Das Initialisierungssystem, auch Init-System genannt, ist im Betriebssystem verantwortlich für das Starten, Verwalten und Stoppen von Diensten und Prozessen zuständig. Deshalb ist das Init-System auch der erste Prozess, der nach Systemstart, nach dem Kernel geladen wird.
Während des Boot-Vorganges liest das Init-System die Konfigurationsdateien und führt die Skripte aus, welche bei Systemstart aktiviert werden.
Beim Herunterfahren ist es auch dafür verantwortlich, die Dienste und Prozesse in der richtigen Reihenfolge zu beenden und offene Verbindungen, und andere Ressourcen, sicher zu schließen.
1 Verwalten von Systemzuständen
Das Initialisierungssystem verwaltet auch die verschiedenen Betriebszustände des Betriebssystems, wie etwa der Single-User-Modus, der Multi-User-Modus oder der grafische Modus.
Dabei gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Bei den klassischen Init-Systemen wurden Runlevels genutzt, während das modernere systemd sogenannte Targets nutzt.
2 Bekannte Init-Systeme
- systemd:
Heute das am weitesten verbreitete Init-System, da es in den meisten Distributionen übernommen wurde.
Der größte Vorteil besteht darin, dass es parallelisierte Prozesse unterstützt. - SysV (oder auch: SysVinit):
Traditionelles, sequentielles Initialisierungssystem, welches auf einer linearen Abfolge von Skripten basiert.
Wird heute noch in einigen Distributionen genutzt, welche auf systemd verzichten möchten, wie z.B. MX Linux oder antix Linux. - RC:
Init-system von FreeBSD - OpenRC:
Freie Implementierung von RC - runit:
Unterstützt ebensfalls parallelisierte Prozesse.
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