Versehentlich Besitzer geändert. Wie Rückgängig machen?

  • Distrowahl
    Linux Mint

    Linux Mint, KDE Plasma


    Hallo,

    ich habe versehentlich den Besitzer geändert. Eigentlich wollte ich den Besitzer einer Datenbank ändern, habe aber zu früh auf Enter gedrückt bzw. sollte eigentlich der / ein ./ werden.

    Der eingegebene Befehl war: "su.do cho.wn -R firebird:firebird /"
    (ohne die Punkte, die habe ich hier nur zum Schutz reingeschrieben ;) )

    Dann hat er natürlich angefangen alle möglichen (System) Dateien zu ändern und ich ziemlich viele Permession-Meldungen bekommen und hatte dann keinen Zugriff mehr...

    Die Frage ist nun: Wie kann ich das ganze wieder korrigieren? Kann ich denn gleichen Befehl mit meinen Benutzer wieder durchlaufen lassen? (mit Live System im entsprechenden Verzeichnis wo das System installiert ist)

    Den ursprünglichen Gruppennamen weiß ich leider nicht. Habe ihn aber auch nicht geändert, falls es eine "Standard" Gruppe gibt. Bzw. falls es unterschiedliche Gruppen gab, gibts die nun auch nicht mehr...

    Wenn ich jetzt den PC neustarte, komme ich bis zur Benutzeranmeldung. Nach dem Anmelden erscheint kurz ein schwarzer Bildschirm und lande wieder bei der Benutzeranmeldung. Da ich nicht mehr der Besitzer bin, ist das zu erwarten gewesen.


    Ich habe auch versucht ein Timeshift Snapshot zurückzuspielen. Das führte aber zu keinem Erfolg. Offenbar werden solche Änderungen nicht gesichert oder ich habe etwas falsch bedient?


    Aber bevor ich jetzt weiter herumprobiere und alles schlimmer mache, wollte ich sicherheitshalber fragen, wie ich richtig korrigieren kann?

    Benutzer = Benutzername, Gruppe= sudo ?!

    Liebe Grüße

  • Mir ist das selbe vor langer Zeit auch passiert - der Befehl ist sehr schnell, bis er abgebrochen wird ist bereits viel mit anderen Rechten geändert. Ich habe damals mein System neu installiert.

    Das hat nicht so lange gedauert. Das private Verzeichnis habe ich in die neue Installation mitgenommen.

  • Ich fürchte ebenfalls, dass du da vermutlich neu installieren musst. Das Problem ist ja, dass du alle auf denselben Besitzer gesetzt hast, es aber nicht "den einen" alten Besitzer gibt. Dein /home hat den "normalen" Benutzer, /etc /boot, usw sind root und ich glaube /var /var/tmp usw sind nobody:nobody gewesen. Ich kenne ehrlich gesagt nicht mal alle User und Gruppen auswendig. Das alles von Hand zu korrigieren dürfte eine Sisyphus-Aufgabe sein. Da bist du mit ner Sicherung von home und Neuinstallation sicher schneller wieder am Start.

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  • Falls man ein Backup hat, könnte man auch das einspielen. Ansonsten wird es schwierig, wie Stardenver schon schrieb und auf eine Neuinstallation hinauslaufen.

    chmod und chown da sollte man prinziell sehr vorsichtig mit sein, insbesondere wenn die Option -R verwendet.

  • Dann hat er natürlich angefangen alle möglichen (System) Dateien zu ändern und ich ziemlich viele Permession-Meldungen bekommen und hatte dann keinen Zugriff mehr...

    Ja, das tut weh.

    Die Frage ist nun: Wie kann ich das ganze wieder korrigieren? Kann ich denn gleichen Befehl mit meinen Benutzer wieder durchlaufen lassen? (mit Live System im entsprechenden Verzeichnis wo das System installiert ist)

    Wenn dein live System einen Root-Zugriff erlaubt, dann könnte das gehen. Leider haben viele Live- und Rettungssysteme keine Möglichkeit, dies zu tun.

    Den ursprünglichen Gruppennamen weiß ich leider nicht. Habe ihn aber auch nicht geändert, falls es eine "Standard" Gruppe gibt. Bzw. falls es unterschiedliche Gruppen gab, gibts die nun auch nicht mehr...

    Deine Systemdateien und Ordner gehören root:root - also müsstest du erstmal alles auf root:root umstellen.
    Das kannst du mit deinen alten Usernamen machen, da der auch in der Sudo Gruppe ist. (sollte so sein)
    Falls das klappen sollte, dann kannst du hinterher deinen home Ordner wieder auf deinen Namen umstellen.
    sudo chown -cR $USER:$USER /home/$USER

    Das ist alles nur ein vielleicht, nicht ein es wird so gehen. Ich weiß ja nicht, was du so zerstörst hast. :rolleyes:

    Wenn ich jetzt den PC neustarte, komme ich bis zur Benutzeranmeldung. Nach dem Anmelden erscheint kurz ein schwarzer Bildschirm und lande wieder bei der Benutzeranmeldung. Da ich nicht mehr der Besitzer bin, ist das zu erwarten gewesen.

    Du könntest noch über das Grub-Menü in den recovery mode und im root terminal wechseln.
    Das geht aber nur wenn du ein root Nutzer angemeldet hattest, sonst muss man einen erstellen.
    Dies ist erforderlich, weil man sonst nix speichern kann.

    Allerdings würde ich das alles nur machen, wenn alle wichtigen Daten gesichert sind.
    Nur dann wäre eine Neuinstallation schneller und man erspart sich den ganzen Mist.:whistling:

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand willst, frage dich, was du im Nebenzimmer willst!

  • Willkommen, ich bin zurück :D

    Danke für eure Hilfe.

    Ich gebe jetzt mal ein Update...

    Quote

    Ja, das tut weh.

    Das tut sehr weh :) Wenn man als eigener Besitzer gebeten wird das Haus zu verlassen weil man nicht mehr Besitzer ist (auf eigenen Wunsch hin):-D


    Ich habe den Befehl auch nicht lange laufen lassen als ich gemerkt habe, was passiert. Aber trotzdem zulange.

    Meine Erfahrungen:

    Bei falschen Besitzerrechten wird alles sehr sehr fummelig. Wobei ich eine relativ gute Ausgangsbasis hatte. Erstmal hatte ich ein Backup mit RescueZilla (leider vom März 24), und aktuelle Sicherungen mit TimeShift und VortaBackup. Weiterhin habe ich eine weitere Festplatte mit Linux darauf (für äh Distros anschauen :-D). Und diverse Live Systeme.

    Ich hatte ja direkt nach dem Unglück versucht das letzte Backup von TimeShift aufzusetzen (über die Parall Distro), aber das hatte nicht funktioniert. Das hat mich verwundert, weil TimeShift hat mich bisher noch nie hängen lassen. Habe auch verschiedene Zeitpunkte ausprobiert. Aber offenbar speichert TimeShift nicht die Rechte, oder hat selbst keine Rechte die "verwundeten" Dateien zu ersetzen.

    Dann habe ich mit sudo chown auch versucht die Besitzer wieder zu ändern, aber brachte auch keinen Erfolg. Und habe dann noch ein bisschen herumgespielt und festgestellt, mit Live System bzw. Parallel-Distro haben auch nicht überall Zugriffserlaubnis wie ich mir gewünscht hätte.

    Schließlich entschied ich mich für den langen Weg und habe das Backup von RescueZilla von März 24 aufgesgespielt. Anschließend die TimeShift Sicherung und die Sicherung von VortaBackup. TimeShift hat dann Reibungslos funktioniert. Bei Vorta musste ich noch zuerst die alten Daten löschen und dann Vorta aufspielen. Weil Vorta speichert bloß und entpackt, lässt aber die alten Daten unberührt. Während TimeShift wirklich die Änderungen vollständig durchführt, alte Daten löscht, neue Daten schreibt und die geänderten auch berücksicht. Bei Vorta hatte ich das nicht berücksichtigt und hatte dann alte Daten + neue Daten und eine volle Festplatte.
    Danach PC Neugestartet und bin wieder auf den aktuellen Stand.

    Mein Arbeitsdokument was ich kurz zuvor bearbeitet habe und noch in keiner Sicherung war, habe ich aber noch abgesichert. Ein anderes Verzeichnis das ich jüngst bearbeitet hatte, aber ich aber leider vergessen zu sichern und ist jetzt weg. Aber ein bisschen Strafe muss ja auch sein. Und ist verkraftbar und kann ich nochmal machen.

    Bin also wieder auf dem letzten aktuellen Stand und alles funktioniert bisher, so wie es zuvor auch war.

    Was ist die Moral von der Geschichte?

    Gut war auf jedenfall, dass mein Backup-System funktioniert hat, wie ich mir das damals ausgedacht habe.

    Ein Backup mit RescueZilla sollte ich definitiv öfters machen und nicht mehr vergessen. März '24 ist schon wirklich sehr alt für die Ausgangsbasis. Dementsprechend lange hat dann auch TimeShift und Vorta gebraucht. Das waren viele Stunden, praktisch ein ganzer Tag ging verloren. Und das ging auch nicht unüberwacht.
    Deshalb habe ich mir überlegt, vielleicht eine zusätzliche Festplatte nur für RescueZilla zu kaufen, und dann einmal in der Woche, am besten vor der Arbeit, das Backup durchlaufen zu lassen.

    Rückblickend ist mir auch eingefallen, dass RescueZilla wohl eine funktion haben soll, einzelne Dateien zu ersetzen. Das hätte ich vielleicht auch ausprobieren können.

    Weiterhin habe ich festgestellt, ich habe teilweise auch viele unbenötigte Daten und auch große Daten. Die großen Daten vielleicht auf eine zusätzliche Partion zu legen und nicht mitzusichern. Und die vielen unbenötigten Daten und Programme, gehören eigentlich auch regelmäßig entfernt. Da brauche ich allerdings noch eine Strategie um solche unbenötigten Daten zu finden.

    Was für ein riesen Akt für nur einen kurzen Fehler!

  • War die Wiederherstellung von Timeshift erfolgreich, oder gab es Fehlermeldungen in der Log Datei? Eventuell lässt sich ein Timeshift-Snapshot nur dann erfolgreich zurückspielen, wenn man als der Benutzer angemeldet ist, der den Snapshot erstellt hat. Besitzerrechte lassen sich leicht überprüfen indem man testweise die Rechte einer unwichtigen Datei ändert und prüft, ob sie in der Timeshift Wiederherstellungsübersicht mit angezeigt wird.

  • Mein Arbeitsdokument was ich kurz zuvor bearbeitet habe und noch in keiner Sicherung war, habe ich aber noch abgesichert. Ein anderes Verzeichnis das ich jüngst bearbeitet hatte, aber ich aber leider vergessen zu sichern und ist jetzt weg. Aber ein bisschen Strafe muss ja auch sein. Und ist verkraftbar und kann ich nochmal machen.

    Randbemerkung. Hättest du ein Backup deiner Arbeitsdokumente gemacht bevor du neu aufgesetzt hattest (mit falscher User-Zuordnung, ja und?) hättest du es nach dem Wiederaufsetzen auch wieder herstellen können. Die Daten waren ja nicht weg sondern nur falsch zugeordnet.

    Linux Mint Mate auf ASUS Zenbook Flip UX360U; Armbian auf Banana Pi

  • War die Wiederherstellung von Timeshift erfolgreich, oder gab es Fehlermeldungen in der Log Datei?

    Ich wusste gar nicht, dass es ein Log gibt... Aufgrund deiner Frage habe ich es gerade entdeckt... Wäre interessant gewesen

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