kein Thema sein, da wird einem sowieso alles Mögliche untergejubelt ohne jede Überprüfbarkeit.

    Mir ist das Thema auch eher wurscht. Wenn ich die Chips im Rechner habe, brauche ich die Firmware, sonst gehts halt nicht.

    And still, we will be here, standing like statues.

    Schinder und Knarren, statt Kinder und Narren...

    Alles ist so unsagbar schnell geworden.
    (EROC, Let's Gläntz)

    Vertrauen muss verdient werden. Man verschenkt es nicht.

    Ich stelle keine dummen Fragen. Du musst Dich mit Deinen Antworten schon ein bisschen anstrengen.

  • Das Problem ist aber tiefer in Debian verankert. Debian war früher mal innovativ und eine führende Distribution. Man hat neue Dinge ausprobiert. Irgendwie ist die Community aber in der Zeit stehen geblieben - schade drum.

    Das ist etwas, was in der IT sehr häufig passiert, auch im klassisch kommerziellen Bereich, ich selbst (seit bald 22 Jahren hauptberuflich als Entwickler, Architekt und Teamlead tätig) muß genauso ständig ankämpfen "mit mir selbst".

    Modell "Star-Programmierer", das ist der Klassiker:

    Hat vor 10 Jahren die Firma mit aufgebaut, gilt als "graue Eminenz" oder "unantastbarer Guru", der aber 2022 noch immer Win32-API mit C++ umsetzt, weil (man verzeihe mir meine Französisch) "garbage collection ist so ein Dreck" und "das ganze neumodische Zeug macht alles nur langsam" und "JIT, was ist das".

    Aus dem ursprünglichen "Retter" oder "Helden" wird dann irgendwann der Einfaltspinsel, der komplett im "Cargo Cult-Engineering" hängen bleibt und so Sachen wie Clean Code Development oder funktionale Programmierung für universitäre Verschwörungen hält. "Das ist ja alles profi" - bin Österreicher, da ist das eine semi-gängige Formulierung.

    Mir gings am Anfang auch so, in meinem ersten Job als Entwickler. Ein alternder Leiter der Softwareentwicklung, der 2001 noch an Techniken und Strategien aus den frühen 90ern (Windows 3.x-Zeitalter) festhielt und sich für "fortschrittlich" hielt, weil er es geschafft hat, die MFC zu erlernen, das war für mich damals zum Glück ein Weckruf.

    Hab das Problem für mich dann, so hoffe ich, gelöst: ich challenge mich immer selber, ich hab mir, obwohl mir klar war, daß ich das nie beruflich einsetzen würde, vor vielen Jahren F# und Haskell angeschaut, hab in der Firma, in der ich dann ab 2010 für über 10 Jahre als Softwarearchitekt / Solution Designer tätig war, gegen große Widerstände das SOLID-Prinzip und dergleichen eingeführt. Derzeit z.B. sehe ich mir semi-intensiv das Thema "Rust" an.

    Das Hauptproblem ist, daß der eigene Horizont immer mehr schrumpft, je sicherer man sich seines Standpunkts ist. Dann wird das Podest, auf dem man steht, zu Treibsand.

    Vermutlich das gleiche Problem hier auch: man ist sich seines Standpunktes zu sicher, man denkt, daß die Flugzeuge mit den tollen Geschenken schon kommen, wenn man nur ausreichend auf der improvisierten Gras-Landebahn mit den Armen wachelt.

    Lösen kann man das Problem nur indem man verhärtetes / doktrinäres Denken aufgibt und seinen Geist öffnet. Man muß verstehen lernen, daß vielleicht Firmen, die Firmware und Treiber hergeben für Linux, auch in veralteten, inflexiblen Strukturen verhaftet sind (ich hab lange in einem Konzern gearbeitet, dort muß man oft um jeden Kugelschreiber gegen 20 Leute kämpfen, für ein RAM-Upgrade 5 wortreiche JIRA-Tickets absetzen, jetzt stelle man sich vor, man möchte dort eine FOSS-Strategie einführen... selbst wenns gut fürs Unternehmen wäre, nach 3 Wochen bist mit den Nerven am Ende gegen das Betonschädel-Mikado) und oft gar keine böse Absicht dahintersteckt sondern einfach "Strukturen" und "Prozesse" einen vernünftigen Umgang mit "dem bisserl Treibercode" nicht zulassen.

    Um das noch zu verdeutlichen:

    Mein Whiteboard fürs Homeoffice hab ich mir 2020 selber gekauft. Der Konzern hätte es nur bezahlt, wenn ich vorher einen massiven, schmerzhaften Canossagang angetreten hätte, der mich möglicherweise mehr an Lebenszeit und psychischer Gesundheit gekostet hätte als die 35 Euro, die ich bei Amazon für das Teil abgedrückt habe.

    Software-Engineer (C#.NET), Linux-Fan seit '94. Renewable Energy-Evangelist beruflich wie privat.Cloud Native.

    Notebook: XMG Neo 15 5900HX / 3080 Mobile / 32 GB RAM / 2x Samsung 970 EVO Plus 1TB auf Ubuntu 22.10


    PC: 5950X / 3090 / 32 GB RAM / 2x Samsung 970 EVO Plus 1TB auf Windows 11 + Ubuntu 22.10

    2x Raspberry Pi 4 8 GB mit Raspi OS 64 Bit

    3 Mal editiert, zuletzt von pelletsburner (30. November 2022 um 06:47)

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