Fotograf Workflow zwischen Linux und Windows mit Lightroom / Darktable

  • Moin Linux Community,

    ich plane immer mehr meinen Abschied von der Windows Welt und damit den Umstieg auf Linux Mint.

    Als Fotograf bereitet mir hier 1 Punkt große Kopfschmerzen, Thema Lightroom (Fotobearbeitung). Es gibt Alternativen in der Linux Welt von Darktable und/oder Raw Therapee, wo ich mir einarbeiten werde. Doch bis dahin, muss das Tagesgeschäft/der Workaround weiterhin mit Windows und Lightroom laufen.

    Mein Gedanke ist, ein Homeserver mit Proxmox (laufen bereits zwei Container drauf) eine virtual Maschine mit Windows 10 zu installieren, um dort Lightroom nutzen zu können. Sprich, der Alltags Workflow auf der VM mit Lightroom zu erledigen. Parallel würde ich "freie Arbeiten" auf meinem Arbeitsrechner mit Linux unter Darktable oder Raw Therapee bearbeiten, um mehr Kenntnisse in Darktable / Raw Therapee zu erhalten. Deshalb würde ich - etwa 1 Jahr - zweigleisig fahren wollen. Letztendlich soll es darum gehen, irgendwann komplett auf Lightroom verzichten zu können.

    SOLL Situation:

    1) Haupt PC mit Linux Mint und Darktable/Raw Therapee

    2) Homeserver mit Proxmox und Windows 10 VM für Lightroom als "noch" Alltags-Workflow

    3) 2 Festplatten, 1x für Bilder und Daten, 1x für den Lightroom Katalog

    Ist dieses Vorhaben umsetzbar, logisch und effektiv oder gibt es andere Alternativen, Ideen oder Vorschläge?

    Die Festplatten, sollten diese an den Homeserver angeschlossen werden und an Windows 10 durchgereicht werden oder eventuell als separater Container mit TrueNAS als Netzwerkspeicher verwaltet werden?

    Über ganz viel Anregungen würde ich mich freuen.

    Viele Grüße

    Mirco

    Edited once, last by deMirco (August 19, 2024 at 12:00 PM).

  • Bitte unformatierten Text benutzen, der Darkmodeuser sieht nix. Danke

    Offtopic: Das passiert dir wirklich oft. Wäre es nicht mal an der Zeit, deinen Darkmode auszuschalten ;)

    Spass beiseite, es wäre wohl vernünftig, das in der Forensoftware anzupassen (automatische Entfernung der entsprechenden Formatierung)?! Vielleicht ein eigenes Thema wert.

    deMirco : Sorry, mein Beitrag ist keine Hilfe für dich.

    Linux Mint Mate auf ASUS Zenbook Flip UX360U; Armbian auf Banana Pi

  • Dein Vorhaben klingt grundsätzlich machbar, logisch und auch zukunftsorientiert, insbesondere im Hinblick auf deinen geplanten Übergang von Windows zu Linux Mint und die parallele Nutzung von Darktable/RawTherapee und Lightroom. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die du berücksichtigen solltest, um sicherzustellen, dass der Workflow effizient und stabil bleibt. Hier einige Überlegungen und Empfehlungen dazu:

    1. VM mit Windows 10 auf Proxmox für Lightroom

    Die Idee, eine VM mit Windows 10 auf deinem Homeserver unter Proxmox zu betreiben, ist eine gängige und praktikable Lösung. Dies ermöglicht dir, Lightroom weiterhin für dein Tagesgeschäft zu verwenden, ohne auf einen reinen Windows-Rechner angewiesen zu sein. Hier sind einige wichtige Punkte:

    • Performance: Du solltest sicherstellen, dass dein Homeserver über ausreichend Ressourcen (insbesondere CPU-Leistung und RAM) verfügt, um Lightroom in einer VM flüssig laufen zu lassen. Lightroom ist ressourcenintensiv, insbesondere bei der Arbeit mit großen RAW-Dateien.
    • GPU-Passthrough: Wenn dein Homeserver über eine dedizierte GPU verfügt, könntest du überlegen, diese mittels PCIe-Passthrough direkt an die Windows 10 VM durchzureichen. Dies kann die Performance von Lightroom erheblich verbessern, da es GPU-Beschleunigung für verschiedene Aufgaben (wie z.B. Bildbearbeitung und Rendering) verwendet.
    • Backup und Wiederherstellung: Da dein Hauptarbeits-Tool Lightroom in einer VM läuft, solltest du regelmäßig Snapshots der VM machen, um den Katalog und die Umgebung einfach sichern und bei Problemen wiederherstellen zu können.

    2. Festplatten und Speicherverwaltung

    Die Frage der Speicherverwaltung ist ebenfalls sehr wichtig, da du mit großen Mengen an Bilddaten arbeitest. Hier gibt es verschiedene Optionen, die du in Betracht ziehen kannst:

    a) Festplatten direkt an die Windows VM durchreichen

    • Vorteile: Direkter Zugriff auf die Festplatten, hohe Performance und keine zusätzliche Netzwerklatenz. Du könntest die Festplatten direkt als physische Laufwerke an die Windows-VM durchreichen, um maximalen Datendurchsatz zu erreichen.
    • Nachteile: Diese Lösung ist weniger flexibel, da du die Festplatten hauptsächlich über die VM und nicht über das Netzwerk erreichen kannst. Es könnte komplizierter sein, dieselben Daten unter Linux oder anderen VMs zu nutzen.

    b) Netzwerkspeicher über TrueNAS oder ein anderes NAS-System

    • Vorteile: Ein dedizierter Netzwerkspeicher, wie TrueNAS, erlaubt dir, die Daten von verschiedenen Maschinen (Windows VM, Linux Mint) über das Netzwerk zu teilen und zentral zu verwalten. Das macht das Backup-Management und den Zugriff flexibler. Zudem könnten RAID-Konfigurationen auf dem NAS helfen, die Datensicherheit zu erhöhen.
    • Nachteile: Es besteht ein gewisser Performance-Overhead durch die Netzwerkanbindung, insbesondere bei großen Dateien. Die Performance hängt von deiner Netzwerkinfrastruktur ab (z.B. ob du Gigabit-Ethernet oder noch schnellere Verbindungen wie 10-Gigabit-Ethernet verwendest).

    3. Alternativen und Workflows

    Es gibt auch Alternativen, die den Prozess vielleicht vereinfachen könnten:

    • Dual-Boot-System: Statt eine VM für Lightroom zu nutzen, könntest du ein Dual-Boot-System einrichten, bei dem du zwischen Linux Mint und Windows 10 hin- und herwechselst. Dies bietet native Performance auf beiden Systemen, erfordert aber immer einen Neustart, wenn du zwischen den Betriebssystemen wechselst. Für den Übergang ist das allerdings etwas umständlicher.
    • Wine oder PlayOnLinux: Obwohl Lightroom unter Linux (über Wine) installiert und betrieben werden kann, ist die Kompatibilität und Stabilität nicht immer ideal. Dies wäre allerdings einen Versuch wert, wenn du den Aufwand einer VM oder Dual-Boot-Installation vermeiden möchtest.
    • Cloud-basierte Workflows: Falls dein Internet schnell und stabil genug ist, könntest du auch über Cloud-Dienste wie Adobe Creative Cloud nachdenken, um Lightroom eventuell in der Cloud zu nutzen. Damit würdest du die lokale Installation auf deinem Proxmox-Server umgehen, allerdings wäre dies von deiner Internetverbindung abhängig.

    Empfehlung:

    Der Ansatz, den du planst, erscheint gut durchdacht, vor allem für den Übergangszeitraum:

    1. Windows 10 VM auf Proxmox: Behält deine bestehenden Workflows bei und bietet Flexibilität, Lightroom weiterhin zu nutzen.
    2. Netzwerkspeicher mit TrueNAS: Würde ich bevorzugen, da dies dir ermöglicht, deine Bilder zentral zu verwalten und sowohl von deiner VM als auch von deinem Linux Mint-System darauf zuzugreifen. Dies erhöht die Flexibilität und vermeidet die Notwendigkeit, physische Laufwerke zu wechseln oder manuell durchzureichen.
    3. Schrittweise Umstellung: Du kannst allmählich die freien Arbeiten mit Darktable und RawTherapee auf deinem Linux-Mint-Rechner ausführen, um Erfahrung zu sammeln und den Übergang ohne Druck zu gestalten.

    Fazit

    Die von dir geplante zweigleisige Lösung ist sinnvoll und umsetzbar. Die Hauptfragen drehen sich um Speicherverwaltung und Performance. Ein zentraler NAS-Speicher wie TrueNAS scheint der flexiblere und langfristig skalierbarere Ansatz zu sein.

  • Vielen lieben Dank AromaPunk für deine Rückmeldung.

    Quote

    1. VM mit Windows 10 auf Proxmox für Lightroom

    In der Tat wird die Performance ein wichtiger Punkt sein. Hier stehen mir zwei Homeserver zu Verfügung:
    1) Intel Core i5-12450H mit 64GB RAM, 1TB SSD NVME
    2) AMD Ryzen 7 5800 mit 32 GB RAM, 1TB SSD NVME
    Beide haben eine integrierte Grafikkarte (AMD Radeon Graphics 8-Core bzw. Intel Graphics) und das würde ich in der Tat auch so belassen.

    Backup und Wiederherstellung:

    Zum Thema Backup mache ich bereits jetzt schon meine Proxmox-Server tägliche Backups (Suspend und Snapshot) auf einen Externen Server und hebe die letzten 5 Tage Backups auf.

    2. Festplatten und Speicherverwaltung

    Kann ich TrueNAS auch auf Proxmox innerhalb eines Containers betreiben um dort 2 Festplatten (1x Daten und Bilder / 1x Lightroom Katalog) durchzureichen als Netzlaufwerke? Oder ist das absolut nicht sinnvoll?

  • Vielen lieben Dank AromaPunk für deine Rückmeldung.

    In der Tat wird die Performance ein wichtiger Punkt sein. Hier stehen mir zwei Homeserver zu Verfügung:
    1) Intel Core i5-12450H mit 64GB RAM, 1TB SSD NVME
    2) AMD Ryzen 7 5800 mit 32 GB RAM, 1TB SSD NVME
    Beide haben eine integrierte Grafikkarte (AMD Radeon Graphics 8-Core bzw. Intel Graphics) und das würde ich in der Tat auch so belassen.

    Zum Thema Backup mache ich bereits jetzt schon meine Proxmox-Server tägliche Backups (Suspend und Snapshot) auf einen Externen Server und hebe die letzten 5 Tage Backups auf.

    Kann ich TrueNAS auch auf Proxmox innerhalb eines Containers betreiben um dort 2 Festplatten (1x Daten und Bilder / 1x Lightroom Katalog) durchzureichen als Netzlaufwerke? Oder ist das absolut nicht sinnvoll?

    das dürfte mehr als ausreichend sein... ich hab das auf einen 2018 läppi i5 gen 8 mit 32 GB und 1 TB vmne - und da laufen oft zwei kmplette systeme und einige container... alles ohne großartige probleme... auch ohne lüftergeräusche

    ach ja, das intranet muss nat. auch den speed bringen ...

  • Vielen lieben Dank AromaPunk für deine Rückmeldung.

    In der Tat wird die Performance ein wichtiger Punkt sein. Hier stehen mir zwei Homeserver zu Verfügung:
    1) Intel Core i5-12450H mit 64GB RAM, 1TB SSD NVME
    2) AMD Ryzen 7 5800 mit 32 GB RAM, 1TB SSD NVME
    Beide haben eine integrierte Grafikkarte (AMD Radeon Graphics 8-Core bzw. Intel Graphics) und das würde ich in der Tat auch so belassen.

    Zum Thema Backup mache ich bereits jetzt schon meine Proxmox-Server tägliche Backups (Suspend und Snapshot) auf einen Externen Server und hebe die letzten 5 Tage Backups auf.

    Kann ich TrueNAS auch auf Proxmox innerhalb eines Containers betreiben um dort 2 Festplatten (1x Daten und Bilder / 1x Lightroom Katalog) durchzureichen als Netzlaufwerke? Oder ist das absolut nicht sinnvoll?

    Wenn du eine Virtuelle Mashine mit Windows einrichten möchtest auf einem Homeserver und die volle Grafikpower benötigst, dann brauchst du zum durchschleifen 2 Grafikkarten (GPUs). Also min. eine dedizierte Grafikkarte

    #FurZiPuPS

  • dann brauchst du zum durchschleifen 2 Grafikkarten (GPUs). Also min. eine dedizierte Grafikkarte

    Vielen Dank für deine Rückmeldung nicoletta

    Wieso ist das so in Zusammenhang mit einer Virtuellen Maschine? Wieso kann ich nicht "nur" die Integrierte Grafikkarte des Systems nutzen?

    ach ja, das intranet muss nat. auch den speed bringen ...

    Die Netzwerkgeschwindigkeit sollte ausreichen. Ich glaube, sicher weiß ich es erst beim ausprobieren 😁


    Viele Grüße

    Mirco

  • Wenn du eine GPU durchschleifst hat das Host-System keine mehr, sondern nur noch die VM. Besser kann ich es nicht erklären.

    #FurZiPuPS

  • Wenn du eine GPU durchschleifst hat das Host-System keine mehr, sondern nur noch die VM. Besser kann ich es nicht erklären.

    Ich habe aktuell einen Homeserver mit Proxmox in Betrieb. Darauf sind 1x VM mit Home Assistant und 4x Container mit unterschiedlichen Instanzen, wie z.B. Docker und Portainer drauf.

    Hier funktionieren die grafischen Oberflächen einwandfrei.

    Ich dachte, dass würde dann auch mit Lightroom so funktionieren.

    Es tut mir leid, wenn ich so viel Nachfrage, ich möchte es nur verstehen, Wieso und Weshalb das Ganze.

  • Ich habe aktuell einen Homeserver mit Proxmox in Betrieb. Darauf sind 1x VM mit Home Assistant und 4x Container mit unterschiedlichen Instanzen, wie z.B. Docker und Portainer drauf.

    Hier funktionieren die grafischen Oberflächen einwandfrei.

    Ich dachte, dass würde dann auch mit Lightroom so funktionieren.

    Es tut mir leid, wenn ich so viel Nachfrage, ich möchte es nur verstehen, Wieso und Weshalb das Ganze.

    Was du über Docker laufen hast sind WebApps. Da läuft ein Webserver.

    Eine virtuelle Maschine ist wie ein eigenständiger Rechner. Für die Grafik gibt es zwei Möglichkeiten. Für die meisten Lösungen reicht die Virtualisierung des Grafikadapters völlig aus. Auch wenn du nur ein Win11 virtualisieren wolltest. Lightroom allerdings benötigt richtige Grafikpower. Da reicht die Virtualisierung auch mit Beschleunigung nicht mehr aus. Da muss echte Hardware durchgeschliffen werden. Das funzt nur dediziert und exklusiv mit einer zweiten GPU.

    #FurZiPuPS

  • Da reicht die Virtualisierung auch mit Beschleunigung nicht mehr aus. Da muss echte Hardware durchgeschliffen werden. Das funzt nur dediziert und exklusiv mit einer zweiten GPU.

    Vielen lieben Dank für deine Erklärungen.

    Dann werde ich mein Vorhaben nochmals überdenken. In eine dedizierte Grafikkarte wollte ich jetzt nicht noch investieren. Auch in Hinblick, da dies ja nur eine Übergangslösung sein soll.

  • Eine kurze dumme Frage dazwischen. Nutzt du noch das alte "Lightroom Classic" oder das (seit 2017) neue Lightroom CC? Wenn du Lightroom CC verwendest kannst du dir die VM sparen - deinen Browser (am besten einen Chromium basierten) öffnen und https://lightroom.adobe.com eingeben.

  • Wenn du Lightroom CC verwendest kannst du dir die VM sparen - deinen Browser (am besten einen Chromium basierten)

    In der Tat bin ich überwiegend bei Lightroom Classic. Die Web-Version von Lightroom ist Cloudbasierend. Das heißt, die Bilder werden in der Cloud gespeichert und leider nicht lokal.

    Daran hatte ich auch schon gedacht, weil es einfach und zugleich vertraut ist. Allerdings möchte ich die Bilder nicht in der Cloud haben oder ich müsste die Bilder nach der Bearbeitung lokal speichern und nur den Workflow dort umgestalten 🤔


    Vielen Dank für diese Anregung kim88

  • Ähnlich habe ich es auch vor, mit Dual-Boot System. Daten liegen auf NAS oder externen Platten auf die beide Systeme zugriefen können. Mit SSD an Thunderbold ist auch der Datendurchsatz sehr gut.

    Leider sind weder Darktable noch Rawtherapee mit meiner auch schon zwei Jahre alten GH6 kompatibel. Daher kann auch GIMP keine RAW Files verarbeiten. Grafik und Video bleibt daher vorerst auf Windows beschränkt.

    Office und Coding läuft auf Linux. Ich denke, es braucht noch etwas, bis alle Kompabilitäten geschaffen sind.

  • Leider sind weder Darktable noch Rawtherapee mit meiner auch schon zwei Jahre alten GH6 kompatibel. Daher kann auch GIMP keine RAW Files verarbeiten.

    Da habe ich bei meiner Sony Alpha schon mehr Glück. Meine RAWs können verarbeitet und gelesen werden.

  • Da habe ich bei meiner Sony Alpha schon mehr Glück. Meine RAWs können verarbeitet und gelesen werden.

    Freut mich für Dich. Z.B. bei Affinty Photo hat es auch gedauert, bis der passende Codec integriert worden ist. Sowohl Affinity als auch DxO Photolab sind auf die freien Treiber/Codecs angewiesen und haben sie an Bord. Schade, dass Rawtherapee und Darktable noch nicht so weit sind.

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